Charaktervorstellung von Nacra Lehmerox (lehnacra)

Name: Nacra Lehmerox

Alter: 20 (24.11)

Rasse: Mensch

Wohnort: Progressus

Religion: keine bzw. konfessionslos

Beschäftigung: Entdecken, Reisen, Sammeln von Ressourcen, Jagen

Charaktereigenschaften: neugierig, nett, kontaktfreudig, friedlich, vorsichtig, offen, ab und zu etwas verunsichert

Stärken und Schwächen: Nacra ist eine anpassungsfähige junge Frau, die sich je nach Situation leicht fügen kann. Obwohl sie in Konflikten kompromissbereit ist, wird sie nichts tun, was ihr Gewissen nicht erlaubt, sprich sie bleibt sich selbst treu. So wie früher, ist sie ein eigenständiger Mensch und ist ungern von jemanden abhängig. Da sie ein friedlicher Mensch ist und weil ihre Schwertkenntnisse nebenbei noch etwas ausbaufähig sind, vermeidet sie den Kampf. Nacra ist verunsichert wenn sie Höhlen betritt , die so dunkel sind, dass sie ihre eigene Hand nicht sehen kannund wenn sie Feuer sieht. Von Natur aus will sie immer wissen, was um sie herum passiert. Außerdem hat sie einen recht guten Orientierungssinn. Für sie ist die Gesundheit - die eigene und die, ihrer Kameraden - Priorität.

Aussehen: lange, braune Haare (offen oder zu einem Zopf gebunden) grün-türkise Augen, grün gehaltene Kleidung mit Pfeilköcher auf dem Rücken.


Geschichte: Nacra hatte eine glückliche Familie und ein recht schönes Leben. Aber durch die Feindlichkeit zwischen den menschlichen Völkern kam es manchmal zu kleineren Konflikten. In einem davon, starben die Eltern von dem jungen Mädchen und sie musste lernen eigenständig zu leben. Ein älterer reisender Händler namens Grim half ihr dabei und zeigte ihr wie sie sich über Wasser halten konnte. Bis zu seinem Tod war er ein guter Freund von ihr. Sie reiste weiterhin, bis sie sich aber einer Stadt namens Progressus anschloss, da sie einsehen musste, dass sie nicht auf ewig in der gefährlichen Wildnis leben kann. Dort lebte sie, fand viele tolle Freunde und stieg sogar zur politischen Vertreterin auf. Sie führte in Progressus ein glückliches Leben, bis zu dem Tag an dem sie plötzlich verschwand. Ob sie lebt, weiß man nicht. Aber viele gehen davon aus, dass sie tot ist.

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Hey,

erstmal willkommen auf FTS ^^

Deine Beschreibung ist nicht wirklich strukturiert. Außerdem fehlt mir eine kleine Geschichte zu dir. Muss kein Roman sein, einfach eine nette, kleine und kreative Story ^^

Hier ein paar Beispiele:

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woah woah okey danke ich probier das mal auszubauen

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Grüß dich,

Eine „bessere Beschreibung“ von deinen Stärken und Schwächen wäre vorteilhaft. Hast du diese in deiner Charakter Beschreibung hinzugefügt, wäre sie von mir angenommen.

Liebe Grüße,

~Ibrahim | Klourosaki

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In Ordnung werde ich demnächst bearbeiten. Muss ich das dann auch noch in den Ausweis packen?

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Grüße dich,

Die Stärken und Schwächen musst du nicht unbedingt in deinen Ausweis reinschreiben. Da gibt es ja sowas wie eine „kleine Beschreibung“, dort kannst du das ja theoretisch auch einbauen.
Danke das du so kooperativ bist, sobald du die Stärken und Schwächen hinzugefügt hast ist die Vorstellung von mir mit Freuden angenommen :smiley:

Liebe Grüße,

~Ibrahim | Klourosaki

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So hab es jetzt überarbeitet. Schau mal drüber :slight_smile:

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Grüße dich,

„PvP-Skills“ hört sich zwar nicht wirklich mittelalterlich an, aber ich weiß was du meinst :smiley:

Vorstellung ist von mir mit Freuden angenommen! :slightly_smiling_face:
Gute Arbeit.

@HermannVonSalza oder @Haakon, könnt es ja dann „absegnen“ :stuck_out_tongue:

Willkommen auf FTS! Wünsche dir viel Spaß, und tut mir leid das die Bearbeitung deiner Vorstellung so lange gedauert hat.

Bleib Gesund und pass auf dich auf. :smiley:

Liebe Grüße,

~Ibrahim | Klourosaki

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Grüße,

Ja das klingt gut so :smiley:

Vorstellung ist angenommen :+1:

Mfg,

Hermann/Tom

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Hey,
habe deine Geschichte (durch Discord gefunden) gerade gelesen und sie gefällt mir
persönlich echt gut. ^^
Ich finde den Auftakt interessant und freue mich schon darauf, den weiteren Verlauf der Geschichte zu lesen. :smiley:

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Ein Konflikt und ein kleines Kind

burning house

Nacra wendete sich in ihrem Bett. Irgendetwas stimmte nicht. Sie hörte ein seltsames knistern und gedämpfte Geräusche, außerhalb ihres Hauses. Seit wann war es um diese Uhrzeit so laut. Und warum war es plötzlich so warm? Das kleine Mädchen richtete sich auf und rieb sich die Augen. Doch als sie die Augen öffnete, erstarrte sie. Durch das kleine Fenster gegenüber ihres Bettes sah sie die Flammen. Sie wurden vom kalten Wind in die eine und in die andere Richtung gerissen aber sie verschwanden nicht. Nein. Sie wurden noch größer. Sie wanden sich um die Holzbalken eines Hauses, verfärbten sie schwarz bis die Balken zerbrachen und sich auf den Rest stürzten. Nacra sprang aus dem Bett. Sie rannte so schnell sie konnte zum Zimmer ihrer Eltern. Noch bevor sie die Zimmertür öffnete, roch sie den stickigen Rauch, der aus einem Spalt über der Tür qualmte und sich im ganzen Raum verbreitete. Nein. Panisch und zitternd öffnete sie die Tür. Der Anblick, der sich ihr nun bot, würde sie ihr ganzes Leben lang begleiten. Dort lagen ihre Eltern. Still und regungslos auf ihrem Bett. Das Feuer hatte sie bereits erreicht und ihre Kleidung war verbrannt. Die Flammen züngelten sich um die Körper der zwei und hinterließen ihre schwarzen Spuren. Das Fenster war zerbrochen und die Scherben lagen überall verteilt. Sie spiegelten das Flackern des Feuers, wie auch den entsetzten Gesichtsausdruck des kleinen Mädchens. Sie starrte auf die Leichen, konnte nicht verstehen was sie sah. Auch als ein Mann sie an der Hand packte und sie aus dem brennenden Haus rettete, war sie wie gelähmt. Während alles um sie herum zerbrach, rannte und schrie, stand sie einfach nur da. Versuchte zu verstehen. Versuchte zu begreifen.

Ihr Leben schlug ab diesem Moment eine andere Richtung ein. Es sollte nicht mehr friedlich und einfach sein. Nein. Es würde hart, skrupellos und alles andere als friedlich sein.

Die Überlebenden versammelten sich weit weg vom brennenden Dorf. Nacra hörte viele Menschen schreien und weinen. Der Mann, der sie zuvor gerettet hat, sprach mit einer älteren Frau. Nacra kannte sie. Diese Frau war der Häuptlinge des Dorfes, Belmira von Tel’Navar. Während sie sich unterhielten, schaute Belmira von Zeit zu Zeit zu dem kleinem Kind. Ihr Blick war mitleidig und traurig. Irgendwann kam sie auf Nacra zu und kniete sich neben sie. „Mein Kind, hast du gegessen?“ Das Mädchen schüttelte den gesenkten Kopf. „Hier“, sagte Belmira und hielt ihr einen Beutel hin. Nacra zögerte, streckte nur vorsichtig ihre Hand raus und umfasste mit ihren Fingern den Beutel. Als sie den Beutel aufmachte, sah sie ein paar Brotscheiben. Sie schaute hoch und sah in die weisen Augen der alten Frau. „Iss, mein Kind. Es wird dir gut tun“ Belmira schaute mich lächelnd an. Fast so als ob alles wieder gut wäre. Sie wollte, dass das Kind sich wieder sicher fühlte. Aber Nacra war viel zu erschüttert von der ganzen Situation und die einzigen Personen, die sie jetzt am meisten brauchte – sie waren nicht mehr da. Nacra ließ den Kopf fallen und schniefte leise. Tränen bahnten sich einen Weg über ihre Wangen. „Ich will zu meiner Mutter“, flüsterte sie leise. „Ich will zu meinem Vater“ Das Mädchen fing an zu zittern. Seufzend und ebenfalls sehr betrübt richtete sich Belmira auf und nickte dem Mann zu. Dieser brachte das Kind zu Grim, einem reisenden Händler, der zu dieser Zeit eigentlich nur eine Pause im Dorf machen wollte. Der Alte sah erst den Mann und dann das Kind an. Die Männer tauschten sich Blicke aus und der Greis schien ohne Worte zu verstehen. „Ach, herrje“, der alte Mann nahm das Kind in seine Arme und drückte es leicht. Das arme Kind , dachte er sich. Dann setzte er es auf seinen kleinen Wagen, den er zum Glück noch vor dem Feuer retten konnte. Der Greis tätschelte sein Pferd und setzte sich neben das Kind vorne hin. „Sag auf Wiedersehen, mein Kind. Wir verlassen diesen grausamen Ort.“

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Eine lehrreiche Reise und eine nette Begegnung

Nacra wachte schreiend auf. Wie schon die letzten Tage zuvor, konnte sie kaum bis gar nicht schlafen. Und sie hatte wieder einen schlimmen Albtraum. Schweißgebadet und schnell atmend setzte sie sich auf und wischte sich die Tränen weg. Innerlich ohrfeigte sie sich aber, weil sie wieder Schwäche gezeigt hatte. Sie war sich nämlich sicher, dass Grim in ihr nur ein hilfloses Kind sah, dass sich vor allem fürchtete und eine schreckliche Heulsuse war, auch wenn es keinen Grund dafür gab, so etwas zu glauben. Sie spürte eine Hand auf ihrer Schulter. „Komm her, mein Kind“ Grim zeigte ihr, dass sie sich neben ihn setzen sollte. Nach kurzem zögern gesellte sie sich zu ihm und schaute mit vom Weinen geröteten Wagen den Mann an.

„Weißt du, mein Kind, als ich so alt war wie du, da war ich auch schon auf mich allein gestellt. Ich hatte Eltern, aber auch in meinen jungen Jahren wurde ich von ihnen getrennt. Sie wurden versklavt, schätz’ ich. Es war nicht einfach ohne sie auszukommen. Nein. Es war sehr sehr schwer. Denn Eltern sind dazu da dich aufs Leben vorzubereiten. Und als sie nicht mehr da waren, musste ich mir alles selber aneignen. Und als ein kleiner Junge in Zeiten des Krieges ging das nicht so leicht. Aber das was ich von da an alles durchgemacht habe, macht mich zu dem, der ich jetzt bin.
Ich habe viele schöne, viele schlimme, viele lustige und lehrreiche Jahre hinter mir. Mal war ich glücklich und manchmal am Boden zerstört, aber ich gab nicht auf. Ich machte weiter.

Auch wenn du mir nicht glauben magst, ich kann tatsächlich ein wenig verstehen wie du dich fühlst. Von einem Moment auf den anderen ist alles anders. Ungewohnt und fremd. Es fühlt sich nicht real an. Aber eines solltest du wissen, mein Kind. Es ist in Ordnung zu weinen. Es ist auch in Ordnung sich manchmal schwach zu fühlen. So sind wir nun mal. Mein Kind, wann immer du mich brauchst, ich werde bei dir sein und dir zuhören. Gebe nicht auf. Du musst nicht alleine Kämpfen.“

Der alte Mann schaute zu Nacra. Ihre großen Augen waren wieder voller Tränen. Dann wandte sie den Kopf ab und das erste mal seit langem huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie schniefte leise.

„Ich wollte doch nicht mehr weinen“

Auf ihrer Reise lernte und sah sie viele Dinge. Die Jahre mit Grim flogen an ihr vorbei und sie wurde erwachsener. Sie wusste nicht, was alles auf sie zukommen würde, aber durch Grim fand sie wieder neuen Lebenswillen. Sie wollte die Welt erkunden. Andere Kulturen und Rassen kennen lernen.
Grim war wie ein Vater für sie. Mal streng. Mal nett. Aber ihre Verbindung wurde mit jedem Tag enger.

„Das war ja nicht mal annähernd gut! Nochmal, aber jetzt mit mehr Genauigkeit, wenn ich bitten darf!“

Grim stand mit verschränkten Armen neben Nacra, die vergeblich versuchte mit Pfeil und Bogen einen Apfel am Baum zu treffen.

Schon seit unzähligen Jahren reiste Nacra mit dem alten Mann. Sie hatte sich sehr verändert. Aus ihr ist eine richtige junge Frau geworden. Sie war nun größer, erfahrener und weiser.

Der Greis hatte ihr in ihren jungen Jahren verschiedene Arten gezeigt, sich selbst zu verteidigen, die sie nun alle beherrschte. Der alte Mann selbst war vielleicht nicht mehr der Jüngste aber er war immer noch sehr fit und Nacra hatte manchmal Schwierigkeiten mit ihm mitzuhalten.

Sie erlernte den Umgang mit Waffen.

Das einzige was sie noch nicht konnte, war das Bogenschießen.

Wieder spannte sie den Bogen, schaute auf ihr Ziel und schoss ab. Aber wie zuvor, traf sie nicht.

„Ach, ich werde das nie schaffen“

Grim seufzte. „Gut, warte hier, ich bin gleich da“

Das Mädchen schaute dem Mann fragend nach. Sie wusste, dass Aufgeben keine Option war, aber sie war sehr erschöpft und ihre Hände waren schon wund vom stundenlangen trainieren.

Nacra schaute überrascht auf, als neben Grim plötzlich ein junger Mann auftauchte. Er war ungefähr einen Kopf größer als sie und seinem Körper nach zu urteilen, war er auch viel stärker und muskulöser.

Auch er schaute die junge Frau neugierig an und hielt ihr die Hand hin.

„Noah“

Sie zögerte, aber reichte ihm dennoch ihre Hand und schüttelte sie.

„Nacra“

Grim schaute die beiden amüsiert an.

„Noah ist ein guter Freund mir. Ich bat ihn zu kommen, um dir beim Schießen zu helfen, weil du ja noch schwächelst“

Nacra verdrehte die Augen und nahm den Bogen in die Hand. Dann schaute sie Noah an.

„Gut, bring es mir bei“

Sie stellte sich wie gewohnt hin, zielte und wollte gerade abschießen, als sie plötzlich Noahs Hände an ihren eigenen spürte.

„Halt. Wenn du so schießt, triffst du ja auf keinen Fall etwas. Lass mich dir helfen, sonst wird das hier nichts“

Nacra schluckte, weil er ihr zu nah war, aber widersprach nicht.

Noah korrigierte die Haltung ihrer Finger am Griff und half ihr beim Anspannen.

„Die Zughand muss gestreckt und in einer Linie zum Unterarm liegen“

Dann lehnte er sich zu ihr und richtete den Pfeil in Richtung Apfel.

„Gut. Jetzt Luft anhalten und…“

Er machte eine Pause und flüsterte Nacra ins Ohr.

„Abschießen“

Sie tat, was er sagte. Der Pfeil schoss durch die Luft und traf den Apfel perfekt in der Mitte. Nacra war sprachlos.

„Ich hab getroffen?!“

Sie schaute zu Noah, der schmunzelnd nickte.

„Ich hab getroffen! Grim, hast du das gesehen?!“

Grim lachte kurz und lächelte.

Zusammen mit Noah trainierte sie noch eine Zeit lang und verbesserte sich allmählich. Er war tatsächlich ein guter Lehrer.

Die beiden redeten noch eine Weile miteinander und wie sich herausstellte, lebte Noah an den Grenzen zu Parsifal. Parsifal war eines ihrer nächster Reiseziele, wie sie von Grim erfuhr. Sie war schon sehr gespannt, wie es dort war.

Bevor Noah sich wieder auf den Weg machte, lehnte er sich zu ihr vor und zeigte mit dem Finger auf seine Wange.

„Ich will meine Belohnung“

Nacra schaute verwirrt zum Greis, dieser zuckte aber nur mit seinen Schultern.

„War Teil der Abmachung. Tut mir leid, dass ich dir nicht vorher davon Bescheid gesagt habe“

Nacra seufzte und gab Noah einen Kuss auf die Wange. Dann schaute sie beschämt aber lächelnd weg. Ihr Bauch kribbelte, aber versuchte sich nichts anmerken zu lassen.

„Zufrieden?“

„Und wie“ Der junge Mann lachte und zwinkerte ihr zu.

„Bis zum nächsten mal, Süße“

Mit diesen Worten verließ er die beiden.

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Ein Ende und ein Anfang

Es dämmerte und es wurde langsam dunkel. Ein starker Wind wehte aus dem Westen. Nacra kletterte vom Baum runter und setzte sich neben den alten Mann in die Kutsche.

„Wir sollten uns beeilen. In weniger als einer Stunde, wird man hier im Wald nichts mehr sehen“

Grim nickte und brachte das Zugpferd dazu, schneller zu laufen. Es schien beunruhigt und seine Ohren zuckten die ganze Zeit. Nacra vernahm ein leises knacken in der Nähe. Irgendwo, nicht weit vor ihnen, war jemand.

„Schneller, wir sind nicht allein“

Während Grim wieder beschleunigte, rüstete sich Nacra mit einem Dolch aus. Den Bogen und die Pfeile hielt sie griffbereit.

Das Knacksen wurde lauter und vier Männer sprangen plötzlich auf den Weg. Das Pferd wieherte beängstigt und lies sich nur schwer wieder beruhigen.

Die Männer bauten sich vor ihnen auf und zückten ihre Schwerter. Sie grinsten und ihre Absichten waren durchschaubar. Dies war ein Überfall.

„Ich mach das“ Nacra stieg aus der Kutsche und stellte sich vor den Wagen. Mit einer eleganten Bewegung, zog sie ihr eigenes Schwert aus der Schneide.

„Haut ab“

Aber statt zu gehen, kamen sie langsam näher. Nacra verengte die Augen.

„Na gut, dann eben nicht“

Nun fingen die Männer an auf sie zu zurennen. Nacra biss die Zähne zusammen. Auch sie lief auf die vier Räuber zu. Sie wich dem Hieb des ersten Mannes aus und verpasste ihm dabei einen Tritt in den Bauch, der ihn auf den Boden beförderte. Dem zweiten stieß sie ihr Schwert in die Seite und ließ es dort stecken. Der Mann fiel auf die Knie und schnappte verzweifelt nach Luft.

Sie schaute zur Kutsche. Grim hatte sich mittlerweile auch ein Schwert zugelegt und beobachtete die Räuber.
Die zwei restlichen Männer stürmten auf Nacra zu. Sie drehte sich um und rannte auf einen Baum zu. Einer der Männer lachte.

„Wir haben sie!“

Aber Nacra kletterte den Baum hoch und brachte sich damit fürs erste in Sicherheit. Dann schaute sie zur Kutsche um sicherzugehen, dass es Grim gut ging. Leider war auch er nun am kämpfen. Der Mann, den sie zuvor zu Boden getreten hatte, war aufgestanden und bedrohte nun den Greis. Der alte Mann schlug sich tapfer, aber Nacra wusste, dass er bald erschöpft sein würde.

Die Männer unter ihr, schauten sie wütend an.

„Komm runter, du Waldluder!“

Nacra zischte bedrohlich. „Wie hast du mich genannt?“

Aber bevor er sich wiederholen konnte, sprang Nacra vom Ast und trat ihm beim Landen mitten ins Gesicht. Sie hörte es knacken und wusste, sie hatte dem Räuber die Nase gebrochen.

Der vierte Mann schaute erschrocken zu seinem Kameraden und reagierte zu spät, als die junge Frau ihm den Dolch in die Schulter schlug.

Ohne lange nachzudenken, verpasste sie den Männern noch einmal einen Tritt in ihre Kronjuwelen und rannte zur Kutsche. Sie erschrack bei dem schockierenden Anblick. Sie blieb stehen. Einer der Männer schlug mit seinem Schwert mehrmals in den Oberkörper des Greises und die Blutlache, in der der alte Mann saß, wurde größer. Die Kleidung war blutgetränkt.

„Grim“, flüsterte Nacra.

Seine Augen schauten in die Ferne und er atmete kaum.

„Grim, nein!“

Nacra schaute zu dem Mann, der ihm das angetan hatte. Ihre Augen blitzen auf. Der Räuber sah in ihnen die lodernden Flammen der Wut und des Schmerzes flackern und ihm wurde schlagartig klar, dass er das nicht überleben würde. Er zog sein Schwert aus Grims Bauch, drehte sich um und fing an zu rennen. Aber er kam nicht weit. Nacra spannte den Bogen, fokussierte ihr Ziel und schoss. Der Pfeil durchbohrte den Verbrecher und er sank zu Boden. Nacra lies den Bogen auf den Boden fallen. Ihr ganzer Körper zitterte, als sie Grim vorsichtig in den Arm nahm. Ihr Herz war schwer. Sie wischte sich die Tränen weg, die unaufhaltsam über ihre Wangen liefen. Sie versuchte die Blutung zu stoppen aber die Schnitte waren tief und es gab einfach viel zu viele von ihnen. Der Greis hatte schon viel zu viel Blut verloren. Sein Körper bewegte sich nicht mehr.

Grim, ihr langjähriger Freund, war tot.

Nacra schluchzte und fing bitterlich an zu weinen. Erinnerung an die grausame Nacht, in der ihre Eltern starben, kamen wieder hoch. Sie hatte wieder jemanden verloren. Sie hatte ihn nicht gerettet. Es war ihre Schuld.
In dieser Nacht schlief sie nicht. Wie hätte sie denn auch schlafen können?

Am Rande des Weges machte sie ein Loch in die Erde und legte dort vorsichtig ihren alten Freund hin. Sie sammelte ein paar Blumen und legte sie auf auf seine Brust. Sie verabschiedete sich tränenerstickt von ihm und fing an die Leiche des alten Mannes mit Erde zu bedecken.
Die Räuber, die noch lebten, band sie an einen Baum fest und die Toten beerdigte sie auch.

Nach der langen Nacht, kam endlich die Morgendämmerung. Nacra ritt mit der Kutsche weiter. Hinter ihr, Grims Grab.

Sie erinnerte sich an seine Worte.

Wann immer du mich brauchst, ich werde bei dir sein. Gib niemals auf, mein Kind“

Nacra hob den Kopf. Es musste weitergehen. Grim würde sich das auch wünschen. Sie lächelte unter ihren Tränen.

„Ich werde nicht aufgeben“

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Ein Leben in Progressus

Nacra ritt nun schon eine Weile durch Parsifal. An der Grenze hatte sie sich entschieden, die Kutsche zu verkaufen und nur das Pferd und das aller wichtigste mitzunehmen.

Sie beschloss sich einer Stadt anzuschließen, weil das Leben in der Wildnis sie gelehrt hatte, dass man alleine kaum in der Lage war zu überleben. Einer Stadt anzugehören hieß zwar, sich unterzuordnen, aber es hieß auch Schutz und die Hilfe anderer.

Nacra besuchte Greifenstein, eine imposante christliche Stadt und Sturmhafen, eine Stadt ganz am Rande Parsifals. Sie machte sich auf, in Richtung Hauptstadt und kam dabei an Impyisania und Narmonor vorbei.

Auf dem Weg zu Lohengrin, stoß Nacra auf Reisende, die ihr erzählten, dass in der Nähe von Lohengrin eine Zwergenstadt war, Progressus, die angeblich auch Menschen aufnahm.

Sie nahm sich vor, sich diesen Ort anzusehen. Ein Zwerg, der sich Algrim nannte, begrüßte sie herzlich und redete mit ihr. Nacra gefiel das, was sie über die Stadt erfuhr und fragte was sie tun musste um beizutreten. Er erzählte ihr, dass sie sich erst mit Doran Donnerberg, den Anführer von Progressus, treffen und das fragen sollte.

Das tat sie und schon bald war sie ein Bewohner der schönen Handelsstadt.

Die Wege nach unten waren eng und gefährlich und man musste aufpassen, dass man nicht nach unten fiel. Aber Nacra gewöhnte sich schnell an die Umgebung und konnte sich trotz allem gut fortbewegen.

Nach und nach lernte sie auch die anderen Zwerge kennen und trotz des Größenunterschieds, verstanden sie sich gut und wurden gute Freunde.

Sie nahm sich vor, den Fortschritt dieser Stadt zu unterstützen und für ihre neuen Freunde zu sorgen.

Doran nahm sie ab und zu auf politische Treffen mit. Dadurch begegnete sie den anderen Rassen, Völkern und Städten.

Die Atmosphäre war auf jedem Treffen anders. Mal angenehm. Mal angespannt. Aber es war nie langweilig.

Nach einer Weile wurde Nacra zum politischen Vertreter von Progressus und arbeitete eng mit Doran zusammen. Sie engagierte sich sehr für die Stadt und versuchte mit möglichst vielen verschiedenen Personen in Kontakt zu kommen.

Dabei traf sie auf Jacob, Einen jungen Mann mit schönen hellblauen Augen und schneeweißen Haaren. Was sie anfangs aber nicht wusste, war, dass er der König von Impyisania war und nur auf dem Weg zu seinem Königreich war.

Jacob übernachtete im Gasthaus von Progressus und wurde am nächsten Tag von Nacra nach Impyisania geführt.

Jacob und Nacra kamen sich näher und in einer schicksalhaften Nacht kam es dazu, dass der König um Nacras Hand anhielt.

Die junge Frau war am Anfang etwas unsicher. Wenn sie den Antrag annehmen würde, müsste sie ihre geliebte Stadt und ihre Freunde verlassen. Sie erzählte Jacob von ihren sorgen und sie einigten sich, fürs erste nur verlobt zu sein, damit Nacra noch etwas in Progressus bleiben konnte.

Doch die beiden wussten nicht, dass nicht lange nach ihrem Schwur, ein trauriges Ereignis stattfinden würde.

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Das ist doch Bilgewasser aus LoL, oder? :smiley:

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Dunno, habe ich auf Pinterest gefunden xD

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Ja das ist es :stuck_out_tongue:

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Ein Ende

Es geschah mitten in der Nacht. Nacra ritt mit ihrem Pferd zurück nach Progressus. Als sie ankam und die Tore sich hinter ihr schlossen, hatte sie ein komisches Gefühl. Als ob sie beobachtet wäre.

Sie ging ins Lager und holte sich eine Flasche Bier. Dann setzte sie sich an den Rand einer Klippe und genoss das ruhige Meer unter ihren Füßen. Aber immer noch verspürte sie das Gefühl, dass sie nicht alleine war. Jemand war hier und das war bestimmt keiner ihrer Mitbewohner.

Sie trank das Bier mit einem Zug aus und wischte sich den Mund ab.

Nacra stand auf und hielt ihren Dolch in Richtung des Hauses, welches ihr am nächsten war. Wenn sich jemand verstecken sollte, dann nur dort.

„Komm raus“

Tatsächlich bewegte sich etwas und einen Moment später stand vor ihr ein großer Mann in schwarzer Kleidung.

„Sogar besser als erwartet, das wird Midas gefallen“

Nacra spannte sich an.

„Midas?“

Der Mann grinste. „Das weißt du nicht?“

Die junge Frau hob die Augenbraue.

Die Mann fuhr fort.

„Midas ist der bekannteste Sklavenhändler im Ausland. Er hat dich schon sehr lange im Auge gehabt, Liebes. Aber wo sind meine Manieren geblieben. Ich habe mich ja gar nicht vorgestellt“

Der Mann verbeugte sich.

„Mein Name ist Kaladan und ich habe dich beobachtet, seitdem du Parsifal betreten hast“

Nacra schaute ihn angewidert an und schenkte seiner Vorstellung keine Aufmerksamkeit. Sie hielt sich kampfbereit.

„Ihr wollt mich entführen?“

Kaladan lächelte böse.

„Wenn ihr nicht freiwillig mitkommt, gut möglich“

Nacra verengte die Augen.

„Er will mich verkaufen?“

Das Lächeln des Mannes hatte einen perversen Ausdruck.

„Das… oder er nimmt dich auf sein Zimmer und-“

Nacra unterbrach ihn, indem sie ihm mitten ins Gesicht schlug. Der Mann taumelte ein paar Schritte nach hinten. Kaladan fing an zu lachen.

„Stark ist die kleine auch noch!“

Er begann wieder auf sie zu zugehen.

„Bleib mir vom Hals!“

Ihr Schreien schallte in alle Richtungen und in einigen Häusern ging das Licht an.

„Sei still, Weib“

Kaum hatte er diese Sachen gesagt, streifte ihn der Dolch, den Nacra nach ihm warf.

An seiner Wange erschien nun ein Schnitt aus dem Blut rinnte.

Kaladan rannte auf Nacra zu und zog im letzten Moment ein Tuch hervor.

Er wollte sie ohnmächtig machen. Nacra wich seinen Händen zur Seite aus und nun war Kaladan am Rand der Klippe. Plötzlich spürte sie einen stechenden Schmerz an drei Stellen gleichzeitig.

Während sie ausgewichen war, hatte er mit Wurfmessern geworfen. Und er hatte mit allen drei getroffen. In die Schulter, den Bauch und in den Oberschenkel. Trotz des pochendem Schmerzes zog sie die Messer raus und warf sie so gut sie konnte weg. Ihr Blick war entschlossen und sie ignorierte den Schmerz.

Kaladan nahm ihre bedrohende Aura war und wusste, dass er ohne Waffen keine Chance hätte.

Außerdem kamen Leute in ihre Richtung. Die lodernden Flammen der Fackeln, waren von weitem gut zu erkennen.

Nacras Gesicht verfinsterte sich.

„Sag auf Nimmerwiedersehen, du Narr“

Dann trat sie ihn von der Klippe.

Es geschah alles so schnell.

Kaladan packte reflexartig ihren Fuß, mit dem sie ihn getreten hatte und zog sie mit sich runter.

Nacra spürte wie sie an Boden verlor und wie ihr Blut immer lauter in ihren Ohren rauschte.

Er zog sie mit in den Tod.

Nein.

Mist.

Sie fielen beide.

Einen Sturz aus dieser Höhe…

Den würden sie beide nicht überleben.

Die Sekunden vergingen.

Sie wollte schreien, aber was würde ihr das bringen?

In wenigen Sekunden würden sie auf dem Boden aufkommen und sterben.

Kaladan war schon ohnmächtig und seine Arme flatterten ohne Kontrolle in der Luft.

Nacra sah ihre Eltern. Sie sah Grim. Innerhalb kürzester Zeit sah sie Bilder vor ihren Augen. Bilder aus ihrer Kindheit. Vor und nach dem Konflikt, in dem ihre Eltern umkamen. Auch das Bild der brennenden Körper konnte sie nun klar und deutlich sehen. Ein Schauer lief ihr über den Rücken. War es das, was man überall in Geschichten lesen konnte? Dass das Leben an einem vorbeizog?

Dann sah sie die spiegelnde Oberfläche des Meeres. Wasser? Aber das Bild war keine Erinnerung. Es war echt. Sie stürzten aufs Wasser!

Beide kamen hart auf, aber das meiste bekam Kaladan ab.

Alles in Nacras Körper zog sich vor Schmerz zusammen. Sie konnte es kaum aushalten und schrie qualvoll auf. Sie tauchte ins Wasser und spürte für einen Moment gar nichts. Es fühlte sich an, als würde sie schweben. Aber das Gefühl dauerte nicht lang an. Sie bekam kaum noch Luft und sie versuchte unter Schmerzen wieder an die Oberfläche zu schwimmen. Nacra atmete laut ein und aus und ihr Atem war schnell und flach. Jeder Atemzug tat weh. Die Schnitte von den Wurfmessern brannten. Sie spürte den Schmerz. Sie hatte überlebt. Es fühlte sich aber nicht so an. Es war irgendwie unrealistisch. Aber bevor sie mehr darüber nachdenken konnte, wurde sie von jemanden aus dem Wasser gezogen.

Langsam verschwamm ihre Sicht. Sie hörte Stimmen, aber es waren nicht ihre Leute. Nicht die Stimmen von den Bewohnern aus Progressus.

„Sie hat es überlebt!“

„Schnell weg von hier!“

„Sie dürfen nicht wissen, dass wir hier sind“

Und dann gaben all ihre Sinne auf.

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Verschollen
Baris, Nacras Freundin und Mitbewohnerin, rannte auf die Klippe zu. Vor kurzem hatte sie Nacras Schrei gehört und war so schnell wie möglich gekommen.

Noch bevor sie den Rand der Klippe erreichte, sah sie im Schein der Fackel viele kleine Blutlachen. Das Blut war frisch. Baris schaute sich besorgt um, aber sie konnte Nacra nirgendwo sehen.

Was war passiert?

Dann sah sie etwas im Gras aufblitzen. Sie ging in die Knie und griff danach und stellte erschrocken fest, dass es ein Wurfmesser waren. Auch an diesem klebte Blut. Wem gehörten sie? Nacra besaß solche Messer nicht, das wusste sie.

Baris schluckte und schaute sich das Messer genauer an. Dann sah sie die zwei eingravierten Buchstaben. MS. Für was das wohl stehen konnte?

Die Zwergin wurde aus den Gedanken gerissen, als sie einen lautes Platschen irgendwo weit unter ihr hörte, gefolgt von einem Schmerzensschrei.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte sie nach unten konnte aber wegen der Dunkelheit nichts sehen. Aber sie war sich sicher, dass es Nacra war.

Baris machte ein paar Schritte nach hinten. Ihre Freundin war hier runter gefallen.

Mit klopfendem Herzen rannte sie so schnell sie konnte zum Hafen, der ganz unten am Meer war. Auf dem Weg dorthin hörte sie etwas, konnte die Geräusche aber nicht zuordnen. Als sie unten ankam, suchte sie nach Nacra, fand aber nichts. Das einzige was ihr auffiel, war ein großes etwas am Ende des Horizonts. Ein Schiff? Sie war sich nicht sicher.

Baris alarmierte alle aus der Stadt und bat sie ihr bei der Suche mitzuhelfen. Aber man fand nichts.

Die Bewohner beschlossen nochmal bei Tageslicht zu suchen.

Am nächsten Morgen fand man die Leiche eines Mannes, der ans Land angeschwemmt worden war. Aber Nacras Körper war nicht auffindbar. Verschollen. Wie in Luft aufgelöst.

Kurz darauf organisierte die Stadt Progressus eine Trauerfeier und alle verabschiedeten sich von Nacra an ihrem Grab. Viele gingen davon aus sie wäre Tod. Aber es gab auch Leute, die das bezweifelten.

War sie vielleicht doch noch am Leben?

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Wir haben versucht unsere Stadt nach diesen Bildern umzusetzten.

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