Braumeisterarbeit: Das körperfremde Gift - Alkohol

[Diese Aufzeichnungen sind nicht öffentlich zugängig]

Einführung:

Es ist weit bekannt, dass Alkohol Segen sowie Fluch ist (sein kann).

Es erlaubt uns, ohne Bedenken über den Körper infiltrierende Seuchen zu trinken.
Doch es ist den Meisten bekannt, welches unwohl Alkohol in großen Mengen verursachen kann, seien es die Kopfschmerzen am nächsten Morgen, die Übelkeit, welche uns am Abend bis in die nächsten Morgenstunden jagt, Schweißausbrüche, Schwindel und Hitzewallungen kommen nicht selten vor.
Dies sind Folgen, die direkt nach dem Konsum auftreten und innerhalb eines Tages wieder abklingen sollten.

So gibt es aber auch langanhaltende Folgen, die erst nach langzeitigem Konsum auftreten.

Eine dieser Nebenwirkungen wurde vereinzelt im Karneval von Darstellern (grundsätzlich Menschen) erwähnt.
Es handelt sich hierbei um die Krankheit namens ‚Brewers Droop‘ (ein Name aus dem englischen Sprachgebrauch). Es handelt sich um die Unfähigkeit, als Mann den Geschlechtsakt zu vollziehen, da das Glied nicht mehr erigiert und wird ausgelöst durch den Konsum von Alkohol über eine lange Periode.
Eine weitere Folge ist die Gewichtszunahme und eine steigende Alkoholtoleranz.

Diese drei Folgen sind jedoch harmlos im Vergleich zu ein paar anderen Folgen.
Diese sind gefürchtet und kommen in Fällen von tiefstem Suchtverhalten vor. Im Folgen werden die Nebenwirkungen dieser Aufgezählt.

So färbt sich die Haut und die Sklera (das Bindegewebe der Augen) grün-gelblich, weitere Symptome sind Zittern, Juckreiz, der Verlust von Gewicht (welches doch zuvor teils mit dem Alkohol angetrunken wurde), Erschöpfung, tiefbrauner Urin oder Appetitlosigkeit.
All dies sind Zeichen, dass der Körper langsam in sich zerfällt und nicht mehr mit der Seele der Person mithalten kann. Ebenso kann die Symptom-Liste endlos sein, wie der Körper versagen kann.

Letzten Endes erliegen sie Ihren Verletzungen. Es ist bei einigen der Patienten zu Erbrechen von Blut gekommen, an welchem sie erstickten, durch das Platzen von Gefäßen im Hals. Ihr Körper war in kümmerlichen Zuständen und zu erschöpft, um weiterzuarbeiten, so kam es auch dazu, dass einige Personen einschlafen und nicht mehr aufwachen.

Es ist eine gefürchtete Krankheit unter den Tavernen-Besuchern, doch zugleich weit verleugnet, als wäre es eine Mythe.

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Eine kleine Notiz, halb verschmiert auf dem Pergament zwischen den Zeilen

(Ich kann diesen Leuten keines Weges böse sein, zumal es noch keine erfolgreichen Heilungen gibt, neben dem vorzeitigen Verzicht auf die Substanz, welches zu anderen Nebenfolgen führt und nur in den frühen Stadien wirkt… -A.A)

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Doch widmet sich dieses Papier dem Problem der Erblindung, welches sich durch die niedrigen Schichten der Bevölkerung zieht und vermehrt auftritt, wo billiger und schlechter Alkohol produziert wird.

Anders als bei der vorherigen Krankheit ist dies eine akute Vergiftung, bei welcher die Person schon wenige Stunden direkt nach dem Konsum zum Opfer wird.

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Beobachtung:
Es ist vermehrt zu notieren, dass Personen, egal von welchem Alter, welcher Spezies, Größe, Gewicht oder Geschlecht, alle gleichermaßen an dieser Alkoholkrankheit leiden können.

In der Zeit beim Karneval waren betrunkene Personen eine Norm, dort wurde selbst Alkohol gebrannt, verkauft und/oder selbst verzehrt. Schubweise kam es zu Personen, welche an diesem Selbstgebrannten erblindeten und an Muskelkrämpfen litten, teils starben sie sogar an ihren Symptomen. Erneut eine Krankheit, bei welcher das Opfer einschlafen kann und nicht wieder aufwachen wird oder mit reduzierter Sichtstärke im besten Fall.
Doch hier sind die Körper der Personen normal, vielleicht minimal vorbelastet… nicht zu vergleichen mit den vorherigen Körperbelastungen.
So muss etwas in den Spirituosen sein. Es ist auffällig, dass nur Personen dem zu Opfer gefallen sind, welche die Alkohole mit stärkerer Wirkung (Prozent) tranken und die häufig destilliert wurden, so sind Wein, Bier und andere Gärungsarten ohne Destillation außen vor.

Den Mitgliedern der Karawane waren diese Risiken gut bekannt und wer nicht am Brauen von Samagon (Selbstgebrannten) beteiligt war, vermied es so gut es ging. Jedoch wurde die Kundschaft nicht gewarnt.

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These:
Es entsteht ein Stoff bei der Gärung des Alkohols, wenn sich der Zucker in dem Alkohol mit Hefe umwandelt, allerdings ähnelt dieser mit dem puren Alkohol, den wir trinken, dass er bei der Destillation mit verdampft und somit auch verstärkt in harten Alkoholen zu finden ist.

Dazu kommt, dass durch den Mangel von Kontrollen und richtigen Filterungen dieses Gift vor allem in schlecht produzierten Alkoholen noch vorhanden bleibt.

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Forschung/ Methode:
Ich beschloss schließlich, den Prozess der Alkoholproduktion in vielen verschiedenen Orten zu beobachten. Einige in abgelegenen und ärmeren Dörfern und Städten, andere in vernünftigen Brauereien.

Hierbei ist mir aufgefallen, dass vor allem Brauer, welche bei der Destillation des Gebrauten mit dabei waren und vermehrt die Dämpfe einatmeten, auch von Symptomen dieser Vergiftungen litten; Krämpfe, kurzzeitige Sichtprobleme und Zittern.

Dies weist darauf hin, dass sich diese giftigen Stoffe im Alkohol noch während der ersten Destillation mit lösen und sich dort mit im Gebräu verstecken.

Somit ist sicher, es handelt sich um einen Bestandteil des Gebräus, welcher eine gewisse Reinigung benötigt, um ordentlich entfernt zu werden und das nicht jeder Filter für jeden Alkohol gleichermaßen wirkt. Unterschiedliche Alkohol-Sorten enthalten variierende Mengen des Giftes; Bier und Wein, so wie andere nicht destillierte Getränke, haben hierbei wenig und sind weitestgehend sicher.

Bei den Besuchen von verschiedenen Orten war mir auch aufgefallen, dass viele der großen Brauereien größtenteils Bier und Wein produzierten und keine Teilhabe an den Produktionen von hochprozentigen Alkoholen hatten. Ob sie dies tun, weil es keine sichere Möglichkeit zum Entfernen des Giftes gibt oder weil es einfach nicht lukrativ ist, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

Häufig wurden diese starken und destillierten Alkohole in den armen Regionen produziert, weil es leichter, schneller und dementsprechend günstiger war. Hier war die Hauptmethode für das Sicherstellen des Gebräus das Wegkippen der ersten Menge, wobei dies immer nach Gefühl gemacht wurde. Die alten und erfahrenen Brauer können dies gut abschätzen, doch gibt es viele jüngere Brauer, die ihr Glück versuchen, jedoch mit fatalen Fehlern enden.

So ging die Forschung nun eher in die Richtung, eine sichere Methode zum Filtrieren für diese starken Alkohole zu finden.

Hierbei baute ich verschiedene Filter ein: Watte, Kohle, ein Watte-Kohlegemisch, Schilf-Heu, Pergament und einen Kräuterfilter (ein Gemisch aus Brennnessel, Rosmarin und Salbei). Metallfilter fielen hierbei sofort weg, da es keine festen Bestandteile gab, doch durchaus probierte ich einen Kupfer-Filter, hier schienen dessen sonst bekannte reinigenden Fähigkeiten wirkungslos.

Ob diese Filter wirkten, musste durch eine andere Methode des Nachweises überprüft werden, dieser Gedanke führt natürlich auch zurück zu dem Anfangsproblem.

Und da dieses Gift ebenfalls nicht sichtbar, keinen Geruch hatte und ohne Geschmack war, musste ich einen anderen Weg finden, die Spuren von ihm zum Vorschein zu bringen, ohne jemanden den Alkohol kosten lassen zu müssen und ohne zu raten.

Ich kam auf die Idee, Proben des Alkohols zu verbrennen, und tatsächlich gab es Unterschiede!

Eine wahrlich faszinierende Untersuchung, die Proben, welche das Gift beinhalteten, brannten schwach grünlich-blau mit kleiner Flamme, während der sichere Alkohol nur gelblich-blau mit normaler Flamme brannte.

Erschreckenderweise ist dieses Feuer unter Tageslicht fast komplett unsichtbar, doch immer noch so tödlich wie normales Feuer, es lässt sich aber leicht mit Wasser löschen und mit dem Abdecken eines Deckels ersticken.

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Ergebnisse:
Dieser verbrennungs Prozess hinterlässt tatsächlich einen rauchigen und süßen Karamell-Geschmack!
Es beweist sich auch als durchaus effiziente Qualitätskontrolle, jegliche Alkohol-Chargen werden vorher durch das Verbrennen getestet, um sicherzugehen, dass sich keine Stoffreste im Getränk befinden und es den Kunden schadet. Allerdings ist es notwendig, die eigenen Atemwege vor den unsichtbaren Gasen zu schützen.

Hierbei konnte ich ebenfalls die besten Filter ermitteln und es wurde erneut sichtbar, dass die Alkoholsorten verschieden lange Filtrationsprozesse benötigten und die verschiedenen Filter besser wirken; Samogon benötigt 2 Filtrationen mit einem Aktivkohle-Filter in einem Watte-Lein-Wickel.

Andere Filter hatten ebenfalls eine Wirkung, doch nicht zur Reinigung, viel mehr haben sie leichte Geschmacksnoten herbeigeführt.

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Abschluss:
Diese Erkenntnis erlaubt es mir; frei und zuverlässig sichere Getränke herzustellen wie auch das Testen mit neuen Sorten, so konnte ich bei einer dreifachen Filterung von Samogon einen Kräutergeschmack herbeibringen, indem ich beim dritten Filter einen Kräuterfilter nutzte. Doch war der Alkohol deutlich schwächer als der zweifach gefilterte Samogon.

Dieser Filter ist primär für den Geschmack geeignet, da er sich bei der Destillation nicht für das Trennen des Giftes vom Trunk eignet.

Zukünftig plane ich auch weiter, die verschiedenen Flüssigkeiten und Stoffe zu erkunden, so finde ich die Alchemie interessanter als zuvor und mit den Proben aus ThangMar könnte sich vielleicht auch etwas herstellen…

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OOC

[Die erste beschriebene Krankheit ist Leberzirrhose, das ‘Körper-Versagen’, die zweite beschriebene Krankheit ist eine Methanolvergiftung. Das ist auch, worum es sich hauptsächlich in der Arbeit dreht, sowie sichere Methoden, Methanol aus Spirituosen zu lösen, ohne von dem Stoff direkt zu wissen. Denn ich nehme mal an, dass die Chemie in der Art und Weise nicht bekannt war und zum 14 JH. gab es richtige Dampf-Destillationen eigentlich auch noch nicht.]

Taler

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Hallöchen
Ich weiß ihr seid wahrscheinlich reichlich beschäftigt und so (@team) ,
aber bitter bitte, eine Antwort ??
(sind ja auch ein paar Char-anträge und Orga-anträge auch betroffen)