Die schweren Stiefel hallten dumpf auf dem Pflasterstein, als der Bote, in ein schlichtes, jedoch wohlgepflegtes Wams gehüllt, mit sicherem Schritt das schwarze Brett der Stadt erreichte. In seiner Linken hielt er ein zusammengerolltes Pergament, sorgfältig mit einem königlichen Siegel versehen, während seine Rechte ein eisernes Hämmerchen umfasste.
Mit einem prüfenden Blick musterte er die bereits ausgehängten Schreiben, ehe er würdevoll das Pergament entrollte und mit klarer Stimme sprach, auf dass einige Umstehende es vernahmen:
„Im Namen Seiner Majestät, Darius Ravaryn, Herrscher über das Caldarische Reich, sei hiermit kundgetan:“
Bedächtig hob er das Pergament an das raue Holz des Brettes, setzte einen der mitgeführten Nägel an und trieb ihn mit drei festen Schlägen ein, sodass die Kunde weithin sichtbar war.
„Nach reicher Ernte und fleißiger Arbeit verkündet das Reich von Caldaris feierlich den Beginn des Handels mit edlem Blasseichenholz. Geschlagen von geschickter Hand, gesegnet mit außergewöhnlicher Festigkeit und feiner Maserung, möge es jenen dienen, die Wert auf Beständigkeit und Schönheit legen. Händler und Baumeister mögen sich in den Handelsvierteln der Stadt einfinden, auf dass die Kunde in alle Lande getragen werde.“
gez.- Ravaryn
Als die letzten Worte verklangen, straffte der Bote das Pergament mit einem weiteren Nagel, prüfte den festen Sitz des Schreibens und trat einen Schritt zurück, um sein Werk zu betrachten. Zufrieden mit seiner Aufgabe, wandte er sich um und schritt davon, das Königswappen auf seinem Mantel schimmernd im Licht der sinkenden Sonne.