Das Volk der Atalê

Das Volk der Atalê ist lang vergessen, schließlich wurde ihre Kultur schon vor 600 Jahren durch eine gewaltige Katastrophe ihr Ende. Seitdem findet man nur noch wenige Elfen aus den Reihen der Atalê, die einst selbst mit ihrem Volk die Wälder durchwanderten. Doch wer waren die Atalê, und was führte schließlich zu ihrem Untergang?


Schon vor Jahrtausenden fiel die erste Zivilation der Urelfen im Schlangenpass während des Erscheinen des Chaos in Parsifal. Besonders Cael hatte es auf die alte Stadt abgesehen. Denn in ihrem Zentrum befand sich die Quellhöhle Talê, durch die Kjulls Macht strömte. In der Stadt starben Tausende. Elfen, Tiere, Pflanzen, alles wurde von Cael verschlungen. Nur in ihrem Zentrum, im alten Tempel wogte die Macht Kjulls, in ihrem Wasser wurden einige Elfen vor den Wogen des Chaos geschützt. Nach dem Sturm waren sie die einzigen Überlebenden ihres Volkes.
Sie gaben sich den Namen Atalê. Dieser Name bedeutete in ihrem alten Dialekt „Aus Talê“.
Und so war das Volk der Atalê geboren.

[Quelle]

Die Atalê lebten Jahrtausende in den Wäldern und Inseln um den Schlangenpass, als Wanderer in der Wildnis. Sie heilten mit ihren Geschenken von Herne und Kjull die Natur der Inseln und bewachten die alte Tempelhöhle von Talê, den Ort an dem sie die Ankunft des Chaos überlebten.
Sie waren schon damals ein verstreutes Volk. Die Atalê waren einzelne Stämme, Familien, oder sogar einsame Wanderer, die als Normaden durch die Welt wandelten. Auch wenn die meisten um den Schlangenpass durch die Wälder zogen, wanderten viele bis Fae’Lor, Tasador, oder befuhren als Händler die Ozeane Parsifals.
So kam es, dass die wandernden Atalê in großen Teilen der Welt gern gesehen waren. Sie waren mit mächtiger Magie gesegnet und strahlten vor Lebensfreude und Freiheit. Viele Atalê liebten es, in den Städten der anderen Hochelfen als Barden von ihren Reisen zu singen, oder als Schamanen und Priester Gaias Botschaften in die Welt zu tragen. Auch wenn an anderen Orten große Fürstentümer erblühten behielten die Atalê ihre Art des Lebens. Sie schliefen auf Wiesen unter dem freien Sternenhimmel, anstatt wie andere Elfen Städte zu errichten. Sie bauten keine Bibliotheken, all ihr Wissen wurde zwischen ihren Priestern und Schamanen in Balladen und Legenden weitergetragen. Die einzige Ruine ihrer Kultur findet sich am Schlagenpass, wo sich der Eingang der Tempelhöhle Talê befindet. Dort befand sich die Heimat der Atalê, dort kehrten sie jeden Vollmond von ihren Wanderungen zurück. Die alte Quellhöhle markierte hunderte Jahre lang die Gemeinschaft der Atalê.



Die Mondfeste von Talê
Jeden Monat zum vollen Mond versammelten sich alle Stämme der Atalê tief in den Quellhöhlen Talês um Kjull zu danken und gemeinsam zu feiern. Man erzählte sich von den Reisen in die Ferne, vom Leben der Elfenbrüder in Fae’Lor und den Zenitinseln, berichtete von den Abenteuern die man in der Ferne erlebt hatte. Die Atalê feierten jede Vollmondnacht bis zum Morgengrauen, man tanzte, sang und speiste, bevor man sich wieder auf seine Reise durch die Welt aufmachte. Am Ende jedes Mondfests sang zum Morgengrauen schließlich ein Schamane einen uralten Lobgesang für die Kinder Gaias und bat um einen Segen für den nächsten Monat.


Das Fest des roten Mondes
Der rote Mond von Talê markiert das Ende dieses Volks. Eines Nachts vor über 600 Jahren versammelten sich die Atalê wie jeden Vollmond in Talê, um zu feiern. Doch zur Mitternacht wurde der Mond verdunkelt, der Blutmond strahlte hoch über dem Tal. Und mit dem roten Licht des Mondes kamen die Dämonen Caels. Genau wie vor tausenden Jahren brach ein Sturm des Chaos über das Tal, die feiernden Elfen wurden von den Dämonen verschlungen, oder flohen in alle Himmelsrichtungen davon. Das Wasser in den heiligen Quellen Kjulls färbte sich rot vom Blut der Toten, und die Heimat der Atalê wurde zerschlagen. Mit dem Fest des roten Mondes feierten die Atalê zum letzten Mal in den Tempelhöhlen von Talê, die Überlebenden verstreuten sich in alle Himmelsrichtungen, und legten den Namen der Atalê ab. Manche verloren während dem roten Mond von Talê ihren Glauben und wurden später zu Dunkelelfen, manche schlossen sich den Fürstentümern der anderen Elfen an und übernahmen ihre Art des Lebens. Doch nur wenige kehrten je wieder zum Schlagenpass zurück.

Nur ein Schamane blieb am Schlagenpass zurück. Inmitten des Sturms hatte er inmitten von Wurzeln in den Quellhöhlen zu Herne gebetet, und hatte wie durch ein Wunder den Ansturm des Chaos überlebt. Und so schwor er sich inmitten des entweihten Tempels, im Tal am Schlangenpass zu bleiben. Obwohl der Tempel mit dem Chaos beschmutzt worden war sang er jeden Vollmond in der tiefsten Quellhöhle die Lobgesänge für die Kinder Gaias. Er beschützte den Tempel vor Plünderern und Chaosanbetern, und vertrieb jeden, der sich dem alten Tempel nähern wollte. Die, die später wieder auf die Insel zurückkehrten nannten ihn Talár.


Das Erbe der Atalê
Auch nach dem Ende ihres Volkes lebten Teile ihrer Kultur weiter. Einige der ältesten Hochelfen haben selbst die goldene Zeit der Atalê miterlebt. Auch in den Reihen der Dunkelelfen befinden sich Elfen, die vor ihrer Verwandlung als Atalê die Welt bereisten. Auch die Tänze, Gesänge und manche Rituale der Atalê sind nun in Städten der Hochelfen verbreitet, auch wenn viele ihre Herkunft vergessen haben. Und zuletzt lässt sich tief im Dschungel des Schlangenpass noch immer der alte Tempel von Talê finden.


Nachwort
Mit diesem Text schließe ich ein etwas älteren Bauprojekt ab, das damals besonders mit Hilfe von @ShiftIsKaputt umgesetzt wurde. Einige von euch haben vermutlich den alten Tempel bereits während der Jagd auf den Gral besucht. Die Atalê bilden dabei auch für meinen Charakter einen Hintergrund, und ich würde mich freuen, wenn ihr selbst das Erbe der Atalê in euren Geschichten und Gebäuden weiterverwendet. Außerdem möchte ich mich noch bei @Ultimatewaffel für die Loretexte zu Gaia bedanken, die mir beim Schreiben sehr geholfen haben.

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