Name:
Marcus Mallus
Alter:
24 Jahre
Rasse:
Mensch; Europäer
Religion:
Christentum
Geburtsort:
Nordhorn (Heiliges Römisches Reich deutscher Nation)
Beruf:
Hochmeister der Christlichen Allianz
Wohnort:
-kurzweilig untergebracht in Sparta-
Aussehen:
Groß mit blonden, zurückgestrichenen Haaren und gepflegtem Vollbart; blaue Augen; muskulöser Körperbau; Narbe über einem Auge sowie am Oberkörper und den Armen
Stärken:
- sehr diszipliniert
- extremst loyal
- geübt im Umgang mit Schwert und Schild
- kann Lesen und Schreiben
- Führungstalent
Schwächen:
- kann schwer eigene Entscheidungen treffen
- empathielos
- keine Erfahrung im Kampf
- Paranoia, leichte Nyktophobie (Angst vor Dunkelheit), Schlafprobleme und Albträume
- einseitig blind
Geschichte
Geboren als einziger Sohn eines Hofschreibers, wuchs Marcus in nur sehr geringer Armut auf. Seine Mutter, eine Magd, diente in einem niederen Adelshaus. Sie selbst wohnten in einem kleinen Haus in der Kleinstadt Nordhorn, welche im Besitz des Grafen zu Bentheim-Steinfurt war – ein treuer Vasall des Heiligen Römischen Reiches. Durch seinen Vater lernte Marcus auch bald das Lesen und Schreiben, sowie Manieren von seiner Mutter. Er wuchs als anständiger, christlicher Junge auf.
Im Jahre 1337 begann der hundertjährige Krieg. Im Nachbarreich Frankreich entbrannte ein Konflikt um den Königsthron. So nah an der Grenze Frankreichs fürchtete der Graf sich davor, dass der Krieg auch sein Land betreffen könnte. Er schickte seine Männer in alle Orte, die sich in seinem Besitz befanden, um potentielle Soldaten zu finden. Es fanden sich einige – darunter auch Marcus, der mittlerweile zu einem jungen Mann herangewachsen war und seinen Vater bei seinen Tätigkeiten als Schreiberling unterstützte. Die Entscheidung, sich von seinen Eltern zu trennen, fiel ihm nicht leicht, doch ihnen wurde eine vergleichsweise große Summe Gold angeboten. So kam es, dass er sich von seiner Familie trennte und eine Ausbildung zum Soldaten begann.
Er kam unter im Schatten der Burg Bentheim, gemeinsam mit mehreren hundert anderen Männern, welche aus demselben Grund hier waren wie er. Schon bald schwor er dem Grafen seine Treue und begann mit dem Training. Schwert und Schild waren es, was es für ihn galt zu führen. Andere trainierten mit Lanzen oder Armbrüsten. Ganze Tage verbrachte er mit dem Training. Doch nicht nur die Kampfkunst wurde ihm nahegelegt, sondern ebenso Disziplin. In einer Formation stehen, ohne aus der Reihe zu fallen. Befehle auszuführen, ohne sie zu hinterfragen. Anweisungen Folge zu leisten, ohne zu widersprechen. Mit jedem Tag seiner Ausbildung wurde er emotionsloser, härter, kälter, überzeugter. Ein Soldat, wie er im Buche stand. Auch wenn er noch nie in einer richtigen Schlacht gekämpft hat - Er war bereit für den Krieg.
Doch der Krieg kam nicht. Er hielt sich fern von den Grenzen. Und nun war ein ganzes Heer ohne Sinn und Zweck. Viele wurden entlassen, Heim geschickt oder woanders benötigt. Marcus war einer der Wenigen, die das Glück hatten, bleiben zu dürfen. Für ihn galt es in Zukunft, in der Gegend um die Burg zu patrouillieren. Eine unschöne Aufgabe, bedenkt man die sumpfige, moorige Umgebung und die dunklen und dichten Wälder. Doch ein Befehl ist ein Befehl, und eine Pflicht ist eine Pflicht.
Seine Laterne schaukelte in der Hand. Selbst mit ihrer Hilfe konnte man kaum mehrere Meter schauen. Auch vereinzelte Nebelschwaden machten das Sehen schwer. Bedrohlich bewegten sich die Wipfel der Tannen im Wind, wie schwarze Finger griffen sie in den Himmel. Schritt für Schritt kämpfte er sich durch den matschigen Grund, in dieser sternlosen Nacht.
Schon seit Stunden verfolgte er nun schon die Fußabdrücke im Sumpf. Es schienen mehrere gerüstete Männer zu sein. Langsam, mit dem Schwert in der einen und der Laterne in der anderen Hand, folgte er den tiefen Spuren im Matsch. Teilweise sank er schon bis zum Knie in den Schlamm. Doch er würde diese Männer finden, welche ungestattet und bewaffnet in das Land des Grafen eindrangen. Es waren bloß eine Hand voll, vielleicht ein halbes Dutzend. Mit dem Überraschungseffekt auf seiner Seite würde er es leicht mit ihnen aufnehmen können.
Weitere Stunden vergingen und die ersten Sonnenstrahlen durchbrachen so langsam das Dach der unzähligen Zweige und Äste über ihm. Wie weit war er bereits gegangen? Irgendetwas war anders. Noch immer stapfte er durch den matschigen und sumpfigen Untergrund. Doch wo waren die Spuren? Hektisch schaute er sich um. Nichts. Keine Spuren im Schlamm, nur die eigenen. Fluchend drehte er wieder um, seinen eigenen Abdrücken entlang. Doch sie verliefen sich mit der Zeit in dem feuchten Untergrund. Nun stand er da, im Morgengrauen, tief in einem Sumpf, ohne einen Weg hinaus. Seine innere Unsicherheit verleugnend, ging er selbstsicher in die nächstbeste Himmelsrichtung. Noch weitere Stunden vergingen und langsam wurde der Boden unter ihm fester. Schon bald verschwanden auch die Bäume um ihn herum und in der Ferne sah man bereits hohe, teils schneebedeckte Berge. Wo auch immer er war, dies war nicht das Land des Grafen.
Dies bestätigte sich, als er vor den einschüchternd hohen Mauern der Stadt Greifenstein stand, wo sein neues Leben in Parsifal beginnen sollte.