Haakon Johansson (Charakter)

Name: Haakon Johansson

Alter: 21

Rasse: Mensch

Wohnhaft: Greifenstein

Beschäftigung: Handelsbeauftragter, Lehrer

Charaktereigenschaften: gesellig, nachdenklich, besonnen, mitfühlend

Stärken und Schwächen: Haakon ist sehr nachdenklich. Er philosophiert oft über die Vergangenheit aber auch über die Zukunft. Für sein junges Alter wirkt er schon Weise und Erfahren was wohl an seinem Schicksal liegt. Er hat eine gewisse Grundabneigung gegenüber Adeligen. Angesprochen auf seine Vergangenheit verfällt er gelegentlich in traumatische Visionen die in handlungsunfähig machen.

Geschichte:

Haakon Johansson wurde in einem kleinen Fischerdorf an der Küste hoch im Norden geboren. Seine Familie besteht aus Vater Johan, Mutter Mari und seinem älteren Bruder Morten. Haakons Vater arbeitet als Fischer in seiner eigenen Fischerei. Die Familie vertritt die Werte der Freiheit und Selbstbestimmung und gehört einer lokalen Widerstandsgruppe an, was schon oft zu Streitigkeiten mit dem Grafen und anderen hohen Adligen führte. Durch diese Situation musste der Vater oft hohe Abgaben leisten, wodurch die Familie finanziell in große Schwierigkeiten geriet. Als Haakon acht Jahre alt war, beschloss der Vater das die Familie umsiedeln sollte. Sein Plan sah vor, dass er mit Haakons vierzehnjährigen Bruder über das Meer nach weit entfernten unbekannten Ländereien sucht und sie später wieder zurückkehren um den Rest der Familie mitzunehmen. Mutter Mari hatte große Bedenken da die neuen Ländereien nur ein Gerücht im Dorf waren, doch trotz der wagen Aussichten brachen die beiden mit anderen Abenteurern auf…

Neun Jahre vergangen und man erhielt von keinem der Männer ein Lebenszeichen. Haakon übernahm die Fischerei und das Geschäft lief zunehmend besser. Mari war schwer krank und verstarb wenig später. Sie glaubte bis zuletzt an die Rückkehr der beiden. Nach dem Tod seiner Mutter zündeten Gefolgsleute der Herrschenden die Fischerhütte seines Vaters und das Familienhaus an um die freilebende Familie endgültig los zu werden. Haakon wurde nun klar, dass er wie sein Vater aufbrechen muss um sich ein besseres Leben zu ermöglichen.

Er wählte aber nicht die Route nach Westen wie einst sein Vater, sondern nahm einen sicheren Weg in den schon bekannten Süden. Auf der Reise erdachte er sich seine Zukunft schon gedanklich. Ein freies, selbstbestimmtes und abenteuerliches Leben, genau das was sich sein Vater Johan einst erträumte.

Auf seiner Reise musste er sich gegen Adlige durchsetzen die ihn gefangen nehmen wollten. Er flüchtete vor Räubern und kämpfte sogar kurzzeitig auf einem großen Schlachtfeld.

Nach drei langen Jahren gelang er über zahlreiche Umwege an sein Ziel. Auf dem Wegschild ist der Name Parsifal zu lesen und er wusste hier beginnt sein neues Leben.

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…Nachdem er das Wegeschild gelesen hatte machte sich Haakon auf in die sehr fremd wirkende Welt. Angekommen in der Stadt Lohengrin traf er auf eine Gruppe von Leuten, die genauso wie er, vor ihrer Heimat flohen und in Parsifal eine neue Heimat suchten. Darunter war auch sein zukünftiger Anführer und bald guter Freund Madara Takahashi.
Die Gruppe machte sich auf den Weg um in einer weit von der Stadt entfernten Lichtung eine Siedlung zu errichten. Die Anfangszeit war beschwerlich doch mit der Zeit wuchsen die Siedler zusammen und das erste Gebäude stand. Für den Skandinavier Haakon waren seine Mitbewohner, auf Grund ihrer Herkunft und Kultur, anfangs fremd. Später lernte er sie besser kennen und knüpfte Freundschaften.

Einige Zeit verstrich und die kleine Siedlung Shinokami wuchs zu einer Stadt von Bedeutung.
Haakon wurde zum Handelsbeauftragten ernannt und reiste so viel durch das Land. Er lernte die anderen Rassen kennen und engagierte sich stets für ein Bündnis aller Rassen und Städte.
Doch die Welt war stetiger Bedrohung durch die Orks ausgesetzt. Es kam zu einem großen Krieg zwischen zwei Mächten. Haakon kämpfte mit seinen zahlreichen Mitstreitern auf den Stadtmauern von Aether und der Krieg konnte schlussendlich gewonnen werden.

Bald darauf, im Winter des Jahres 1341, verließ er für eine Handelsmission die Welt von Parsifal. Unwissend geriet er in einen Kampf und lernte dabei die sechs Todesbringer kennen. Ihm gelang es mit ihrer Hilfe zu entkommen und er war Anfang des nächsten Jahres wieder in Parsifal.

Danach widmete er sich wieder seiner Arbeit und wirkte an der Gründung des Völkerbundes mit.
Es gelang ihm bei vielen Stadtherren auf offene Ohren zu stoßen und er lernte im diplomatischen Geschick viel dazu. Ganz Parsifal schien viel in seine Persönlichkeit zu setzen und wählte ihn sogar zum Weltenrichter über das gesamte Land.

Haakon war nach diesen Ereignissen mehr als glücklich und sah seine Bestimmung darin der Stadt und der Welt zu dienen. Doch für ihn sollte das Schicksal eine dramatische Wendung nehmen.
Bei einem verheerenden Brand des Klanhauses starb der Anführer seiner Stadt und viele Bewohner. Die Stadt war nun bis auf seinen Mitbewohner Friedrich ausgelöscht.
Der sonst so lebensfrohe Haakon verfiel in tiefe Trauer und gab schlussendlich die Stadt auf.
Mit Vahlsberg an seiner Seite reiste er durch Parsifal um eine neue Heimat zu finden.

Nach Tagen der Reise standen sie vor den Toren von Greifenstein. Eine misstrauische Stadtwache machte Ihnen auf und nahm sie vorerst auf. Am nächsten Morgen stand vor Haakon eine nette Dame, die Stadtanführerin Cheresar. Sie sorgte sich sehr um das Wohl der beiden und bot ihnen sogar eine große Burg als Bleibe an. Haakon zog sich Anfangs noch merklich zurück und trauerte um seine alte Heimat. In der Zwischenzeit zerbrach der Völkerbund und die Welt stand im wahrsten Sinne des Wortes am Abgrund des Chaos.

Einige Wochen später fand er sich mit anderen Greifensteinern in einer Kirche wieder und betete gemeinsam mit ihnen das Gott sie vor den Orks und dem Chaos beschützen soll.
Durch diese schweren Monate, gefangen zwischen Trauer und Angst wandte sich der sonst ungläubige Haakon dem Christentum zu. Er wurde vom Pfarrer getauft und besuchte von nun an regelmäßig die Kirche. Der Glauben gab seinem Leben Halt und Beständigkeit nach all den Erlebnissen.

Bald darauf wandelte sich sein Leben noch ein Stück weiter. Das Weltengericht wurde aufgelöst und seinen letzten Posten war er los. Die Welt wollte er aber mit seiner Abschiedsrede als Richter noch mal ermutigen weiter für die Ideale die er pflegte einzustehen.

Nach dem er sich vollends von der großen Bühne der Welt abgewandt hatte, fand er wieder Arbeit als Handelsbeauftragter, diesmal von Greifenstein. Er ging eifrig seiner Berufung nach und wurde später noch Lehrer an der hiesigen Universität. Die Welt um ihn herum wandelte sich wieder weiter doch er verlor zunehmend das Interesse an den großen Konflikten und Problemen. Er war innerlich sehr enttäuscht darüber das seine Botschaft die Welt offenbar nicht erreichen konnte. Die Feinde von damals gibt es noch heute, genauso wie die Uneinigkeit der übrigen Völker und Städte.

Mit der ruhigeren Zeit in der Stadt dachte Haakon neben der Arbeit auch viel an seine Vergangenheit. Seine nachdenkliche Art begünstigte dies. In zahlreichen Meditationen die er von Madara gelernt hatte rekapitulierte er sein bisheriges Leben. Er sah die strahlende Lichtung des Waldes, seine alten Freunde, das brennende Klanhaus und Kriege.
Da kam ihm nach langer Mediation wieder seine Familie in den Kopf.
Er hatte lange nicht mehr über sie nachgedacht.
Mit der Zeit hatte er anscheinend verdrängt was aus ihr geworden ist. Durch so viel Abenteuer dachte er nur hin und wieder an ihr Schicksal. Sein Vater und sein Bruder Mori sind in seiner Kindheit in weit entfernte Ländereien aufgebrochen und bis zu seiner Flucht Richtung Parsifal nie wieder erschienen.
Nun lag er wieder nächtelang wach, wie früher als Kind. Er überlegte ob sie doch noch Leben könnten und was mit ihnen bloß geschehen ist.

Als er kürzlich eine Feier in Narmonor besuchte traf er alte Bekannte wieder. Diese erzählten ihm von ihrer geplanten Reise in neue Welten.
Da kam ihm der Einfall ob er nicht auch wieder in seine Heimat reisen könnte, um herauszufinden ob jemand etwas von seiner Familie gehört hat….

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Es war Anfang des Sommers in Greifenstein.
Haakon blickte aus einem Fensterspalt seiner Burg. Dort lebte er schon länger wieder alleine.
Sein neuer Mitbewohner war auf Reisen und schon monatelang weg. Er schlürfte mit noch müden Beinen die Treppen hinunter zum Eingang. Dort schaute er wie jeden Morgen in seinen Briefkasten.
Er schaute sich nur kurz die Briefe an:

Handelsangebot: Seetang aus Lamondin

An Johansson: deine Familie

heute gefragt: Pilze aus der Unterwelt

Er warf die anderen Briefe weg und blickte sichtlich irritiert auf den übrig gebliebenen Brief. Er laß das Wort „Familie“ gleich dreimal bevor er ihn öffnete. Der Brief war von den Todesbringern aus dem fernen Osten, wo er einst hinreiste. Es hieß dort das sie einen Mensch wie Haakon trafen der sich wohl verlaufen hat. Er sagte er stamme aus den norwegischen Landen und ihm war der Name Johansson ein Begriff. Anscheinend wusste er sogar die Familiengeschichte und das sein Vater und Bruder einst aufbrachen um neue Kontinente zu entdecken. Der fremde Mann sagte sogar das er selbst auf einem der Schiffe die aufbrachen mit an Bord war.

Haakon war sichtlich aufgewühlt und überlegte den ganzen Tag hin und her. Am Abend fasste er den Entschluss nicht zu lange zu warten und lieber gleich aufzubrechen. Seinen Vater und Bruder vielleicht noch einmal wieder zu sehen oder wenigstens zu erfahren was mit ihnen passiert ist stand für ihn schon seid seiner Ankunft in Parsifal vor einigen Jahren an erster Stelle.
Er setzte sich schnell an seinen Schreibtisch und schrieb hastig einige Briefe. Sie gingen an Cheresar von Greifentein, Katharina von Schwarzenberg, Leonardo de Luca und an Wysperia Faerlin.

Am nächsten Morgen machte er sich eilig auf mit ein bisschen Gepäck. Eigentlich wusste er nicht so richtig wo er hin sollte. Zwar ist er vor einigen Jahren hier angekommen, aber wie genau er nach Parsifal gelangte, das wusste er nie. Also fuhr er mit Kutschen, lief durch Wälder und war tagelang auf Reisen. Irgendwann kam er im ehemaligen Shinokami an. Er war sofort von allen Erinnerungen an die schöne Zeit erfasst und hielt einen Moment inne. Er sah vor seinem geistigen Auge Madara und alle anderen Bewohner der Stadt. Als er wieder aufhörte mit Tagträumen sah er das verlassene und mit Ranken umhüllte Klanhaus.
…Er ging weiter zum Hafen.
Dort fand er ein kleines aber stabil wirkendes Segelboot vor. Er dachte das der Wasserweg vielleicht eine Alternative wäre. Auf hoher See kannte er sich schließlich aus.
In einem letzten Augenblick drehte er sich noch einmal um und sah die Küste Shinokami’s langsam verschwinden…


Haakon im verlassenen Shinokami


die letzten Augenblicke in Parsifal, ob Haakon es je schaffte in seiner alten Heimat anzukommen wird man vielleicht nie erfahren…

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