Sonnenstrahlen scheinen durch die Baumkronen auf die weiten Felder, die mit ihrer Vielzahl von Sorten an Gemüse, zu einem großen Festmahl einladen. Die Vögel zwitschern, die Kühe muhen und die Schweine wühlen sich fröhlich im Dreck als hätten sie nie etwa anderes gemacht. Eine erfrischende Briese zieht durch die Elfenstadt Lamondin.
Doch so schön und einladend dies auch klingt ist es leider nicht. Müsste man das Aussehen der Stadt in ein Ebenbild der Stimmung verwandeln gäbe es graue Felder an denen es nur vereinzelte, kleine Stümmel an Gemüse geben würde, wenn überhaupt. Der Grund dafür ist, dass die Stadt schon länger unbewohnt ist.
Ein Aldmer betritt nach langer Zeit die Stadt durchs Haupttor und sieht die Stadt mit anderen Augen. Einiges hat sich verändert…, …zum guten…, …aber leider auch überwiegend zum schlechten. Er merkt das die Stimmung anders ist und er erkennt das das Herz der Stadt nicht mehr so lebendig erscheint wie es früher einmal war. Er entschleißt sich dazu sich einmal alles anzugucken.
Die Häuserfassaden sind verwittert, als hätte man auf sie eingeschlagen. Die Büsche ragen weit in die Strassen das es schwierig wird einige davon zu begehen. Die Blumen vor den Fenstern der Häuser sind verwelkt. Es gibt keinen frischen Duft von köstlichem Brot welches sonst in der Bäckerei jeden Morgen angefertigt wurde. Nur noch der Duft von abgelaufenen Lebensmitteln aus der Taverne gleich nebenan.
Früher haben dort viele Elfen gewohnt, welche von überall wegkamen. Jede Frau, jeder Mann, jedes Kind, alle wurden herzlichst begrüßt und, wenn denn gewollt, in die Stadt integriert. Die Stimmung untereinander war nie schlecht.
Doch leider haben sich alle Elfen für einen anderen Weg entschieden. Eine andere Stadt, vielleicht sogar eine eigene, oder sie fanden eine neue Heimat in den Händen ihrer Gottheit.
So wurden die Elfen der Stadt immer weniger aber die Arbeit immer mehr. Es ist fast vergleichbar mit der Sonne und dem Wind an einem warmen Sommertag. Man freut sich über die Wärme, welche uns die Sonne gibt. Aber auch über den Wind, welcher uns wieder abkühlt falls es zu warm wird. Man freut sich über beides. Doch wenn diese Sonne verschwindet und nur noch der Wind da ist, wird es nur noch kalt und die Stimmung senkt sich.
Bei seinem Rundgang stellt er aber fest das die Stadt noch lebt. So leer die Stadt auch aussehen mag aufgegeben wurde sie noch nicht. Die Stadt wirkt bald wie eine Mutter…, mit einem Kind, welches sie aber nicht aufziehen kann. …Wie eine Mutter dessen Geld nicht reicht um ein Kind glücklich zu machen. Auch wenn diese Mutter ihr Kind weggiebt…, mit einer Kutsche in eine andere Stadt schickt, oder ihr Kind vor eine andere Haustür legt und schnell verschwindet, …wurde dieses Kind noch nicht aufgegeben. Denn eine andere Mutter wird das Kind aufnehmen und und großziehen, glücklich machen, und lieb haben.
Genau so wirkt für dem Aldmer Lamondin. Auch wenn die vielen Elfen der Stadt fort sind und sich niemand um Lamondin kümmert, zählt Lamondin noch nicht als aufgegeben. Denn eine neue Person wird sich um Lamondin kümmern, die Stadt wieder in die Wirtschaft einbringen und wieder bewohnen. So wie es hoffentlich viele Elfen tun werden.
Mit diesen Erkenntnissen wirkt die Stadt schon ganz anders. Die Leere wird zum Leben, die Verzweiflung zur Hoffnung und die Stille zu verschiedensten Klängen.
Der Aldmer setzt sich und überlegt wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass gerade er die Stadt wieder aufbauen soll. Er erinnert sich daran das er sich nur zum schlafen hinlegen wollte und morgens unter einem Baum aufwachte. Rundherum gab es keine Aussichten auf eine Stadt oder jegliches Leben. Verwundert versuchte er schnellst möglich eine Stadt zu finden. Die erste Stadt die er erreichte war Qadish, die zu seinem Glück, von Elfen bewohnt ist. Ein großes Schloss, welches bis in den Himmel ragte als könne man bis zu den Wolken aufsteigen, war das erste was er von der Stadt sehen konnte. Erst als Spion aufgeschnappt, dann als unnütz abgestempelt, wurde er aber schnell in die Stadt aufgenommen. Leider musste er aber feststellen das er mehrere Wochen geschlafen hat, anstatt nur eine Nacht, wie er es eigentlich wollte. Als er erfhur das die Hohenpriesterin, welche ihn schon früher in Lamondin begrüßen durfte, nich mehr unter uns weilt, brach für ihn die Welt zusammen. Zuerst konnte er es garnicht glauben, aber es war wahr.
Später wurde der Aldmer vom Basileus Qadish’s gefragt ob er bereit dafür wäre der neue Bargaris von Lamondin zu werden. Dadurch das er vorher schon in Lamondin gelebt hat und im Beraterkreis tätig war, ist der Basileus fest davon überzeugt das es sinnvoll wäre ihn als Bargaris Lamondin’s zu ernennen. Dies könnte ein guter Anfang für Lamondin sein. Wie ein kleiner Setzling der in eine Stadt gesetzt wird um in dieser wieder Leben einzuhauchen. Nach kurzer Überlegung willigte der Aldmer das Angebot des Basileus ein. Am Abend darauf wurde eine kleine Feier abgehalten um dem Aldmer nochmal zu gratulieren. Einige aus der Stadt Qadish kamen und nachdem sich der Aldmer nochmal allen vorgestellt hatte und erählte was seine ersten Ziele sein werden kannten ihn nun auch die meisten in Qadish.
Momentan ist das Leben in Lamondin noch sehr einsam und nicht leicht. Alleine in einer großen Stadt mit weiten Feldern, vielen verlassenen Wohnhäusern und ohne Gespräche mit anderen. Doch viele glauben daran, nein sie wissen es, das der Aldmer es schaffen wird die Stadt wieder aufzubauen, die Felder wieder zu bepflanzen, die Hausfassaden wieder herzurichten und wieder Elfen in das verborgene Reich der Elfen zu bringen.
Gaia varya Lamondin.
Nochmals vielen Dank an Kyrito und Saeculum für die Hilfe beim schreiben.