Charakterbogen
Charaktervorstellung von Anselm Werdenberg.
Allgemeines
Name: Anselm Werdenberg
Geschlecht: männlich
Alter: 32 Jahre
Größe: 1,78m
Rasse: Mensch
Kultur: Europäer
Wohnort: Wildnis
Herkunft: Eptingen (HRR)
Religion: römisch Katholisch; christlich
Berufung: ehemaliger Ministerialer (Freier)
Aussehen und Merkmale
Äußeres
Anselm Werdenberg
Durch sein einstiges Amt als Ministerialer gibt Anselm sich höflich und ist stets bemüht um ein sittliches Auftreten. Durch die Falten, welche sein Gesicht unterschwellig zieren, wirkt er etwas älter als er eigentlich ist. Er scheint für gewöhnlich trotz alledem jedoch freundlich und in gewisser Weise heiter. Durch sein fortgeschrittenes Alter und die Strapazen des vielen Herumkommens in den Ländereien seiner Heimat ist er allerdings über die Jahre etwas gemächlicher geworden. Auch haben ihn die Jahre gelehrt, etwas ruhiger in seinem Umgang mit anderen zu sein, tritt man jedoch mit ihm in Kontakt, unterhält er sich rege und gern mit seinem Gegenüber. Über seine wesentlichen physischen Merkmale lässt sich anmerken, dass er bisher keine sichtlichen Beschwerden aufweist, abgesehen einer unterschwelligen Narbe über seinem rechten Ohr. Seine Körpergröße von 1,78 Metern ist dabei recht durchschnittlich, wobei ihn auch seine allgemein recht stämmige Statur, seine braunen Haare sowie die blau-grünen Augen kaum aus einer größeren Menschenmenge kaum herausstechen lassen würden.
Charaktereigenschaften
Vor seiner Abreise aus seinen heimischen Ländereien pflegte er ein relativ positives Verhältnis zu seinem Markgrafen und Lehnsherren, Markgraf Wiekenand von Grechsfurth. Alles in allem kann über ihn dabei behauptet werden, dass Anselm an sich ein durchaus ambitionierter, ehrgeiziger Mann mittleren Alters ist. Seine Visionen galten bisher ganz der Erfüllung ihm aufgetragener Aufgaben, weshalb es ihm ein besonderes Anliegen ist, diese auch möglichst mangelfrei auszuführen und gesteckte Ziele zu erreichen.
Neben seiner persönlichen Einstellung besitzt er allerdings eine schwärmerisch-romantische Zuneigung zu der jüngeren, 25 jährigen Richara, welche er jedoch bereits seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Auf seinen Reisen durch die Ländereien seines Lehnsherren für Verwaltungsaufgaben schwärmt er nur allzu gern von ihr und verliert sich in Gedanken schwelgen über sie, was ihm seine Reisen durchaus erleichterte.
Trotz seiner Neigung, viel für eine makellose Bilanz und bestmögliche Ausgänge zu tun, würde er es jedoch nie wagen, ihm Nahestehenden Leid zuzufügen. Ganz gegenteilig nimmt er es in Kauf, sich Weisungen zu widersetzen, sollten dabei ihm wichtige Personen in beispielsweise der Ausführung seiner Pflichten zu Schaden kommen können. Auch wenn er offensichtlich eine “Der Zweck heiligt die Mittel”-Position vertritt, gibt es auch für ihn Grenzen, die nicht überschritten werden sollten - was jedoch durchaus situativ zu beurteilen ist.
Am Wichtigsten ist ihm bei seinem grundlegenden Handeln immer, ob er mit seinen Entscheidungen auch später d’accord gehen kann. Sein innerer Kompass ist in der freien Ausführung seiner Aufgaben meist oberste Richtlinie seines Handelns, welcher ihn bisher nur selten im Stich gelassen hat. Angesichts seiner einstigen “Berufung” besitzt er eine gewisse Ehrfurcht vor dem Adel und ihm höhergestellten Personen. Er fügt sich ohne Weiteres in das Ständesystem und die Gesellschaftsordnung, was er allerdings im gleichen Zug ebenso von anderen erwartet. Das Gesetz sieht er dabei jedoch eher als Instrument, um die Gesellschaft formen zu können - von dem er bis vor kurzem noch selbst rege Gebrauch machte - und widerspenstige Geister zu fügen, als tatsächlichen Garant für ein harmonisches Zusammenleben.
Stärken und Schwächen
Stärke: seine verwalterischen Qualitäten
Stärke: Kenntnisse über höfische Manier
Stärke: rhetorisch bewandert
Schwäche: verfolgt irrationale Denkmuster
Schwäche: seine Angst zu scheitern verleitete ihn bisher des Öfteren dazu von gewohnten Verhaltensmustern abzuweichen und auf beispielsweise unangemessener Brutalität zurückzugreifen
Fähigkeiten
Seine Vergangenheit lehrte ihn das grundlegende Fechten (dieses auf einem recht gehobenen Niveau) und Bogenschießen. Jedoch besitzt er abgesehen von seinen theoretischen Fähigkeiten keine nennenswerten Gewandtheiten in handwerklichen Künsten, abgesehen grundsätzlichster Notwendigkeiten wie dem Nähen oder der grundlegenden Nahrungsverarbeitung. Nennenswert ist jedoch, dass er ein intensives Studium im Bereich der Künste der Schrift und Buchbinderei absolvieren konnte und durch seinen Stand die Falknerei beherrscht.
Vorgeschichte
Anselm wuchs als Sohn des Waldemar Werdenberg von Eptingen und Emilia von Eptingen auf. Als einziger Sohn seiner Eltern genoss er eine überdurchschnittliche Ausbildung in kindlichen Jahren, welche jedoch fern der Qualität der eines jungen Adeligen lag. Im Alter von Acht Jahren hatte er anfängliche Teilhabe an einfachen verwalterischen Aufgaben seines Heimatdorfes, wobei er jedoch seinem Vater dabei eher über die Schulter sah, als selbst aktiv zu werden. Sein Vater stand in den Diensten der Markgrafen zu Grechsfurth, welchen die Familie bereits seit mehreren Generationen diente. Sein Vater war jedoch der erste Ministeriale der Familie, welcher mit einem Lehen ausgestattet wurde, was es dieser erleichterte sich finanziell und politisch abzusichern. Als er mit 14 anschließend mündig wurde, stellte er sich selbst in den Dienst des Markgrafen, was ihm selbst eine große Ehre, seinen Eltern jedoch zuwider war. Dieser Umstand spielte jedoch kaum mehr eine rechte Rolle, da erst ein gutes Jahr später sein Vater in einer Fehde seines Herren umkam, als das Dorf Eptingen unerwartet überfallen wurde und auch einen Teil der Bewohner das Leben kostete.
Auf diese makabere Art und Weise wurde anschließend der erst 15 jährige Anselm mit der Verwaltung dieser Siedlung betraut, welche er anfangs nur mühselig wieder aufbauen konnte, wobei ihm seine Ausbildung jedoch zu Gute kam. Seine Mutter verfiel bereits wenige Wochen nach diesem Zwischenfall bereits in eine tiefe Depression und Wahn, weshalb sie sich zwei Jahre darauf das Leben durch einen giftigen Trunk nahm. Zwar war Anselm bis dahin bereits über den Verlust seines Vaters hinweggekommen, jedoch hatte er zu dieser Zeit zu viel durch seine Aufgaben zu tun, als dass er sich die Zeit nahm, um ernsthaft um seine Mutter zu trauern. Er verdrängt die Gedanken der Trauer, indem er sich in der Arbeit verlor und seine Pflichten immer wichtiger nahm, was ihm zwar einen Namen unter den Bediensteten einbrachte, ihn auf den ersten Blick allerdings auch verbittert scheinen lassen konnte. Daraufhin zogen die Jahre ins Land, das kleine Dörfchen wurde zu einer beschaulichen kleinen Stadt, gute Ernten wurde eingefahren und die Lebensumstände waren weit entfernt davon schlecht zu sein. Dies hielt an, bis der einst sehr junge Anselm um die Ende 20 war.
Wenngleich er bisher zwar an kleineren Scharmützeln gegen Wegelagerer oder Banditen teilgenommen hatte, war er bis dahin noch nie Teil einer größeren Schlacht, was sich in den nächsten Jahren jedoch ändern sollte. Bauernaufstände mehrten sich, Auseinandersetzungen mit anderen Adeligen mit seinem Herren schienen unausweichlich und die Gemüter erhitzten sich. Das Töten wurde für Anselm Beruf, wenn doch auch einige Schlachten geschlagen werden mussten, damit er sich wahrlich an diesen Teil seines "Handwerks" gewöhnt hatte. Es machte ihm zwar keine sonderliche Freude feindlich gesinnte Menschen zu töten, allerdings verstand er es eher als einen nicht unerheblichen Teil und gewisser Maßen Privileg Teile der Garnisonen seines Herren führen zu dürfen und gemeinsam mit den übrigen Niederen Adeligen Sieg, aber auch Niederlagen einzufahren.
Er wurde zunehmend privilegierter und erwies sich als durchaus nützlich, wenngleich er sicherlich nicht der beste Kämpfer war, so lagen seine Talente in der Planung und den Strategien sowie seinem ungebrochenen Willen zu siegen und den Erfolg sein nennen zu können. Mit der Zeit wurden die Schlachten und Angelegenheiten allerdings verhängnisvoller. Die Feinde, welchen er sich gegenübersah, wurden mächtiger und zahlreicher. Letztlich lag der Markgraf mit zwei Herzögen in Fehde, wobei nicht nur die Überzahl, sondern auch die politischen Ausmaße erdrückend waren. Ein anfänglicher Streit um das Schürfrecht von Saline artete letztlich zu einem Regionsstreit aus, wodurch sich das Blatt zugunsten der verfeindeten Dynastie wendete und mächtige Verbündete in den Konflikt involvierte. Schlussendlich wurde ihm seine Verbissenheit zum Verhängnis, da er sich unter keinen Umständen ergeben wollte, der Feind jedoch zu mächtig war. Von dem alten Lehen seines Herren war kaum mehr übrig als verkohlte Ruinen und die noch unbeschädigte Domäne des Markgrafen. Dieser befahl die Kapitulation, wobei die folgenden Friedensverhandlungen stark zu Ungunsten derer zu Grechsfurth ausging. Da er selbst zwar ein Freier war, seine Siedlung im Zuge dessen zerstört wurde sowie sein Hab und Gut verlor und er auch seinen Stolz gekränkt sah, beschloss er die Ferne aufzusuchen und sich anderswo ein neues Leben aufzubauen. Stets in der Hoffnung eines Tages wieder ein Mann von Ansehen und mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut zu werden oder womöglich gar selbst ein Mann von Bedeutung sein zu können. So beträgt es sich, dass er sich nun auf ein Schiff aufmachte, um sich in anderen Ländern ein neues Leben aufzubauen und stößt nun auf Eldoria.