Das Leben des Paulus Drakenhain

Ein großes Schicksal. Zahlreiche, gottgewollte Zusammenhänge. Ein Dasein als Gottes Vertreter.

Geboren im Krieg, ausgesetzt als kleiner Junge in einem Boot, aufgenommen von einer herzensguten Bauernfamilie. Die Kindheit des Papstes Sixtus I ist von Herausforderungen gefüllt. Mit Gottes Unterstützung - mit Liebe und Herzlichkeit zu seinen Stiefeltern - mit Nächstenliebe - so gelingt es dem jungen Paulus, vom Herrn als dessen Vertreter auf Erden ernannt zu werden.

Die Bauernfamilie öffnet, mit regelmäßigen Gottesdienstbesuchen und einem christlich geprägten Alltag, die Tür zum Allmächtigen. Im Kampf gegen Ungerechtigkeiten der Armut, gegen den geizigen Grundherrn beteiligt der Junge sich mit Herzblut. Am Tage des Herrn, so ist es geschrieben, wird der Junge neu angetrieben.

Ein Flugblatt erzählt ihm die holde Botschaft eines neuen Papstes, Sabo von Drakenhain.
Ein gleicher Familienname, keinesfalls ein Zufall, so denkt Paulus. Ein Porträt des Sabos neben dem Bericht, gleich der Visage des jungen Paulus.
Eine Hilfe Gottes, kein Zweifel.

Zu Besuch des Papstes Sabo, auch Clemens I, macht Paulus Kontakt mit seinem Doppelgänger.
Zwillinge sind sie, wie sich herausstellt. Kein einziges zu voriges Erblicken des jeweils andern doch im Nu gleichartige Sympathie. Die neue Bekanntschaft sollte nicht für die Ewigkeit bestimmt sein - So verstirbt Papst Clemens und eine Ära von Trauer und Selbstzweifel steigt in Drakenhain empor.
In Gedanken beim Herrn, zur Aufarbeitung des tragischen Verlusts, macht Paulus eine unvergessliche Begegnung. Der große Gott, der Allmächtige persönlich, der, welcher für das Leben auf Erden verantwortlich ist, erscheint ihm im Traum, so erzählt man.

Eine verantwortungsvolle Mission, im Auftrag des Herrn, wird dem frommen Trauernden erteilt.
Das unvollendete Werk des Bruders, Papsts Clemens, muss vollbracht werden. So plädiert der Herr, ein einheitliches, vereintes Christentum.

Der Erzbischof erhört Paulus. Wie der Allmächtige es will, so weiß der Bischof von der Mission des Drakenhain. Die Lehre des Christentum, die tiefgründigen Geheimnisse der Theologie, die Deutung der Heiligen Schrift. Ein außerordentlicher Pfarrer ist geschaffen.
Clemens letzter Wunsch, sein Bruder als Nachfolger des wichtigsten Posten der christlichen Kirche, ist bald erfüllt. Von den Kardinalen einstimmig gewählt, zieht weißer Rauch empor.
So legt Paulus seinen Namen ab, Papst Sixtus I soll er nun genannt werden.
Um alle Glaubensbrüder zu vereinen, hat Sixtus I eine große Reise vor sich.

Das unendliche Meer steht ihm vor Augen.
Im Auftrag des Herrn macht sich Papst Sixtus I, in Begleitung mit einigen Glaubensbrüdern des naheliegenden Mönchen Kloster, sowie einigen erfahrenden Seeleuten, auf, seiner Passion nachzugehen.

Mit dem Segelsetzen, zieht ein bittergrauer Sturm auf. Das prachtvolle Schiff wie eine Nussschale in Mitten eines kochenden Meers aus meterhohen Wellen. Gischt spritzt, Masten knarzen. Trotz kniehohem Wasser im Schiff, Papst Sixtus I. betet gen Sturmwolken zu seinem Herrn und Beschützer. Der Gott im Himmel erhört die Bitten. Friede zieht über den Ozean, Wolken lösen, Sturm verfliegt, was bleibt ist Stille. Sieben lange Wochen irrt das Schiff Bethia, mit samt der Besatzung, darunter der Vertreter Gottes, über das weite Meer. Kein Anzeichen von Ende, doch trotz allem vertraut Sixtus, der gerechte Herrscher leite ihm den rechten Weg. Wie der Allmächtige so will, Bethia steuert ohne Nahrungsreserven und Trinkwasser doch Hoffnung und Wille auf Lande.
Neues Land, fruchtbares Land, Land dessen Existenz nicht bekannt ist.

Auf Knien gesunken, die Arme ausgebreitet, dankend in der Stimme, so Sixtus:

Pater noster, qui es in cælis,
Sanctificetur nomen tuum,
Adveniat regnum tuum,
Fiat voluntas tua,
Sicut in cælo et in terra.
Panem nostrum quotidianum
da nobis hodie,
Et dimitte nobis debita nostra,
Sicut et nos dimittimus
debitoribus nostris.
Et ne nos inducas in tentationem,
Sed libera nos a malo.
Amen.

Mit dem ersten Dankesgebet segnet Sixtus das Land, Würdigung der Gabe Gottes. An Stelle der Ankunft wird von den Gefolgern Sixtus ein erster Altar samt Kreuz errichtet, der erste doch nicht minder bedeutende Anfang. Grundstein der großen Ära des Christentums auf Parsifal.

So geht es weiter, im Namen des Herrn. Das erste Dorf, berichte von anderen Wesen. Wesen welche nicht aus Gottes Wille entsprießen. Wesen ohne Skrupel und Empathie. Die Rede galt Zwergen, Elfen und Orks. Doch nicht jedes dieser Gattungen war gleichzusetzen.

Eine dunkle Macht, das Chaos. Einige dieser Wesen vergöttern diese ketzerische Religion, so der Stadtherr des Dorfes. So gibt sich Papst Sixtus I. eine weitere Lebensaufgabe, das Ende des Chaos.

Zuerst jedoch war es der Wunsch seines verstorbenen Vorgängers, welcher erfüllt werden musste.
Weitere Städte im neuen Land werden erkundet, heidnische Dörfer missioniert und vom christlichen Glaube überzeugt.
So ward es nach einigen Monaten der Reise bestimmt, auf den Kirchenstaat Jerusalem, der Name in Würdigung der heiligen Stadt aus der alten Heimat, zu stoßen. Als Papst Sixtus präsentiert er sich den Einwohnern der Christenstadt. Ihnen offenbart er seinen Auftrag in Gottes Namen. Ein Dutzend Bewohner Jerusalems versichern dem Herrscher, Sixtus sei der rechtmäßig ernannte Vertreter Gottes auf Erden, jene, welche erst vor einigen Wochen den Boden des neuen Kontinents betreten hatten.
So beugt sich der Herrscher Jerusalems Papst Sixtus.

Sixtus I lässt sich nieder im Kirchenstaat. Doch seine Aufgaben behält er stets vor Augen. Er selbst und andere, von ihm gelehrte Priester, besuchen fremde heidnische Dörfer und verbreiten die Botschaft Gottes. Es scheint als sei zumindest das Christentum Parsifals vereint – Bereit, gegen das Chaos und dessen Verehrer anzukämpfen.

Als hochgelehrter Priester beschließt Sixtus, die Heilige Schrift - die Bibel - als Gabe für die gläubigen Christen auf Parsifal zu rekonstruieren. Mit Hilfe von sämtlichen Gelehrten des Landes wird die Bibel mit den abertausenden Versen und den 150 Psalmen nieder geschrieben. Zufolge Sixtus Angaben, so stimmt die Heilige Schrift Parsifals in jedem Buchstaben überein, mit dem Ebenbild der alten Welt.
Vervielfacht wird die Bibel in mühsamer Handarbeit - Jede Kirche soll von Jesus Taten berichten können.

Die Zeit kennt kein Erbarmen, die Zeit ist nicht zu beeinflussen. Und so ist es das Schicksal jedes Lebewesens sich der Zeit zu beugen - manche früher, andere später.
Im 11. Monat des Jahres 1341, so heißt es, war die Zeit des Paulus Drakenhain, des Papstes Sixtus I. abgelaufen. Beim Angriff von Banditen auf die Heilige Stadt, Jerusalem, verschwindet Sixtus spurlos.
Mit allen Mann wird nach dem verschollenen Vertreter Gottes gesucht, unerklärlich wie er verschwinden konnte, findet sich kein Hinweis.

Als Würdigung der guten Taten wird Sixtus einige Zeit später tief in der heiligen Krypta der Greifensteiner Kathedrale ein Grabmal errichtet. Es gilt nun den anderen Christen Parsifals, das unvollendete Werk des Papstes zu vollenden.

((Auf jeden Fall ein großes Dankeschön an @Cheresar, die ich oft genervt habe, damit sie mir die Vergangenheit der Christen erzählt))

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Den Beitrag würde ich sehr gerne unten im Grab bzw. an dem Kreuz oben an der Oberfläche verlinken :slight_smile: WIe sind die Koordinaten? :smiley:

also das Grab ist hier
3937 / 76 / 2281

das Kreuz hier
5345 / 68 / 3135 :slight_smile: