Das Tagebuch einer Räuberin

Dieses unbeschriebene Büchlein stiehl ich kürzlich von einem Stand am Markt. Nun warum sollte ich nicht anfangen mein Leben zu dokumentieren, dachte ich mir. Wenn ich versterben würde, so würde man sich wenigstens an mich erinnern können.

11. April 1343

Am heutigen Abend machten Piet und ich uns auf den Weg zu einer Taverne nahe der Hauptstadt. Es dämmerte schon etwas als wir die Taverne zur friedlichen Taube erreichten. Auf dem Wasser des hübschen Sees spiegelte sich die Sonne und man hörte noch einige Vögel zwitschern.
Als wir die Taverne betraten, grinsten wir uns sofort an, denn in diesem Trubel an Menschen würden wir nicht auffallen. Wir kämpften uns bis zu einem kleinen Tisch weit weg vom Tresen. Während ich so tat als würde ich schlafen gesellte sich ein Mann zu uns. Während Piet ihm Opium andrehte, griff ich unauffällig nach seinem Geldbeutel, denn der Narr an seinem Ledergürtel befestigt hatte. Ein leichtes Spiel also. Nun stellte er entsetzt fest, dass er seinen Geldbeutel nicht finden würde und ich bat an ihm die Taler für das Opium zu leihen, wenn er mir für die 10 geliehenen Taler 12 zurückgeben würde.
Inzwischen hatte sich noch eine Person zu uns an den Tisch gesetzt und als ich aufstand und die Taverne verlies, griff ich auch flüchtig nach ihrem Geldbeutel um dann die Taverne zu verlassen und mir dann gemeinsam mit Piet ein Lager in der Nähe zu suchen

12. April 1343

Wir hatten unser Lager schon in der Früh abgebaut, als mir einfiel, dass der Herr vom gestrigen Abend mir noch Geld schuldete. Ich machte mich also auf den Weg zur Taverne und versuchte dort mein Glück. Tatsächlich kam nach einiger Zeit der Herr die Treppe zu den Zimmern herunter und ich deutete ihm an mir zu folgen. Direkt unter der Treppe findet sich eine Abstellkammer in der man sorgenlos zwielichtige Gespräche führen kann.
Er gab mir das Geld und stellte noch zwei Dosen Opium in Auftrag. Doch dann rückte er mit einem Auftrag heraus.

So machte ich mich kurz nach Mittag mit der Kutsche auf nach HadarkhAnAch, eine Karte im Gepäck, die mir den Weg weisen wollte. Ich gab mich als neugierige Reisende aus und gelang so in die Stadt um mir einen ersten Überblick zu schaffen. Ich verlies die Stadt etwa eine Stunde später wieder um dann bei Dämmerung wieder in die Stadt zu gelingen.
Ich suchte mir also den Weg an einigen Felsen entlang und gelang schließlich zu meine Ziel. Ich musste jedoch verzweifelt feststellen, dass das Objekt der Begierde nicht an Ort und Stelle war. Enttäuscht machte ich mich wieder auf den Weg zurück, mein Herz raste wie verrückt, ich hörte gedämpfte Stimmen und wollte nur noch weg.
Mit etwas Glück gelang es mir den Weg aus der Stadt heraus zu finden und die letzte Kutsche nach Lohengrin zu erwischen.

13.April 1343

Wie so oft die letzten Tage trieb ich mich in der Nähe Lohengrins um. Die Angaben auf dem Schwarzen Brett waren uninteressant wie immer, als ein Herr wie aus dem Nichts neben mir auftauchte. Er sah gebildet aus und sein Gewand zierte ein rotes Kreuz. Da ich eine Deckung brauchte, stellte ich mich als Kräuterfrau vor und wir kamen schnell auf Opium zu sprechen. Ich erklärte ihm wo ich zu finden war und saß am Abend in der Ecke der Lohengriner Taverne um ihn gegebenenfalls zu erwarten. Da betrat der Herr die Taverne, schaute sich kurz um und setzte sich dann zu mir. Ich hatte nun also einen Auftrag 4 Opium zu besorgen.

14. April 1343

Nun heute gelang mir etwas äuserßt amüsantes. Ich schrieb einem Herren den ich mal flüchtig gesehen hatte, dass er etwas verloren hätte und lockte ihn in einen Turm in Lohengrin. Sobald der diesen betrat stürzte ich mich von oben auf ihn herab, schnappte seine Tasche und machte das ich wegkam.

15. April 1343

Heute machten Piet und ich uns auf die Suche nach einem Ort für ein Lager. Wir würden auf Dauer nicht unentdeckt bleiben, so nahe an Lohengrin. Also zogen wir los ins Ungewisse, in die Tiefen der Wildnis. Wir hielten uns fern von Wegen und zogen manchmal kreuz und quer durch die Wälder, ohne zu wissen was wir suchten. Am Abend legten wir uns unter einen kleinen Baum, machten ein Feuerchen und beschlossen am nächsten Tag weiter zu suchen.

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16. April 1343

Früh am Morgen schon machten wir uns auf. Die Sonne war noch nicht zu sehen und der Wald wurde immer dichter. Als die Sonne Mittag zeigte waren wir schon einiges an Strecke gelaufen. Nach einer kurzen Erfrischung an einem kleinem See, machten wir eine Rast und legten unseren Marsch bis zur Abendstunde fort. Wir hatten schon aufgegeben und beschlossen einfach an Ort und Stelle zu ruhen. Wir hatten schon seit einer Stunde nichts mehr sehen können, da es eine bewölkte Nacht war.

17.April 1343

Als ich heute aufwachte konnte ich meinen Augen nicht trauen. Wir waren gestern Abend voller Erschöpfung hier eingeschlafen und dieses Tal war perfekt für einen Unterschlupf gemacht. Aufgeregt weckte ich Piet, der ebenfalls überwältigt war. Wir begannen sofort mit der Arbeit und errichteten uns sporadische Hütten aus den vorhandenen Materialien. Wir hätten später Zeit alles zu perfektionieren, erstmal brauchten wir einen geschützten Ort an dem wir etwas lagern konnten.

18.April 1343

Ich war heute in aller Frühe nach Lohengrin aufgebrochen. Nahe der Taverne zur friedlichen Taube. An den Wolkenbruch-Klippen stand eine Gestalt und blickte aufs Meer hinaus. Ich ging auf sie zu und forderte sie auf mir Geld zu geben, doch sie tat so als hätte sie keines. Lächerlich, dachte ich mir. Und ging weiter auf sie hinzu. Plötzlich bröckelte der Stein hinter ihr und sie stürzte hinab. Panisch kletterte ich die Klippen hinab bis zu ihrem Körper. Sie atmete noch schwer, ich sah kurz ihre Taschen durch, sie hatte wirklich kein Geld gehabt. Ich fühlte mich elendig, doch raufte ich mich zusammen hiefte die Elfe auf meinen Rücken und brachte sie bis zur Taverne in Lohengrin. Irgendjemand würde sie finden. Ich schaute mich noch ein letztes mal um, dann machte ich, dass ich davon kam.

Ich habe doch tatsächlich meine Mitschriften verlegt gehabt. Nun nach einigen Woche habe ich es am Abend des 04.05. wieder gefunden. Ich muss sagen ich bin wirklich erleichtert, hätte jemand dieses Buch gefunden, so hätte ich mir Sorgen um meine Identität machen müssen. Mit ein wenig Raffinesse und einigen Befragungen wäre ich aufgeflogen.

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