Charaktervorstellung Raenelyra Maertel (CiraThomasen)

Charaktervorstellung Raenelyra Maertel

Name: Raenelyra Taenya Maertel
Spitzname: Lyra

Geschlecht: weiblich

Alter: 19 (Geburtstag: 24.4.1333)

Rasse: Hochelfe

Wohnort: Távaryn

Herkunft: Paeonia - Aleynn, Aescon und Zul, Myra

Religion: Gwador - Galad

Aussehen und Merkmale:

Raenelyra ist etwa 1,73 cm gross und hat eine schlanke Figur. Sie hat blondes, langes Haar und grüne Augen.
Sie trägt meistens eine Amethystkette, welche sie von ihrer Mutter geschenkt bekommen hat.
Seit ihrer Krönung trägt sie ausserdem das Diadem von Távaryn.

Charaktereigenschaften:
charmant, neugierig, harmoniebedürftig, hilfsbereit, loyal, konsequent, nobel,

Stärken:

  • hohes Magiepotenzial
  • geübt im Umgang mit Bogen, Kurzschwert
  • Durch Galads Segen kann Raenelyra ein Leuchten erzeugen, welches einen ganzen Raum erhellen würde oder andere blendet. An Orten ohne Licht ist dies nicht möglich. (siehe Geschichte, kostet eine Magieanwendung pro Tag; wird nicht im RP-Kampf verwendet)

Schwächen:

  • fürchtet sich an Sonnenlose Orten ohne Licht wie grosse Höhlen, sie verfällt bereits nach kurzer Zeit in Panik
  • jugendlich & aufgedreht, unerfahren
  • wird bei Stress schnell ungehalten
  • Verlustängste

Beruf / Beschäftigung:
Tári von Távaryn
Clan in Távaryn: Nóla

Fähigkeiten: schreiben, lesen, reiten, Kampf mit Bogen & Kurzschwert, Magie, Diplomatie


Magie:

Disziplin Elementaris - Erde

Seismischer Sinn

Der Anwender kann durch die Vibration im Boden Personen in der Umgebung wahrnehmen, wenn diese sich bewegen und ihre Worte selbst durch Mauern hören (Den Rp-Chat den man hört , ist trz Steinmauern oder anderen , schalldichten Hindernissen im Weg, völlig legitim / 5min)

Disziplin Arkanismus

Telepathie

Der Anwender kann eine telepathische Nachricht, an ein Ziel senden, mit welchem der Anwender Augenkontakt hat. (der Zauber kostet zwei tägliche Magieanwendungen pro Nachricht)

Disziplin Arkanismus

Cuilanquil (Leben für Leben)/(Made by @CiraThomasen )

Dieser Zauber beinhaltet das wohl edelste Opfer: Man gibt sein Leben für das eines anderen, welcher kurz vor dem Sterben ist oder erst seit wenigen Stunden Tod ist. Jedoch ist das Wiederbeleben von längst verstorbenen Personen nicht möglich. (Länger als ein halben Tag)

(Es wird mit dem Magiewürfel gewürfelt: Bei 1, 11-12 - sterben beide. Der Wiederbelende regeneriert bei 2-4 = 1Lp; bei 5-7 = 2Lp; bei 8-10 volle Lp. Nach dem Wirken des Zaubers verstirbt der Anwender)


Familie:

Vater: Círdan Earendil Maertel, :latin_cross:, verstorben mit 125 Jahre, :male_sign:,
Mutter: Mylaela Nylathria Maertel, :latin_cross:, verstorben mit 132 Jahren, :female_sign:
Bruder: Raegon Círdan Maertel, 25 Jahre (im Jahr 1352) :male_sign:
Schwestern: Míriel Antheia & Lúthien Astraea Maertel, geboren im Jahr 1349


Vorgeschichte:

Als Raenelyra geboren wurde, trauerte ihre Mutter. Ihr Vater hatte sich auf eine gefährliche diplomatische Reise nach Midra, in das Gebiet der Dunkelelfen, aufgemacht. Und kehrte nie wieder zurück. Schon bald wurde er für Tot erklärt.

Ihr Vater, Círdan Earendil Maertel, war eines der 12 Ratsmitglieder von Zul in Paeonia und dementsprechend war Raenelyra eine mögliche Nachfolgerin - nach ihrem älteren Bruder, Raegon, welcher 5 Jahre älter war. Jeder mochte Ratsmitglied Maertel und seine bezaubernde Frau, Ihtron Mylaela Maertel, welche als Professorin in Aleynn, Aescon, in der Akademie tätig war. Und ebenso waren alle betroffen, als er von seiner Reise nie zurückkehrte. Früher hatte die kleine Familie in Zul gewohnt, doch seit dem vermeintlichen Tod ihres Vaters, lebten sie in Aleynn, in der Nähe der Akademie, in welcher ihre Mutter lehrte.
(Ithron = Professorin, Doktorin)

Raenelyra wuchs behütet zusammen mit ihrem Bruder in Aleynn auf und besucht das ein oder andere Mal ihre Grossmutter und ihre Tanten in Zul. Und obwohl sie ihre Mutter liebte, verstand sie nicht, warum ihre Mutter nicht so viel Zeit mit ihr verbrachte, wie andere Mütter mit ihren Kindern. Oft hatte sie alleine mit ihrem Bruder im Park gespielt, während ihre Mutter ihren Studien nachging oder Vorlesungen hielt. Dies änderte sich schlagartig vor ihrem 9. Geburtstag.

Ihre Mutter packte all ihr Hab und Gut ein und erklärte der kleinen Raenelyra, dass sie ein Abenteuer erleben würden. Jubelnd holte Raenelyra den Kinderbogen, welche sie von ihrer Tante zum Geburtstag bekam. Die Pfeile waren nicht wirklich spitz und würden niemanden ernsthaft verletzen können. Doch Raenelyra liebte den Bogen. Sie marschierte zusammen mit ihrem älteren Bruder an der Hand und ihrer Mutter in den Wald und jede Pflanze, jedes Tier wurde Raenelyra von ihrer Mutter erklärt. Doch Raenelyra wunderte sich eher darüber, warum mitten in einer Lichtung ganz viele Transportboxen standen. Diese waren mit Büchern, Pflanzen und teilweise sogar lebenden Tieren gefüllt!

“Ammë. Wieso sind wir hier?”, die kleine blickte zu ihrer Mutter hoch, welche sich zu ihrer Tochter runterbeugte.

“In der Mitte dieser Lichtung befindet sich etwas, was wir Portal nennen. Ich weiss nicht, was sich dahinter befindet. Vielleicht sehen wir deinen Adar wieder. Oder es führt zu einem anderen Ort in Paeonia. Und da wir es nicht wissen, finden wir es heute raus.”

“Oh ja! Ich will meinen Adar endlich kennenlernen!” - “Adar!”, auch der sonst ehe stumme Raegon meldete sich und blickte freudestrahlend zum Portal.

“Kommt. Wir schieben die Boxen, Kisten und Truhen in das Portal.”, und zu dritt schoben sie ihr Gepäck in das Portal, ehe ihre Mutter ihren Bruder und Raenelyra an der Hand nahm und sie zu dritt das Portal durchliefen.

Als Raenelyra die Augen aufschlug, sie musste wohl Ohnmächtig geworden sein, ging die Sonne über dem Meer auf. Sie lag an einer Küste, hinter ihr befand sich ein wunderschöner Birkenwald. Um sie herum lagen ihre Kisten, Gefässe und Taschen verstreut. Ihr Bruder richtete sich gerade um, während ihre Mutter im Sand des Strandes kniete und zu weinen schien.

Raenelyra fand erst Jahre später heraus, während sie ihre restliche Kindheit und ihre Jugend im Birkenwald verbrachte, dass ihre Mutter ein altes Buch in der Professoren-Bibliothek der Akademie fand. Dort hatte jemand vor über 300 Jahren die Portale entdeckt und diese erforscht. Er ist wohl genau wie die Familie Maertel durch das Portal nach Parsifal getreten. Und liess seine Aufzeichnungen zurück.

In Parsifal hatte Raenelyra ihre Mutter ganz für sich alleine. Sie las ihrem Bruder und ihr jede Abend eine Geschichte vor, brachte ihnen das Reiten bei aber auch spielte sie mit ihnen. Es war eine wunderbare Zeit, welche nur dann getrübt wurde, wenn ihre Mutter für einige Tage auf Reisen war.

Und als Raenelyra 15 Jahre alt war, wurde Távaryn errichtet. Eine wunderschöne, kleine Siedlung, welche zu einer Stadt heranwuchs. Zuerst lebte Raenelyra mit ihrem Bruder noch alleine im Birkenwald, ehe sie in den Palast Távaryns zogen und dort von ihrer Mutter selbst oder von Bürgern ausgebildet wurden. Ihre Mutter verbot sogar ihrem Bruder und ihr die Stadt zu verlassen. Auf kein einziges Fest durfte sie ihre Mutter begleiten. Doch dafür erzählte ihre Mutter die Feste so detailreich, dass es Raenelyra so vorkam, als wäre sie selbst beim Fest anwesend gewesen. Sei es die Hochzeit von Magdalena Overstolz, oder auch ihre zweite Hochzeit.

So gab es ebenfalls Xyla, die vertraute ihrer Mutter, welche Raenelyra das Kämpfen mit dem Bogen, aber auch mit einem Kurzschwert, beibrachte. Xyla pflegte stets zu sagen: “Wenn niemand in deiner Nähe ist, musst du dich selbst beschützen können! Sei ja immer wachsam!”

Und Raenelyra nahm sich da zu Herzen. Da sie die Stadt nicht verlassen durfte, verbrachte sie viel Zeit auf dem Trainingsgelände der Narmo und trainierte. Und wenn sie nicht trainierte, schmökerte sie in der Bibliothek nach guten Büchern und las diese.

Doch als sie auf ihre Mutter wartete, welche mit Xyla und Feyera Ainia, der Yáralil der Bachor, den Ball der Spartaner besuchte, damit ihre Mutter ihr alles erzählen konnte. Nun, ihre Mutter tauchte nicht auf. Raenelyra fand ihre Mutter in der Praxis der Albán Meerena Whyméen vor, bewusstlos. Wie sie heraushörte, wurde sie in Sparta vergiftet. Und ein weiterer Gast, die Prinzessin Basheere von Meyra, starb infolge der Vergiftung. Doch hörte sie aus der Ecke, wo sie sich versteckte, auch etwas anderes.

“Sie erwähnte es bereits zum dritten Mal. Nicht Raegon, sondern Raenelyra soll die nächste Tári werden.”

Sie wusste nicht, wer dies sagte. Sie hörte auch nicht mehr, was danach gesprochen wurde. Sie sah einfach nur geschockt zu ihrer Mutter. Sie war doch erst 15!

Im Schutze der Dunkelheit sattelte Raenelyra ihr Pferd und ritt los. Sie wollte nicht hier bleiben. Sie wollte nicht die nächste Tári werden, wollte sie nie. Raegon war doch älter!

Raenelyra ritt über das Sidon und Dandelion Gebirge. Sie ritt die ganze Nacht durch, ehe sie an ihrem alten Zuhause ankam - dem Birkenwald. Sie schloss die Tür auf und trat in das Haus. Auf den Möbeln lag eine Staubschicht, während es stickig, aber recht kühl im Haus war. Sie zündete erst gar nicht den Kamin in der Küche oder in der Bibliothek an, sondern legte sich erschöpft in ihr altes Bett und kuschelte sich ein. Sie musste niesen, weil alles so staubig war. Doch es war ihr egal. Sie würde nie mehr nach Távaryn zurückkehren! Sie würde niemals die Tári werden!

Als sie am Nachmittag wegen eines Geräusches wach wurde, stand ihr Bruder vor ihr. Er hatte die Arme verschränkt und blickte sie wütend an.

“Wegen dir Ausreisserin kommen wir in grosse Schwierigkeiten!”, er schnaubte und setzte sich zu ihr ins Bett, “Ammë geht es gut. Sie wird die Vergiftung überleben. Sie schläft.”

“Warst du bei ihr?”, verschlafen rieb sich Raenelyra die Augen und blickte ihn an.

“Natürlich! Ich mache mir Sorgen. Niemand weiss, dass wir hier sind.” Raegon blickte seine kleine Schwester an, welche seinem Blick auswich. Er hob ihr Kinn an und zwang sie, ihn anzusehen, “Was ist los?”

Raenelyra druckste herum und wollte seinem Blick ausweichen, doch er hielt ihr Kinn fest: “Ammë will mich als ihre Nachfolgerin, als nächste Tári.”

“Ich weiss.”, Raegon zuckte mit den Schultern und liess seine Schwester los. Sie blickte ihn aus grossen Augen an.

“Aber … bist du gar nicht wütend? In Paeonia, in Zul, wärst du das nächste Ratsmitglied geworden! Und nun nehme ich dir deine Krone weg!”

“Lyra … oh meine wunderbare Lyra … Ich habe mich schon bei der Gründung Távaryns gegen die Krone ausgesprochen. Sie gehört dir. Es ist dein Platz. Und an deinem 16. Geburtstag wirst du deinen Segen erhalten und dich an der Cilme für die Nóla entscheiden!”

Raenelyra umarmte ihren Bruder und weinte. Sie nickte leicht und murmelte immer wieder, wie leid ihr das alles tat.


Und so kam es, dass an jenem Tag, als Raenelyra Taenya Maertel 16 Jahre alt wurde, ein grosses Fest stattfand. Nur wenige aussenstehende wurde eingeladen, unter anderem Loki Einarsson und Kaira Arctander, Jarl und Thanin von Narfeyri. Aber auch Bianca Sherborne, Königin von Barracuda wurde Zeugin des Spektakels.

An jenem Tag fand im Ballsaal des Palastes ein wunderschönes Fest statt, zu welchen alle bereits gesegneten Elfen in den Farben ihrer Gottheit gekleidet waren. Jene Elfen, welche an Gaia glaubten und jene Gäste, welche keine Hochelfen waren, trugen Kleider in der Farbe Beige. Einzig und allein Raenelyra trug ein weisses Kleid. Das Fest war wunderschön und prunkvoll. Es gab wunderbares Essen und wundervolle Musik. Raenelyra liess sich von ihrem Bruder, aber auch Jarl Loki, durch den Ballsaal schwingen. Und als sie, als der Mond bereits leuchtete, den Trampelpfad zur Höhle des Segens nahm, warteten die anderen im Festsaal gespannt auf ihren Segen.

Als Raenelyra die Höhle betrat, schauderte sie. In der Höhle war die Magie zum Greifen nah. Sie war nervös und hatte angst davor, wer ihre Gottheit werden würde. Der Altar, welcher vor dem Teich stand, wurde durch das Loch im Mondschein gebadet.

Sie stellte die Opfer- und Trinkgaben auf den Altar ab, ehe sie zum Teich und in die Hocke ging, um sich die Hände zu waschen. Danach ging sie wieder zum Altar, wo sie die Kräuter anzündete. Als der Rauch aufstieg, flüsterten mehrere Stimme aufgeregt miteinander. Raenelyra blickte sich suchend um, doch realisierte sie schnell, dass dies die Götter sein mussten. Sie schloss die Augen und betete halblaut:

Erhöret mich, oh ihr heiligen Götter,
ihr großartigen Freunde,
mächtige Stützen der Welt,
erhört mich, ihr unsterblichen Götter
Ihr seligen Götter, mag ich nicht aufhören,
euch Dankbarkeit zu zollen
für alles Gute, welches ihr gabt und geben werdet.
Möge ich niemals das Wohl meiner Genossen vernachlässigen,
soweit es in meiner Macht steht.
Bereitwillig dem Gemeinwohl zu dienen,
soll auch mir als großer Vorteil gelten.
Möge ich niemals Urheber eines Übels sein,
das die Elfen trifft,
sondern von etwas Gutem,
soweit es mir möglich ist,
damit auch ich glücklich sein kann,
indem ich euch ähnlich werde.

Sie öffnete die Augen und nahm den Wein vom Altar. Sie trank zum ersten Mal Wein und nahm den Kelch vorsichtig in die Hand, ehe sie die Hälfte trank. Danach stellte sie den Kelch ab und betete weiter, während eine Magiewelle vom Altar ausging:

Ich erwarte sehnlichst euch und euren Segen,
ich lege mich in deine Hände Iheza,
oh ihr heiligen Götter,
soll mir ihre Freundschaft auf ewig gesichert sein.

Raenelyra zitterte, als sie in ihrem langen, weissen Gewand zum Teich lief. Sie stieg das kalte, klare Wasser hinein und wartete einige Momente ab. Um sie herum wellte sich das Wasser. Die zu spürende Magie wurde stärker. Sie schluckte, ehe sie untertauchte. Mit offenen Augen blickte sie sich im klaren Wasser des Teiches um. Ein helles Licht erschien ihr vor den Augen, welches sie so stark blendete, dass sie die Augen schliessen musste. Vor ihrem Augen sah sie eine Sonne. Ihr wurde warm, trotz des kalten Wassers. Blasen stiegen auf, so als würde das Wasser kochen. Es wurde taghell in der Höhle - zumindest schien es so für Raenelyra. Wärme und Licht erfüllte die Höhle. Und dieses Licht kam von Raenelyra. Sie leuchtete. Und sofort wusste sie, welchen Segen sie erhalten hatte: von Galad, dem Gott des Tages, des Lichts und der Sonne. Anscheinend schien sie leuchten zu können, denn als sie aus dem Teich trat, hörte das Leuchten auf, doch dafür hörte sie seine Stimme in ihrem Kopf: “Bringe das Licht, die Wärme …. die Sonne in diese dunkle Welt.”

Sie trat klitschnass zum Altar und zündete eine Blume des Lebens für Galad an, und betete zu ihm.

seid immer bei uns,
und so verlasst uns nie,
beseitigt die Krankheiten
und verscheucht die Sorgen, welche uns plagen.

Raenelyra trat aus der Höhle heraus. Die Sonne blendete sie erst, doch dann leuchtete sie mit der Sonne um die Wette. Sie eilte zum Ballsaal zurück, nur um ihn leer vorzufinde. Einzig allein ihre Mutter und ihr Bruder, sowie Xylia und Feyera, waren noch anwesend.

“Es ist Galad!”, meinte Raneleyra nur, ehe sie sich ihrer Mutter in die Arme schmiss. Es war ihr egal, dass sie das wunderschöne Festkleid ihrer Mutter nass machte, oder gar den edlen Boden volltropfte. Endlich fühlte sie sich vollkommen. Sie würde den Weg für Távaryn erleuchten.

Konnte es sein, dass die Götter uns den Segen gaben, um für sie die Welten zu schützen? Weil sie nicht mehr mit der Welt physisch intereagieren konnten?, dachte sie Raenelyra.


Und dann kam die Cilme. Anders als die letzte, wurde sie nur mit den Bewohnern und den Initianten durchgeführt. Die Initianten trugen allesamt weisse Roben, während die vollwertigen in den Farben ihres Clans gekleidet waren: Blau, Braun, Rot, Grün und Orange. Raenelyra war nervös, doch sie trat tapfer auf den Altar zu, nahm sich das Messer und schnitt sich in den Finger. Sie trat zum Gefäss mit der türkisen Flüssigkeit und liess ihr Blut hinein tropfen. Ihre Mutter nickte ihr sanft zu und sie nahm neben ihr, auf der Bank der Nóla, platz.

Nach dem Ritual, sprach die Tári noch einmal zu den Initianten, ehe sie ihnen drei Wünsche auf den Weg gab. Danach spazierten alle in die Taverne runter. Doch Lyra ging sofort in den Palast zu ihrem Bruder und erzählte ihm alles von der Cilme. Er war krank und hatte strikte Bettruhe verschrieben bekommen. Doch für seine Schwester nahm er sich Zeit.

Auch an diesem speziellen Tag erfuhr Lyra etwas, was sie aus der Fassung brachte. Als es Nachtessen gab im Palast, und Lyra mit ihrer Mutter im Speisesaal speiste, sah ihre Mutter furchtbar aus. Ihr Handgelenk war einbandagiert, ihr Gesicht war kreidebleich. Und sie ass kaum etwas von den vielen Köstlichkeiten, welche es bald am Ball der Minyáve, geben würde.

“Ammë. Was ist los?”, Lyra legte das Besteck auf den Tisch und blickte zu ihrer Mutter.

“Ich habe etwas … furchtbares … getan…”, die Tári schluchzte leise auf.

“Und was? Ich bin sicher, es ist nicht so - “, ihre Mutter nahm zitternd die Hand von Lyra und legte sie sich auf den Bauch.

“Ich habe mich verliebt … in einen Mann, welcher … sich aus dem Staub machte.”, Lyra blickte ihre Mutter aus grossen Augen an, ehe es ihr dämmerte.

“Du bist schwanger.” - “Ja…” - “Wie lange?!”, Lyra sprang auf und blickte erbost auf ihre Mutter runter.

“Die Albân meinte, ich sei bald im dritten Monat”, die Stimme ihrer Mutter war leise.

“Es ist der Cawano. Oder?! Wenn ich ihn in die Finger kriege!”, Lyra stapfte hoch und runter, ehe sie zu ihrer weinenden Mutter blickte. Sie seufzte, ehe sie sie in den Arm nahm.

“Möge Naskiga dir und deinem Kind bis nach der Geburt zustehen. Und Meleth dir den Schmerz der Liebe nehmen.”

Lyra wischte ihrer Mutter die Tränen weg, ehe sie sich lächelnd wieder an ihren Platz setzte.

“Ich werde eine grosse Schwester!”

“Mein viertes Kind…” - “Viertes Kind?!”

Lyra blickte ihre Mutter verwundert an. Diese nickte lächelnd.

“Ich habe Evanora Ray, die adoptierte Tochter von Kayro Ray, die Königin der Lichtelfen Ishwaras, adoptiert. Sie ist nur ein wenig älter wie du.”

“Evanora… Eva! Wann wolltest du mir das sagen? Ich hätte mit ihr an der Cilme reden können!”, entrüstet blickte Lyra zu ihrer Mutter.

“Du wirst noch genug Zeit haben, um mit ihr zu reden. Sie wird ebenfalls in den Palast ziehen”, Mylaela lächelte Lyra an, ehe sie Schritte hörten. Xyla kam in den Raum, doch Lyra hörte vieles vom Gespräch zwischen ihrer Mutter und Xyla nicht. Sie bemerkte nur, wie schlecht es Xyla ging.


Monate waren vergangen. Ereignisvolle Monate. Xyla war nach dem Ball an Minyáve direkt verschwunden, während immer mehr Leute wussten, dass Raenelyras Mutter schwanger war. Dann kam die Nachricht, dass ihre Mutter Zwillinge erwartet. Raenelyra war geschockt. Und auch die Nachricht, dass der Kindsvater tot sei, schockte Lyra. Und als dann noch Mereena von Távaryn fortging, brach eine kleine heile Welt für Raenelyra zusammen. Sie übernahm viele Aufgaben ihrer Mutter. Sie unterrichtete die anderen Initianten in Schrift und Sprache der Elfen, brachte ihnen die Kunst der Bücher Rekonstruktion bei oder erzählte ihnen etwas von den Ritualen und Traditionen Távaryns.

Und als an einem angenehmen Tag 1349 ihre Halbgeschwister auf die Welt kamen, war sie stolzer denn je. Sie trug ihre Geschwister gerne auf dem Arm und kuschelte mit ihnen.


In den nächsten 3 Jahren (1349-1352) lernte Raenelyra viel. Ihre Mutter brachte ihr zwei Zauber bei, welche sich als überaus nützlich erwiesen. So lehrte Mylaela ihrer Tochter, wie sie die Vibrationen der Umgebung wahrnehmen konnte. So war bald kein Ratsgespräch mehr sicher vor Lyra - sie hörte alles mit. Doch der wichtigste Zauber war Cuilanquil.

“Dieser Zauber wurde vor über 100 Jahren das erste Mal angewendet in Parsifal. Damals rettete die elfische Geliebte den Ritter Parzival vor dem Tod, doch gab sie ihres.”

“Ein edles Opfer, Ammë. Wirst du es eines Tages eingehen?”

“Eines Tages, sollte es erforderlich sein, um das Leben meiner Kinder oder von Feyera zu schützen, ja.”, Mylaela nahm Raenelyra in ihre Arme und strich ihr behutsam über den Kopf.

“Doch es gäbe eine zweite Möglichkeit, jemanden vor dem Tod zu bewahren. Ein Ritual, welches die Götter nicht unterstützen, gar ablehnen. Ich möchte, nein… ich befehle es dir, dass du dieses Ritual nie übersetzt. Es könnten die falschen Leute wiederbelebt werden, es könnten grossen Schaden bringen…”

Gemeinsam liefen die beiden Elfen in die Bibliothek der Akademie, wo das Buch versteckt war. Mylaela zeigte Raenelyra jedes Geheimnis, weihte sie in allen Belangen ein. Raenelyra dachte sich nichts dabei, bis zu jenem schicksalhaften Tag.

Raenelyra weinte Stundenlang und redete mit ihrer Mutter durch die verschlossene Tür. Diese hatte eine seltene Elfenkrankheit und hatte sich aus Angst, andere anzustecken, eingeschlossen. Jeden Tag brachte sie ihrer Mutter Essen und Trinken, sie las ihr Geschichten vor oder schrieb sich die Aufgaben auf, welche ihr ihre Mutter gab. Und als Raenelyra eines Morgens an die Tür ihrer Mutter klopfte, kam keine Antwort.

Ihre Mutter war tot.

Zusammen mit ihrem Bruder und den Zwillingen verabschiedete sich Raenelyra von ihrer Mutter, ehe sie den Tod ihrer Mutter öffentlich bekannt gab. Zum ersten Mal unterschrieb sie nicht mehr “Condu va Távaryn” oder “Kronprinzessin von Távaryn”, sondern mit “Tári von Távaryn”.

Die Tári ist tot. Lang lebe die Tári. Lang lebe Tári Raenelyra Taenya Maertel.


Quelle

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15 „Gefällt mir“

Vielen Dank für deine Charaktervorstellung!
Alles passt. Damit wäre deine Charaktervorstellung von mir angenommen!
@team

3 „Gefällt mir“

Wirklich toll geschriebene Charaktervorstellung!
Ich würde dich nur bitte, dass du bei ‚Galads Segen‘ ergänzt, dass du es nicht im RPlichen Kampf nutzen wirst. Sonst ist alles optimal!

Damit wäre deine Charaktervorstellung auch angenommen :slight_smile:

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Teil 1

Triggerwarnung!
In der CV werden die Themen Tod, Folterung und Verstümmelung vorkommen. Selbst mir war beim RP nicht mehr wohl. Ich habe versucht, es so harmlos wie möglich zu schreiben. Dennoch: Lest es bitte nur, wenn ihr es könnt. Ansonsten eine kurze Zusammenfassung:

  • Sieht Mord an eine Menschenfrau und wird zusammen mit einer Lichtelfe von einer Orkin bedroht.
  • Krönung zur Tári
  • Krönungsreise quer durch Parsifal
  • Entführung, Folterung und Verstümmelung v.a. durch “Shelur”, “Bor” und “Eto”
  • wird als Sklavin verkauft
  • Flucht
  • Kopfgeld und Jagd
  • Tod der Gesuchten

Die Zeit der Trauer war schmerzhaft. Raenelyra fühlte sich überfordert. Viele verneigten sich bereits vor der Krönung von ihr und nannten sie “Tári”. Es lastete ein enormer Druck auf ihr, die Last auf ihren Schultern drohte sie zu überrennen. Doch Loki, der Jarl von Narfeyri, ein Freund der Familie, sprach mit ihr und sicherte ihr seine Unterstützung zu.

Doch nur wenige Tage vor ihrer Krönung wurde Raenelyra Zeugin eines schrecklichen Verbrechens in Lohengrin. Eine junge Orkin, welches sich Wochen später als “Shelur” entpuppte, ermordete eine junge Menschenfrau in Lohengrin. Eine Lichtelfe wurde ebenso von der Orkin bedroht. Raenelyra hatte angst.

Als sie dies dem Rat berichtete, wurde ein Kopfgeld auf die Orkin ausgesetzt. Sie solle in Távaryn gerichtet werden.


Am Tage ihrer Krönung war Lyra aufgeregt. Der Königliche Schneider Arazorwyn Dalyor Inialos Castien hatte ihr ein wunderschönes, türkises Kleid mit Goldigen Verzierungen geschneidert. Sie fühlte sich zum ersten Mal wie eine Tári.

Als es so weit war, traute sie sich gar nicht in den Thronsaal, in welchem sämtliche Gäste bereits warteten. Doch dann trat sie ein und ging die wenigen Schritte bis zum Thron, vor welchem sie sich hinkniete. Vor ihr stand Feyera Ainia, als Yáralil und Amtsälteste hatte sie die Ehre bekommen, die neue Tári zu krönen. Als Feyera die Hände hob und ein Gebet sprach, verschwand die Nervosität:

Erhöret uns, oh ihr heiligen Götter,
ihr großartigen Freunde,
mächtige Stützen der Welt,
erhört uns, ihr unsterblichen Götter
Ihr seligen Götter, mögen wir nicht aufhören,
euch Dankbarkeit zu zollen
für alles Gute, welches ihr uns gabt und geben werdet.
Möge ich niemals das Wohl meiner Genossen vernachlässigen,
soweit es in meiner Macht steht.
Bereitwillig dem Gemeinwohl zu dienen,
soll auch mir als großer Vorteil gelten.
Möge ich niemals Urheber eines Übels sein,
das die Elfen trifft,
sondern von etwas Gutem,
soweit es mir möglich ist,
damit auch ich glücklich sein kann,
indem ich euch ähnlich werde.

Danach holte Feyera das Krönungsdiadem Távaryns, welches sonst im Museum verwahrte wurde. Sie hielt es über den Kopf ihrer Tári.

“Wollt Ihr, Raenelyra Taenya Maertel, geloben und schwören, das Volk von Távaryn nach den Gesetzen und Gebräuchen zu regieren?“ - “Ich gelobe und schwöre.”

„Werdet Ihr in Eurer Macht Gesetz und Gerechtigkeit in allen Euren Urteilen ausführen?“ - “Dies werde ich tun”

“Werdet ihr die Maximen und Gebote Gwadors bis zum Äußersten Eurer Kraft bewahren?” - “All dies gelobe ich zu tun.”

Dann krönte Feyera sie, während sie ihr das Diadem auf den Kopf legte. Sie sprach ein kurzes Gebet:

Ich erwarte sehnlichst euch und euren Segen,
ich lege mich in deine Hände Iheza,
oh ihr heiligen Götter,
soll mir ihre Freundschaft auf ewig gesichert sein.

Raenelyra setzte sich nun wieder nervöser auf den Thron und sprach: „Die Dinge, die ich hier vorher versprochen habe, werde ich als neue Tári durchführen und halten, so wahr mir die Götter helfen.”

Auf die Aufforderung Feyeras hin, man solle sich vor der neuen Tári verneigen, taten dies alle Bürger Távaryns sowie einige wenige Gäste. Doch die besonders stolzen Gäste taten dies nicht. Warum auch - es war nicht ihre Tári. Doch wieso sollte man ihnen dann ihren Titel und ihre Würde in Távaryn zugestehen?

Im anschliessenden Fest, welches eher kurz war, gab es Getränke und ein Festmahl. Raenelyra wurde als neue Tári gefeiert und sie fand einige spannende Information von der Hera Arathams heraus. Wie gut Alkohol eine Zunge lockern kann.


Quelle


Nur kurz nach ihrer Krönung, schrieb Raenelyra ihre ersten offiziellen Tauben. Sie plante auf Anraten der Hera Arathams eine Krönungsreise quer durch Parsifal. Sie schrieb sämtlichen Stadtherren eine Taube.

Am Abend des 24. Tages des 7. Monats 1352 hätte man sie in Minga erwartet. Doch sie wurde entführt. Eine ehemalige “Freundin” ihrer Mutter, die Dunkelelfin Caira Erralei, schrieb ihr eine Taube mit der Bitte, sie in Lohengrin zu treffen. Raenelyra brach umgehend auf, doch nicht ohne Feyera eine Nachricht in ihrer Schmiede zu hinterlassen.

„Ich mache mich auf den Weg nach Lohengrin, um eine Caira Erralei zu treffen. Erwarte mich in spätestens 3 Tagen zurück! ~Lyra.“

Dort angekommen, führte Caira die naive Hochelfenkönigin in den Untergrund. Sie servierte ihr einen starken Schnaps, den Lyra nichtsahnend trank. Und nur wenig später standen die kleine Orkin und ihr Freund hinter Lyra. Sie verprügelten Raenelyra bis zur Bewusstlosigkeit, ehe sie sie entführten.

Es folgten Tage der Folterung. Shelur und Bor, wie sich die beiden Orks nannten, brachten Raenelyra nach Aratham zu einer Eto. Und obwohl Raenelyra sie anflehte, ihr nichts zu tun und ihr sagte, dass Aratham einen Vertrag mit Távaryn habe, schnitt Eto ihren Bauch auf. Was genau sie tat, wusste Raenelyra nicht, da sie bald bewusstlos vor Schmerzen wurde. Als Raenelyra später aufwachte, lag sie wieder in der Abstellkammer im Rückzugsort der Ork - in der Taverne zu Melikh, wie sie später herausfand. Man liess sie hungern und sie bekam ebenfalls nicht zu trinken.


Da Feyera ihre Tári jedoch zurückerwartete, um nach Minga aufzubrechen, machte sie sich sorgen. Sie wusste von den Festen in Távaryn, wer Caira Erralei war - eine Dunkelelfe. War den beiden Elfen etwas passiert? Oder hatte Caira ihre Tári verletzt? Gar entführt?

Als Raegon, ein grossgewachsener blonder Elf und der ältere Bruder von Lyra, nach Lohengrin aufbrach, um seine Schwester zu suchen, fand er nur eine Blutspur, ausgehend vom Untergrund bis zum alten Sägewerk. Ebenfalls machte ihn die Nachricht am schwarzen Brett über einen Tavernenabend des Chaos stutzig.

„Eine Überraschung? Ob sie sich da aufhält? Hmmm… Ich informiere den Rat”, murmelte er zu sich selbst, ehe er sich umwandte und eine Taube am Rufturm gen Távaryn sandte.

Nur wenig später erreichten einige Stadtherren eine Taube mit folgender Nachricht:


Doch von alldem bekam Raenelyra nichts mit. Sie sass zusammengekauert in der Besenkammer. Sie hatte nichts an ausser einem Kartoffelsack. Ihre Augen waren noch zugeschwollen, doch konnte sie zumindest wieder Umrisse erkennen. Die Orks hatten im Untergrund gute Arbeit geleistet. Raenelyra befürchtete, dass ihr ganzes Gesicht grün und blau schimmerte. Auch Platzwunden konnte sie ausmachen. In ihrem Haar und an ihrem Körper klebte getrocknetes Blut. Die zugenähte Wunde am Bauch brannte und schmerzte fürchterlich.

Als der grosse Ork, welcher auf den Namen Bor hörte, sie nach Stunden holte, gab er ihr erst was zu trinken und etwas zu Essen. Doch in der Flasche war erneut Schnaps drin. Und das bisschen Alkohol reichte schon, dass Raenelyra nicht richtig laufen konnte und keine Kontrolle über ihre Magie hatte.

Der Ork führte sie in eine kleine Kampfgrube, wo er sie an der Decke an den Händen festkettete. Sie hing sicherlich 3 Meter über dem Boden - sie presste die Beine zusammen, so dass die untenstehenden Chaoswesen nicht zwischen die Beine sehen konnten - hatte sie ja nichts weiter an als dem Kartoffelsack.

Mit grossen Ankündigung preiste “Bor” die Überraschung an - eine Hochelfenkönigin! Die Dunkelelfen, Eisenzwerge und Orks lachten. Raenelyra erkannte Morak Grollschmied, den Stadtherren aus Progressus, und Aurora Nau’hiibir, eine Dunkelelfe aus Aratham. Sie hatte die beiden am Fest der Minyáve gesehen. Doch ob sich die beiden an die damalige 16 jährige Lyra erinnern konnte? Sie durfte ja ihren Platz nicht verlassen.

Während eine unbekannte Dunkelelfe sie mit einem Schmerzfluch foltere, flehte sich noch einmal um ihre Freilassung - es gäbe einen Vertrag zwischen Aratham und Távaryn. Doch sie lachten nur.

Und dann kam die “Krönung des Abends” - der grosse Ork wollte Raenelyra als Slavin verkaufen. Eine unbekannte Kapuzengestalt musterte Raenelyra von Nahen und stupste sie auch mit dem Stock an. Ihre Wunde blutete schon lange wieder. Raenelyra fühlte sich gedemütigt. Sie wünschte sich nur noch ihren Tod. Sie flehte Gur und Galad an, sie mögen ihr ihren Weg weisen oder einen schnellen Tod garantieren. Doch nichts geschah.

Von der Kapuzengestalt wurde Raenelyra als “minderwertig” und als “nichts wert” betitelt. Sie ging sogar so weit, dem letzendlichen Käufer vorzuschlagen, er möge doch Raenelyra vor der Toren ihrer Stadt vergewaltigen - und dann ein Lösegeld fordern. Obwohl sie auch meinte, in ihrem Zustand sei Raenelyra kein Lösegeld mehr wert. Doch schlussendlich wurde sie für 3’500 Taler verkauft.

Als man sie endlich losband und Raenelyra auf den Boden plumpste, kam Shelur mit einem glühend heissen Eisen auf sie zu. Raenelyra kroch weg, doch Shelur presste ihr das Eisen vergnügt auf den Rücken. Der Kartoffelsack fing an zu brennen. Raenelyra rollte sich sofort auf den Boden, um das Feuer zu ersticken.

Raenelyra war gezeichnet fürs Leben. Ihr ganzer Körper war geschunden. Ihr tat alles weh. Sie hockte zwischen all den Chaoswesen und fing an zu weinen. Sie war doch erst 19! Sie war eine Tári, eine Königin! Wie konnten sie es wagen?!

Viele der Chaoswesen wandten sich danach ab und gingen in die Taverne, um weiter zu trinken. Doch ihr Käufer, wohl ein Dunkelelf aus Aratham, blieb bei ihr, wie auch die Kapuzengestalt. Die Gestalt versuchte weiterhin, Raenelyra zu bekommen - ob als Sklavin oder für Lösegeld.

Als sich Raenelyra beruhigte und der Alkohol nicht mehr wirkte, schloss sie die Augen. erst geschah nichts, doch einige Minuten später fühlte sie das Licht wieder. Ihr heissgeliebtes Licht. Ein gleissend helles Licht erleuchtete den Raum und blendete alle Anwesenden. Raenelyra richtete sich schnell auf, ehe sie aus dem Raum stolperte und den Ausgang suchte. Sie kam nur langsam voran, doch die beiden Dunkelelfen waren wohl noch immer geblendet. Sie schaffte es, unbemerkt aus der Taverne zu fliehen und lief die Berge Richtung Meer runter. Doch am Strand blieb sie stehen und blickte sich überfordert um. Wo könnte sie nun hin? Hinter ihr standen die beiden Dunkelelfen, welche sich beide angifteten. Die Kapuzengestalt richtete den Bogen zuerst auf Raenelyra, ehe sie ihn auf den Käufer richtete und schoss. Raenelyra wollte wegschwimmen, doch der Dunkelelf rief sein Pferd und rief der Tári zu, sie solle wegreiten, gar fliehen. Lyra hievte sich schmerzerfüllt auf das Pferd und trabte davon. Als eine Brücke kam, überquerte sie diese nicht, sondern nahm den Weg die Klippen hoch. Dort fand sie eine alte, wohl unbewohnte, Burg. Doch sie fand keinen Eingang. Sie trabte weiter, völlig erschöpft, hungrig und durstig. Als sie ein unbewohntes Zelt fand, lies sie sich vom Pferd gleiten und krabbelte in das Zelt, wo sie erschöpft liegen blieb. Sie schlief sofort ein.


Stunden später erwachte sie und fühlte sich ausgeruhter, aber immer noch hungrig und durstig. Das Pferd war jedoch am nächsten Morgen verschwunden. Sie schlich sich zur unbewohnten Burg zurück und plückte dort 3 Äpfel und holte ein wenig Wasser aus dem Brunnen. Da sie keine Flasche oder ähnliches dabei hatte oder gar fand, trank sie viel. Den ersten Apfel verschlang sie, während sie die anderen beiden mitnahm. Wer wusste, wie lange sie noch unterwegs sein würde? Doch dann machte sie sich auf den Weg. Sie lief zum Zelt und von da an in Richtung Osten. Sie lief die Klippen runter und folgte später dem Königsstrom. Am Wasser angekommen, wusch sie sich und kühlte ihre Brandwunde am Rücken. Es brannte noch fürchterlich, doch das war zweitrangig. Sie musste aus dem Gebiet der Chaosanhänger raus. Und Lohengrin schien ihr zu unsicher. Dort würden sie sie doch erwarten und gleich wieder gefangen nehmen! Sie lief am Strand entlang, so dass die Wellen ihre Fussspuren wegschwemmen würden. Man könnte sie wohl nur bis zum Lagerplatz verfolgen, welches sie fand…

Das kleine Lager, wohl hinterlassen von Sparta, am Ufer des Königsstorm, hatte eine kleine Decke und ein Lagerfeuer. Dort ruhte sie sich wieder einige Stunden aus, ehe sie dem Strom folgte. Wenn sie sich richtig erinnerte, lagen die Städte Ilmare und Greifenstein am Strom. Ob sie da Hilfe finden würde? Doch als sie dem Königsstrom folgte, fand sie ein Denkmal der Stadt Ankaa. “Gefallene Waffenbrüder der roten Legion”, las sie. Selbst hier war noch das Chaos zu finden. Sie eilte weiter, so schnell sie konnte.

Als die Nacht einbrach, ruhte sie sich am Strand für zwei Stunden aus, ehe sie weiterlief. Bald fand sie eine einsame Fackel, welche sie mitnahm. Sie konnte nicht riskieren, dass das Chaos sie fand. Wohlmöglich suchten sie schon lange nach ihr. Wenn sie bloss eine befreundete Stadt finden würde, oder einen Hafen mit einem schiff, welches sie nach Távaryn bringen könnte. Sie seufzte und ging langsam weiter. Alles schmerzte, doch die Wunde hatte vor Stunden aufgehört zu Bluten. Sie müsste es nur noch nach Hause schaffen und sie war in Sicherheit.

Als sie völlig entkräftet war, fand sie eine baufällige Ruine. Es wirkte wie eine Kirche oder eine Kapelle. Sie bemerkte Werkzeuge und Materialien. Hier wurde wohl noch gebaut. Auf der anderen Seite des Flusses entdeckte sie ein grosses Anwesen. Die Fenster waren hell erleuchtet - es war also bewohnt. Doch wenn dies eine Kirche oder dergleichen war, dann müssten Christen in jenem Anwesen leben. In Gedanken an ihr Zuhause, schlief Raenelyra in einer Ecke der Ruine ein. Sie war vor Wind und Wetter geschützt, doch war es ziemlich kalt. Einzig und allein die Fackel spendete ein wenig Licht und Wärme. Doch als es regnete und der Steinboden nass wurde, wurde auch ihr Kartoffelsack feucht. Raenelyra zitterte vor Kälte, doch wo könnte sie hin? Ihr Schlaf war unruhig, doch sie brauchte die Kräfte. Ob Feyera sie suchte? Oder Silenos? Loki? Raegon? Wohl kaum … sie dachten wohl, sie wäre schon lange tot. Es waren mittlerweile fast 6 Tage vergangen.


Als sie Stunden später von der Kälte geplagt aufwachte, wringte sie ihren Kartoffelsack aus, schnappte sich ihre Fackel und ass den letzten Apfel. Sie müsste bald etwas zu essen oder noch besser - etwas zu trinken - finden. Sie lief nur einige hundert Meter weiter, als sie ein Lagerfeuer mit einem Marktstand erreichte. Sie setzte sich hin und trocknete ihre Kleidung. Der Markt schien verlassen zu sein, doch sie fand ein altes Brot, welches sie mitnahm, und, den Götter sei Dank, eine Wasserflasche. Sie leerte diese durstig und nahm diese auch mit. Mit einem Fetzen Stoff des Marktstandes webte sie sich notbedürftig eine Tasche. So könnte sie das Essen und die Flasche besser transportieren. Danach lief sie weiter. Doch als sie dem Weg folgte, sah sie bald das christliche Anwesen. Es hingen die Banner von Greifenstein dran. Sie könnte in Sicherheit sein. Ob jemand da war?

Doch das Anwesen war verlassen. Raenelyra seufzte und folgte nun dem Weg. Sie wusste, sie war nun im Gebiet des Fürstentums Greifenstein. Sie war vorerst sicher. Als sie dem Weg Stundenlang folgte, traf sie auf ein kleines Anwesen. Es war wohl erst neu gebaut worden, denn es gab keine Einrichtung. Doch die Felder waren bereits bestellt worden. Wann sie wohl endlich auf andere Wesen treffen würde?

Bei einer Abzweigung las sie die Schilder. “Schloss v. Rod.” und “Greifenstein”. Sie wusste, dass der eine Weg zum Schloss von Rodenstein führte, wohl dem Heim von Magdalena Overstolz. Doch Greifenstein schien ihr die sicherere Variante zu sein. So blieb sie weiterhin am Fluss.

Als sie Greifenstein erblickte, beschleunigte sie ihre Schritte. Dass ihre Wunde erneut anfing zu bluten, war ihr egal. Am Tor rief sie zwei Mal laut “Hallo!”, doch niemand hörte sie. Sie sank entkräftet an der Steinmauern zu Boden.

Und dann endlich, es schienen Stunden vergangen zu sein, tauchte Magdalena Overstolz am Tor auf. Sie erkannte die Tári erst nicht, doch als sie es tat, nahm sie die Elfe mit in die sicheren Mauern Greifensteins und brachte sie ins Hospital Sacre Coeur.

Dort verarztete Magdalena die junge Tári. Raenelyra realisierte langsam, dass sie in Sicherheit war, dass sie es geschafft hatte, zu entkommen. Magdalena informierte Távaryn, dass die Tári in Greifenstein wäre. Auch versprach sie, dass den Tätern so einiges drohen würde, wenn sie herausfinden würde, wer es war. Zitternd und schniefend zählte Lyra die Namen Caira Erralei, Shelur, Bor und Eto auf.

Und als die Taube kam, dass Feyera auf den Weg nach Greifenstein war, war Lyra erleichtert. Ihre Tortur hatte ein Ende.Magdalena verarztete sie so gut sie konnte, gab ihr Tee zu trinken und auch etwas zu essen. Selbst ein Kleid bekam sie von Magdalena, so musste sie nicht den Kartoffelsack tragen.

Nur wenige Stunden später reisste Feyera Ania nach Greifenstein. Raenelyra freute sich und strahlte Feyera an. Sie erzählte nur einige Details, ehe die beiden mit der Kutsche Richtung Lohengrin aufbrachen. Raenelyra fürchtete sich und hielt die Hand Feyeras, während diese sie stützte. Am Hafen wartete bereits das Schiff der Flotte. Man brachte Raenelyra schnell in die Kajüte, wo sie sich ausruhte. Doch an Schlaf war nicht zu denken. Sie hatte angst. Sie fühlte sich nicht sicher.

In Távaryn angekommen brachte Feyera sie in ihre Gemächer, wo Lyra erstmal Stundenlang badete. Sie fühlte sich schmutzig und schwach. doch dann ging sie zu Feyera, welche ihr zwei Dolche schenkt: “Für dich zur Selbstverteidigung…”

Es waren ein kleiner Dolch mit schlanker, langer Klinge aus dunklem Stahl, der ein wundervolles Damast-Wellenmuster zeigte und ein kleiner Wurfdolch mit Damastmuster, sehr scharf und mit schlanker Klinge.

Man merkte ihrer Vertrauten an, dass sie sich Vorwürfe machte. Doch von diesem Tag an sah man Lyra nur noch in Begleitung einer Wache herumlaufen. Sie traute sich auch nicht mehr, ausserhalb von Távaryn umher zu reisen.


Lyra beriet sich tagelang mit Feyera und einzelnen Stadtherren, was sie tun sollte. Schlussendlich rief sie einen “Rat des Friedens” aus.

Fast alle eingeladene Stadtherren erschienen. Und sie waren sich einig: Ein Krieg gegen die Chaosstädte Aratham, Progressus und AmargkOrkai wäre zu überstürzt. So entschied man sich, sofern man dies nicht im eigenen Rat besprechen musste, einen sofortigen Handelsstopp gegen jene Städte auszurufen. Auch verkündete Raenelyra vier Kopfgelder für Caira, Shelur, Bor und Eto.

Fast alle Städte nahmen Kopien jener Steckbriefe mit. Sie versprachen der jungen Tári die Hilfe bei der Ergreifung der Schuldigen.


Am Tag des Tavernenabends in Lohengrin erwartete Lyra Namira Levalous in Távaryn. Eine Dunkelelfe, wohnhaft in Thang’Mar. Eine Morgul. Lyra bekam von ihr später drei kleine Phiolen. Phiolen mit einem Gift. Lyra erhoffte sich, durch eine Finte an jenem Abend die gesuchten Chaoswesen zu vergiften. Doch sie tauchten nicht auf. Sie glänzten mit Abwesenheit. Stattdessen war es ein gemütlicher Abend, an welchem drei Elfen zu tief ins Glas schauten. Lyra konnte den Abend unerkannt geniessen, trug sie einen neuen Mantel mit Kapuze.


Einige Tage später, nachdem Königin Ajuga aus Ishwara ihr mitteilte, sie könne nicht helfen, und Felix von Quentin ihr neue Hinweise brachte, schrieb Lyra eine Taube nach Sparta, an Takaoka Yamamoto.

Seid Gegrüsst Herr Yamamoto.

Von den Aufzeichnungen meiner Mutter weiss ich, dass ihr ein grosser Verfechter gegen das Chaos seid. So seid ihr mir auch in Távaryn, am Rat des Friedens, aufgefallen. Seid ihr daran interessiert, jenen Chaoswesen, welche mein Leben ruinierten, eine Falle in ihrer eigenen Taverne zu stellen? Ich würde euch den Weg weisen.

Gezeichnet, Raenelyra Maertel, Tári von Távaryn

Takaoka Yamamoto half nur zu gerne und schon bald traf er in Távaryn ein. Mit Sir Archibald Blake klärten sie einige Dinge, ehe sich Lyra für die Jagd vorbereitete. Sie zog wieder den blauen Mantel mit Kapuze an, um ja unerkannt zu bleiben. Auch ihre beiden Dolche nahm sie mit. Der eine steckte sie in ihren Ärmel, den anderen in ihren Umhang. Auch nahm sie zwei Dutzend Ye Cuile mit. Man konnte nie wissen.

Lyra und Feyera trafen sich mit Yamamoto, Sir Blake und einer dritten Spartanerin, sowie Silenos, welcher anfänglich Lyra dazu zwingen wollte, nicht mitzukommen, in Lohengrin. Von dort aus ritten sie zur taverne, den Weg zum Notikum entlang. Als sie die Türen aufbrachen und die Taverne und die restlichen räume durchsuchten, fanden sie nichts vor. Lyra jedoch war merklich still. Ihr Blick war kalt und abwesend. Bilder huschten vor ihrem Auge umher. Wie sie an der Decke hing, spärlich gekleidet …. und dann das Eisen. Es war grausam hier zu sein. Sie war froh, wieder draussen zu sein. Da sie niemanden fanden, ritten sie zurück nach Lohengrin.

In Távaryn jedoch fand Raenelyra keine Ruhe. Lorcan Redpale, jener Dunkelelf, welcher sie gekauft hatte, suchte sie auf und erklärte ihr seine Hilfe. Er würde alles tun, damit Aratham weiterhin friedlich mit Távaryn leben konnte. Raenelyra versprach ihm, sollte er ihr helfen, würde sie Neuverhandlungen aufnehmen.

Und so traf sie sich mit ihm einige Tage später in Lohengrin, im Pferdestall. Sie besprach mit ihm einige Einzelheiten. Er schien den Aufentshaltsort zweier Gesuchten zu kennen. Sie hatten den Plan, die Taverne zu Merikh abzubrennen, ehe sie in Aratham nach Eto suchen würden. Doch als sich Sparta einschaltete…

Bei der Taverne liess Raenelyra Sparta die Drecksarbeit machen. Sie wollte nicht noch einmal die Taverne betreten. So zündeten die Spartaner die Taverne an, welche lichterloh brannte. Die Rauchsäule konnte man noch Meilenweit sehen.

Als das Feuer ausbrannte und sich der Rauch lichtete, standen nur noch Raenelyra und Lorcan Redpale vor der Taverne. die Spartaner hatten andere Pläne. Die beiden Elfen gingen langsam in die Taverne. Das Holz, die Treppe, die Wände: alles war verkohlt. Der Stein hatte sich schwarz gefärbt, doch der Brand hörte bei der Küche auf.

Doch in der Taverne lagen mehrere Leichen herum. Es waren vier Leichen: zwei Dunkelelfinnen, mit schwarzen bzw. blonden Haar, sowie 2 Orks: eine kleine Orkin und ein grosser Ork. Obwohl die Leichen verbrannt waren, erkannte Raenelyra sie als die Gesuchten: Shelur, Bor, Eto und Caira Erralei. Sie alle waren tod, und somit hatten die Peiniger verloren.

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Innerlich geschockt starrte die Tári die Hera Arathams, Solana Rete, an. Sie hatte ihr auf den Tisch in ihrer Privatbibliothek eine Flasche Whiskey gestellt. Ihre Worte waren unmissverständlich: Der Whiskey beinhaltete Gift.

"… freie Entscheidung … Taten haben Folgen … "

Die Hera bot ihr einen Ausweg aus ihren Taten an und es wäre ihre freie Entscheidung. Doch sie hatte ihre Entscheidung schon längst getroffen. Erbost verbannte sie Solana aus Távaryn und verfügte einen Handelsstopp gegenüber Aratham.

„Denke daran, dass hinter schmerzhaften Enden ein schöner Anfang steht“, hatte ihre Mutter immer gesagt. Und sie hatte Recht. Nach ihrer Entführung, nach dem Mordversuch … nach ihrer Abdankung … würde ein wunderschöner Anfang als einfache Bürgerin Távaryns warten. Sie hatte ihren Entschluss gefasst. Es war nicht ihre freie Entscheidung gewesen, Tári zu werden. Doch es war ihre freie Entscheidung, abzudanken. Und nun, dass SIE hier in Parsifal war? Es gab eine Thronfolgerin.

Ihr Bruder, Raegon, weigerte sich nach wie vor. Und es brauchte ihn bei den Narmo. Und ihre Halbschwestern waren zu jung. Doch als vor einigen Wochen eine bewusstlose, blondhaarige Hochelfe am grossen See im Herrschaftsgebiet von den ehemaligen Ciryamo beim Fischen gefunden wurde, fand Raenelyra einen Teil ihrer Familie wieder. Als ihre Mutter vor so vielen Jahren Paeonia mit ihr und ihrem Bruder verliess, dachte sie nie daran, dass sie ihre Grosseltern, ihre Tanten, Onkeln … wiedersehen würde. Und doch, SIE war hier.

Arwen Idril Elenwe.

Es war wohl purer Zufall … oder ein Segen der Götter, dass Arwen nach Parsifal kam. Und als Arwen nach Wochenlanger Bewusstlosigkeit endlich erwachte, tauschten sich Nichte und Tante aus. Arwen war am boden zerstört, als sie erfuhr, dass ihre ältere Schwester, Raenelyras Mutter, Mylaela, tot war. Doch als sie nach wenigen tagen erfuhr, dass ihre Nichte den Thron nicht wollte und ans Abdanken dachte, bot sie ihre Hilfe an.

„Sofern man mich wollen würde. Ich bin fremd, wenn auch Familie.“

Und dennoch… Es schien, als würden die Bürger Távaryns Arwen sofort mögen. Und Raenelyra? Sie konnte sich endlich zurückziehen und ihr Leben geniessen. Sie könnte endlich ihre Studien über die Flora & Fauna und Kulturen von Parsifal vollenden.

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Hiermit wird Raenelyra nicht mehr aktiv gespielt. Lyra wird als Rüstungsständer an einen Ort in Távaryn platziert, welcher Geheim bleibt. Sollte jemand mit ihr rpn wollen, mir einfach Bescheid geben - dann würde ich sie für das betreffende RP kurzzeitig spielen. Dies sollte jedoch eine Ausnahme sein und in dringenden Fällen gemacht. Man könnte auch bei meinem Dasein (mit dem neuen Char) mit dem Rüstungsständer rpn, ich würde ihn dann ausspielen. So wäre es möglich, Handlungsstränge fertig zu rpn … oder anderes.
Das Team wurde bereits informiert und ich habe die Erlaubnis dazu.
Die CV sollte offen bleiben, damit ich über einen möglichen Tod noch schreiben könnte.

Quelle

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Die Tári blickte seufzend auf die ganzen Einladungen und Verträge, welche vor ihr auf dem Schreibtisch lagen. Távaryns Zukunft hing von diesen Verträgen ab. Die neuste Einladung war jene zu einer Hochzeit. Sie lächelte sanft. Die Briefe ihrer Nichte, der ehemaligen Tári, welche sie regelmässig erhielt, stimmten Arwen glücklich. Raenelyra hatte bereits so viel Unglück und Angst in ihrem jungen Leben erfahren müssen. Und nun würde sie bald eine Ehefrau werden.

Die Meldung der Stadtwache, dass Condu Raenelyra Maertel sich in der Stadt aufhielt und wohl bei der Schneiderin der Stadt, Ophelia Blumenkind, ihr Hochzeitskleid nähen wollte, brachten Arwen zum Grinsen - auch ihr Hochzeitskleid war von Ophelia geschneidert worden.

Mit einem letzten Seufzen legte Arwen ihre Arbeit nieder und begab sich auf den langen Spaziergang zum Haus ihrer Nichte. Obwohl die königliche Familie im Palast lebte, bestand Raenelyra nach ihrer Abdankung darauf, ein abgelegenes Haus in Távaryn zu beziehen. Arwen stimmte dem widerwillig zu, doch verstand sie Lyras Wunsch nach Ruhe.

Dennoch sass die gesamte Familie regelmässig zum Frühstück und zum Abendessen im Esszimmer des Palastes zusammen. Arwen und ihre Kinder, Antheia und Taenya, ihre Schwester Fraeya und ihre Kinder Doreah und Ilbryn, die Kinder ihrer verstorbenen Schwester Raegon, Míriel, Lúthien und Raenelyra. Und seit einigen Wochen leistete ihr Verlobter, Taurelias, ihnen ab und an Gesellschaft. Raenelyra schien diese Familienzeit stets zu geniessen, doch der Schrecken, den sie erleben musste, liess sie nie los.

So begab sich Arwen auf den langen, aber gemütlichen Spaziergang quer durch Távaryn. Beim Haus ihrer Nichte angekommen, klopfte sie zweimal, ehe sie leise die Tür öffnete. Raenelyra hatte die Angewohnheit, tief in ihre Notizen versunken zu sein, so dass sie nichts mitbekam.

Als Arwen sich im Haus ihrer Nichte umblickte, sah sie Raenelyra auf dem Sofa liegen. Erst wirkte es so, als würde sie friedlich schlafen, doch als Arwen näher kam, sah sie sofort, dass etwas nicht stimme. Auf dem Tisch vor dem Sofa lag ein Pergament, welches Arwen jedoch ignorierte, während sie Raenelyra betrachtete. In ihren Händen hielt Raenelyra eine blaue, kleine Blume, ihr Blick wirkte friedlich - doch ihr Brustkorb hob und senkte sich nicht!

Panisch hastete Arwen auf sie zu und rüttelte sie. Die Blume fiel auf den Boden, während Arwen sie anflehte, die Augen zu öffnen. Doch Raenelyra blieb ohne Bewusstsein. Als Arwen versuchte, die Augen ihrer Nichte zu öffnen, schrie sie erschrocken auf. Die Pupillen von Raenelyra waren von silbernen Rissen durchzogen.

Noch lange sass Arwen vor dem Sofa und wiegte ihre Nichte sanft in ihren Augen, während ihr stumm die Tränen runterkullerten. Sie verfingen sich in den Haaren von Raenelyra. Als sie sich aufrichtete, graute bereits der Morgen. Sie straffte ihre Schultern und verliess das Haus ihrer Nichte. Den nächstbesten Bewohner bat sie darum, die Palastwachen und das Personal des Hospital zu holen. Danach kehrte sie zu ihrer Nichte zurück. Als sie erneut auf den Tisch blickte, erblickte sie das Pergament.

Es tut mir Leid. ~Lyra

Nachdem der Leichnam im Hospital war und man mit einer Biopsie begann, schrieb die Tári einige Briefe.

Eine Abschrift liess sie am schwarzen Brett anbringen. Dutzende Falken flogen von der Falknerei in alle Himmelsrichtungen davon und überbrachten die schreckliche Nachricht in die Städte Parsifals - auch zum Verlobten ihrer Nichte entsandte sie einen Falken.

Hiro hîdh neñ gurth Raenelyra.
Mit tiefster Trauer verkünde ich den Tod ihrer Hoheit, Condu Raenelyra Taenya Maertel.
Gezeichnet Arwen Elenwe, Tári von Távaryn.

Und als die Biopsie “Selbstmord” als Todesursache ergab, trauerte Arwen still vor sich hin, während sie ihre Nichte im Thronsaal aufbahren liess.

Was wirklich an Raenelyras Todestag geschah, wüssten nur sie selbst und die Götter.


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