Erstversorgung auf dem Schlachtfeld

In der Universität in Lohengrin lässt sich ein dünnes Buch wiederfinden. Auf dem Buchdeckel befindet sich ein weißes Malteserkreuz. Der Einband ist rot gefärbt und das Buch gibt einen Duft von frischem Papier von sich alsbald man es aufklappt. „Erstversorgung auf dem Schlachtfeld“ besagt der Titel. Der Untertitel ist lateinisch und bildet sich aus der Maxime des Johanniterordens.


Erstversorgung auf dem Schlachtfeld

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Tuitio fidei et obsequium pauperum

Auf dem Schlachtfeld kann es oft entscheidend sein, dass Verletzte weiterkämpfen können. Die schnelle Versorgung von Verletzten ist essenziell. Nicht nur aus humanitären Aspekten, denn wenn man das Leben eines Verbündeten retten kann, wird sich dieser vielleicht noch im selben Kampf revanchieren. Eine Behandlung während einer Schlacht soll möglichst simpel gehalten werden, nicht zu lange dauern, aber auch nicht zu hastig geschehen.

In den folgenden Paar Seiten werde ich mich mit der Medizin auf dem Schlachtfeld befassen. Hauptsächlich mit Möglichkeiten, bewegungsunfähigen Personen kurzzeitig und so schnell wie möglich wieder ins Kampfgeschehen entlassen zu können. Gegebenenfalls ist es auch vorteilhaft, den Betroffenen so herzurichten, dass dieser das Schlachtfeld aus eigenen Kräften verlassen kann.


Das Prinzip meiner Überlegung bildet sich daraus, die Verletzung zunächst temporär aus der Welt zu schaffen. Betroffene können sich nach der Schlacht in ein Hospital begeben, um eine vollständige Behandlung zu erhalten, weswegen die Behandlung nicht perfekt sein muss, sondern lediglich den Zweck der Mobilität bereiten soll. So riskiert man zwar einen schlimmeren Verlauf der Verletzung, ermöglicht aber eine Vorteilssituation im Bezug auf die Schlacht.

Meine erste Überlegung bestand darin, den Betroffenen ein Mittel zu verabreichen, welches ihr Schmerzgefühl unterdrückt. Dazu habe ich die Wirkung verschiedener Kräuter und bereits bekannten Heilmittel auf ihre Tauglichkeit getestet. Das Ergebnis war klar, jene Mittel, die die beste Wirksamkeit entfaltet haben, waren jene, die langfristig den größten Schaden verursacht haben. Eines dieser Mittel ließ sich aus einem bestimmten Mondsamengewächs zusammensetzen, der Betroffene verspürte anfangs keinen Schmerz mehr, jedoch war nicht nur das Schmerzgefühl beeinträchtigt, sondern auch andere sensorische Fähigkeiten wurden minimiert. Nach nur 5 Minuten beklagte sich der Betroffene über eine betrübte Sicht und steife Arme. Nach 10 Minuten konnte der Betroffene nicht mehr sprechen und seine Pupillen reagierten nicht mehr auf das Licht. Sein Körper lag komplett steif da und ich hatte die Befürchtung, er würde sterben. Ich verabreichte ihm eine Seerosentrinktur, welche seine Atmung wieder Normalisierte, nach 2 Tagen hatte der Betroffene sich wieder erholt.

Ich gab die Experimente mit Nervengiften auf, da sich diese als zu tödlich herausstellten, außerdem dauerte es zu lange, bis sie wirkten. Ich beschäftigte mich weiter mit praktischen Anwendungen simpler medizinischer Techniken, um mein Ziel zu erreichen.


Die Funktion ersetzen

Ich beschäftigte mich damit, die Funktion der Dinge zu ersetzen, welche durch die Verletzung gehemmt waren. Dabei musste man umdenken, denn die Mobilität einer Person wird nicht durch die Verletzung selbst eingeschränkt, sondern durch dessen Folge. Deshalb gilt es nicht immer die Verletzung direkt zu behandeln, sondern einen Weg zu finden, die Symptome zu bekämpfen. Eine tiefe Wunde im Bein sorgte dafür, dass das Bein nicht mehr belastbar war. Diese Belastung lässt sich durch Krücken ersetzen, anstelle eines Schildes kann eine Krücke getragen werden und die Wunde wird nur provisorisch verbunden.


Die Ursache bekämpfen

Obwohl ich vorhin angedeutet habe, dass es im Kampf wichtiger ist, die Symptome zu bekämpfen als die Ursache zu heilen, gibt es Situationen, in denen es möglich ist, die Verletzung schneller zu beseitigen als dessen Symptome. Als Beispiel gilt hier zum einen Gift. Wird mit vergifteten Waffen gekämpft, ist es empfehlenswert, Betroffene eine Seerosentrinktur zu verabreichen, welche das Gift direkt zersetzt.

Auch Blutverlust ist ein Symptom, dessen Funktion nicht ersetzbar ist, denn das Herz ist nicht leicht zu ersetzen. Um hohen Blutverlust zu verhindern, muss man einen Verband oder ein Tuch auf die Wunde drücken und dort fixieren. Es ist wichtig, dass weiteres Blut im Körper bleibt und der Betroffene nicht zu benommen ist, um weiterzukämpfen.


Tod verhindern

Manche Verletzungen würden zum Tod einer Person führen, wenn man sie nicht direkt behandelt. Auch wenn der Betroffene nicht mehr bei Bewusstsein ist, ist es wichtig, sich der Verletzung anzunehmen. Der Betroffene wird nichts mehr zum Kampf beitragen können, jedoch ist es in einer solchen Situation wichtig, das Leben an sich zu erhalten.


Eine Liste von Gegenständen, die nützlich sein können bei der Behandlung von Verletzten auf dem Schlachtfeld:
  • Krücke
  • Bandage
  • Seerosentrinktur
  • Schere

Ich hoffe, dieses Buch kann zur Einschätzung von Maßnahmen, welche zu ergreifen sind, beitragen. Ich werde mich in Zukunft auch weiterhin der Erstversorgung auf dem Schlachtfeld widmen, um möglicherweise neue Erkenntnisse zu erlangen.

Gez.
Nathanael Hoffmann
Ritter des Ordens vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem

OOC

Das ist meine Doktorarbeit für den Medikusrang. Ich hoffe es ist alles korrekt und genügt den Ansprüchen c:

Bildquellen

Johanniterorden – Wikipedia
A Woodsrunner's Diary: 18th Century Wilderness Living; Pack Items.
https://www.deviantart.com/anekashu/art/Set-Of-Poisons-575152333

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