Akkala - Das treibende Örtchen

Nicht lange nachdem Wysperia in Lamondin ankam, lebte sie sich auch schnell ein. Doch wurde ihr irgendwann bewusst, dass es hier nicht ihre Heimat war. Sie sehnte sich nach einer Rückkehr, nach ihren Freunden und ihrer Familie. Doch hatte sie keinen Anhaltspunkt. Somit galt es für sie, immer mehr herauszufinden. Einen ruhigen und stillen Ort musste sie finden. Tagelang suchte sie die Karte, welche sie in der Hauptstadt kaufte, nach einem abgelegenen aber nicht lebensfeindlichen Ort ab. Seufzend schüttelte sie den Kopf, da sie nichts für sich finden konnte. In ihrem kurzen Anfall von Frustration warf sie den Bleistift, mit welchem sie mögliche Lebensorte einkreiste, gegen die Wand ihres Häuschens. Das Ergebnis dieser Aktion war, dass ein kleiner Splitter aus Holz mitten auf dem Meer der Karte landete. Sehr weit im Osten, jedoch noch in einer mäßig warmen Umgebung.

„Hm… wie wäre das denn? Das wäre viel Arbeit, sehr viel sogar. Aber ich hätte meine Ruhe, könnte Fischen und es gibt ein paar Orte in der Nähe, wenn etwas sein sollte. Was habe ich zu verlieren?“

Bereits am nächsten Morgen packte die Hochelfe in ihren besten Jahren ihre wenigen Sachen und machte sie per Schiff auf die Reise in den Osten, wo sie ein paar Leiharbeiter anheuerte, die ihr dabei halfen, allerlei Treibholz zu finden und als eine Art Steg zusammenzubinden.

„Das sollte erst einmal reichen, ich danke euch sehr. Das Geld habt ihr ja bereits bekommen! Und für mich heißt das… Willkommen in Akkala!“

Bereits wenige Wochen später stand ein kleines Wohnhaus auf einer kleinen, etwas stabileren Holzplattform. Wysperias Fingerfertigkeit half ihr dabei, ein paar der Arbeiten gut selbst zu erledigen. Nachdem sie ihre Grundbedürfnisse decken konnte, begann sie damit, nach Nautilusschalen zu tauchen. Wie sie in ihrer Heimat erfahren hat, lassen sich mit Ihnen ein paar durchaus nützliche Gegenstände für ein Leben nahe dem Wasser herstellen. Als sie schlussendlich einige gefunden hatte, was sie unter anderem ihrer hervorragenden Schwimmfähigkeit verdankte, breitete sie diese sorgsam aus und platzierte in deren Mitte ein blaues, pulsierendes Juwel. Ein helles Licht drang aus dem Juwel hervor, so hell, dass sie es nicht direkt anschauen konnte. Als es schlussendlich abebbte, hatten sich die Muscheln eng an das Juwel geschmiegt und es war ein leichtes pulsieren zu spüren.

„Es hat wirklich geklappt! Ich bin gespannt, ob das aus den Büchern der Wahrheit entspricht.“

Ein paar Minuten später hatte sie sich ihre Schwimmkleidung angezogen und ging zusammen mit dem Artefakt in ihren Händen bis zu Grund des Meeres, wo sie es sorgsam platzierte. Innerhalb von Sekunden schien die Erde leicht zu beben, als aus dem sandig-lehmigen Boden blaue, prunkvolle Säulen hervor traten, welche sich um ihren Schatz herum aufbauten, bis es den Anschein einer kleinen Ruine hatte. Durch den Schock hat die Elfe einiges an Luft verloren, weswegen sie wenig später hustend an der Oberfläche des Wasser war.

„…was ist passiert?“

Wieder ein paar Wochen später kam sie mit einem dicken Buch aus der Bücherei in Lohengrin heraus. Seit geraumer Zeit machte sie sich nämlich Gedanken, wie sie ihre Heimat auf dem offenen Meer schnell wieder finden konnte. Das Buch in ihren Händen handelt von den Gewohnheiten der Seefahrer von vergangenen Tagen, jedoch konnte sie nach mehreren Stunden lesen keine brauchbaren Informationen herauslesen. Die einzigen Hilfsmittel die ihr laut dem Buch helfen würden wären Leitsteine und Leuchtfeuer. Von ersterem hatte sie jedoch erst einmal genug, um es erneut versuchen zu wollen ((Siehe Geschichte meines Charakters)). Und ein Leuchtfeuer ist ihr das letzte Mal am Hafen ihrer Heimat unter die Augen gekommen. Woher sollte sie ein solches kriegen können? Sie weiß nur, dass die Materialien dafür aus einer entfernten Welt kommen sollen, die nicht von Lebewesen bewohnt wird. Doch zu ihrem Glück schien sich aus Erzählungen ein Portal für wenige Tage öffnen, mit welchem man in diese Welt kommen könne. Jedoch schien ihr diese gefährliche Reise das nicht wert zu sein, weswegen sie auf einen Abenteurer hoffte, der ihr die Materialen dafür brachte und verkauft. So stand sie fast Tag und Nacht in Lohengrin vor dem bedrohlich wirkenden Portal, in welches sie keinen Schritt wagen würde. Eines Abends trat jedoch eine in Schatten gehüllte Person aus dem Portal heraus, um ihren Namen zu rufen.

„Was… werde ich jetzt komplett verrückt? Was… seid ihr?“

„Ich bin nichts weiter als ein Freund in Not.“

Aus der Tasche des in Schatten gehüllten Lebewesens trat ein leuchtender Stern hervor.

„Das ist es doch, was du begehrst. Nimm es, es gehört dir.“

„…was… was ist der Preis dafür?“

„Stell keine Fragen, willst du es oder nicht?“

Eilig nickte sie und verstaute den vor Hitze fast schon glühenden Stern in ihrer Tasche, bevor sie eilig davonlief.

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