Charaktervorstellung Cataleya (Lady_Cherrina)

**Vorwort:**

Ich dachte mir es wäre eine nette Idee, meinem Charakter etwas mehr Leben zu verleihen und habe mir nach langer Überlegung und Suche einen Charakter aus dem Spiel League of Legends ausgesucht, welcher meinem Charakter seine Stimme verleihen soll. Also alle die es interessiert können sich das kurze Video ansehen. :slight_smile: https://youtu.be/LxpjFlaAcmI

Ingame Name: Lady_Cherrina

Name des Charakters: Cataleya Lysria

Geschlecht: Weiblich

Alter: ca. 3 Elfenjahre / 32 Menschenjahre

Herkunft: Paeonia - Naris / Die tiefen Wälder Taborias

Wohnort: Lamondin

Rasse: Hochelfe

Religion: Gaia - nicht streng gläubig, doch durchaus spirituell

Sichtbare Merkmale:

Cataleya war schon seit den frühesten Kindertagen an sehr klein und schmächtig. Selbst in ausgewachsenen Alter blieb ihr Körper stets zierlich und die sonst so weiblichen Rundungen sind sichtbar, doch bloß angedeutet, was ihren Körper oftmals kindlich wirken lässt.

Cataleyas wurde trotz aller Umstände mit elfentypischer, heller Hautfarbe und rauchblauen Augen gesegnet. Ihre langen, goldenen Haare reichen ihr bereits bis zu ihrer Hüfte hinab und schenken ihr einen Teil der ersehnten, elfischen Weiblichkeit. Erst bei genauem Hinsehen erkennt man kaum sichtbare Narben an ihrem rechten Unterschenkel, welche sich wie Ranken von oben nach unten ziehen und beinahe wie ein zartes Gemälde wirken.

Außerdem ist seit ihrer Geburt due Spitze ihres linken Ohrs aus unerklärlichen Gründen etwas abgeknickt.

Charakteristische Merkmale:

Der Kleine Spross konnte kaum laufen, da hing sie pausenlos an den zahmen Tieren des Nachbarhofes, egal ob Pferde, Schafe oder die streunenden Katzen. Sie liebte die Tierwelt beinahe so sehr, wie die Natur selbst. Diese Liebe ging weit über die klassische, kulturelle Liebe zur Natur hinaus. Jede neu entdeckte Pflanze wurde genauestens unter die Lupe genommen und danach zu ihren Eltern und mit beiden Händen sorgsam auch den Nachbarn getragen, um dessen Namen in Erfahrung zu bringen.

Sobald die gesellige Cataleya lesen und schreiben auch nur halbwegs beherrschte, las sie bis spät in die Nacht in den verschiedensten Sachbüchern, bis die Kerzen beinahe vollständig ausgebrannt war und das heiße Wachs auf ihre Hand tropfte. Doch lange dauerte es nicht, bis die junge Elfe sich auch weiteren Büchern zuwandte und sich in den fesselnden Geschichten völlig verirrte.

Je mehr sie heran wuchs, desto deutlicher wurden ihre weiteren Talente wie ihr kreatives Auge für die Malerei und eine melodische Singstimme.

Diese kleinen Begabungen, sowie das ausgeprägte Auge einer Hochelfe auf ihr Erscheinungsbild machten die einfühlsame Leya jedoch um einiges attraktiver für all die jungen, heiratsfähigen Männer in der näheren Umgebung. Doch egal welches Geschenk sie auch mit sich brachten und welche Gedichte sie vortrugen, die Augen der jungen Elfe waren an allem anderen mehr interessiert als einem potentiellen Ehemann.

Doch hat Cataleya hat eine Eigenschaft, welche sie besonders von den anderen abhebt und gleichzeitig auch einigen Angst machen soll. An manchen Tagen wirkt es so, als hätte die junge Elfe ein völlig anderes Wesen, welches jedoch im gleichen Körper wandert. Selbst ihre Eltern erkennen ihre Jüngste kaum wieder, doch wurde mit den Jahren immer deutlicher woran diese Persönlichkeitsveränderung liegt. C (=Si), wie viele ihrer Freunde sie liebevoll nennen, wird immer wieder von ihren Emotionen vereinnahmt und regelrecht kontrolliert. Sie äußert diese stets und kann diese auch nur in sehr seltenen Momenten unterdrücken oder verstecken. Besonders ausgeprägt sind hierbei Freude und Trauer, da sie grundsätzlich eine sehr ruhiges Gemüt besitzt. Das Wetter spielt bei den Emotionen der Hochelfe eine sehr große Rolle.

Kälte - fügsam, anhänglich, in sich gekehrt, besorgt

Regen - direkt, lüstern, fröhlich, begeidsternd

Gewitter - gelangweilt, gereizt, wütend, abweisend

Nebel (öfter im Herbst ausgespielt) - gelassen, klar, aufmerksam, neugierig

Nacht - ängstlich, nachdenklich, verwirrt, unruhig

Stärken:

+gutes Körpergefühl

+begabte Kletterin

+beherrscht Lesen und Schreiben

+geübt im Umgang mit ihrer Magie

+gutes Gehör und Wahrnehmung

+ausgezeichnetes Wissen über Flora und Fauna

Schwächen:

-kann nicht Schwimmen

-kann nicht reiten

-hat Angst im Dunkeln

-sehr an ihre Emotionen und Gefühle gebunden

-sehr devot (besonders gegenüber Autoritätspersonen)

-sehr verletzlich

-schnell unaufmerksam aufgrund äußerer Einflüsse

-oftmals übermütig

-sehr schreckhaft

-körperlich schwach

Magie:

1)Disziplin Natura - Toxischer Hauch

Ein Hauch aus giftiger Magie, welche das Opfer kurzzeitig lähmt (maximal fünf Minuten)

2)Disziplin Elementaris - Seismischer Sinn

Der Anwender kann durch die Vibration im Boden Personen in der Umgebung wahrnehmen, wenn diese sich bewegen und ihre Worte selbst durch Mauern hören

3)(noch nicht erlernt/entdeckt)

Vorgeschichte:

Jenen Morgen werde ich niemals vergessen.

Sprach sie leise.

Die rein gewaschenen Blätter. Die rein gewaschenen Spinnenweben. Der rein gewaschene Himmel. Alles strahlte im Sonnenlicht. Ganz so, als ob die Welt neu geboren worden wäre.

So kam es meiner Mutter vor.
Ich, ein Neugeborenes mit großen, neugierigen Augen, lag in ihren Armen und gurrte vor mich hin. Am Tag meiner Geburt blühten dutzende Orchideen, also nannten mich meine Eltern Cataleya.

Ich war immer schon ein aufgewecktes und fröhliches Kind. Meine Schwester und ich erfuhren so viel bedingungslose Liebe wie man es sich nur wünschen kann. Bevor ich richtig laufen konnte, schleppte ich meine schweren Knochen von unserem Garten in Richtung der Nachbarn. Den ganzen Tag erklangen die seltsamsten Laute von dort und ich, neugierig wie ich war, wollte wissen, was dort hinter den immergrünen Hecken verborgen liegt.

Die verschiedensten Tierwesen tobten über grüne Wiesen oder durch duftendes Heu und wirkten dabei so unglaublich unbeschwert. Ich war vom ersten Moment an begeistert.

Von diesem Tag an, konnte mich nichts davon abhalten rüber zu unseren Nachbarn zu gehen und mit den kleinen Lämmchen zu kuscheln oder mit scheuen Katzen verstecken zu spielen. Nichts, außer die warme Umarmung meiner Mutter, welche mir liebevoll den Rücken streichelte.

Meine Kindheit war wunderbar, ich hätte sie mir nicht besser ausmalen können. Und darin war ich erstklassig!

Vater brachte mir jeden Monat neue Farben mit, welche er in der Stadt kaufte, um mir meine Malerei zu ermöglichen. Zuerst waren es nur ein paar rote und gelbe , wackelige Linien, doch mit den Jahren wurden aus den Linien Formen, danach Pflanzen und nochmals später ganze Landschaften.

Ich liebte es zu malen, damit konnte ich mich fehlerfrei ausdrücken.

Leider plagten mich immer wieder Anfälle in denen ich wütend wurde, da ich meinen Willen nicht bekam oder mich wieder ein Mal eine Biene in die Nase stich. Ich schrie mir beinahe die Seele aus dem Leib und wurde zu einem geradezu unausstehlichen Kind. Ganz das Gegenteil von dem, dem ich eigentlich war. Meine Familie und engste Freunde fanden schnell heraus, dass meine Emotionen mich völlig im Griff hielten und ich nichts dagegen tun konnte. Auch äußerte ich diese ohne jede Zurückhaltung. Man sah mir direkt an, wie ich mich fühlte und ich hasste es.

Meine große Schwester war mir in meinen ersten Lebensjahren die größte Stütze. Sie tröstete mich nachts, wenn ich vor angst weinte und nicht einschlafen konnte. Sie beruhigte mich, wenn die Wut mich kontrollierte. An Tagen an denen ich lustlos und traurig war, setzte sie sich autoritär vor mich und sah mir direkt in die Augen.

Wenn du demnächst niedergeschlagen bist komme ich und beiße dir in die Wange!

Sie tat es auch. Nicht so fest, dass es schmerzte, sondern gerade so fest, dass ich erschrak. Und es half. Diese kleine Geste, hatte genug Kraft um mich aus dem Gefühl in dem ich feststeckte raus zu ziehen und klar sehen zu lassen.

Ich war ein sehr aktives Kind, immer im hohen Gras unterwegs, mit dem Hintern lachend in einer Pfütze oder hoch oben auf den Bäumen. Doch diese Ausflüge brachten auch die ein odere andere Krankheit mit nach hause und das Schlimmste daran war, ich durfte nicht raus. Lediglich die Baumkronen konnte ich von meinem Bett aus durch das Fenster erkennen und ich sehnte mich nach dem Wind in meinen Haaren und der Sonne auf meiner Haut. Meist waren es jedoch keine Krankheiten, sondern einige Prellungen und Schnittwunden von den bedornten Rosen oder den eigensinnigen Disteln. Bis heute ziert eine Narbe mein Bein, mit welchem ich durch mein langes Kleid an einem Dornenbusch gefangen war und sich diese durch den dünnen Stoff in meine Haut bohrten.

Als halbwüchsige Elfin verbrachte ich gut 60% meines Tages im Wald oder am Fluss des Dorfes. Die restlichen 40% wurden mit lesen, essen und schlafen aufgefüllt, wobei mein Schlaf nicht selten gegen das Lesen eingetauscht wurde.

Ich war ein Wildfang, denn jeden Tag wenn ich abends nachhause kam, rief mich meine Mutter direkt zu sich und kämmte mein Haar, welches wie immer zerzaust und voll mit kleinen Ästen und Samen war. Es ziepte sehr und wie jeden Abend pflichtete mir meine Mutter bei, ich solle mehr auf mich achten. Es gehöre sich nicht als Teil meines Volkes. In meinem 8. Frühling interessierte mich das ganze kein Bisschen, doch je älter ich wurde, desto neidischer war ich auf meine 4 Jahre ältere Schwester.

Egal was sie tat, sie sah dabei immer aus, wie in einem Gemälde. Einfach atemberaubend. Das Kleid wunderschön. Die Haare perfekt sitzend. Jede Bewegung wirke wie ein Tanzschritt. Ich liebte es ihr von der Ferne zuzusehen.

Natürlich war es auch kein wunder, dass meine Schwester kurz nach ihrem 16. Winter ein Eheversprechen einging und eine wirklich beispielloses Leben führte. Da unsere Familie insgesamt sehr groß war, waren auf der Hochzeit meiner Schwester über 250 Gäste, denn natürlich kam auch das gesamte Dorf. Ich war das Blumenmädchen und als alle Augen auf mich gerichtet waren, fühlte ich einen ungeahnten Druck auf mir. Jede Kleinigkeit an mir wurde genauestens unter dir Lupe genommen und als eine Strähne meines Haares aus dem Knoten an meinem Hinterkopf in mein Gesicht fiel, hörte ich ein leises Tuscheln. Dieser Tag prägte mich.

Von da an, achtete ich jeden Tag auf mein Erscheinungsbild. Ich kleidete mich angemessen, wechselte meine Robe wenn nötig sogar mehrmals täglich. Stimmte die Farben aufeinander ab. Verwendete Stunden, um mein Haar perfekt zu flechten und prägte mit gedanklich jeden Pinselstrich meiner Mutter auf meiner Haut ein.

Ja, an manchen Tagen wurde ich auch in der Dorfschule ausgeschlossen und verspottet. Mein Körper hatte nicht die typisch weiblichen Rundungen angenommen und meine Brust war zwar, meiner Meinung nach, wohlgeformt aber sehr klein. Meine Mitschülerinnen bezeichneten sie oft als „Bienenstiche“ aufgrund ihrer Größe. So geschah es nicht selten, dass ich mit Tränen auf den Wangen wieder heimkehrte und kurz darauf die warme Handfläche meiner Mutter auf meinem Rücken spürte.

Warum?

fragte ich mehr zu mir selbst und schluchzte .

Muss alles einen Grund haben? Ich verstehe auch nicht, warum ein Leben ein anderes beendet, aber ich weiß warum ein Leben ein anderes rettet.

wie so oft wenn ich weinte, setzte sie sich hinter mich auf einen hölzernen Hocker, den mein Vater einst anfertigte, und begann meine Frisur aufzulösen und mein Haar zu kämmen.

Wichtig ist bloß, dass deine Seele zur Reife kommt, bevor diese von Gaia geerntet wird. Und daran glaube ich fest.

Waren an diesem Tag ihre letzten, tröstenden Worte, ehe sie meinen Knoten wieder tadellos geflochten hatte und mich mit Stolz anlächelte.

Bis heute bin ich keine ach so betörende Frau geworden, aber ich verfüge über das Selbstvertrauen, die Stärke und den Mut, den viele andere Hochelfen heutzutage vergessen zu scheinen. Vielleicht liegt das an unserem Volk, vielleicht aber auch an Paeonia selbst, denn nun lebe ich in einem Reich namens Parsifal. Hier treffen die verschiedensten Wesen aufeinander.

Das Schicksal leitete mich hierhin. Getrennt von allen, die ich je liebte auf zwielichtigen Frachtschiffen versteckt. Warum? Um einem vermutlich grausamen Ende zu entgehen und vor den vielen Wachmännern der Königsfamilie Naris zu entfliehen, welche viele unseres Dorfes einfach mit sich nahmen. Meine Familie barg seit Generationen ein düsteres Geheimnis. Wir nutzten seit Jahrhunderten schon unsere Magie versteckt, denn wo wir lebten war dies strengstens untersagt. Warum wusste niemand so genau, doch wollten wir stolzen Elfen unser Potential nicht bis zu unserem Tod vergeuden.

Ich hatte einige Stunden geschlafen nachdem ich auf das Frachtschiff gebracht wurde und als die Sonne mich an der Nasenspitze kitzelte schlug ich die Augen auf. Ich fand mich in einem unbekannten Land wieder. Parsifal.

Mein Weg führte mich nach einiger Zeit in das wunderschöne, unberührte Lamondin wo ich mich um die Gärten aller Bewohner kümmerte.
Meine restliche Zeit nutzte ich dazu, das neue Land auf dem ich nun lebte zu erkunden, so zog ich nach Osten und fand schon bald ein augenscheinlich lange verlassenes Dörfchen in den Sümpfen.

Der Sumpf hatte etwas mysteriöses, magisches und etwas geheinmissvolles. Viele hätten sich vor dieser Landschaft gescheut, doch ich liebte die Unberührtheit die es austrahlte und die Stille. Ich setzte mich auf einen umgefallenen Baumstamm und schloss die Augen, um die Musik der Natur vollends zu genießen.

Doch plötzlich hörte ich ein leises quieken. Ich öffnete meine Augen und folgte dem Geräusch bis ich ein kleines Eichhörnchen entdeckte, welches wohl den Kampf mit einer Eule knapp überlebt haben muss. Ich musste nicht lange überlegen, um das verletzliche Tierchen vorsichtig mit meinem Mantel hochzuheben und mit mir zu nehmen, in der Hoffnung es würde überleben.

Ich sah auch auf dem Rückweg viele wunderschöne Ebenen, duftende Blumen und erfrischende Wälder. Doch das wahrhaft schönste an Parsifal, war wohl sie.

**Quellen:**

https://pin.it/1zCsg6K

https://pin.it/2rDNJ1L

https://pin.it/NQksVhj

https://pin.it/1kSFiDN

https://pin.it/51eLl3j

https://pin.it/5MfNye3

https://pin.it/Se6sOja

Danke:

Ich wollte mich nochmals kurz für die Hilfe bei @ShiftIsKaputt bedanken!
PS: ich habe mich am Aufbau der Vorstellung von dir ETWAS „inspirieren“ lassen, ich hoffe das ist okay. ^^’

Ich hoffe auch, dass das Lesen hat allen Spaß gemacht! c:

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Sorry für die späte Rückmeldung, deine Geschichte ist sehr interessant und schön geschrieben, alles wichtige ist enthalten und sie wäre von mir angenommen :ok_hand:

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Dankeschön schonmal :slight_smile:

Von mir auch angenommen

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Kunst ist stumme Poesie. Kunst ist eine imaginäre Insel, die rings von Wirklichkeit umgeben ist. Kunst ist eine Vermittlerin des Unaussprechlichen.

Das waren Mutters Worte.

Jedes Mal, wenn ich niedergeschlagen war, wenn ein Strich mit Mutters Stoffkreide nicht so gelang, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, streichelte sie mir über das Haar und versuchte mich mit ihren metaphorischen Redewendungen aufzubauen.
Das habe ich eindeutig von ihr übernommen. Das Ausdrücken mit Metaphern und Unklarheiten.

Eine Malerin wie du spricht nicht durch Worte. Sie spricht durch Farben.

Pflichtete Mutter uns stets bei.

In meinem Heimatdorf in Taboria wagte ich es nie, mich als “Malerin” oder Künstlerin zu betiteln, doch bin ich auch nur ein Lebewesen mit Hoffnungen. Mit Gefühlen. Mit Träumen. Eines Tages wollte ich mit meinem Schaffen etwas bewirken. Ich wollte, dass man sich an mich erinnert.
Ich träumte davon, dass mich jemand eines Tages entdecken würde. Ein wohlhabender Mann oder eine wohlhabende Frau, sollten meine Gemälde betrachten und es verstehen. So konnte mein tiefster Wunsch wahr werden. Schließlich wiegt das Wort eines solchen Bürgers mehr als das einer bettelarmen Weiblichkeit. Meines.
Selbst für mich, waren meine eigenen Werke oftmals nur leere Hüllen. Sie waren schön anzusehen, das stand außer Frage, doch was wollte ich sie der Welt erzählen lassen?
In Parsifal angekommen überwältigte mich der Drang wieder zu malen. Zuerst war dies jedoch ein für mich undefinierbarer Druck, welcher sich um meinen Brustkorb legte.

Die benötigte Farbe für mein Vorhaben konnte ich nicht kaufen, schließlich war dies eher ein Zeichen für den Überfluss. Also sammelte ich dank meiner Pflanzenkenntnis viele rote Blumen. Tulpen. Rosen. Mohn. Selbst rote Bete landete in meinem aus Weidenholz geflochtenem Korb.
In meinem bescheidenen Heim, dem Lichtblick, begann ich jeden einzelnen Grundstoff in einem Steinernen Schälchen zu zerstampfen und mit etwas reinem Wasser zu verflüssigen. Ich tunkte meinen rechten Zeigefinger sanft in die handgemachte Flüssigkeit und begann die Farbe auf der Wolle der Schafe, welche ich nahe des Wohnviertels entdeckt hatte.
Bevor ich beginnen konnte, benötigte ich eine helle Grundfläche. Also ließ ich ein paar dier hölzernen Überreste aus der Kutschenfraktur Lamondins, welche für die weitere Verarbeitung unbrauchbar waren mit mir kommen. Das helle Holz der Birken war ideal als erste “Leinwand” und so stand ich am Abend des 15.04.1432 in meinem kuscheligen “Atelier”, welches zugleich mein Schlafgemach und meine “Besenkammer” für Wolle und verschiedenste Stoffe war.
3 kleine Gefäße, welche lediglich die Farben rot, gelb und blau enthielten waren vorerst alles was ich benötigte, alle weiteren Farben entstanden durch das Spiel dieser Drei, wenn sie aufeinander trafen.
Ich malte nach wie vor mit bloßen Fingern, denn einen gut verarbeiteten Pinsel aus Pferdehaar zu kaufen war sehr teuer, noch dazu verlangte diese Herstellung ein großes Geschick und ein feines Gespür. Doch konnte ich mich nach langer Zeit wieder ausdrücken und so nahm ich mir fest vor, in naher Zukunft alles über das Herstellen von Leinwänden und Papier zu lernen, um eines Tages völlig frei arbeiten zu können.

Einen Tag darauf stand plötzlich ein Fremder hinter der Schaukel auf der ich saß und blickte über meine Schulter. Ich sah dem Schatten der Blätter zu, welcher durch den sanften Wind auf meinem Stück Holz tanzte.
Seine genauen Worte drangen nicht durch meine Ohren in meinen Kopf, doch verstand ich mehr als gut, dass er versuchte mir das Malen zu erklären. Wie einem kleinen Kind.

Des Künstlers Gefühl ist sein Gesetz.

hallte Mutters Stimme in meinem Kopf. Und bevor ich vollends über diese Worte nachdenken konnte, kamen sie auch schon unbedacht über meine Lippen.
Der Fremde sah mich einige Sekunden lang überrascht an, als würde er die Bedeutung meiner Worte nicht verstehen oder ihr keinen Glauben schenken. Nach einer gefühlten Ewigkeit in der die Stille zwischen uns immer lauter zu werden schien ertönte ein wohliges Lachen aus seiner Kehle. Dann sah er mit direkt in meine verwirrten, blauen Augen und nickte mir anerkennend zu. So als wolle er mir sagen
“Macht weiter” und verschwand ohne jedes Wort. Nach diesem Tag sah ich ihn nie wieder.

Nach all der Suche nach einem erschwinglichem Stück Papier, auf dem ich mein erstes Werk kreieren konnte, und dieses zu verkaufen. Es war geschafft. ICH hatte es geschafft.
Mein Geist war wie befreit und die Linien, welche sich wie von selbst aus dem Farben formten verschwammen vor meinen Augen. Ich weinte. Ich ließ meinen Empfindungen freien Lauf über meiner Wangen. Diese Erleichterung und Freude war unbeschreiblich.
Und als ich ein, zwei, drei Schritte nach hinten trat und mein Werk in seiner vollen Pracht begutachtete sah ich es. Ich verstand was ich geschaffen hatte und ich sah so deutlich wie noch nie, was uns alle an der Kunst so faszinierte.
Kunst wird erst dann vollends interessant, wenn wir sie nicht restlos erklären können. Ich sah die vielen verschiedenen Empfindungen. Die vielen Deutungen. Und auch die vielen verständnislosen, aber bewundernden Blicke fremder Augen. All die Arten in denen mein Werk auf andere wirken kann und hoffentlich wird.

Meine Augen entdeckten erst nach einigen Minuten eine Person, augenscheinlich eine Frau, welche auf einem der Felsen, welche aus dem Wasser ragen tänzelt. Sie scheint helles Haar zu tragen, doch viel mehr erkennt man nicht. Ich habe nicht daran gedacht was ich malen will. Ich habe meine Finger darauf gelegt und sie blind von meinem Geist lenken lassen.
Doch mir war klar was dies bedeutete und wie es zustande kam. Das Beste was der Künstler gibt, ist Abglanz dessen, was er liebt.

Schlussendlich wollte ich mein Gemälde signieren, doch gleichzeitig mein Gesicht wahren. Ich brauchte einen anderen Namen. Einen Künstlernamen. Als mein linkes Ohr zuckte, strich ich meine Haare hinter dieses und hörte ein Gespräch zwischen zwei Frauen.

Diese Kirschen sind die besten, die ihr je probiert haben werdet, ich verspreche euch dies! Es ist kein gewöhnliches Gewächs welches diese hervorbringt, es ist ein Kirschbaum Marysa!

Ich setzte meine Feder vorsichtig auf das spröde Gemälde, M-A-R-Y-S-A.


[3 days march / blog (andatsea): Photo]

Kunst macht sichtbar. -Dieser Gedanke steht immer hinter meinem Schaffen. Unsichtbares sichtbar zu machen. Vergessenes aus der Fantasie hervorbringen und in eine Welt einzutauchen, wie sie nur die Kunst erschaffen kann.

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Nach vielen Besuchen in Lamondin, meinem zweiten Heim, habe ich lange Zeit nach dem Auslöser eines Geräusches gesucht. Ein krächzendes Quieken, welches immer schwacher wurde. Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, welches Tier das sein musste, doch musste ich es finden umd ihm helfen! Die Suche schien wie eine Ewigkeit, doch fand ich schlussendlich eine winzige Höhle an den Wurzeln eines Baumes aus der das Geräusch drang. Ich schlüpfte so weit ich konnte mit meinem Arm in die Höhle, ohne über mögliche Gefahren nachzudenken und ertastete schließlich borstenartiges, verklebtes Fell.


[www.gabbyzapat.com]

Kurzerhand ergriff ich das Wesen und zog es sanft aus der Höhle. Es war ein kleines, ungepflegtes und sehr abgemagertes Jungtier eines Katzenbärs. Sie werden oftmals auch rote Pandas genannt und scheinen sehr selten geworden zu sein also musste ich dieses kleine Leben schützen, koste es was es wolle!

Ich badete es zuerst in lauwarmen Wasser und begutachtete sein Gebiss. Alles deutete darauf hin, dass dieses kleine Lebewesen ein Pflanzenfresser war und so sammelte ich alle möglichen Pflanzenarten Lamondins, in der Hoffnung das zu finden, wovon es sich ernähren würde. Bambus. Welch ein wundervoller Zufall! Es schlag die frischen Blätter nur so in sich hinein, doch schien es zu klein zu sein, um den Stamm des Gewächses zu schälen und verspeisen, also sah ich mich verpflichtet die Mutterrolle zu übernehmen.
Tage vergingen und das kleine Ding wurde immer anhänglicher. Es sehnte sich nach der Wärme seiner Mutter und so begann es, dass der kleine Naru an meiner Seite schlief. Da Naru Nachtaktiv ist, musste ich mir etwas überlegen und so geschah es, dass ich mir eine Kapuzenrobe kaufte in der er Tag für Tag schlafen konnte, ohne mich von meinem Alltag abzuhalten.

Wieder ein paar Tage später hatte ich mein erstes Gemälde verkauft! Es war zwar nur ein Einziges, doch hoffte ich inständig, dass der freundliche Mann von seinem Gemälde berichtet und Marysas Kunst etwas mehr Aufmerksamkeit erhält. Wie überglücklich ich war, kann ich kaum richtig in Worte fassen! Ich malte weiterhin, egal ob für mich privat, um wunderschöne Momente festzuhalten, etwas erlebtes zu verarbeiten oder um mein täglich Brot etwas leichter zu verdienen.
Aber gibt es noch eine Sache, die mich immer wieder aus der Bahn wirft. Wysperia. Ihr Anblick ist so unglaublich bezaubernd und beeindruckt mich immer wieder aufs Neue. Ich meine… hat sie jemals irgendjemand RICHTIG betrachtet? Ihr in die Augen gesehen und das melodische Lachen dieses Wesens gehört? Ich bezweifle es.

Als sie mich auf diese Hochzeit einlud, konnte ich kaum fassen, dass ich diese unglaubliche Frau begleiten darf! Ich habe um ihr Augenmerk gekämpft, mal direkter und mal charmant und unterschwellig. Sie hat mich nie abgewiesen, doch war sie stets ein kleines Rästel und das machte mich verrückt.
An diesem Tag… dem Tag der Hochzeit… lag etwas Besonderes in der Luft. All die Emotionen, die des Brautpaares und auch die, der engeren Freunde und ihrer Familie überfluteten geradezu die Luft. Ich denke, dass es genau das war, was sie auftauen lies und ihr Herz in meine Richtung leitete.

Wysperia wirkte sehr offen, interessiert und gab Signale von sich, welche mein Kopf nicht begreifen wollte. Sie nahm meine Hand, ohne einen gedanken daran zu verschwenden, ob es jemand sehen würde und was die Leute sagen würden. Ich wollte sie zuerst wegziehen, doch gefiel mir ihre Hand in meiner zu sehr. Nachdem die Trauung vorrüber war und wir uns etwas mit den Gästen unterhielten, wollte sie mit mir an ein Flussufer ein Stück entfernt von der Festlichkeit. Sie liebte das Wasser.
Einige innige Gespräche und noch mehr Gläser Wein folgten, bis schließlich ihre Lippen auf meinen lagen und wir uns dem hingaben, was wir so sehr begehrten.

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[https://pin.it/5B0f424]

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Mehrern vergebliche Versuche einen Platz unter den jungen Forschern Parsifals zu erhalten hatte die junge Elfe nun hinter sich . Siw wollte es einfach nicht verstehen, schließlich hatte sie eine ausgezeichnete Pflanzenkenntnis und wusste diese auch zum Wohle ihres Volkes zu nutzen. Nächtelang zerbrach sie sich im Konsulat Lômars den Kopf und schrieb neue, noch bessere Anträge in der Hoffnung angenommen zu werden.

Doch plötzlich flog eine schneeweiße Taube durch das Fenster des mächtigen Gebäudes, welche einen Brief mit einem goldenen Wachssiegel mit sich trug. Mit einem Seufzen und der Frage welcher Narr sie in gerade diesem Moment hatte nerven müssen, öffnete sie den Brief, und las die ersten Worte.

„Sehr geehrte Cataleya Lysira, leider müssen wir euch mitteilen, dass einer der angenommenen Lehrlinge verhindert ist und somit nicht an unserer medizinischen Fortbildung teilnehmen kann. Umso mehr freut es mich euch diesen Platz nun kurzfristig anbieten zu können!“

Einer der angenommenen Lehrlinge konnte seine Reise nun doch nicht antreten, das war ihre Chance!
Sie wusste sie würde sie nutzen müssen um ihren Traum zu verwirklichen, den sie vor nicht all zu langer Zeit in Greifenstein entwickelte, doch musste sie nun so vieles zurücklassen. Lômar, Lamondin, Magdalena und ihre geliebte Wysperia.

Würden sie wütend sein?
Traurig?
Besorgt?
Oder gar fröhlich?

Die Laute einer Eule, welche am anderen Ende des Raumes am Fenster saß hatte nach bestimmt einigen Minuten ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen und Cataleya wusste, dass dies ein Zeichen war.
Ein Blick in den Nachthimmel verriet ihr, dass es in wenigen Stunden Tag werden würde, also musste sie sich beeilen. Sie lief in ihr Heim, packte alles was sie brauchen würde und nahm schließlich Naru und packte ihn wie so oft in ihre Kapuze, während sie zu ihm sprach.

„Wir werden nun auf eine aufregende Reise gehen Naru! Und wir werden soooo viel neues lernen und entdecken! Ich bin so aufgeregt!“

Das kleine Energiebündel wehrte sich anfangs sehr gegen Cataleyas Willen ruhig in der Kapuze zu sitzen. Es war Nacht! Er wollte herumtollen und nach Essbarem suchen, dich fügte er sich schließlich seiner Adoptivmutter.

Als sie alles fertiggepackt hatte schob sich die Sonne geradeso über das Wasser des Epharia-Sees und sie warf einen letzten Blick auf den malerischen Sonnenuntergang, ehe sie ihn eine lange Zeit vermissen würde.

Als ihre Kutsche in Lamondin anhielt schienen ihre vorher so entschlossenen Beine wie Haferbrei zu sein und ihr keinen Halt zu bieten. Naru schlief mittlerweile in ihrer Kapuze und legte ihr seinen buschigen Schwanz um die Schulter. Cataleya wusste sie musste es tun, es führt kein Weg daran vorbei, schließlich würde sie auch schon bald wieder zurück sein.

Als sie die Hand um den Schlüssel von Wysperias mächtigen Anwesen legte und diesen an das Schlüsselloch ansetze überkam sie ein Schleier der Trauer und sie fühlte sich schrecklich. Die Elfe brachte es nicht übers Herz ihr fürs Erste „lebwohl“ zu sagen, also entfaltete sie ein Stück Papier, welches sie oft bei sich trug und begann mit einem winzigen Tintenfass und einer Feder zu schreiben.

*"Meine liebste, wunderschöne Wysperia, ich erzählte dir von meinem Vorhaben meine Kenntnisse in der Medizin aufzubessern, doch erzählte ich dir nicht von meinem Scheitern. Nun habe ich endlich eine Möglichkeit erhalten mich zu beweisen! Ich MUSS duese Chance nutzen und ich hoffe, dass du das verstehen kannst und auf mich warten wirst. *

In Liebe deine Cataleya~"

So begann ihre Reise in das Unbekannte. Würde sie es schaffen und als neue Medizinerin nach Lamondin zurückkehren?


OOC:
Das ist die Erklärung zu meiner Abwesenheit, ich hoffe das Lesen macht euch Spaß und verzeiht, falls darin ein paar Fehler sind, der Text entstand auf meinem Handy. ^^’

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