Charaktervorstellung Nathanael Hoffmann (Wolf_1061)

Name:

Nathanael Hoffmann

Geschlecht:

Männlich

Alter:

24 Jahre

Rasse:

Mensch/Europäer

Wohnort:

Wildnis (Hellenburg 2500x 4000y)

Herkunft:

Aachen

Aussehen und Merkmale:

image
-1.83m groß

-graue Augen

-schwarze Haare

-blasse Haut

Charaktereigenschaften:

-ruhig

-nachdenklich

-religiös

Stärken:

-bedacht

-geduldig

-analytisch

Schwächen:

-indolent

-apathisch

-misstrauisch

-halluziniert

Beruf:

Ritter des Ordens vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem

Fähigkeiten:

-Lesen

-Schreiben

-Nahkampf

-Reiten

Vorgeschichte

Der Name Nathanael stammt aus dem Hebräischen und bedeutet so viel wie „Gott hat gegeben“ oder „Gottes Gabe“. Jedoch erhielt Nathanael diesen Namen nicht etwa aus der Liebe seines Vaters zu Gott. Vielmehr hat er diesen Namen seiner Mutter zu verdanken, welche schwanger war, obwohl sie das Bett 2 Jahre lang nicht mehr mit ihrem Ehemann zu teilen vermochte. Nathanaels Vater verspottete sie damit, indem er es ins Lächerliche zog. Nathanael sei dann wohl durch Gottes Hand geboren.

Nathanael hat seinen leiblichen Vater nie kennengelernt. Er wusste jedoch, dass er ein Bastard war, seine Mutter, die den Namen Isabella trug, rieb es ihm schließlich täglich unter die Nase. Seine Geburt soll ihre gute Beziehung zu Berthold, Nathanaels Vater, ruiniert haben. Sie hasste Nathanael allein für seine Existenz und ließ ihren Zorn gerne an ihm aus. Berthold war Burgherr einer Burg östlich von Aachen. Dieser tolerierte Nathanaels Existenz und je nach Laune führte er sogar gute Gespräche mit ihm, wie es sich für einen Vater gehört. Seine Laune konnte jedoch schnell schwanken, nicht nur unter dem Einfluss von Alkohol. Er war schwer depressiv und distanzierte sich somit oft von seinen Mitmenschen. Nathanael wurde deshalb auch oft allein gelassen, ignoriert oder einfach nur vergessen. Es schien auch nicht so, als würde Berthold einen Luftsprung vor Freude machen, wenn er daran denkt, dass Nathanael als Bastard und sein einziges Kind sein Besitztum erben würde.

image

In einem Haushalt, in dem alle ein explosives Temperament zu haben schienen, war Nathanael etwas fehl am Platz. Vermutlich entstand seine ruhige Ader genau, weil seine Eltern sich so verhielten. Jeder falsche Satz konnte Handgreiflichkeiten hervorrufen. Selbst wenn sein Vater ihm mit gutem Gemüt entgegentrat, analysierte Nathanael genau die Mimik seines Gegenübers, denn wenn er zu viel Freude zeigte und seine Eltern sauer waren, erzürnten sie vor Eifersucht nur noch mehr und ließen ihre Wut an ihm aus. Auch Trauer oder Wut wollten seine Eltern nicht sehen, er würde sich zu einer Last machen und seine Eltern somit provozieren.

Im alter von 15 Jahren verließ Nathanael seine Eltern ganz ohne Gegenwehr, um einem Kloster beizutreten. Er sehnte sich nach einer Vertrauensperson und ihm wurde klar, dass er die wohl in Gott finden müsse. Isabella und Berthold schienen schon fast erleichtert ihn los zu sein. Sein Vater sattelte das Pferd, welches er als Abschiedsgeschenk mitgab und übergab Nathanael noch eine Tagesration Essen mit, damit er auf dem Weg zum nächsten Kloster keinen Hunger leiden musste. Obwohl Berthold ganz tief im Inneren wahrscheinlich noch etwas Väterlichkeit übrighatte, war dies das letzte Mal, als er Berthold sah, wie er noch winkte, als Nathanael davonritt. Nathanael war bewusst, dass man im Kloster keinen Eigenbesitz haben durfte. Er hatte vor, das Pferd als Geschenk dem Kloster zu übergeben, um seine Aufnahme zu sichern.

Die Mönche waren erfreut über ein neues Gesicht, dazu noch jemand aus dem niederen Adel. Sie hatten die Mittel, Nathanael zu beherbergen und deshalb dauerte es nicht lange, bis Nathanael sich im Kloster eingelebt hatte. Sein Tagesablauf wurde einiges religiöser als bisher, nicht nur sonntags und vor dem Essen wurde gebetet. Er widmete sich vollumfänglich seinem Glauben zu Gott. Das Lesen und Schreiben wurde ihm beigebracht, eine Fähigkeit, für die Berthold nie die Zeit aufgebracht hatte, es ihm beizubringen. Hin und wieder betraten Fremde das Klosterareal. Den Fremden wurde Essen gegeben, ein schlafplatz wurde geboten und falls vorhanden wurden Wunden versorgt. Nathanael war zufrieden, jedoch nicht glücklich. Er wollte seinem Leben mehr Bedeutung geben. Er wollte Gott besser dienen können.

Es war noch dunkel, man sah jedoch schon die Sonne am Horizont flackern. Der nun 17-jährige Nathanael saß auf dem Mäuerchen, welches den Brunnen umrundete. Das Gras war noch feucht vom Morgentau und Nathanael war noch etwas verschlafen. Er war nicht der Einzige, der zu so früher Stunde schon wach war. Bruder Jakob und Bruder Andreas, zwei ältere, ihm aber freundlich gesinnte Mönche waren auch schon auf. Bruder Jakob summte ein Gebet und Nathanael betete in Gedanken mit. Ein Paar Sonnenstrahlen trafen nun sein Gesicht, es wärmte ihn ein wenig, die Luft war frisch und es zog eine sanfte Brise. Bruder Andreas starrte in die Ferne. Nathanael folgte seinem Blick und erblickte die Silhouette eines Reiters, der ein weiteres Pferd im Schlepptau hatte. Auch Bruder Jakob schien dies bemerkt zu haben und hörte auf zu summen. Als die Gestalt der Ferne näher kam, konnte man erkennen, dass es sich um eine Rüstung handelte, die die frühen Sonnenstrahlen leicht reflektierte. Der Reiter trug eine schwarze Robe, darauf war ein weißes achtspitziges Kreuz zu erkennen. Der Unbekannte ritt langsam immer weiter auf das Kloster zu. Nach genauerem Hinsehen erkannte Nathanael, dass das zweite Pferd nicht reiterlos war. Auf dem Rücken des Pferdes lag ein weiterer Mann, der dieselbe Kleidung wie der Reiter selbst trug.

image

„Hospitaliter“ flüsterte Bruder Jakob, der das Wappen zu erkennen schien.

„Ich werde Pater Anton Bescheid geben.“ Sagte Bruder Andreas und verschwand in einem der Klostergebäude.

Es dauerte nicht mehr lange bis der Reiter am Tor Halt machte. Anton schritt schnellen Schrittes auf diesen zu, er war erst gerade aufgestanden, jedoch war sein Blick von Pflichtbewusstsein erfüllt.

„Seid gegrüßt ehrenwerte Ritter des Ordens vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem, gerne würden wir euch Gastfreundschaft erweisen!“ sagte dieser mit gehobener Stimme.

Nathanael war etwas überrascht, dass Anton den vollen Namen dieses Ordens auswendig zu können schien. Der Ordensritter erhob sich vom Pferd und stand nun in voller Pracht vor den vier Mönchen. Ein verwesener Gestank drang zu Nathanael vor. Der Ritter auf dem zweiten Pferd war tot, das Blut war bereits getrocknet, ein ganzes Bein fehlte.

„Ich bin auf der Durchreise, um den letzten Wunsch meines Ordensbruders zu erfüllen, ihn dort zu begraben, wo er geboren war. Lasst euch deshalb von dem Toten nicht beirren.“ Sprach der Ritter mit einer mächtigen Stimme.

Nathanael war fasziniert vom Auftreten dieses Edelmanns. Ein wahrer Krieger Gottes dachte er.

Das Kloster bot dem Herrn sowohl Essen und Trinken an, als auch ein Bett, in dem er nächtigen könne. Dankend lehnte dieser Letzteres jedoch ab. Er wolle heute Nachmittag weiter Reisen, ansonsten verwest die Leiche noch, bis er ankommt.

Nathanael hatte seine Bestimmung gefunden, allein das Auftreten dieses Ritters versetzte ihn in Zukunftsvorstellungen, in denen er selbst als Ritter dieses Ordens fungierte. Er hatte das Wappen zwar nicht sofort erkannt, hat aber schon einiges über die Johanniter erfahren. So lange der Johanniter noch beim Kloster blieb, sprach Nathanael mit Anton. Er überzeugte ihn schließlich, dass er das Kloster nach 2 Jahren verlassen konnte. Zum Abschied und damit er mitreiten konnte, erhielt Nathanael das Pferd zurück, welches er vor zwei Jahren dem Kloster geschenkt hatte. Der Johanniter betonte ebenfalls noch Mal, dass Nathanael vielleicht gar nicht im Orden aufgenommen wird. Nathanael nickte nur und bestätigte, dass er dies bereits wisse.

Tuitio fidei et obsequium pauperum

„Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen“

Diesem Grundsatz musste man im Orden folgen. Nathanael wurde als Anwärter im Ordo Hospitalis sancti Johannis lerosolimitani ausgebildet. Er verbesserte sich im folgenden Jahr im Reiten, so wie auch im Schwertkampf. Auch Hospitaldienst musste er regelmäßig leisten. Die Versorgung von Pilgern, armen und verletzten, gehörte bei den Johannitern zu einem der Kernelemente des Ordens. Nach einem Jahr wurde Nathanael von einem der Ordensritter zur Aufnahme als Vollmitglied vorgeschlagen. Jedoch wurde dieser Vorschlag abgelehnt, da Nathanael noch nicht bereit sei. Im nächsten Jahr perfektionierte Nathanael die Grundlagen des Schwertkampfes. Seine Lernwilligkeit reichte den Vollmitgliedern wohl auch deshalb nicht, da er noch nie einen Mord mit eigenen Augen gesehen hatte. Er hatte sich noch nie realen Kampfbedingungen gestellt und hatte noch nie eine Auseinandersetzung, die um Leben und Tod ging.

image

Nathanael erlebte daraufhin das erste Mal die dunkle Seite dieses Ordens. Vor 20 Jahren wurde der Templerorden aufgelöst, die Besitztümer wurden auf die Johanniter übertragen. Größtenteils wurden die Glaubensbrüder verschont. Doch die Johanniter forderten ihren rechtmäßigen Besitz auch ein. Scheinbar hatten sich noch immer ein Paar Templer, welche es nicht akzeptiert hatten, dass ihr Orden aufgelöst wurde, in einem ihrer ehemaligen Tempel verschanzt. Nathanael wurde als Begleitung von 8 Ordensrittern dorthin geschickt, um den Tempel anzueignen. Er hoffte, das Ganze könne ohne Blutbad vonstattengehen. Die Templer waren vor 20 Jahren schließlich auf einer Geistesebene mit den Johannitern. Doch so endete es nicht. Diese eigensinnigen Soldaten Gottes hatten versucht, den Tempel zu dritt zu halten. Sie wurden elendig niedergemetzelt. Auch Nathanael trug seinen Teil dazu bei, jedoch beklagten sie nur deshalb keine Verluste, weil sie sich jeweils zu dritt um eine Person kümmern konnten. Nathanael bekreuzigte sich und sprach danach ein Gebet für die armen Seelen aus. Sie hatten ihr ganzes Leben einem Orden gewidmet, der dann aufgelöst wurde. Sie hatten 20 Jahre nichts mehr, wofür sie leben konnten, und entschieden sich dafür, zum Orden zurückzukehren, sie hatten nur versucht, ihr altes Leben wieder aufzugreifen. Nathanael verstand das Leid der Templer, er hatte an diesem Tag das erste Mal einen Menschen niedergestreckt, er fühlte sich schlecht, doch gezögert hatte er nicht.

Im Alter von 19 Jahren wurde er zum Vollmitglied. Er kümmerte sich, wie es sich im Leitsatz des Ordens wiederfand, um die Bedürftigen und um seinen Glauben zu Gott. Nathanaels Schlaf war alles andere als ruhig, seine Begegnung mit den Templern sollte ihn noch einige Jahre verfolgen. Es waren Glaubensbrüder. Christen mit demselben Ziel, dachte er. Es begann mit simplen Albträumen, das Abbild von biblischen Engeln erschien ihm zunächst im Traum. Später hörte er in den Flügelschlägen der Krähen das Flattern der Flügel der Engel, die ihn bestrafen wollen. Ihm war bewusst, dass er nicht gesündigt hat. Er realisierte, dass er sich wohl nur selbst verrückt macht. Jedoch konnte er sich nicht davon abhalten, es weiterhin zu tun. Schreckte er mitten in der Nacht von einem Albtraum auf, blinzelte er in die dunkelste Ecke und erkannte jedes Mal den Umriss eines Engels. Er hatte Angst, obwohl er wusste, dass da nichts ist. Ein Engel würde sich zu erkennen geben. In den hallenden Mauern der Ordensgebäude interpretierten seine Ohren ein sanftes Flüstern zu hören. Es wurde immer schlimmer. Das Flackern der Fackeln erschien ihm als himmlische Gestalten. In Demut wich er mit seinem Blick immer aus. Als er eines Nachmittags aus Versehen in die Sonne blickte, wurde seine Sicht getrübt. Da stand der Engel in seiner vollen Pracht vor ihm, dachte er. Das Auge starrte ihn an, während es seine 10 Flügel weit ausbreitete. Nathanael sank auf die Knie. Er konnte Realität und Wahrnehmung nicht mehr unterscheiden. Es war nicht das Schuldgefühl am Tod des Templers, das ihn plagte, sondern die Angst davor, sich schuldig zu fühlen, welche ihn regelrecht paranoid machte. Er begann jedes Mal zu beten, wenn sich ihm eine Scheingestalt offenbart hatte. Es half ihm, sich sicher zu fühlen, dass er keine Angst zu haben brauchte und es half. Er hatte sich so sehr reingesteigert. Im alter von 23 Jahren ließen seine Wahnvorstellungen langsam nach. Nie hatte er sich seinen Ordensbrüdern mit dieser Tatsache anvertraut. Solange es ihn nicht daran hinderte, seine Pflicht zu erfüllen, hielt es Nathanael nicht für notwendig.

Ein Jahr später entschied sich Nathanael dafür, Aachen zu verlassen. Er wollte nach Rhodos, zur Ordensburg des Großmeisters. Er wollte seine bestmöglichen Dienste in Anspruch stellen lassen. Er ritt zum Großpriorat in Venedig, um von dort aus nach Rhodos zu gelangen. Eine Johannitergaleere wurde mit Gütern und Vorräten geladen und Nathanael legte mit einigen Ordensbrüdern ab. Das Mittelmeer hatte einen hohen Wellengang und der Himmel verdüsterte sich, als bereits kein Land mehr am Horizont zu erkennen war. Große schwarze Wolken erstreckten sich am Himmelszelt. Der Wind nahm zu und der Regen preschte aus dem Himmel auf das Schiff. Immer größer wurden die Wellen und das Donnergewitter war immer lauter zu hören. Die Blitze schlugen bereits ganz in der Nähe ein und der Steuermann hatte seinen Platz verlassen und betete. Nathanael starrte über den Bug in die Ferne. Der Regen trübte seine Sicht, als ein Blitz mit einem Rumms direkt auf der Spitze der Galeere einschlug. Geblendet sah Nathanael wieder einen Engel, den er sich einbildete. Seine Augen weiteten sich und nun begann auch er zu beten:

„Segne, segne, Herr, den Orden!

Dir zur Ehre will er dienstbar sein.

Sei ihm gnädig, hilfreich immer,

steh’ ihm bei im Kampf zum Heil.

Stärk’ den Glauben an den Heiland,

der zu Ehren das Kreuz gebracht,

wehr’ dem Bösen, hilf zum Guten,

dem Schwachen hilf, treu zu sein,

den Schwachen hilf!

Herr, höre uns!

Amen-„

Kaum hatte er das Gebet beendet, war alles schwarz. Ein Tinnitus dröhnte sich zu Nathanaels Gehirn vor und dessen Kopf brummte. Er öffnete langsam die Augen. Er blinzelte und Sonnenlicht drang zu ihm vor. Hat der Engel mir den Weg gewiesen? Dachte er. Er rappelte sich auf. Seine Robe war wieder trocken und seine Rüstung wog schwer auf seinen Schultern. Er befand sich auf einer Insel. Weit und breit war keine Menschenseele zu finden. Er empfand dies als Aufgabe Gottes. Der Engel habe ihm den Weg gewiesen und er muss sich vor Gott beweisen. Deshalb machte sich Nathanael auf den Weg, um dieses neue Land zu erkunden. Von der Insel aus konnte man das Festland sehen. Der Name dieses Landes war wohl Parsifal. Parsifal, wie aus den Artuserzählungen, den Geschichten um den Heiligen Gral, dachte Nathanael. Er ließ eine Burg errichten und erbaute ein Hospital, um weiterhin den Grundsätzen seines Ordens zu folgen. Der Name dieses Ortes sollte Hellenburg lauten. Jede Seele, die Hilfe benötigen würde, würde hier den Hospitaldienst erwiesen bekommen.

Bezeugung des Glaubens und Hilfe den Bedürftigen

Bildquellen

Atmospheric Fantasy Artworks

Difference between the Knights Templar and Knights Hospitaller - The Templar Knight

Geschichte des Johanniterordens – Wikipedia

https://www.pinterest.de/pin/761108405754349047/

https://www.artstation.com/artwork/QzJzgl

https://twitter.com/samsantala/status/1281953964649517056?lang=de

12 „Gefällt mir“

Hab Dank für deine Vorstellung , gut Geschrieben und alles ist Enthalten, wäre von mir angenommen @team

2 „Gefällt mir“

Hallo Wolf,

vielen Dank für das Schreiben einer Vorstellung zu deinem Charakter.
In dieser sind alle benötigten Angaben enthalten und sie entspricht der Lore unseres Servers.

Damit ist deine Vorstellung angenommen.

1 „Gefällt mir“