Name: Eirene von Rosenau
Stammbaum: Stammbaum der Familie Rosenau
Name bei Geburt: Augusta Hedwig von Rosenau
Geschlecht: weiblich
Geburtsdatum: Samstag, 24.12.1082
Alter: 19 Jahre
Rasse: Mensch
Geburtsort: Reichsstadt Regensburg, im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen
Wohnort: Theonopolis, auf dem Kontinent Eldoria
Religion: ehem. Katholisch, später Orthodox
Kultur: Deutsch
Stand: Adelige
Status: Ledig
Beschäftigung: Senatorin, Schneiderin, Schreiberin des Basileus
Aussehen:
Eirene ist eine junge Frau adeliger Geburt. Ihre Augen sind hellblau und ihre Gesichtszüge kann man als spitz beschreiben, mit einer langen Nase, einem spitz zulaufendem Kinn und hohen Wangenknochen. Eirene steht mit ihren 165cm als Frau ihres Zeitalters recht hoch. Die Haare trägt sie oft hochgesteckt in einem Haarknoten oder in einem langen, geflochtenen Zopf. Ihre rötlichen Locken umrahmen sanft ihr blasses Gesicht, was dabei hilft, die Gesichtszüge etwas weicher erscheinen zu lassen. Mit ungefähr 50 kg ist sie zart gebaut, was sich auch in ihrem Verhalten widerspiegelt. Obwohl Eirene kurz vor ihrer Abreise von einer Krankheit geschwächt war, geht sie mit erhobenem Kinn, geraden Schultern und einem Auftreten durch die Welt, die ihren Status widerspiegelt.
Charaktereigenschaften:
Eirene ist eine scharfsinnige Dame, welche immer alles hinterfragt - wenn es auch nicht immer ausgesprochen wird. Sie ist in erster Instanz etwas schüchtern, wärmt sich aber schnell den Menschen gegenüber auf, welche sie als Aufrichtig empfindet. Die Adelige kann als fromm bezeichnet werden, da sie nie ohne Grund einen Gottesdienst oder ein Gebet ausfallen lassen würde. Sie ist fleißig, detailorientiert, kann aber auch oft in ihrer eigenen Welt verloren gehen. Sie ist natürlich kein perfekter Mensch. Eirene ist zynisch und urteilt schnell über Andere. Auch ist die junge Frau oft misstrauisch gegenüber fremden Menschen, Orten oder Dingen. Man kann sie als Eitel bezeichnen, da Eirene Stunden damit verbringt, ihre Haare zu frisieren oder sich das Gesicht zu pudern. Ihre größte negative Charaktereigenschaft ist, dass Eirene äußerst verwöhnt ist. Sie ist es gewohnt, alles zu bekommen, was sie möchte. In gewisser Weise ist sie auch manipulativ, da Eirene sich selten etwas ausreden lässt und oft viel dafür gibt, andere Menschen ihren Willen nach zu beugen.
Fähigkeiten:
- Lesen
- Schreiben
- Rechnen
- Reiten
- Bogenschießen
- Sticken, Nähen, Schneidern
- Malerei und Skizzieren
- Sprachen:
- flüssig: Deutsch, Latein, Mittelgriechisch
- dabei zu lernen: aramäisch, hebräisch
Stärken:
Fleiß und Disziplin
- (Was wäre Eirene ohne ihre Arbeit? Eigentlich wollte sie noch in die Sonne gehen und die frische Luft genießen, aber sie muss ja noch diese aufgeschriebenen Konversationen fertig transkribieren - und dann wäre ja noch die Stickerei, die sie anfertigen muss… Nun, morgen ist gewiss auch ein schöner Tag, um nach draußen zu gehen, oder?)
Anpassungsfähig
- (In fremden Situationen adaptiert Eirene ihr Verhalten ihres Erachtens nach immer so, dass sie zumindest einigermaßen dazugehört. Wie ein Chamäleon ist sie ein Meister darin, sich anzupassen, sei es am Hof oder in einer Taverne.)
Künstlerin
- (Trotz der Fassade ist Eirene im Herzen eine Künstlerin - und sie wird es wohl immer bleiben. Sie sieht selbst in der größten Tragödie immer noch die Kunst der Ironie. Sie malt und stickt und schreibt und kreiert - egal was, Hauptsache kreieren.)
Schwächen:
Immunsystem
- (Eirene überlebte während ihrer Kindheit eine schwere Krankheit. Ihr Körper jedoch hat sich nie so recht erholt. Ihr Immunsystem ist schwach, so ist sie auch recht anfällig für Krankheiten, die vermehrt den Magen betreffen.)
Schwach
- (Eirene‘s Körperbau und auch ihre Gesundheit tragen dazu bei, dass Eirene einfach körperlich schwach ist. Beispielsweise, beim bewegen von einfachen Möbelstücken muss sie mehr Kraft aufwenden als andere Menschen. Sie ist dadurch auch sehr leicht zu überwältigen.)
Angstzustände
- (Schon in früher Kindheit war Eirene ängstlich gesinnt. Sie verschließt Abends alle Kästen, Türen und Fenster und traut sich Nachts alleine kaum außer Haus. Seit dem Schiffsunglück, welche sie nach Eldorien brachte leidet sie vermehrt unter frequenten Angstzuständen. Ein lautes Geräusch, eine unerwartete Bewegung, eine überwältigende Situation kann in ihr Panikattacken auslösen. Seit dem Unglück meidet sie auch große Schiffe.)
Kindheit:
Die Nacht zum Weihnachtstag im Jahre 1082 war der Haushalt der Familie Rosenau, welcher sich zu dieser Zeit in der Nähe der Stadt Regensburg befand, außer sich vor Freude. Gerade wurde eine Tochter geboren - eine willkommene Abwechslung für das Fürstenpaar, nachdem sie vier Söhne hatten. Als das Baby im Arme des Vaters lag, entschied er sich, die Kleine nach seiner Eigenen, und der Mutter des Kindes zu benennen. So wurde das Kind nur Tage später mit dem Namen Augusta Hedwig vom Bischof Otto von Riedenburg getauft.
Augusta wuchs am kaiserlichen Hofe von Heinrich IV. auf und wurde dort von verschiedenen Ammen und Tutoren erzogen. Trotzdem hatte sie eine enge Bindung zu ihrer Mutter, welche ihr schon früh das Nähen, Sticken und Schneidern beibrachte. Ihre Vorliebe für das Schneidern von Kleidern wird Augusta ein Leben lang erhalten bleiben. Auch sprachlich wurde das Mädchen sehr gefördert, da ihr Vater einen Lehrmeister, der alle Kinder, die der fürstlichen Familie angehörten, in Deutsch, Latein und Griechisch unterrichtete, sechsmal die Woche kommen ließ.
Auch in Theologie wurden die Kinder der Rosenau Familie unterwiesen, von einem lankigen und humorlosen Priester mit einer Halbglatze und einer Erscheinung, die jeden Raum verdunkeln konnte. Augusta‘s Vater Wilhelm von Rosenau war lange Zeit ein angesehener Diplomat des Kaiser Heinrich IV. Er gab seinen Kindern auch einiges an politischem und natürlich auch diplomatischem Wissen mit. Ein Glück, wenn man Augusta‘s späteres Leben betrachtet.
In der Alten Welt:
Als das kleine Mädchen in ein junges Fräulein heranwächst, ändern sich viele Dinge schlaghaft in ihrem Leben. Einerseits war Augusta’s Lieblingsgeschwisterchen geboren worden: eine kleine Schwester namens Margaret. Leider forderte die Geburt ihrer Schwester den Tod ihrer Mutter ein. Die Fürstin erlag zwei Wochen nach der Geburt dem Kindbettfieber.
Der Vater heiratete nur ein Jahr später erneut, eine Dame, die knapp acht Jahre älter war als Augusta selbst. Noch dazu war Augusta‘s Vater in einen schwerwiegenden Skandal verwickelt, welcher das Ansehen der Familie erheblich beeinträchtigte. Er wurde vom Kaiser selbst des Hofes verwiesen und musste mit seinem Haushalt nach Regensburg zurückkehren. Die Heiratspläne, welche Wilhelm für seine Tochter geschmiedet hatte, scheinen wie Scherben zu zerbrechen. Missernten und Streitigkeiten zwischen Vasallen schwächten die Familie weiter.
Augusta‘s Brüder gingen außer Haus, um der Scham zu entkommen. Ihr ältester Bruder, Wilhelm III, wollte als Kreuzritter im Heiligen Land für die Sünden des Vaters Buße tun und sich selbst bestätigen. Da er als Erbe leider kein Talent für das Regieren hatte, war der Eintritt in einen Templerorden für Wilhelm die beste Chance, seiner unglücklich wirkenden Zukunft zu entkommen. Den Rest der Familie erzählte er nicht von seiner Entscheidung. Auch Briefe lässt er ihnen nicht zukommen, sodass Augusta’s Vater befürchtet, er sei in einer Schlacht gefallen. Der Zweitälteste baute sich sein eigenes Glück auf, hatte bereits eine eigene Familie und begann damit, das Erbe seines älteren Bruders zu liebäugeln. Martin war immer ein ambitionierter Mann und noch dazu Augusta‘s Lieblingsbruder. Er versprach ihr, den Ruf der Familie wiederherzustellen und Augusta einen guten Platz in der Welt zu schaffen. Später denkt Eirene oft an ihre Konversationen mit ihrem Bruder mit einem schmerzenden Herzen. Er wollte nur das Beste für sie - das war etwas, das man selten außerhalb der Familie von jemandem erwarten konnte.
Der dritte Bruder starb kurz nachdem Augusta‘s Vater und Stiefmutter ihr erstes Kind begrüßten, bei einer betrunkenen Nacht in der örtlichen Taverne. Scheinbar pflegte er eine Affäre mit der verheirateten Tochter des Hufschmieds. Er wurde am nächsten Tage mit einem Nagel im Tempel aufgefunden. Ein Schicksal, welches die Familie für eine lange Zeit heimsuchen würde.
Augusta’s vierter Bruder war in ein Kloster eingetreten. Das war ein Schicksal, welches für ihn immer schon vorgesehen war, darum überraschte es in der Familie niemanden, dass er dieses Schicksal auch verfolgte. Als Bruder Nicodemus würde er später Großes in der Heilkunde leisten. Er und seine Schwester würden sich jedoch nie wieder sehen.
Allein ihre kleine Schwester Margaret und Augusta selbst blieben im fürstlichen Haushalt des Vaters. Da nur noch die Mädchen mit ihrem viel jüngeren Halbbruder zuhause waren, wurde aus dem einst vollen Heim ein ruhiger Ort. Augusta’s Stiefmutter hatte zu den Kindern der Rosenauer ein gekühltes Verhältnis. Wahrscheinlich war der kleine Altersunterschied für sie ein Problem. Helene wurde von den Kindern nie als Autoritätsperson angesehen und konnte sich selten durchsetzen. Sie war deshalb nur allzu froh, als auch Augusta den Wunsch äußerte, den Haushalt zu verlassen. Augusta wollte der tiefen Melancholie zuhause entkommen und bat ihre Großmutter, sie und ihre kleine Schwester für eine Zeit lang aufzunehmen, bis Augusta‘s Vater oder ihr Bruder für sie beide eine standesgemäße Ehe verhandeln konnte.
In der Neuen Welt:
Augusta‘s Großmutter, ebenfalls Augusta, wurde immer älter und eine Gelegenheit, ihre Enkeltöchter wiederzusehen, kam ihr nur recht. So arrangierte die ältere Augusta zunächst, ihre Namensvetterin vorreisen zu lassen. Augusta die Jüngere war nach einer tränenreichen Verabschiedung und einer bereits langen Reise am Land endlich auf dem Schiff, welches sie zu der sizilianischen Insel bringen sollte, auf welcher die Großmutter im elterlichen Haushalt ihre letzten Jahre verbringen wollte.
Das Schiff, mit dem ironischen Namen Fortuna, sollte nie dort ankommen. Ein gewaltiger Sturm, wie ihn noch nie jemand gesehen hatte, ergriff das kleine Schiff und zog es weit auf das Mittelmeer hinaus. Es hatte keine Chance gegen die rauschenden Wellen, die wie eiserne Fäuste auf das Holz des Schiffes einschlugen. Sich fest an einen Türrahmen klammernd, sprach die junge Dame ihre letzten Gebete. Aus dem Nichts traf Augusta ein fallender Holzbalken am Hinterkopf - und die Welt um sie herum wurde schwarz. Ihr bewusstloser Körper wurde von den Wellen verschluckt und sank immer mehr dem Boden des Meeres entgegen.
Augusta’s Familie würde nie davon erfahren, was wirklich mit ihrer Tochter passiert ist. Sie wurde zunächst als vermisst gemeldet, aber einige Jahre später als tot erklärt - ertrunken im Mittelmeer, nachdem ein Schiffswrack entdeckt wurde, welches dem Schiff Fortuna zuzuordnen war.
Als sie erwachte, war das Rauschen des Meeres nahe. Es hätte Tage später sein können, oder Jahre. Ihr Kopf brummte. Die Sicht war ganz verschwommen und der Hals war trocken als Augusta sich zwischen am Strand angeschwemmten Seetang wiederfand. Sie hustete etwas und blinzelte leicht gegen das Sonnenlicht - war dies wohl der Himmel? Nein. Jeder Atemzug brannte wie Feuer in der Lunge. Wie hat sie das überlebt? Augusta konnte nicht schwimmen. Sie hebt eine Hand - ja, das war die Eigene. Sie lebte. Sie lebte und sie war an unbekannten Stränden zu sich gekommen. Für einen Moment blieb sie ruhig sitzen, um ihre nächsten Schritte zu planen.
Wenig später klettert die junge Dame die Klippen, die zum Strand führen, empor. Von der Sonne gewärmt, schaffte es Augusta an einem Süßwasserbach. Sie trank Wasser, als hätte sie noch nie einen Tropfen gekostet. Das war der Moment, in dem sie sich zum ersten Mal den Gedanken stellte, wo sie wohl gelandet war. Um sie herum waren scheinbar unberührte Weiden. Orientierungslos und mit Sand im Haar ging Augusta die scheinbar endlos langen Klippen entlang - bis in der Ferne etwas aufblitze. War das… ein Feuer? Lichter? Türme und Mauern? Mit neuer Kraft schaffte die junge Frau es an die Tore einer fremden Stadt. Sie war gerettet.
Ohne den schützenden Mantel ihrer Familie war Eirene alleine auf sich gestellt. Was würde sie aus ihrem neuen Leben auf Eldorien machen?
Quellen: Mein Geistiges und Kreatives Eigentum