Charaktervorstellung von Henriette Pfeiffer

Name: Henriette Pfeiffer (Spitzname: Henri)

Alter: 20 Jahre (geboren am 17.03.1323 in Avignon, Frankreich)

Wohnort: Wildnis

Rasse: Mensch, Europäerin

Religion: Christentum (jedoch ist sie nicht allzu gläubig)

Beruf: Räuberin / Tarnberuf: reisende Musikerin

Aussehen: Henriette hat relativ helle Haut, blaue Augen, meist sehr rote Lippen, einen ausgeprägten Kiefer und hohe Wangenknochen. Ihre blonden Haare sind wellig und reichen ihr über die Schultern. Sie hat eine schmale Nase und relativ schmale, dunkelbraune Augenbrauen. Sie ist ungefähr 1,70m groß und hat einen schmalen Körper, auch wenn sie relativ stark ist.

Hintergrundgeschichte

Henriette wuchs in der französischen Stadt Avignon auf. Sie war die Tochter eines deutschen Musikers und einer französischen Magd. Ihre Eltern, Jakob Pfeiffer und Julie Bremond lernten sich auf einem Sommerfest in Avignon kennen. Jakob sang auf dem Fest seine Lieder und Julie wartete bis das Fest vorbei war um ihn anzusprechen. Die beiden verliebten sich ineinander und trafen sich seit jenem Sommerfest im geheimen. Nach einem Jahr voller geheimer Treffen und Risiken hielt Jakob um Julies Hand an. Da sowohl Julies Eltern als auch Jakobs Eltern nicht mit der Hochzeit einverstanden waren, ließen sie sich im geheimen trauen. Jakob zog nach Avignon und die beiden kauften sich ein Zimmer in einem kleinen Haus. Sie hatten nicht viel Geld und kaum Eigentum, da sie von ihren Familien enterbt wurden und von der Gesellschaft mehr oder weniger verstoßen waren. 1323 kam Henri zur Welt und die kleine Familie versuchte sich so gut es ging zu versorgen. Henriettes Kindheit war geprägt von der Musik ihres Vaters und der Fürsorge ihrer Mutter. Auch wenn sie nicht viel Geld hatten versuchten Henriettes Eltern ihre Kindheit so schön wie möglich zu gestalten. Henri war bei den anderen Kindern im Dorf relativ beliebt. Sie dachte sich immer neue Spiele aus und half all denen bei ihren Arbeiten, die Hilfe benötigten.

Als Henriette 13 Jahre alt war wurde ihr Vater von ein paar Männern aus dem Dorf getötet. Sie taten dies, wegen seines ketzerischen Verhaltens. Avignon war eine höchst christliche Stadt und Henriettes Mutter erzog Henri dementsprechend. Nach dem Mord ihres Vaters entschloss sich Henriette dazu nie wieder aktiv eine Religion auszuleben.

Charakter

Henriette ist eine sehr mutige, selbstbewusste und empathische Frau. Sie setzt sich für die ein denen es schlecht geht und welche unter ungerechten Lebensbedingungen leben müssen.

Stärken:

  • gutes Gedächtnis

  • hilfsbereit

  • kann schnell laufen

  • resilient

Schwächen:

  • sehr ungeduldig

  • leichtsinnig

  • hinterlistig

  • paranoid

  • misstrauisch

Fähigkeiten:

Henriette kann sehr gut mit Worten umgehen. Sie weiß genau was andere Menschen von ihr hören möchten und setzt dies auch auf ihren Raubzügen ein. Mit dem Bogen kann sie einigermaßen gut umgehen, jedoch meidet sie ansonsten eher Kämpfe und versucht ihre Feinde mit Geschick herein zu legen. Sie kann reiten und ein wenig kochen. Da ihre Familie so arm war mussten sie oft erfinderisch werden.

Der Weg nach Parsifal

Ein leichter Windzug lies die Blätter der großen Buche leise rascheln. Henriette blickte zur Seite und erkannte im Licht des Mondes wie ihre Freunde sie anlächelten. Sie grinste zurück und richtete ihren Blick dann wieder auf den Weg vor ihr. Langsam begannen ihre Knie zu schmerzen. Schon seit gut einer halben Stunde warteten sie hinter den Büschen am Wegesrand auf eine Kutsche. Sie warteten auf die Kutsche eines Adeligen aus Rom.

Nach gut einer dreiviertel Stunde konnte Henri ein Licht aus dem Wald kommen sehen. Sie nickte ihren Komplizen zu und trat aus der Dunkelheit auf den Wegesrand hervor. Leises Hufgetrappel war zu vernehmen und Henri atmete tief ein. Ihr Magen verkrampfte sich und ihre Hände fingen an zu zittern. Auch wenn sie dies schon tausende Male gemacht hatte, kurz vor dem Überfall war sie immer aufgeregt.

Diese Aufregung legte sich jedoch als die Kutsche näher kam und der Kutschfahrer langsam anhielt. Er nahm die Laterne von seinem Sitz und leuchtete Henriette ins Gesicht. Diese hielt sich zunächst eine Hand vor das Gesicht und blinzelte den Mann dann unschuldig an.

„Was macht ihr hier, junges Fräulein? Dies ist keine Gegend um alleine herumzulaufen!“ sagte der Mann mit einem kaum vernehmbarem Zittern in der Stimme.

Henriette nickte und stotterte dann: „Oh guter Herr, ich habe mich verlaufen. Ich war gerade dabei Beeren zu sammeln als es plötzlich so schnell dunkel wurde. Meine Güte ich betete sicherlich seit zwei Stunden dass mir doch jemand zur Hilfe eilen würde! Ihr seid meine Rettung!“

Der Mann schaute erst ein wenig skeptisch, doch als er dann in Henriettes erleichtertes Gesicht schaute fing er ein wenig an zu lächeln. „Eine so zierliche Mademoiselle wie euch kann ich doch nicht hier alleine lassen.“ sagte der Kutschfahrer. Doch bevor er ein weiteres Wort sprechen konnte, hörte Henriette wie aus der Kutsche eine weitere Stimme zu vernehmen war. „He, warum halten wir?!“ fragte eine raue Männerstimme laut. Der Kutschfahrer räusperte sich und schrie in die Richtung der Kutsche: „Ich musste ein Stück Holz vom Wege räumen. Entschuldigt, Monsieur Hautaine.“

Der Kutschfahrer nickte Henriette zu, welche sich dann schnell auf den Sitz neben dem Herren niederließ. Sie stellte den Korb mit den Beeren auf ihren Schoss und lächelte den Herrn mit geneigtem Kopf an. „Darf ich mal kosten?“ flüsterte der Herr und schaute gierig in den Korb voller Beeren. Henriette schaute ihn zunächst ein wenig verwirrt an und musste versuchen ihr hinterlistiges Schmunzeln zu verbergen. „Aber sicher doch, nehmt so viele ihr wollt.“ flüsterte sie zurück während sie ihm den Korb hin hielt. Der Herr nahm sich ein paar Beeren und verspeiste diese in einem Zug. Er nickt Henriette dankend zu und wollte gerade wieder die Zügel in die Hand nehmen, als er begann zu röcheln. Henriette schüttelte lächelnd mit dem Kopf. „Ts ts ts… Pourquoi est-ce si simple?“ flüsterte sie dem Mann ins Ohr bevor dieser von dem Sitz der Kutsche fiel.

Ihre Freunde sprangen aus dem Gebüsch und rissen die Türen der Kutsche auf. Schnell sprang Henriette von dem Sitz des Kutschfahrers und kam ihren Freunden zur Hilfe, welche der Leibwache des adeligen Herren ordentliche Schläge verpassten. Als nur noch Monsieur Hautaine in der Kutsche saß riss dieser die Hände empor und schaute die Gruppe entsetzt an. „Nehmt was ihr wollt, aber bitte lasst mich verschont“ stotterte er hervor und schaute Henriette flehend an.

Diese schürzte die Lippen und verschränkte ihre Arme. „Aber Monsieur Hautaine, warum sollte ich euch denn verschonen, wenn ihr euer Volk jeden Tag unter Qualen arbeiten lasst, nur um ihnen am Ende des Tages keinen einzigen Denier zu geben?“ fragte sie mit hochgezogener Augenbraue und funkelnden Augen. Der kleine Mann fing schnell an seinen Kopf zu schütteln, bekam jedoch kein Wort heraus.

Henriette nickte ihren Freunden zu, welche ihn aus der Kutsche zogen und an einem Baum in der Nähe festbanden.

Während sie sich um die Reisenden kümmerten, durchstöberte Henriette die Kutsche. Viel Nahrung und Kleidung fand sie in den Taschen der Männer. Sie hiefte alles auf ihre Pferde, welche sie nicht weit von der Kutsche angeleint hatten. Anschließend nahm sie den Korb voller Beeren und gab dem Kutschfahrer das Gegengift. Kurz bevor sie mit ihren Freunden zurück ins Dorf ritt, drehte sie sich noch einmal um und schaute auf die bewusstlosen Männer. Mit einem Grinsen auf den Lippen knickste sie und flüsterte „Möget ihr aus eurer Gier lernen“

Henriette stieg auf ihr Pferd und bevor sie davon ritten, hörte sie noch einmal das Rascheln der Blätter und lächelte zufrieden.

Im Dorf angekommen verteilten sie die Beute unter den Familien, welche besonders wenig hatten. Jeder bekam einen gerechten Anteil. Einen Teil der Beute wurde auch in dem Dorf verteilt, welches unter der Macht des Adeligen litt. Henriette bekam natürlich auch etwas von der Beute ab, jedoch war es ihr auch wichtig den Menschen etwas zu geben die sonst nichts hatten.


Einige Wochen später…

Es war ein warmer Sonntag. Henriette war auf ihrem täglichen Spaziergang durch den Wald als sie einen neuen Weg entdeckte. Auch wenn sie seit Jahren diesen Wald erkundete, hatte sie diesen Weg vorher noch nie gesehen. Sie kämpfte sich durch das Gestrüpp und lief den Weg entlang. Sie war äußerst vorsichtig, da man in letzter Zeit immer wieder von Gruppen hörte, welche junge Menschen in Kutschen in eine Stadt verschleppten um sie dort zu verkaufen.

Henriette stoß nach ein paar Minuten auf einen weiteren Weg. Sie kannte diesen Weg jedoch. Es war der gleiche auf dem sie ihre Raubzüge durchführte. Sie wollte sich soeben umdrehen als jemand ihr Handgelenk fest umgriff. Noch bevor irgendwas anderes passieren konnte, wusste sie, dass sie in ziemlichen Schwierigkeiten steckte.

Man drehte sie um und vor ihr standen drei Männer. „Na sieh mal einer an. Die Tochter des alten Ketzers.“ sagte einer der Männer und spuckte ihr vor die Füße. Henri erkannte den Mann. Es war einer der Männer, welche ihren Vater töteten. Sie sagte gar nichts und schaut die Männer ohne jegliche Emotionen an. „Na für dich werden wir sicherlich einen guten Preis bekommen“ sagte ein anderer Mann. Ehe sie sich versehen hatte waren ihre Hände und Augen verbunden und sie saß in einer Kutsche.

Stunden vergingen. Der kalte Wind brachte Henri dazu mehrmals husten zu müssen. In ihren Ohren pochte ihr Herzschlag und sie musste sich dazu bringen tief durchzuatmen. Sie wusste dass sie nicht einfach sitzen bleiben konnte. Aus der rollenden Kutsche zu springen, ohne zu wissen wo sie auftrifft war eigentlich auch keine Option. Jedoch sah Henriette sonst keine Möglichkeit. Sie rutschte näher an die Kante und atmete noch einmal tief durch bevor sie mit ihrem Oberkörper als erstes aus der Kutsche fiel.

Der Aufprall war hart, jedoch auch effektiv. Die Augenbinde verrutschte und sie konnte wieder sehen. Anscheinend hatten die Männer nichts gehört und die Kutsche fuhr einfach weiter. Henriette nahm sich einen Stein vom Boden und versuchte ihre Fesseln zu lösen. Das Hufgetrappel stoppte und Henri blickte erschrocken auf. Die Kutsche war stehen geblieben. Mit all ihrer Kraft riss sie die Fesseln auf und erhob sich schnell. Einer der Männer war bereits aus der Kutsche ausgestiegen und schaute sich um. „Schnell! Sie flieht!“ schrie er und eilte schon auf Henri zu.

Diese fing an zu rennen. Auch wenn all ihre Knochen schmerzten, gab sie alles um so schnell wie möglich zu rennen. Sie bog in einen Wald ab und sprang über Holzstämme auf dem Wege.

Hinter sich hörte sie die Männer. Sie waren einige Meter entfernt aber immernoch viel zu nah. Der Wald war ihr unbekannt und langsam wurde ihre Atmung schwerer. Sie sah eine Höhle und rutschte über den Boden durch die kleine Öffnung. Die Männer prallten gegen den Eingang, schafften es jedoch nicht sich durch die Öffnung zu quetschen.

Henriette drehte sich um und schaute ob es einen Ausweg aus der Höhle gab. Sie sah sehr schlecht, jedoch glaubte sie ein Licht zu erkennen. Sie kam dem Licht näher und fiel plötzlich durch ein Loch.

Sie fiel in Wasser. Schnell versuchte sie sich zu orientieren. Da sie nicht gut schwimmen konnte wurde sie ein wenig panisch. Sie schwamm an die Wasseroberfläche und blickte sich um. Sie war an einem Ort den sie vorher noch nie gesehen hatte. Henri schaffte es irgendwie an das Ufer und blieb für einige Minuten auf dem Stein des Hafens liegen. Sie spürte jeden Knochen in ihrem Körper und meinte auch Eisen zu riechen. An ihrem Körper war jedoch keine offene Wunde.

Langsam richtete sich Henriette auf und sah nun dass sie an einem kleinen Hafen war. Allerlei Waren wurden hier verkauft. Unter anderem Fisch, Holz, Werkzeuge und eben auch Eisen. Ihre nasse Kleidung hing an Henriettes Körper herab und sie seufzte. Einige Meter entfernt erkannte sie ein Schild: „Hafen von Lohengrin“.

Lohengrin also, mon dieu, ich kann aber auch nicht aufhören mich in Schwierigkeiten zu bringen dachte sie und machte sich auf den Weg um jemanden zu finden der ihr weiterhelfen konnte.


Einige Tage später…

Henriette wusste nun wo sie war. In Parsifal. Einer Welt voller Kreaturen und Völker. Auf eine Weise war sie erleichtert in Parsifal zu sein. Sie konnte neu anfangen, ihr Leben so leben wie sie es wollte. Auch wenn sie nichts mehr hatte (außer ihrer nassen Kleidung), wusste sie schon was ihr Plan in Parsifal war: Den armen und schwachen zu helfen. Was auch immer es kosten würde.

Quellen

CGTrader Digital Art Competition | CGTrader
https://www.deviantart.com/marcelafreire/art/Commission-Lauran-Harlow-864951405

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Eine wirklich tolle Vorstellung und sehr schön gegliedert :slight_smile:
Ist angenommen