Machtübernahme Lamondins

Tief in den Wäldern der Stadt, östlich von dem prunkvollen Schloss, hat sich bereits vor einigen Wochen ein kleiner Stamm an Dunkelelfen angesiedelt. Bis zum heutigen Tage konnten sie unter dem Radar der Stadt ihren Praktiken nachgehen, welche die tiefsten ihrer Gelüste befriedigen sollten. Macht und Wohlstand.

“Wie sieht es aus? Müssen wir noch lange warten?”

“Nein… Die Zeit wird kommen. Bald hält diese Möchtegerngräfin meine Trugbilder nicht mehr aus. Entweder sie wird von selbst verschwinden oder wir werden nachhelfen. Doch bezweifle ich, dass es so weit kommt. Niemand hält diesen Albträumen lange stand, die Psyche geht zugrunde und sie geht mit ihr mit.”

“Ihr seid einmalig. Bald, bald können wir zuschlagen!”

Ein Gelächter brach unter der kleinen Menge aus, während diese an einem Lagerfeuer saß und weiter ihre Vorräte verbrauchte.

“Was machen wir mit den Bürgern? Sie werden sicherlich verschwinden wollen, nicht?”

“Wir sind schneller und gewitzter als ein paar Gaia anbetende Elflein! Und ein paar Arbeitssklaven wird man immer gebrauchen können! Wir werden Ihnen schon noch Respekt beibringen.”

Drei weitere Tage vergingen, fast unentwegt war die ehemalige Leibwache Vardenfells, Tra’thas, damit beschäftigt, die Gräfin in ihren Träumen zu peinigen. Mit Erfolg. Ihre kognitiven Fähigkeiten wurden durch die Schlaflosigkeit langsam aber sicher eingeschränkt. Sie handelte mehr emotional als rational und ließ sich schlussendlich sogar aus ihrer Lehnsherrschaft befreien. Dem einzigen Schutz, der ihr geboten wurde. Bereits in den kommenden Tagen, nachdem die Gräfin ihren Abscheid verkündete, sammelten sich alle gemeinsam vor den Stadttoren. Allen voran, an der Spitze der Truppe, eine machthungrige Elfe. In ihrer rechten Hand hielt sie einen langen Speer.

“Die Zeit ist gekommen! Lamondin, ein Reich der Hochelfen nicht einmal im Ansatz würdig, wird am heutigen Tage fallen! Die ach so glorreiche Grafschaft wird uns nicht standhalten können! Lasst uns hier, am heutigen Tage das Ende Lamondins und den Anfang Arathams in die Geschichtsbücher schreiben!”

Bereits Sekunden später, nachdem die Anführerin ihren Satz aussprach, fing ein Hagel aus unzähligen Feuerpfeilen an. Mit dem Ziel, das Osttor in die Knie zu zwingen. Obwohl die Hochelfen einen zu anfangs noch beachtlichen Widerstand leisten konnten, wurde das hölzerne Tor nach einer Weile in die Knie gezwungen und die Kämpfer der Dunkelelfen brachen in ihren Scharen herein. Allein durch die Überlegenheit der Waffen konnten die Verteidiger nach wenigen Kämpfen dem Erdboden gleichgemacht werden. Diejenigen die mit dem Leben belohnt wurden, wurden mit gekonnten Handgriffen festgehalten zuhauf mit anderen Bürgern und Besuchern verschleppt. Schon am Ende des Tages gelang es der Truppe, in die tiefen der Stadt zu dringen, bis hin auf den Thron der ehemaligen Herrscherin.

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