Ecclesia sancti sepulchri [Grabeskirche]

Es war das Jahr 323, als einem Nomaden eines Nachts im Traum ein Engel erschien. Dieser sprach: „Der Herr, unser allmächtiger Vater, hat euch auserwählt, um den Heiden dieser Welt zu trotzen. Macht es euch zu eurer Aufgabe den heiligen Ort zu finden, an dem der Sohn Gottes die Welt durch seinen Abschied erschütterte und sie mit seiner Rückkehr erneut erblühen ließ.“ Schweißgebadet wachte der einfache Nomade auf. Er brauchte einen Moment, um sich zu fangen, da ihn seine gemischten Emotionen verwirrt und unsicher machten. Obwohl er noch am Zittern war, stand er auf und verließ sein Zelt. Kurz lief es ihm aufgrund der kühlen Nacht kalt den Rücken hinunter, bis ihm auffiel, dass er wärme verspürte. Über ihm erschien auf einmal ein grelles Licht, welches die ganze Wüste für einen Augenblick erhellte. Der Nomade konnte seinen Augen nicht trauen. Er war sich sicher kurzzeitig den Engel aus seinen Träumen gesehen zu haben. Nun wusste er, dass er seinem Gott seine Loyalität aufzeigen musste. Nachdem er den restlichen Zelten einen letzten Blick widmete, packte er ohne weiteres Zögern seine Sachen und stieg auf ein Kamel. Er lief durch etliche Städte, um Informationen anzusammeln. Auf seiner Reise hörte er oft zu hören, dass er in der heiligen Stadt suchen soll. Bis er Jerusalem erreichte, war schon ein ganzes Jahr vergangen. Seine Neugier mag zwar den einfachen Bauern, die er traf, nichts ausgemacht haben, aber in einer großen Stadt, wie Jerusalem, musste er gut aufpassen. Neugier war dort nur ungern gesehen. Ein halbes Jahr lang lebte er in einer kleinen Unterkunft, welche ihren Eingang in einer zwielichtigen Gasse. Schon zu oft ist es vorgekommen, dass er ungebetene Gäste hatte. Das Leben war nicht einfach, aber er verfolgte stets sein Ziel und um dieses zu erreichen würde er jede Grenze überschreiten. Daher beschloss er aus purer Verzweiflung eines Nachts in den Palast des Königs einzudringen. Dort fand er nach einigen Stunden eine Art Bibliothek. Schnell vertiefte er sich in die Schriften und vergaß die Zeiten. Als er nach einiger Zeit durch ein Fenster blickte, holte ihn die Angst ein, da die Sonne schon am aufgehen war. So schnell er konnte, machte er sich auf den Weg nach Hause. Von Enttäuschungen überschwemmt, schlenderte er über den Basar, bis er auf einen großen, runden Platz stieß. Genau wie vor mittlerweile 2 Jahren, erschien über ihm ein grelles Licht, was jedoch in tiefster Finsternis überging. Dieses Phänomen war bereits nach einigen Augenblicken vorüber. In diesem Moment traf es ihn. Er erkannte das Zeichen Gottes und in der Nacht erschien ihm erneut der Engel im Traum. Dieser sprach: „Ihr habt nun eure Aufgabe erfüllt. Ihr habt nun der Nachwelt einen großen Weg aufbereitet. Geht hinfort und verbreitet die Nachricht!“ So geschah es. Der Nomade tat alles, was in seiner Macht stand, um jedem von seinen Erlebnissen zu berichten.
Im Jahre 1342 erzählte man diese Geschichte auch dem Papst. Dieser suchte sofort den Ort auf, an dem der Sohn Gottes verstarb und auferstand. Dort beschloss er ein Haus Gottes zu errichten. Diese Kirche wurde Ecclesia sancti sepulchri oder auch Grabeskirche getauft. Diese Kirche gilt als eines der größten Heiligtümer des Christentums.

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