OOCliches Vorwort
Hallo zusammen und herzlich willkommen zu meiner CV! Den Charakter spiele ich zwar schon seit Mitte 2020 oder so, aber da sich die Lore enorm geändert hat und sich Taakur Cerar aufgelöst wurde, habe ich beschlossen meine Charaktervorstellung freiwillig zu überarbeiten, sodass sie lore-konform ist und dadurch auch besser in die Welt hineinpasst. Da mein Charakter eigentlich aus einer Welt ausserhalb von Parsifal stammt, habe ich beschlossen, dass mein Charakter ihre Erinnerungen daran verloren hat während ihrer Umwandlung von Hoch- zur Dunkelelfe. RPlich werde ich also nur noch Informationen beziehen, die ich auch in Parsifal mitbekommen habe. Deswegen wurde als Heimat auch Taakur Cerar angegeben, da sie sich selber nicht mehr erinnern kann, woher sie ursprünglich stammt.
Die Hintergrundgeschichte basiert hauptsächlich auf tatsächlichem RP, das auch wirklich so stattgefunden hat (vorallem das Zeugs in Taakur Cerar). Einige Sachen habe ich dazugeschrieben oder so abgeändert, sodass es besser in die jetztige Lore und Chaos Religion passt.
Die alte Charaktervorstellung kann man übrigens noch im Forum anschauen gehen:
Charaktervorstellung ~ Aurora Nau'hiibir
Die Geschichte die ich dort geschrieben habe ist immer noch gültig für alles, was in Parsifal geschehen ist. Womöglich wiederhole ich mich mit dieser Version ein paar Mal, aber war zu faul das aufeinander abzustimmen.
Viel Spass beim Durchlesen… falls ihr euch die ganze Story nicht geben könnt, kann ich euch gut verstehen. Würde ich mir selber wahrscheinlich auch nicht antun. Wir sehen uns im RP!
PS: Da der Beitrag zu gross wäre, wenn ich alles in einem posten würde, musste ich die Geschichte aufteilen und weiter unten posten.
Name: Aurora Nau’hiibir
Geschlecht: Weiblich
Alter: 126 Jahre (Geburtstag unbekannt)
Rasse: Dunkelelfe
Körpergrösse: 184cm
Wohnort: Aratham
Heimat: Taakur Cerar, Parsifal
Religion: Chaos, Amaruk
Aussehen & physische Merkmale:
Aurora ist eine, für ihre Rasse untypisch, kleine, schlanke und zierliche Elfe. Ihre weiss/grauen Haare reichen ihr bis zur Hüfte. Durch die Chaos-Korruption erhielt sie lila Augen und ihre Haut wurde sogar noch blasser, sodass sie fast schon ein kränkliches Aussehen erhielt. Die Götter haben sie mit einem schönen Äusserem gesegnet und ihr einen natürlichen Charm verliehen. Ihre Kleidung ist sehr formell und passt zu den meisten gelassenen Anlässen wohl kaum. Am meisten trägt sie Kleider, die bis zum Boden gehen und oft sehr auffallende Farben haben. Passend zu den Kleidern trägt sie Handschuhe, die ihr bis zum Ellenbogen reichen.
Honey Toast via Artstation; https://honeytoast.artstation.com/projects/ELXWmA
Charaktereigenschaften & Persönlichkeit
Durch ihre extrem intelligente und charmante Art, kann Aurora so ziemlich jeden, früher oder später, um ihren Finger wickeln. Bei ihrer jahrelangen Tätigkeit als Beraterin und Diplomatin lernte sie, wie man gut lügt und andere täuscht. Als erstes bemerkt man an ihr, dass sie enorm eitel und arrogant ist. Aber auch sie verliert manchmal die Fassung und das kann schwerwiegende Folgen haben. Grundsätzlich ist sie eine ruhige und zurückhaltende Person, sie betrachtet die Situation stets aus sicherer Entfernung bevor sie handelt. Sie kann nur schwer Vertrauen aufbauen und öffnet sich fast niemanden. Ihre Mentalität ähnelt sich mit denen von den Orks: «Der Stärkste ist der Herrscher», jedoch ist ihr bewusst, dass man «Stärke» nicht nur auf physische Kraft begrenzen sollte. Durch die lange Zeit mit den Orks, klammert sie stark an die Hierarchie und die Idee, dass der Stärkere herrschen soll.
Sollte man Aurora näher kennenlernen so merkt man, dass sie einen weichen Kern hat und sehr sensibel ist. Sie fürchtet sich von ihren Nahstehenden verletzt oder verlassen zu werden, weswegen sie Probleme hat sich zu öffnen und Bekanntschaften zu machen. Ihr innerstes Wesen kann fürsorglich und beschützend sein, jedoch zeigte sich diese Seite kaum noch. Als sie zur Hera von Aratham ernannt wurde, sah sie es als Zeichen der Götter an, dass sie würdig ist. Daher ist sie sehr fromm und widmet ihre Taten den Chaosgöttern.
Stärken:
- Sehr intelligent
- Sehr hübsch und attraktiv
- Kann die Sprache der Orks fliessend sprechen und schreiben
- Gute Manipulatorin (wortgewandt)
- Besondere Resistenz gegen Hitze
Schwächen:
- Wird schnell einsam
- Kampfunerfahren / physisch schwach
- Verschlossen und kalt (kann nur schwer Freundschaften schliessen)
- Angst verlassen oder betrogen zu werden (wird aggressiv)
- Geringes Magiepotential
- Anfällig / empfindlich gegenüber Kälte
Beruf / Beschäftigung: Hera von Aratham
Fähigkeiten:
- Kann lesen und schreiben
- Wissen über die Orkische Kultur
- Diplomatisches Können
- Beherrscht die Sprache der Orks
- Grundkenntnisse im Kochen (besonders Fleischgerichte)
- Beherrscht den Zauber «Höllenfeuer» und setzt diesen auch primär ein
- Kann reiten
Magie:
1. Höllenfeuer
Schule Exitium
Der Anwender wirft eine handvoll schwarzen Feuers auf sein Ziel. Das Feuer verursacht leichte, aber schwer heilbare Verbrennungen. (verursacht 1 Lp Schaden)
Hintergrundgeschichte Part I
TRIGGER-WARNUNG: Die Story enthält Andeutung von Gewalt und sozialer Ungerechtigkeit! (vorallem Kapitel „Lohengrin I & II“)
((Hinweis: Die Kapitel „Lohengrin I & II“ hängen zusammen und spielen vor kurzer Zeit.))
Lohengrin I
Die Taverne «zum blutenden Zahn» war nur mässig besucht. Eigentlich auch nichts eigenartiges, schliesslich handelt es sich um eine verborgene Taverne im Untergrund Lohengrins. In dem abgedunkelten Lokal trieben hauptsächlich Orks und Goblins ihr Unwesen. Einige vermummte Menschen zählte man zu den Besuchern, jedoch konnte man davon ausgehen, dass man allesamt meiden sollte. Unter den zwielichtigen Gestalten sass jedoch eine Elfe in hellen Gewändern. Sie war keine Sklavin, nein im Gegenteil, sie war geschmückt mit goldenen Reifen und prächtigen Edelsteinen. Durch ihre teuren und hellen Stoffe stach sie heraus. Die Elfe sass alleine an einem grossen Tisch und nippte an einem beinah leerem Glas Wein.
Ein grosser Mann kam mit einem Begleiter in die Taverne hinein. Sein braunes Haar war ungepflegt und sein Bart sehnte sich ebenfalls nach wohltuender Zuwendung. Er beachtete die anwesenden Gäste nicht und stampfte direkt an den Ausschank und bestellte sich brüllend ein Bier und seinem Begleiter nur einen Minztee. Der Begleiter wich ihm nicht von der Seite und schaute etwas nervös die anwesenden Orks an. Seine Körperhaltung verriet, dass er sich nur ungern in diese Gesellschaft einbringt. «Sei nicht so ein Angsthase du Bengel» brüllte der grosse Mann lachend. «Schliesslich haben wir heute nicht schlecht verdient! Das muss man ausgeben!» und mit einem Handgriff liess der Mann einen Geldbeutel auf den Tresen fallen. Seine schäbige Kleidung und den Dolch den er unter seinem Umhang versuchte zu verdecken deuteten darauf, dass die beiden keine ehrliche Arbeit nachgingen. Erst nach dem zweiten Krug Bier sah sich der grosse ungepflegte Mann im Raum herum. Die kleine zierliche Elfe mit den hellen Haaren fiel ihm direkt ins Auge. «Na was haben wir denn da» murmelte er zu seinem zurückhaltenden Begleiter und trottete zu ihrem Tisch. «Da hat sich wohl eine kleine Elfe zu einem dunklen Ort verwirrt» sagte er belustigt als er sich auf einen Stuhl neben ihr setzte. «Bringt Ihr mir ein neues Glas Wein?» erwiderte die junge Elfe ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Der Mann brach in lautem Gelächter aus. Seine Begleitung bleib stumm und klebte weiterhin an ihm. «Vorlaut, was? Das macht aber nichts, ich kenne einige die für eine junge Hochelfe gut zahlen würden.» er musterte sie, die Elfe jedoch blieb ruhig und schenkte ihm weiterhin keine Aufmerksamkeit. Da kam ein kleiner Goblin herangeschlichen mit einem Tablett. Auf dem Tablett war ein Glas mit Wein, welches der Goblin mit gesenktem Haupt der Elfe hinhielt. Der Mann staunte nicht schlecht als der Goblin die Elfe mit «Herrin» ansprach. «Ich muss Euch leider enttäuschen der Herr. Ich bezweifle, dass Ihr für mich einen Käufer finden würde, schliesslich bilde ich einen Grossteil Eurer Klienten.» Erzürnt schlug der Mann heftig auf den Tisch, nicht verstehend vor wem oder was er sass. «Was soll das heissen?! Dir werde ich noch Manieren beibringen!» sein Begleiter verdeckte bereits mit seinen Händen die Augen als er sah, dass sein Herr die Hand gegen die kleine Elfe erhob. Doch gab es keinen Laut, keinen Aufprall. Die Zeit schien wie stehen geblieben zu sein. Als der kleine Helfer zögerlich durch seine Finger guckte, sah er einen kräftigen Arm über sich. Dieser Arm gehörte jedoch nicht dem grossen Mann, sondern einem kräftigen Ork, der hinter den Beiden stand. Verwirrt und vor Angst erstarrt wusste der Mann mit der erhobenen Hand gar nicht, was passierte als die Elfe sich entspannt auf ihren Stuhl zurücklehnte und schmunzelnd ihren Wein zu ihrem Mund führte. «Shukur» sprach sie und der Ork schlug mit der anderen Hand auf den Arm des Mannes. Mit weit aufgerissenen Augen fiel der Mann zu Boden. Auch sein Begleiter fiel hin, direkt vor die Füsse des Orks, der gerade seinem Herrn mit blossen Händen den Arm gebrochen hatte. «Oh verzeiht, ich dachte Ihr würdet Euch nach Gewalt und Schmerzen sehen, wieso sonst würdet Ihr Eure Hand gegen mich erheben» sprach die Elfe als Sie einen weitere Schluck Wein trank und aufstand. Der Mann jammerte lauthals vor Schmerzen, man konnte sein eigenes Wort kaum noch verstehen. Mittlerweile stunden sämtlich Gäste hinter dem Geschehen und beobachteten. Die Elfe nahm Ihr Getränk und leerte es auf den am Boden vor Schmerzen windenden Mann. «Mein Name lautet übrigens Aurora Nau’hiibir. Ich bin mir diesem dunklen Flecken genau bewusst, jedoch drang ich nicht in Euer Gebiet ein, sondern ihr in mein Gebiet. Und wer sich eine solch bodenlose Frechheit erlaubt, wird Schmerzen erleiden.» Unbeeindruckt stand sie noch eine Weile vor dem Mann und richtete dann ihren Blick auf den erstarrten jungen Mann, der noch immer auf dem Boden lag, kaum einen Meter entfernt von seinem Herrn. «Es scheint als ob Ihr meinen Wein ausgeleert habt. Nun denn, als Schadensersatz akzeptiere ich gerne Euren kleinen Begleiter. Wie ich sehe habt Ihr sowieso keinen Bedarf mehr an ihm» und mit einer Handbewegung liess Aurora ein paar helfende Hände kommen. Zwei Goblins fesselten den jungen Mann an den Händen, dieser wehrte sich gar nicht, noch immer war er von der grausamen Wende der Situation überwältigt. «Ihr kommt mit mir.» meinte die Elfe und stieg über den am Boden liegenden Mann und schritt nach draussen. Dicht gefolgt von mehreren Orks und Goblins und zuletzt von dem gefesselten Burschen, der von ein paar Goblins hinterhergezogen wurde. In der Taverne blieb lediglich der Mann mit dem gebrochenen Arm zurück, sowie einzelne Trunkenbolde, die in ihrem Rausch schon gar nichts mehr mitbekommen haben.
Der junge Mann wurde mittlerweile in eines der Zimmer in einem Lohengriner Gasthaus gebracht. Das Zimmer schien bereits für längere Zeit bezogen zu sein, etliche Dinge stunden im Raum oder lagen auf dem Boden. Auch wertvolle Objekte lagen einfach so herum, der junge Mann bereute es diesen Ort nicht schon früher aufgefunden zu haben. Jedoch war ein solcher Gedanke momentan nutzlos für ihn. Er war nämlich an einem Holzpfahl in angebunden, sodass er auf dem Boden hocken musste und sich kaum bewegen konnte. Eine Flucht schien ihm aussichtslos. Die Goblins entledigten ihm sämtlicher Ausrüstung und vor der Tür schienen mehrere Orks ihr Unwesen zu treiben. Was ihm jedoch am meisten Angst machte war die Kenntnis, dass die Orks, sowie auch deren Herrin, die Elfe, sein Gesicht gesehen hatten. Er wollte sich nicht ausmalen was mit ihm passieren würde, wenn er nach seiner Flucht wieder in ihre Hände geraten würde. Schlagartig wurde er aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür aufsprang und dieselbe Elfe hineintrat, die sich als «Aurora Nau’hiibir» vorstellte, nachdem sie seinem Freund den Arm brechen liess durch einen ihrer Orks. «Ich sehe schon du hast es dir bereits bequem gemacht» sie schmunzelte auf ihn herab und setzte sich auf einen Stuhl gegenüber von ihm, sodass er nur noch ihren Rücken sah. Auf dem Tisch vor ihr waren Helme und Schilde von Menschen gestapelt. Einer der Schilde reflektierte ihr Gesicht, sodass der geknebelte Mann trotzdem ihr Gesicht, wenn auch nur einen Teil, erblicken konnte. Man konnte nicht abstreiten, dass sie eine Schönheit war. Desto mehr kam bei ihm die Frage auf, weshalb oder wie eine solche Elfe unter Orks und Goblins kommen konnte und weshalb diese ihren Befehlen Folge leisteten. Durch die offene Türe traten ein paar Goblins hinein. In ihren Händen umklammerten sie fest schön verzierte Schmuckkästchen aus edlem Holz und Metallen. Durch ihre tollpatschige Natur fiel dem ein oder anderem Goblin hin und wieder ein Ring oder ein Reif runter. Die Augen des Mannes funkelten und als ein goldener Ring bestückt mit einem funkelnden Edelstein direkt vor seinen Füssen landete, konnte er nicht anders als zu versuchen mit den Füssen den Ring näher an sich zu bringen. Die Goblins scharten sich um die sitzende Elfe und beachteten den verlorenen Schmuck gar nicht, der Elfe entgingen die Versuche des Mannes jedoch nicht. «Du willst doch nicht enden wie dein Freund in der Taverne oder doch?» sprach sie und ihr Blick richtete sich auf den Schild, sodass der Blick direkt auf ihn traf. Der Mann sprach kein Wort und gab seine Versuche auf. «Ich rate dir brav da sitzen zu bleiben, dann wird dir auch gar nicht viel passieren, versprochen.» belustigt sah sie den Mann an. Die Goblins um sie kicherten und warfen einen hämischen Blick auf den Gefesselten. Die Elfe streckte ihre Arme aus und die Goblins begannen ihr vorsichtig den Schmuck abzunehmen und in die Kästchen zu legen. Die nervöse Art der Goblins schienen der Elfe nichts auszumachen, sie sass da ganz entspannt und liess die Goblins ihr dienen. «Ich muss sagen ich war schon enttäuscht» sprach Aurora. Der Mann blickte sie verwirrt an, brachte aber kein Wort hinaus. «Als dein Freund von euren geschäftlichen Erfolgen sprach, erhoffte ich eine grössere Ausbeute. Mit seinem abgenommenen Geld und deinem kann ich meine Orks kaum einen Tag durchfüttern.» sie streifte sich einen Ring ab und reichte ihm einen der Goblins. «Weisst du wie viel Futter diese Kolosse benötigen? Ich muss sie immer davon abhalten meine kleinen Gobbos zu futtern.» sie kniff einem der Goblins in die Wange, dieser rührte sich kein Stück. «W-Wer seid Ihr? Wieso dienen Euch diese Kreaturen des Chaos?» stotterte der Mann. «Ich würde sagen, dass ich ab jetzt deine Herrin bin. Es wäre weise mir zu dienen und versuche nicht von meiner Seite zu weichen. Meine Orks sind so hungrig, selbst diejenigen mit der grössten Selbstbeherrschung würden bereits schon über frisches Menschenfleisch herüberfallen.» erwiderte die Elfe. «Achja, nur damit es keine Missverständnisse gibt, ich bin keine Hochelfe, auch wenn es den Anschein macht» aus der linken ausgestreckten Hand sprangen plötzlich dunkle Funken hervor. Die Goblins sprangen sofort ängstlich zurück und in der Reflektion des Schilds konnte man das Schmunzeln der Dunkelelfe erkennen. «Dennoch lässt mich nicht die Frage los, wer Ihr seid und weshalb Euch diese Wesen dienen!» die Worte platzten förmlich aus dem jungen Mann heraus. Verwirrt und verängstigt wechselt er seinen Blick ständig von der Dunkelelfe auf die Goblins. Aurora scheint nicht genervt zu sein und auch die ganze Nervosität um sie herum liess sie kalt: «Du bist mir aber ein ganz neugieriger, bist du denn schon lange in Lohengrin?» der Mann antwortete stumm und nickte bloss. Aurora griff sich an den Hinterkopf und streifte einen goldenen Haarreif aus ihrem Haar. Sie gab ihn nicht wie sonst an die Goblins, sondern nahm ihn in beiden Händen und betrachtete ihn genauer. Ihr Blick wurde zuerst ernst und finster, entspannte sich dann aber bald schon wieder und es wirkte, als würde sie einen alten Freund erblicken. Sie schien regelrecht versunken zu sein und liess ihren Blick nicht von dem Haarreif los. Bei genauerem Betrachten des Reifs fiel dem Mann auf, dass es womöglich gar kein Haarreif sein sollte, viel mehr ähnelte er einem Armreif, einfach viel grösser, also nicht dafür gedacht, dass ihn Menschen oder Elfen tragen würden, viel mehr wurde er für Orks geschaffen. «Wenn du schon länger hier wohnst, dann sagt dir bestimmt die Stadt Taakur Cerar etwas, oder nicht?».
Taakur Cerar
Die Wüstensonne senkte sich langsam zum Horizont und man konnte am erröteten Abendhimmel bereits die ersten Sterne entdecken. Die Stadt der Orks Taakur Cerar erstreckte sich als ein Meer aus Zelten in der Wüstenlandschaft und war umrahmt von einer massiven Mauer. Zwischen den Zelten führten einige Wege und Strassen zu grossen Marktplätzen, wo noch immer reger Betrieb herrschte. Die Goblins verkrochen sich langsam zurück in ihre Slums und die Orks trieben die Sklaven in ihre Schlafquartiere. Aurora trat aus ihrem Zelt heraus und entschloss einen abendlichen Spaziergang zu unternehmen. Während der Hitze am Tag traut sie sich kaum noch heraus, obwohl sie sich bereits beachtlich an das Klima der Wüste angepasst hat. Dennoch schätzt sie die abkühlenden Nächte sehr. Als sie durch einige Wege schlenderte begegnete sie einer kleinen Schar von Ork-Kindern die gespannt um ein Feuer sassen und den Geschichten des Schamanen lauschten. «… und mit der überlegenen Kraft und der Macht der Götter war Sieg schon vor der Schlacht unser! Die Menschen hatten keine Chance gegen unsere Krieger und unserem Grosshäuptling!» erzählte der Schamane als er ein Pulvergemisch in die Flammen warf, sodass das Feuer kurzzeitig in die Höhe schoss. «Ah, Aurora! Komm, geselle dich doch zu uns. Ich erzählte unseren Jünglingen gerade von der glorreichen Schlacht um Ankaa!» sprach der Schamane als er die Elfe hinter den Kindern erblickte. «Bitte entschuldige, ich wollte dich nicht unterbrechen» sagte sie und setzte sich am Rande der Gruppe in den Sand. Der Schamane schüttelte den Kopf und unter seiner Maske konnte man ein Grinsen erkennen. «Ein so hoher Besuch hat man nur selten Kinder! Die Tochter des Häuptlings persönlich!» erklärte der Schamane und die Kinder erstaunten. «Wie viele der schwachen Menschen hast du in der Schlacht getötet?» fragte eines der Ork-Kinder und setzte sich mit grossen Augen vor Aurora. Aurora lachte nur und nahm das Kind auf ihren Schoss «Weisst du, ich bin nicht eine Kriegerin so wie du es mal sein wirst, wenn du gross bist. Leider bin ich kein grosser starker Ork und werde niemals so stark sein wie unser Häuptling.» das Ork-Kind auf ihrem Schoss nickte und spielte mit ihren langen Haaren. «Da hat sie Recht! Aber ihr, meine Kinder, ihr werdet kämpfen, wenn ihr gross und stark seid jaja! Darin besteht kein Zweifel! Die Götter werden euch mit Stärke segnen sodass ihr genug Ruhm und Ehre für unseren Stamm und unseren Glauben erkämpfen könnt!» predigte der Schamane in die Runde. «Und wenn unser Häuptling in einem ehrenhaften Kampf mal fällt, dann werdet ihr für seine Tochter, Aurora, weiterkämpfen und ihr dienen! So wie es die Götter wollen!» sprach er und die Kinder jubelten laut. «Ach Arrtakh, bis dahin wird er hoffentlich noch lange gehen. Und solange könnt ihr noch trainieren und viele viele Schlachten führen, stimmts?» erwiderte Aurora lachend und fing an mit den Kindern zu spielen. «Mhm… die Götter haben Grosses für dich geplant, Lichtbringerin…» murmelte der Schamane unter seiner Maske, das Geschrei der spielenden Kinder übertönten seine Worte.
Aurora in Taakur (©WLOP via Patreon)
«Wie lange müssen wir denn noch gehen Buir?» keuchend lief Aurora hinter einem riesigen Ork nach. Schweissperlen liefen ihr über die Stirn und die Sonne brannte auf ihrer Haut. «Es ist nicht mehr weit, Kleine, ich trage dich auch wenn du willst.» sprach der Ork und streckte ihr helfend eine Hand aus. Aurora signalisierte mit einer Handbewegung, dass sie keine Hilfe benötige. Die beiden marschierten weiter in den Bergen der Wüste. Hinter den Gipfeln der Berge konnte man im Osten das Meer erblicken, es funkelte durch die Sonne wie ein Haufen Edelsteine. Es dauerte auch nicht mehr lange als die beiden an einen Ork in Mitten der Berge ankamen. Auf einem kleinen Plateau standen ein paar primitive Dachzelte sowie ein paar Fässer und Kisten. Im Schatten der Zelte waren einige Teppiche ausgelegt und in der Mitte war ein Loch für eine Feuerstelle gegraben. Man konnte sehen, dass dieser Ort bereits schon mehrmals besucht worden ist. «Und was genau wollen wir hier? Hier ist doch weit und breit nichts?» fragte Aurora und sah sich um. Die Aussicht war zwar ziemlich beeindruckend, aber dennoch war weit und breit nichts ausser diesen paar primitiven Zelten. Dadurch, dass das Plateau höher gelegen war, zog eine angenehme Brise vorbei, sodass die Hitze der Wüste auch während des Tages erträglich war. «Früher oder später wirst du die Stämme leiten müssen, da reicht es nicht nur was du in dieser Welt erreicht hast, mögen dir noch so viele Orks und Goblins folgen wollen.» sprach der grosse Ork, «damit du wie ich, ein grosser Häuptling werden kannst, musst du dich auch in der spirituellen Welt aufbauen und eine gute Verbindung zu den Göttern haben.». Aurora hielt kurz inne. Der Gedanke, dass sie eines Tages den Platz ihres Vaters übernehmen sollte beriet ihr Unwohlsein. «Du wirst auf dich allein gestellt sein. Ich werde dir dann keinen Rat mehr geben können und unser Schamane ist auch schon gut ausgelastet mit seinen Reisen und seinen Adoptivkindern.» der Ork-Häuptling grinste kurz und kramte in den Kisten nach Gegenständen. «Aber was wollen wir hier oben? Ich kann doch auch bei Arrtakh über die Lehren der Götter lernen.» Aurora liess nicht nach. «Oh, du wirst nicht nur über die Götter lernen, Kleine. Hier oben wirst du sie erleben.» er reichte ihr eine Schale mit einem befremdlichen Gemisch darin. «Hier oben hat man eine starke Verbindung zum Immaterium, hier kannst du den Worten der Götter lauschen und wenn du Glück hast, wirst du auch das ein oder andere verstehen können.» auch er hat eine Schale mit der Flüssigkeit vor sich. «Nun trink die Schale aus, dadurch stärkst du deinen Körper und öffnest deinen Geist für die Götter» wies er sie an und trank seine Schale in einem Zug aus. Aurora trank zögerlich die Flüssigkeit, sie schmeckte eigenartig und hatte einen fauligen Nachgeschmack. «Konzentriere dich, schliesse deine Augen und bete.». Sie befolgte den Rat ihres Vaters und versuchte sich zu entspannen. Plötzlich wurde es ganz still. Sie konnte spüren, dass ihr Körper sich immer wärmer anfühlte. Starke Schmerzen brachen in ihrem Kopf aus. Ihr Körper wurde schwach und sie spürte, wie sie langsam die Kontrolle verlor. Auf einmal schien ihr alles fern zu sein. Ihr Bewusstsein glich nur noch einem schwachen Licht in der endlosen Dunkelheit.
Krankheit übermannte den Körper Auroras. Viele Wochen lag sie nur noch da, keine Bewegung, keinen Ton. Nach dem Ritual und nach dem Verzehr der Flüssigkeit zur Ehrung der Chaos Götter fiel sie in einen schlafähnlichen Zustand. Hagrast, der Häuptling des Stammes und ihr Vater, trug sie zurück in ihr Zelt und sorgte sich tagelang um sie. Ihr Zelt wurde rund um die Uhr bewacht. Vor dem Zelt hielten starke Orks Wache und im Inneren pflegten sich Goblins um die Bewusstlose. Mit der Zeit konnte man am Äusseren Veränderungen wahrnehmen. Ihre bereits blasse Haut wurde noch blasser, man nahm fälschlicherweise an, dass die Blässe nur temporär anhalten würde. Nach ihrem Erwachen bemerkte man auch, dass ihre blauen Augen dunkler wurden. Ihre Augenfarbe wechselte zu einem aussergewöhnlichen Lila. Ihre Gesichtszüge wurden sanfter und ihre Figur noch schmäler, da sie über Tage kaum Nahrung zu sich genommen hatte. Immer wieder besuchte der Stammesschamane Aurora und sorgte sich um sie. Er betete mit weiteren Anhängern zu den Göttern, vollzog Rituale in ihrem Zelt und verbrannte Heilmittel, sodass die heilenden Kräuter in ihren Körper gelangen. Jedoch schien alles nicht zu wirken.
Nach langer Zeit geschah es dann endlich. Gerade als ihr Vater neben ihrer Bettkante stand und zu den Göttern betete, öffnete Aurora ihre Augen. Sie erblickte einen etwas irritierten Ork. «Was ist geschehen?» fragte sie vorsichtig, völlig überrascht, weshalb sie plötzlich in ihrem Zelt aufwacht und von so vielen Heilmitteln und Goblins umgeben ist. «Endlich bist du wach Kleine.» Hagrast schenkte ihr ein kurzes Lächeln. «Die Götter lächeln auf dich herab, sie haben dich offenbar mit weiterer Schönheit gesegnet» sprach er und blickte tief in ihre lila-farbigen Augen. Aurora verstand zuerst nichts, nach einer genauen Aufklärung der Lage und dem Geschehenen verstand sie was passierte. Offenbar schickten die Götter sie in einen Schlaf und änderten ihren Geist und ihren Körper.
Die Geschichte geht weiter unten weiter!
Credits: Sämtliche Bilder sind vom Künstler WLOP (https://www.patreon.com/wlop), falls nicht explizit erwähnt