13.07.1346
Magdalena Overstolz aus Greifenstein ging an einem warmen Sommerabend spazieren. Sie drehte ihre übliche Runde durch das Opernviertel der Stadt und genoss es die frische Sommerluft einzuatmen.
Am Südtor angekommen nickte sie einem Wachen zu, welcher ihr das Tor auf machte. Sie trat hinaus in das kleine Dorf vor den Mauern der Stadt und schaute sich um. In den letzten Wochen hatten die Baumeister der Stadt neue Wohnhäuser und einige besondere Gebäude errichtet. Im Dorf war es sehr ruhig. Die meisten Bewohner schliefen schon und jene, die es nicht taten, grölten alte Lieder und feierten so laut, dass sie nicht den lautesten Schrei auf dem Wege vor den Häusern hören konnten… Zum Nachteil von Magdalena wie sich im Laufe des Abends herausstellen würde…
Magdalena war gerade dabei ein neues Wohnhaus zu besichtigen, als sie einen Raben bemerkte. Sie schenkte ihm keinerlei weitere Beachtung - doch bekam sie schon zu diesem Zeitpunkt ein mulmiges Gefühl in der Magengegend. Sie drehte sich um und wollte gerade gehen, als sie eine riesige Hand auf ihrer rechten Schulter vernahm.
Sie drehte sich um und sah drei Orks vor ihr stehen. Erschrocken trat sie einen Schritt zurück und starrte die Orks an. Eines der riesigen Wesen begann zu sprechen.
„Du schön aussehen“
Magdalena legte ihre Hände hinter ihrem Rücken zusammen und hob ihr Kinn.
„Was wollt ihr von mir, Ketzer?“ fragte sie mit zitternder Stimme.
Der Ork schnaubte und zuckte mit den Schultern. „Du nützlich bist! Mitnehmen.“
Ein weiterer Ork trat einen Schritt vor und brüllte den Ork, der zuvor mit Magdalena sprach, an.
„Nicht so viel reden. Mitnehmen, los jetzt.“
Magdalena verschränkte die Arme und rümpfte die Nase.
„Ihr befindet euch in Greifensteiner Gebiet und begeht eine Straftat nun lasst mich in Ruhe!“ sagte die Greifensteinerin kurz bevor einer der Orks sich ihre Füße nahm und diese fesselte.
Magdalena schrie aus vollem Halse, doch nur wenige Sekunden später legte ihr einer der Orks seine riesen Pranke auf den Mund und unterdrückte damit ihren Schrei.
Die junge Frau bekreuzigte sich und murmelte ein Gebet ehe man ebenfalls ihre Hände fesselte und ihr eine Mundbinde umlegte, damit man ihre Schreie nicht mehr hörte.
„So, los. Mein Geldbeutel sagt mir, dass sie viel wert ist. Los jetzt!“ befahl Wud’hagh Bugr’ash, der Stammesführer der Orks aus AmaragkOrkai. Magdalena kannte seinen Namen nicht, doch erkannte sie ihn von der Versteigerung welche letztens in Lohengrin stattfand.
Die Orks nahmen Magdalena mit und brachten sie nach AmaragkOrkai. Dort angekommen schaute sich Magdalena erschrocken um. Sie hatte von dem Ort bereits gehört, doch war sie noch nie selber dort gewesen. Vereinzelt waren Feuer zu sehen, Köpfe waren auf hölzernen Pfählen aufgespießt und der Sand knirschte unter Magdalenas Schuhen.
Man zerrte sie eine Treppe runter in ein dunkles Gewölbe mit mehreren Käfigen, welche von der Decke hingen. Vor einem Käfig angekommen schmeißte man sie in diesen. Magdalena schürfte sich ihre Knie auf und drehte sich dann zu den Orks um, welche der Frau belustigt zusahen.
Einer der Orks zog ein Messer hervor und trat einen Schritt näher an den Käfig. Er nahm einen Stofffetzen und dann die Hände von Magdalena Overstolz. Das Messer schnitt tief in Magdalenas Finger und das Blut floss auf den Stofffetzen. Nach ein paar Minuten reichte der Ork der jungen Frau den Stofffetzen und befahl ihr sich umzuziehen. Schnell tat Magdalena dies.
„Wer wird dich wohl am ehesten suchen? Wenn man dich überhaupt vermissen sollte…“ sagte Wud’hagh Bugr’ash und lachte ein wenig.
Magdalena richtete ihren Blick gen Decke und begann erneut etwas zu murmeln: „Du massregelst die Heiden und bringst die Gottlosen um. Ihren Namen vertilgst du auf immer und ewig… Ihre Städte hast du zerstört und die Erinnerung an sie ausgelöscht.“
Wud’hagh schlug zweimal gegen das Gitter des Käfigs und brüllte „Antworte mir!“
Magdalena erschrak und blickte die Orks außerhalb des Käfigs an.
„Den Greifensteinern wird es schon Morgen auffallen, dass ich nicht mehr da bin wenn ich nicht meine tägliche Runde durch die Stadt mache. Am ehesten suchen werden mich wohl mein Verlobter oder die Mitglieder des Ordensrates. Ihr könnt froh sein, wenn ihr hier lebendig aus der Sache rauskommt!“ sagte sie und blickte dann wieder nach oben.
Die Orks tauschten ein paar Worte aus, bevor Wud’hagh Bugr’ash noch einmal gegen das Gitter schlug und mit tiefer Stimme, nah an Magdalenas Ohr, sagte:
„Du wirst uns eine Menge an Talern einbringen… das spüre ich.“
Magdalena schaute den Ork mit finsterem Blick an und flüsterte:
„Himmel und Erde werden durch sein Wort bestehen, bis zum Feuer des Gerichtstages, an dem die Gottlosen verdammt werden.“
OOC
Unter diesem Beitrag wird nun regelmäßig der Konflikt zwischen AmaragkOrkai und Greifenstein dokumentiert. Bitte kommentiert nicht unter diesem Beitrag - wenn ihr was dazu sagen wollt dann schreibt uns privat oder postet es irgendwo anders rein