Name: Bianca Sherborne
Alter: 15
Aussehen: Bianca ist 1,60m groß und sehr schlank. Sie hat braune Augen, welche je nach Licht rötlich aussehen können. Ihre Haare sind hell braun bis blond und sie hat eine leicht gebräunte Haut. Ihr Gesicht ist sehr rund mit einer kleinen Stupsnase. Die Lippen sind sehr dünn und dunkelrot.
Sie hat meist einen goldenen Ohrring im rechten Ohr. Auf dem Kopf trägt sie ein rotes Stirnband welches am Hinterkopf zu einer Schleife zusammengebunden ist. Oft trägt sie ein bauchfreies Oberteil mit schulterfreien Ärmeln. Dazu trägt sie eine lange Hose mit zerrissenen Stellen. An den Füßen trägt sie schwarze Stiefel.
Rasse: Mensch, Europäer
Beruf: Räuberin
Tarnberuf: Materiallieferantin| Jägerin
Religion: keine
Wohnhaft: Sahiri Inseln
Charaktereigenschaften:
Für Freunde ist sie eine nette, aufrichtige und liebenswerte Person. Doch für Menschen die sie nicht mag oder nicht kennt, wirkt sie meist sehr kalt und schüchtern.
Stärken:
Durch ihre geringe Körpergröße und ihr junges Alter ist sie flink, wendig und ausdauernd. Ebenso ist sie sehr gut im Verstecken und tarnen.
Durch ihre Zeit auf der Strasse, lerne Elisabeth wie man überzeugend ist und sich aus aussichtslosen Situationen herausreden kann.
Sie lernte ebenfalls, wie man mit den meisten Waffen umgeht. Während sie im Schwertkampf wahres Talent beweisst, ist sie mit der Axt und der Armbrust sehr ungeschickt.
Schwächen
Sie ist in Ihrem jungen Alter schon Drogenabhängig und trinkt gern viel Alkohol. Ohne Drogen oder Alkohol wird sie unruhig, nervös und zeigt Entzugserscheinungen. Sie kann auch sehr aggressiv werden.
Sie lasst sich schnell Ablenken und aus dem Konzept bringen. Wenn sie sich nicht vollkommen konzentriert ist sie sehr tollpatschig.
Wenn ihr eine Regel nicht passt, macht sie meist dennoch, was sie möchte. Dies bringt sie oft in Schwierigkeiten.
Geschichte:
Bianca Sherborne wurde als Elisabeth Asbury in Glasgow (Schottland) geboren und wuchs dort auf der Strasse auf. Ihre ersten Lebensjahre verbrachte Elisabeth noch mit ihrer Mutter, Angela, und ihren beiden älteren Brüdern Daniel und Curt, in einem Freudenhaus, in welchem ihre Mutter als Dirne arbeitete. Ihren Vater kennt Elisabeth nicht.
Sie hatte eine sehr friedliche Kindheit, denn die anderen Dirnen spielten oft mit den Geschwistern, wenn sie nicht gerade arbeiten mussten. Doch ihre Brüder mussten mit nur 8 Jahren bereits aufs Feld hinaus, wo sie den Bauern halfen. Während ihre Mutter arbeitete, spielte Elisabeth mit den anderen Dirnen oder versteckte sich vor den Freiern ihrer Mutter.
Doch als Elisabeth 12 war, sah einer der Freier ihrer Mutter sie und wollte nun seinen Spass mit Elisabeth. Ihre Mutter liess das nicht zu. Noch am gleichen Tag schmiess Angela Asbury ihre kleine Tochter aus dem Freudenhaus raus und bat sie, weit weg zu gehen und niemals zurückzukehren. Es war zu gefährlich und Elisabeth war viel zu schön.
Eine Weile hungerte Elisabeth auf der Strasse, doch schon bald schloss sie sich den anderen Strassenkindern an. Zusammen stahlen sie Essen, Gold und Schmuck. Einiges musste man der Bande abgeben, doch von dem gestohlenen Geld, welches Elisabeth behalten durfte, kaufte sie sich Schmuck und frisches Obst. Eins der wertvollsten Schmuckstücke die sie sich kaufte war ihr goldener Ohrring. Nur wenig später auch Drogen und Alkohol. Mit der Zeit fühlte sie sich immer sicherer beim Stehlen und nahm den Menschen immer mehr auf einmal. Doch eines Tages, als sie gerade 5 Äpfel bei einem Marktstand stibitzen wollte, wurde sie erwischt und musste weglaufen. „Haltet den Dieb“, schrie der Händler. Sie rannte so schnell sie konnte in die Kanalisation, um sich dort vor den Verfolgern der Stadtwache zu verstecken. Ihre Lunge brannte und sie keuchte.
Elisabeth konnte nicht mehr in der Stadt bleiben, denn von nun an würde man sie suchen. So kroch sie in der Kanalisation bis zum Hafen. Dort klaute sie zunächst einige Flaschen Vodka und kaufte sich einige Drogen. Sie steckte alles in ihre Taschen und schmuggelte sich anschliessend auf ein grosses Schiff mit vielen hölzernen Kisten. Niemand bemerkte sie, als sie in eine Kiste stieg und sich versteckte. Alle ihre Gedanken und Sorgen konnte sie einfach loslassen und schlief still ein.
Auf einmal wurde sie durch einen lauten Donner geweckt. Unmittelbar nach dem Donner wurde es kurz hell auf dem Schiff. Sie merkte, dass sie schon halb im Wasser saß und bevor sie realisieren konnte, was gerade passierte, hörte sie ein Dumpfes schleifen von Stein auf Holz. Das Schiff ist auf einem großen Steinstachel aufgetroffen und hatte ein großes Loch im Rumpf. Noch nie hatte Elisabeth gebetet, doch auf einmal fing sie damit an. Dann hörte sie es wieder. Ein lautes Knirschen, ein dumpfes Schleifen und noch einmal wurde es hell. Ein Blitz schlug genau in das Schiff ein, welches Feuer fing. Dann wieder, ein lautes Donnern und ein Blitz, der in einen Felsen einschlug, neben dem das Schiff gerade unterging. Sie guckte nach oben und sah einen riesigen Stein auf sie hinunterfallen. Der Stein durchschlug die Kiste mühelos, doch durch die Kiste wurde der Fels abgelenkt, sodass er nicht direkt Elisabeth traf. Sie bekam jedoch eine der Latten gegen den Kopf und fiel sofort in Ohnmacht.
Elisabeth wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war. Doch als sie zu sich kam, lag sie in einem bequemen, roten Bett mit roter Bettwäsche. Als sie sich an den Kopf fasst, welcher höllisch schmerzte, bemerkte sie einen Verband. Wo war sie hier? Sie setzte sich auf und sah sich in dem Raum um. Eine Katze lag schlafend am Bettende. Vorhänge verdeckten das Fenster hinter Elisabeth. Knarzend öffnete sich die Tür zum Zimmer und herein kam eine junge Frau mit braunen, Teddybär-Augen. Sie trug ein vornehmes, grünes Kleid und hatte braune Haare.
„Oh, du bist wach! Wie schön. Wie geht es dir?“, besorgt kam die junge Frau näher. In ihren Händen hielt sie eine Schüssel mit Suppe, welche sie auf den Tisch neben dem Bett hinstellte. Dann kam sie näher und überprüfte den Verband von Elisabeth. Das junge Mädchen blickte die Frau verschreckt an und schwieg.
„Es ist okay, du bist hier sicher. Mein Name ist Guinevere Sherborne. Du bist bei mir zuhause. Verrätst du mir deinen Namen?“, die junge Frau lächelte das Mädchen an. Doch als sie ihren Namen wissen wollte, war da schwarze Leere. Elisabeth wusste nicht, wer sie war! Sie blickte panisch die junge Frau an.
„Du weisst also nicht, wie du heisst?“ – Elisabeth nickte. – „Gut, dann nenne ich dich Bianca?“, Bianca nickte glücklich und hauchte „Bianca“.
Die Frau hielt ihre Hand mit dem Handrücken nach oben zu Bianca, drehte die Hand und öffnete sie: „Ist das dein Ohrring?“, Bianca blickte den Ohrring an und nickte, denn das war das einzige woran sie sich erinnern konnte. Sie machte sich den Ring schnell ins Ohr und versprach sich selbst, diesen nie wieder raus zu nehmen, denn er musste wichtig für sie sein, wenn es die einzige Erinnerung ist.
„Hast du Hunger?“, fragte da Guinevere. Bainca antworte: „J-je-ja.“
Bianca legte die Bettdecke zur Seite und stand auf. Sie wollte gerade gehen, als die Frau fragte: „Das Bett willst du aber nicht so lassen, oder?“
Bianca ging stumm zurück zu dem Bett und legte die Decke ordentlich zusammen. Dann gingen beide zu einem Tisch welcher reich gedeckt war. Elisabeth schlug sich den Bauch voll. Nach dem Essen fragte Bianca die nette Frau, was sie arbeite, dass sie sich solch ein Mahl leisten könne. Die antwortete schnell darauf, dass sie eine Schreiberin sei und Handel betriebe.
„Eine Schreiberin? Ich … glaube, ich kann nicht lesen und schreiben“, Guinevere nickte lächelnd und verschwand kurz. Sie kam mit einem Buch zurück: „Die Legende um Goldhain“. Zusammen lasen sie das Buch. Schon nach einigen Minuten beherrschte Bianca leichte Wörter wie „ihre“, „die“, „Kinder“ und „Land“.
„Du wirkst sehr wissbegierig… Wie wäre es, wenn du ein Weilchen bei mir bleibst?“, Bianca nickte fröhlich und umarmte spontan die junge Frau. Sie konnte nicht ahnen, dass Guinevere nur daran dachte, eine neue Räuberin auszubilden. Bianca bekam ein Bett in einem der anderen Zimmer.
Eines Nachts, Bianca war seit einigen Wochen in Parsifal, konnte Bianca nicht schlafen und ging daher runter in den Wohnbereich. Dort stand Guinevere, welche für eine Woche weg gewesen war, über den Tisch gebeugt. Diese hatte eine Lederkluft an. Über einem der Stühle lag ein schwarz-roter Umhang mit Kapuze. Auf dem Tisch konnte Bianca eine Karte von Parsifal sowie einen Dolch und mehrere Dietriche erkennen. Auf der Karte war mit Fäden eine Route eingezeichnet. Doch das eigenartigste war ein Korb, welcher mit einer Decke gefüllt zu sein schien.
Bianca ging unbemerkt wieder in ihr Zimmer und grübelte lange nach. Was hatte Guinevere da gemacht?
Am nächsten Morgen sprach Bianca sie am Frühstückstisch darauf an. Auf dem Tisch stand immer noch der Korb. Guinevere deckte den Tisch und holte sogar frische Milch.
„Ich sah dich… in der Nacht… Du bist keine Schreiberin, oder?“, fragte Bianca gerade aus. Guinevere blickte sie überprüfend an, bevor sie aufstand und zum Korb ging. Dort nahm sie die Decke heraus. Zum Vorschein kam ein Baby – aber nicht irgendeins. Es handelte sich um ein Dunkelelfenkind, welches teure Kleidung zu tragen schien. Guinevere nahm das Baby auf den Arm und wiegte es hin und her. Es schien ruhig zu schlafen. Dann wendete sich Guinevere zu Bianca: „Ja du hast recht, ich war nicht ganz ehrlich. Eigentlich bin ich eine Räuberin.“
Bianca war erstaunt: „Und wer ist das?“, sie deutete auf das Dunkelelfenbaby.
„Sein Name ist Ró’wân. Seine Eltern … Nun, seine Mutter verkaufte ihn mir, sein Vater will das Kind nicht zurückkaufen. Ich dachte, es wäre leichtes Geld … doch nun habe ich Zugang zum Thron der Dunkelelfen“, Guinevere wiegte das Baby sanft hin und her, blickte jedoch Bianca durchdringend an.
„Denkst du, ich kann das auch? Eine Räuberin sein?“, Bianca stand ebenfalls auf und ging auf Guinevere hinzu. Dann hob sie die Hand und streichelte dem Kind über die Wange.
„Wenn du das wirklich willst … Werde ich es dir beibringen. Doch werden wir in den nächsten Tagen umsiedeln. Ich habe grosse Pläne, bei denen du mich unterstützen kannst“, Bianca nickte begeistert. Somit war es beschlossene Sache.
So brachte Guinevere Bianca viele nützliche Dinge bei, was das Klauen, Tarnen und Schlösser knacken anging, aber auch wie man Drogen herstellte. Das brachte Bianca zurück in eine Sucht, welche sie durch ihren Gedächtnisverlust zuerst verloren hatte.
Die beiden Frauen wuchsen immer mehr zusammen, bis Bianca auf einmal „Große Schwester“ zu Guinevere sagte. Guinevere, welche einen grossen Beschützerinstinkt für Bianca entwickelte, hatte Tränen in den Augen und schloss die Jüngere in die Arme. Seitdem sah Bianca Gwen immer als ihre große Schwester an. Ab diesem Tag war sie nicht mehr nur „Bianca“, das Mädchen, welches ihr Gedächtnis verlor. Ab diesem Tag war sie Bianca Sherborne, die Schwester von Käpt’n Guinevere Sherborne. Und dieser Tag sollte als ihr Geburtstag gelten.
Link zu dem Bild: Pin by Cira Thomasen on Arrgh Matey! | Fantasy art women, Warrior woman, Pirate woman