Charaktervorstellung Stjepan von Lodz Teil 2 (FSK 16)

Dies hier ist die Fortsetzung meiner Charaktervorstellung, aber wohl nicht der letzte Teil. Ich hoffe mein System hat den Effekt den ich mir erhoffe. Ich sollte vielleicht eine Warnung geben, da diese, sowie alle nachfolgenden Texte durchaus Gewalt, Beleidigungen, und andere Inhalte behandelt, die bei manch einem für ein gewisses Unwohlsein sorgt. Natürlich bediene ich mich diesem nicht übermäßig aber dennoch. Warnung ist da.

Eines Tages wanderte ein Junge, gerade mal neun Jahre alt, durch sein Dorf. Sein Umfeld würdigte ihn keines Blickes. Doch er selbst beobachtete alles. Dort war der Schmied, seinen Sohn an seiner Seite. Er würde bestimmt selbst bald ein Schmied sein. Vielleicht im Ort verweilen oder in ein anderes Dorf ziehen? Er wusste es nicht. Drüben saß ein alter Mann, der beim Angeln wohl eingeschlafen war. Da waren ein paar alte Weiber, die sich die Zeit vertrieben in dem sie über die Nachbarn lästerten. Ein paar Kinder kamen ihm spielend über dem Weg. Doch keiner von ihnen beachtete den Jungen wie er da lief. Es war ein schöner Tag. Die Frühlingssonne schien warm auf seinem Gesicht, der Wind durchfuhr ihm mit einem Hauch von Winterkälte. Ein schöner Tag, dachte er sich. Nicht das er wusste was einen schönen, von einem schlechten Unterschied. Er hatte einfach gelernt, dass Wärme und Sonne ein guter Tag war, während der lebensspendende Regen als schlecht empfunden wurde.

Ohne es zu merken war er wieder da. Vor seinem Haus. Der Krach war noch da, genauso wie zuvor. Nein er wurde sogar noch lauter, während der Junge unterwegs war. Er betrat das Haus. Es war ein recht großes Haus. Größer als die meisten anderen im Dorf. Gut eingerichtet. Das Wohnzimmer, war geräumig. Ein Fenster ließ warmes Licht herein, sodass das Zimmer einladen wirkte. An der Wand hingen einige Bilder von solcher Machart, wie man sie selten in so einem Dorfe sieht. Nicht das der Vater des Jungen viel auf solche banale Schönheit geben würde. Doch seine Mutter verbrachte viel Zeit vor ihnen und starrte die malerischen Landschaften und Gebäude an. Fast so als träume sie von einem besseren Ort. Einige warme Sessel fanden sich in der Mitte des Raumes, um einen Kamin, der in kalten Zeiten Wärme spendete. Doch alles im allen doch ein friedlicher und einladender Ort. Wären da nicht seine Bewohner.

Die Sessel waren umgeworfen. Über ihnen Stand nun der Vater des Jungen und schrie seine die Mutter an: „Du Hure, Ich hab dir schon tausendmal gesagt du sollt mich in Frieden lassen!!“. Ein Schlag folgte seinem Ausbruch. Den Schwellungen auf ihrem Gesicht nach zu urteilen, nicht der Erste. Er stank nach Alkohol, wie üblich. Doch dem Jungen fiel nicht ein zu wiedersprechen. Sein Vater war das Gesetz des Dorfes. „Da verlässt man einmal das Scheiß Haus und was machst du!? Meine Wäsche ist dreckig, kein Essen gemacht und da hast du Schlampe auch noch meinen Suff gestohlen !!“. Ein weiterer Schlag folgte. Sie ging zu Boden, Blut tropfte aus ihrer Lippe. Der Junge sagte nichts. Es war seines Vaters Recht mit ihnen zu verfahren wie ihm beliebte. Sie setzte zu Erklärung an: „Das ist nicht war. Ich hab do…“. Sie wurde von einem weiteren Schlag unterbrochen. „Was hast du nur?! Was hast du nur !? Halt deine verfaulte Fresse wenn ich mit dir rede!“ Der Junge stand daneben. Er wusste des Rätsels Lösung. Er war es gewesen der seinem Vater den Alkohol stahl. Offenbar war seine Mutter zutiefst unglücklich und es kam zum Streit, wann immer sein Vater getrunken hatte. Ihm sein Suchtmittel zu entziehen erschien ihm wie die beste Möglichkeit, dem Vater wieder auf rechte Bahnen zu lenken. Gerade wollte er zur Erklärung ansetzten, da sprach seine Mutter erneut: „Es tut mir leid….“, sie wusste offensichtlich das man in dieser Situation nicht wiedersprechen sollte, „Ich werde sofort losgehen und dir neuen besorgen….“ Wieder wurde sie unterbrochen. Ihr Gegenüber packt sie am Kragen, zog sie zu sich ran und schrie: „DU WILLST MIR ALSO NEUEN BEORGEN?! DAS WAR FEINSTER WEIN ASU DEM PALAST!! DEN KÖNNTEST DU MIR NIEMALS ERSETZEN, SCHLAMPE!!“ Er schleuderte sie wieder zu Boden. Sie landete direkt neben dem Kamin. Asche bedeckte ihr Gesicht. Nur ihre Tränen zogen ihre Spuren. „Ich hab ihn versteckt.“ Nun blickte der Junge in das wutverzerrte Gesicht seines Vaters. Dieser verlor nun wohl letztendlich die Kontrolle: „ Du Scheißbengel, andauernd stellst du irgendeinen Scheiß an!! Du kannst nichts außer mir auf die Nerven zu gehen! Deine Hure von Mutter hätte dich niemals gebären sollen!!!“. Er packt den Jungen am Hals. „Doch das ist ein Fehler den wir korrigieren können!“ Er drückte zu. Ein Schmerz durchzog den Jungen. Seine Versuche nach Luft zu schnappen schlugen fehl. Die Hände seines Vaters schlossen sich fester. Nun was sollte er auch tun, er hatte seinem Vater zu gehorchen. Früh hatte man ihm beigebracht, anderen nicht zu widersprechen, das Gesetz zu befolgen. Sein Vater war vom Lord her das Gesetz des Dorfes, und somit war es auch sein Recht mit seinem Sohn zu verfahren wie es ihm belieb. Und wenn es der Wille seines Vaters war, dann musste er sterben. Auf einmal stand seine Mutter hinter ihrem Mann. Sie hatte den Schürhaken zu fassen bekommen. Sie schlug zu. Die Augen seines Vaters traten aus ihren Höhlen. Er ging zu Boden. Dort stand sie nun über ihm, mit Tränen in den Augen. Sie schlug zu. Auf sein Gesicht. Und wieder, wieder und wieder. Das Blut verteilte sich zunächst auf dem Haken, dann auf ihrem Gesicht und letztendlich im ganzen Raum. Schließlich stand sie über dem Mann der einst ihr Unterdrücker gewesen war. Sein Gesicht nicht einmal als das seine zu erkennen. Sie drehte sich um und nahm ihren Sohn in ihre Arme und weinte. Ob Tränen der Trauer oder der Freude vermochte ihr Sohn nicht zu sagen.

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