Charaktervorstellung von Maeve Grimsdottir

Name: Maeve (gesprochen Mäve) Grimsdottir

Geschlecht: Weiblich

Alter: 18 (21. Tag des Julmonds 1330)

Rasse: Nordmann

Wohnort: Narfeyri

Herkunft: Siedlung namens Logi in Westfjorde, Island

Religion: Nordische Mythologie

Aussehen und Merkmale:
Über ihren Rücken fällt silberblondes, weißlich, gewelltes Haar und ihre Augen sind dunkelgrau gefärbt. Sie ist von schmaler, drahtiger Statur, 1.68m groß und hat einen langen, schmalen Hals und dünne Finger. Ihre Lippen schließt sie nie ganz und in ihren Augen liegt oft ein neugieriger Blick. Ihre Kleidung ist in einem dunklen Blau gehalten, ein Kleid, darüber ein Umhang. In den Stoff sind graue Fäden und Steine eingenäht. Ihre Hände sind meistens von braunen Lederhandschuhen bedeckt.

Charaktereigenschaften:

  • gerecht
  • verantwortungsbewusst
  • offen (auch gegenüber anderen Rassen)
  • neugierig
  • hilfsbereit
  • objektiv
  • fürsorglich

Stärken:

  • robust
  • ausdauernd
  • flexibel
  • anpassungsfähig

Schwächen:

  • nachgiebig
  • wenig Körperkraft (nachteilhaft für Nahkämpfe)
  • extrem pazifistisch
  • zurückhaltend

Beruf/Beschäftigung: Arbeitslos (verfügt über Baderkenntnisse)

Fähigkeiten:

  • Durchhaltevermögen
  • Organisationsgeschick
  • Gutes Wissen über Flora, Fauna und den menschlichen Leib

Vorgeschichte:

15. November 1347

Ich weiß noch genau wie die dicken Regentropfen auf das mit Bienenwachs überzogene Leinentuch niederprasselten, welches über unseren maroden Karren gespannt worden war. Mein Vater, in der Dunkelheit nur eine schemenhafte, große Gestalt, saß vorne und hielt mit einem grimmigen Ausdruck die Zügel unseres Hengstes, welchen wir liebevoll Magni getauft hatten. Ich saß hinten im Karren, umgeben von klappernden Fläschchen mit Tinkturen, Kisten mit Werkzeugen, Tiegeln mit Salben und kleinen Fässern mit Apfelbrand. Mein Steißbein schmerzte aufgrund der holprigen Straße und ich hatte den Blick schon seit einer Weile besorgt auf meinen Vater gerichtet. Es war stockdunkel, nass und kalt und normalerweise würden wir jetzt in einem Gasthaus oder an einem anderen warmen und trocknen Ort schlafen. Wir durchreisten nun schon seit einer Woche das heilige römische Reich an dessen Nordseeküste wir mit einem Schiff gelandet waren. Mein Vater erhoffte sich hier mehr Arbeit, mehr kranke Menschen, die er versorgen konnte. Seien es faulige Zähne oder eine ernsthafte Verletzung, für eine kleine Bezahlung nahm sich Grim, mein Vater, jedem Leid an. Bisher lief alles gut. Ich eignete mir das Wissen der Bader an und schaute meinem Vater oft über die Schulter während er Wunden flickte, Knochen richtete und Menschen ihren Schmerz nahm. Wir fanden viele Kunden und langsam aber sicher wog der Beutel mit den Münzen etwas mehr.

Vielleicht bescherten uns diese fröhlich klimpernden Geldstücke in jener Nacht das Unglück.

,Die wichtigste Fähigkeit eines Baders," hatte mein Vater mir eingebläut, ,ist die Fähigkeit sofort zu verschwinden wenn dir ein Patient unter den Händen wegstirbt. Außer du findest Gefallen daran als heidnischer Hexer auf einem Scheiterhaufen zu lodern."

In dieser Nacht war ihm ein Patient unter den Händen weggestorben. Und das in einer furchtbar christlichen Gemeinde. Das Wetter vereitelte nun unsere Flucht. Die Wagenräder blieben immer wieder im vom Regen aufgeweichten Morast stecken.

Ich streckte meinen Kopf aus dem Wagen und blickte zurück, die Lichter des Dorfes flackerten noch immer am Horizont. Eigentlich müssten sie schon längst von der Dunkelheit verschluckt worden sein. Ich schluckte, denn eine dunkle Vorahnung erfasste mich. ,Faðir!", meine Stimme brach sich als ich nach meinem Vater rief. Er drehte sich nun ebenfalls um und erblickte das, was sich als die Lichter der Laternen und Fackeln eines großen, wütenden Mobs herausstellte.

Nun ging alles unfassbar schnell. Vater spannte Magni aus, gab ihm einen heftigen Klapps auf die Flanke und das Pferd flüchtete aufgeschreckt in den dunklen Wald am Wegesrand. Er drehte sich langsam zu mir um und ich konnte von seinen Augen eine schreckliche Entscheidung ablesen. ,Tu das nicht. Ich halte mit dir die Stellung! Wir kämpfen zusammen!" Er legte seine Hand auf meinen Kopf und strich mir über mein nasses Haar. ,Du musst die Flucht antreten Maeve. Du horchst den Worten deines Vaters. Der Hengst dürfte noch nicht weit gekommen sein. Reite auf ihm zurück zum Hafen." Er nahm seine Halskette ab und legte sie mir um den Hals: ,Du hast einen starken Verstand, ich weiß dass du den Weg zurück in die Heimat bewältigen wirst." Was aus ihm werden würde erwähnte er nicht, doch ich wusste, trotz seines großen Kampfgeschickes war eine Chance auf einen Trumpf gering. Er schob mich ein par Meter weg von dem Pfad, warf mir das letzte Mal einen Blick zu, drehte sich um und stapfte den flackernden Lichtern entgegen. Ich verschwand halb torkelnd, halb rennend zwischen den Bäumen. Ein par Augenblicke später als ich mich auf das Pferd schwang hörte ich in der Ferne einen markerschütternden Schrei. Die Entscheidung das Pferd anzuspornen und die Flucht anzutreten würde mich von dort an den Rest meines Lebens als schreckliche Reue verfolgen.

26. Dezember 1348

Der Wellengang nahm stetig an Stärke zu. Ein Sturm zog auf. Ich hörte die Fässer im Rumpf des Schiffes rollen, überall an und unter Deck wurden Befehle geschrien. Als ich vor einigen Monaten an Bord ging und meine Arbeit antrat um meine Heimreise zu finanzieren, erschien mir der große Achtmaster wie eine mächtige, schwimmende Festung. Doch die Wellen, die nun gegen die Blanken schlugen machten diesen Eindruck zunichte. Ich hielt in meiner Arbeit inne und umfasste den Stein an meiner Kette, in welchen die Algiz Rune gemeißelt wurde. Mit leiser Stimme flehte ich meinen Schutzgott an.
Ein starker nicht sanfter Schlag auf meinen Hinterkopf riss mich aus dem Gebet. Ich blickte in die Schweinsaugen des Aufsehers, der mich angeheuert hatte. ,Ich habe einen Arbeiter auf dieses Schiff gelassen und keine räudige Heidin!" Obgleich ich seit ich das portugiesische Handelsschiff betreten hatte, die Sprache grob erlernt hatte, verstand ich nur die Hälfte. Doch die Augen des Mannes gaben mir genug zu verstehen. Ich steckte die Kette wieder unter mein Kleid und machte mich an die Arbeit das Focksegel einzuholen. Obwohl ich die Bräuche meiner Ahnen auf dem Schiff äußerlich abgelegt hatte, waren sie, genau wie meine schon lange verstorbene Mutter und mein Vater, fest in meinem Herzen verankert.
Ich spürte einen Blick auf mir und drehte mich um: In einiger Entfernung, am anderen Ende des Schiffes stand ein Mädchen. Ihre ebenfalls weißen Haare wehten im Wind und sie betrachtete mich mit ihren hellen Augen. Ich hatte schon einige Male ihren Namen gehört. Asa Tyrdottir. Sie war wie ich. Und obwohl wir immer in einiger Entfernung unserer Arbeit nachgingen, sie auf dem Achterdeck, ich am Fockmast, nie Worte, sondern nur Blicke austauschten, war sie es welche die verstreichenden Tage etwas erträglicher machte.

28. Dezember 1348

Bald würden wir Island erreichen. In der Heimat würde ich die Heldentaten meines Vaters verbreiten, ein tapferer Mann, der nun in Gesellschaft vieler anderer tapferer Kämpfer in Walhalla weilte. Ich dachte an meine Heimat, die schroffen steinigen Klippen, blendendes Eis, weißer Schnee und kalter scharfer Wind. Betrachtete man unsere Siedlung von außerhalb, sahen die dunklen, schneebedeckten Häuser aus wie eine Herde Tiere welche sich zum Erhalt der Wärme eng zusammenkauerte. Ich hörte das Prasseln und spürte die Wärme des Herdfeuers und ich roch den Duft meiner Mutter gemischt mit dem Klang ihres Gesangs, welcher für ewig verstummte als ich noch ein Kind war.
Ein erstickter Schrei vor mir riss mich aus meinen Gedanken. Ein Junge wurde von einer Woge dunklen Wassers erfasst. Ein schwerer Körper wurde auf mich geschleudert, der plötzliche Aufprall presste jegliche Luft aus meinen Lungen. Ich spürte hartes Holz in meinem Rücken. Die Rehling würde mich auffangen. Doch im nächsten Moment umschloss mich eine eisige Kälte. Um mich herum nur Dunkelheit. Die Wogen des Ozeans hatten mich im Griff. Mit letzter Kraft suchte ich nach Orientierung und plötzlich strömte wieder Luft in meine Lunge. Ich erblickte nicht weit entfernt das Schiff. Neben mir tauchte prustend eine Gestalt auf. Es war der Junge. ,Rette mich!" Ich erkannte dass er nicht fähig war zu schwimmen. Im nächsten Moment krallte er sich an meine Kleidung. Um sich über Wasser zu halten, drückte er mich wieder unter die Meeresoberfläche. Wutentbrannt probierte ich seinen Griff zu lösen, doch der Versuch scheiterte und ich hatte somit auch meinen restlichen Atem geopfert. Um mich herum machte sich tiefe Schwärze breit.

30. Dezember 1348

Ein lautes Geräusch ließ mich aus einem tiefen Schlaf erwachen. Unter meinen Händen spürte ich winzige Körner was mich dazu veranlasste die Augen aufzumachen. Ich lag auf einem Stück Treibholz, neben mir schlug die Brandung an eine Gruppe von Felsen und vor mir erstreckte sich schmaler Sandstrand. Ich spürte die Hitze der Sonne auf meinem Hinterkopf brennen. Langsam erlangte ich wieder mein volles Bewusstsein und ich erschauderte. Dies hier konnte nicht der Norden sein. Dies hier war nicht Island.

Quellen:

Bildquelle

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Sehr tolle CV :slight_smile: Endlich haben die Nordleute ein wenig Verstärkung, ich freue mich auf dein Char und deine Bauwerke, die du hier aufbaust! :slight_smile:

GG

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Danke, freut mich : D

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