Blut, Salz und Federn – Die Letzte Mahlzeit von Balgoroth

Der Blutschlucker von Ghor’Takar
Ein Mahl für Mut, ein Schwur im Magen, ein Biss ins Erbe.

-Beschreibung-
Der Blutschlucker ist kein Essen – er ist ein Ritus. Eine Prüfung. Eine Erinnerung an die Schande des Zerfalls und die Ehre des Wiederaufbaus.
Er wird nicht gekocht. Nicht gereicht. Er wird ertragen.

Grob gehacktes Hühnchenfleisch, vermengt mit grobem Salz aus den tiefen Adern Ghor’Takars, durchzogen von rohen Federn – zäh, scharf, widerständig.
Vergraben in der Mitte: ein Taler – echtes Metall, Symbol des Schwurs – nicht zum Finden, sondern zum Verschlingen. Ein Opfer an die Ahnen. Eine Mahnung an den, der ihn trägt.

-Die Legende – aus den letzten Nächten von Balgoroth-
Ratanák der Goldene wurde in Balgoroth geboren – einer einst gewaltigen Ork-Festung im Nordosten von Eldoria.
Sie war erbaut auf Stein, Blut und Krieg – ein Ort, an dem Ehre mit der Axt verteidigt und mit Gold bezahlt wurde. Doch der Glanz des alten Balgoroth war trügerisch.

Im Laufe der Jahre verzehrten interne Fehden die Einheit. Brüder kämpften gegen Brüder. Außenmauern hielten – doch innen fraß sich der Hass durch Hallen und Sippen. Und während die umliegenden Völker Druck machten, schwächte sich Balgoroth selbst – durch Stolz, durch Gier, durch Blindheit.

Als der letzte Feind vor den Toren stand, war nichts mehr übrig als ein Schatten der alten Stärke. Die Feuer erloschen, der Vorrat endete, die Mauern bluteten. In dieser Zeit sprach der alte Schamane Dûrz-Magh Eisenzunge zu den letzten Kriegern – auch zu dem jungen Ratanák:

„Kocht nicht, wenn euer Wille noch brennt.
Zeigt den Ahnen, dass ihr kaut, was andere nicht einmal zu tragen wagen.“

Ein Federvieh – das Letzte – wurde roh zerschlagen. Das Fleisch mit Steinen gehackt. Die Federn blieben im Fleisch. Salz wurde aus den Ritzen der Mauern geschabt – hart, bitter, voller Erinnerungen.
Und dann – ein einziger Taler, verkrustet, abgenutzt, aus der alten Kriegskasse der Festung – wurde tief in das rohe Fleisch gedrückt.

„Gold im Magen. Schwur im Blut.
Und Schmerz in jedem Biss.“

Sie aßen. Sie würgten. Sie schwiegen. Und am nächsten Tag rissen sie die feindliche Vorhut in Stücke.
Balgoroth fiel dennoch – aber aus seinem Ruin entstand der Zorn, aus dem Ghor’Takar geboren wurde.

Ratanák trug den Taler, den er verschluckte, ein Leben lang – bis zu seinem ersten Schrei als Stammesführer in der Wüste.

-Der Brauch in Ghor’Takar-
Heute ist der Blutschlucker nicht bloß eine Prüfung – er ist ein Schwur gegen das Vergessen.
Er wird nur gereicht, wenn etwas zählt:

– Wenn ein neuer Krieger in die Klingen der Stadt tritt
– Wenn ein Sprecher das Goldbanner tragen will
– Wenn Blutverrat gesühnt oder Ehre neu geschmiedet werden muss

Das Gericht ist hart. Salz schneidet. Federn kratzen. Fleisch widersteht.
Doch nichts davon wiegt schwerer als der Taler in der Mitte.
Er wird verschluckt – absichtlich, mit Würde.
Er ist das Erbe Balgoroths.
Er ist das Versprechen, nicht zu zerfallen.

Worte Ratanáks des Goldenen:
„Balgoroth fiel an sich selbst.
Ghor’Takar soll an nichts mehr fallen – außer an Gold und Zorn.
Wer unser Fleisch isst, schluckt unsere Geschichte.“

Spruch der Blutprüfer:
„Federn im Schlund. Salz auf der Zunge. Gold im Bauch – das ist unser Schwur.“

Inschrift im Hallenstein der Prüfungen:
Groth’marr durzhak, uk mogh Kharzug. Shatak nar—gul dregg rash.

„Mit rohem Fleisch im Bauch, mit Blut auf der Zunge.
Stärke ist kein Wort – sie ist ein Biss ins Leben.“

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