Charaktervorstellung skylor_01

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[GESCHICHTE]

Nory Rhyk | Sommer vor 8 Jahren

“Felix, komm wir müssen uns beeilen!”
“Kein Grund sich zu beeilen, Jacob, wir haben alle Zeit der Welt.”
Jacob blieb stehen, drehte sich zu seinem Adoptivbruder um, der ihm lachend folgte, dabei einen Teil der Schafherde, die beide zum Weiden hatten herauslassen sollten, vor sich her treibend.
Felix beeilte sich kein bisschen, ehe er mit den Tieren zu Jacob aufschloss, doch Jacob lachte einfach nur über die Trödelei des anderen, ging wieder weiter, unterhielt sich mit seinem besten Freund. Sie waren Kinder, sie hatten tatsächlich alle Zeit der Welt, ihre Eltern hatten ihnen nur auferlegt vor Sonnenuntergang zu Hause zu sein und laut dem Stand der Sonne war es erst kurz nach Mittag.

Nory Rhyk | Sommer vor 4 Jahren

“Felix, komm, wir müssen uns beeilen!”
“Kein Grund sich zu beeilen, Jacob, wir haben alle Zeit der Welt.”
Jacob blieb stehen, drehte sich nicht um, sein Blick war gefesselt von der Aussicht, die sich ihnen im Tal am Fuße des kleinen Berges auftat, auf dessen Kuppe sie nun angekommen waren.
Felix schloss zu ihm auf, das Lachen auf seinen Lippen erstarb in dem Moment, wo er herabsah, das zerstörte Lager erblickte, von dem nichts mehr als verkohlte Überreste zu erkennen waren.
Jacob sah zu seinem Bruder herüber, dessen Gesichtsausdruck sich entschlossen verhärtete, bevor Felix ohne weitere Worte losstürmte, den Abhang herunterrannte, mehrfach fast stolperte, doch sich davon nicht aufhalten ließ, einfach weiterrannte, als könnte er seinen Augen nicht glauben, was sehr deutlich erkennbar war.
Vergessen war die Euphorie ihres gelungenen Überfalls, die Stimmung zwischen ihnen war gedrückt, als Jacob den steinigen Abhang langsam herunterging, Felix in der Mitte des Lagers neben einer verkohlten Leiche knien sah, Verzweiflung in seinen Augen.
Mitfühlend legte Jacob eine Hand auf Felix’ Schulter, der davon jedoch nichts mitzubekommen schien, sich verzweifelt umsah, doch in dem ausgebrannten Lager befand sich nichts, was ihm auch nur einen Funken Hoffnung darauf geben konnte, dass irgendwer ihrer Familie überlebt hatte.
“Felix?”, fragte Jacob leise, nachdem einige Minuten vergangen waren und Felix sich nicht mehr gerührt hatte. Langsam stand der Angesprochene nun auf, sah Jacob fragend an, blickte dann wieder durch das Lager.
“Wer auch immer das war, könnte noch in der Nähe sein. Wir sollten weiterziehen.”, sagte Felix dann, seine Stimme klang seltsam distanziert, als er sich in Bewegung setzte. Jacob beobachtete ihn besorgt, folgte seinem Bruder aber dann.
Sie hatten nur noch einander, keiner von ihnen würde den jeweils anderen jemals allein lassen. Egal, was passierte.

Godwana | vor etwa 4 Monaten

“Felix, komm! Wir müssen uns beeilen, wenn wir heute noch ankommen wollen!”
“Kein Grund sich zu beeilen, Jacob! Wir haben alle Zeit der Welt!”
Frustriert ließ Jacob sein Pferd anhalten, drehte sich im Sattel um und sah zu seinem besten Freund, seinem Bruder, der etwas hinter ihm zurückgeblieben war, sich nicht anstrengte ihm schneller zu folgen, sich wie immer Zeit damit ließ wieder zu ihm aufzuschließen.
Felix grinste ihm nur zu, hielt sein Pferd ebenfalls an, das nervöse Tier begann unter ihm zu tänzeln, war unwillig stehenzubleiben, doch Felix hielt es ohne Probleme unter Kontrolle.
“Wir werden niemals pünktlich kommen!”, beschwerte sich Jacob erneut, schüttelte genervt den Kopf und ließ sein Pferd weiterlaufen, bevor noch irgendetwas aufgrund von Felix’ fehlender Vorsicht passierte. Er folgte weiter dem schmalen Pfad, den sie eingeschlagen hatten, nachdem sie die letzte Stadt hinter sich gelassen hatten. Ihr nächstes Ziel Jerusalem war noch weit entfernt und es galt dieses zu erreichen, bevor die Nacht einsetzen würde und mit ihr all die seltsamen Kreaturen erschienen, die ihnen im schlimmsten Falle den Tod bringen könnten.
Kleinere Steinchen wurden von den Hufen seines Reittiers zur Seite gekickt, fielen neben dem hölzernen Pfad in die Tiefe und Jacob gab die Zügel etwas vor, damit das Pferd nicht stolperte. Das Geräusch der Hufe war deutlich hörbar, wurde von der Steinwand zu seiner Linken widerhallend zurückgeworfen.
“Dann legen wir halt zwischendurch eine Rast ein.”, meinte Felix nun, “Es liegen sicher noch andere Städte auf dem Weg”
“Andere Städte? Wie wäre es, wenn du dich einfach mal an Planungen halten würdest?”
Felix lachte, lenkte sein Pferd hinter Jacob her, darauf achtend, dass das Tier die Füße vorsichtig aufsetzte, die Steigung des Weges zu stark, als dass sie sich auch nur ein wenig Unachtsamkeit leisten könnten
“Planungen gehören nicht zu meiner Vorgehensweise.”, erwiderte er und Jacob schnaubte genervt, bevor er antwortete:
“Hast du überhaupt eine Vorgehensweise?” Jacobs Pferd schlug unwillig mit dem Kopf, als er sich wieder nach hinten umdrehte, damit sein Gewicht verlagerte.
“Nicht wirklich, du bist schließlich derjenige, der vorgeht.” Felix lachte leise.
“Aha, finden wir uns heute wieder lustig?”
“Finden wir bis heute Abend nach Jerusalem? Man weiß es nicht.”
“So viele ungeklärte Fragen.” Als sein Pferd leicht stolperte, sah Jacob wieder eilig nach vorne, nahm die Zügel etwas kürzer, lenkte mehr in Richtung der Steinwand, bog kurz darauf in einen Tunnel ein, der den Weg für eine kurze Zeit durch das Gestein führte.
“Und so viel Zeit sie zu beantworten.”, stimmte Felix ihm zu, die Schritte seines Pferdes klapperten gut hörbar auf dem Holz, als das temperamentvolle Tier ein wenig abrutschte und versuchte sich im Trab abzufangen. Felix hielt es zurück, war solches Verhalten von diesem gewohnt, doch in dem Moment scheute das Tier vor dem Weg in die Wand, als es kurz Blickkontakt zu seinem Artgenossen verlor und strauchelte zur Seite. Einer der Hufe geriet dabei zu nahe an die Kante des Holzweges, die dort dünneren Bretter brachen und das sich dabei aufbäumende Pferd strauchelte endgültig.
Mit einem erschrockenen Aufschrei krallte sich Felix an den Hals des Tieres, zog damit Jacobs Aufmerksamkeit auf sich.
“Felix?”, rief Jacob nach dem anderen, drehte schnell wie es in dem engen Tunnel ging sein Pferd, als Felix ihm nicht antwortete, nur das Brechen von Holz war zu hören, das panische Aufwiehern von Felix’ Pferd zerriss die Luft.
Weiteres Holz brach, Panik stand in Felix’ Augen als er angsterfüllt zu Jacob herübersah, der zu geschockt war, um anders zu reagieren, als wie versteinert zu beobachten, wie Felix letztendlich rücklings mit seinem Pferd abstürzte, den steilen Abhang hinunterfiel.
Er konnte hören, wie beide Körper mehrfach auf dem Stein aufschlugen, keine Schreie, nur das hörbare Brechen von Knochen, abrutschende Steine, dann schließlich Stille.
Nur zögerlich raffte sich Jacob genug zusammen, abzusteigen, langsam an den zerbrochenen Weg heranzutreten, herabzusehen. Schock hielt ihn immer noch gefangen, er konnte nicht realisieren, was gerade passiert war.
Auch mehrere Minuten später, in denen Jacob sein Pferd den Weg weiter nach unten geführt hatte, nun vor der verkrüppelten Leiche seines Freundes kniete, dessen Blut den hellen Sand am Ufer des Flusses säumte, in ein ausdrucksloses Gesicht blickte und kein einziges Lebenszeichen mehr von diesem vernehmen konnte, drang es nicht zu durch, was geschehen war.

Stunden später kann man Jacob dabei beobachten, wie er alleine durch einen dichten Wald reitet. Leise redet er mit sich, was sich zunächst anhört wie abstrakte Selbstgespräche, doch bei genauerem Hinhören, kann man heraushören, dass er sich mit jemand anderem zu unterhalten scheint.
“Das war ziemlich knapp, nicht wahr?”, Jacob lacht, “Das hätte übel ausgehen können, wenn du nicht schnell genug reagiert hättest.”
Kurze Stille, nur das gleichmäßige Geräusch von Hufen auf weichem Waldboden ist hörbar.
“Was meinst du damit? Wir haben bereits genug Zeit verloren, Felix, wir müssen uns beeilen.”
Mit diesen Worten treibt Jacob sein Pferd in einen gleichmäßigen Galopp, reitet in schnellem Tempo durch den Wald, alleine, nur begleitet von der Illusion, dass sich sein Leben kein wenig verändert hat.

Zusammenfassung

Jacob ist eine Waise, hat seine biologischen Eltern bereits in frühen Jahren bei einem Überfall von Räubern verloren, welche ihn jedoch bei sich aufnahmen. Teil dieser Räuberfamilie war auch Felix, der etwa in Jacobs Alter war und mit dem er zusammen aufwuchs, wodurch die beiden so etwas wie Brüder wurden.
Beide wurden gleich ausgebildet, lernten den Umgang mit Waffen, aber auch die Arbeit mit Vieh, Bestellung von Felder, das Angeln, damit sie helfen konnten, die Familie zu ernähren, die dauerhaft als Nomaden durch ganz Parsifal zogen. Dabei waren die beiden oft alleine, wurden zu zweit auf kleinere Raubzüge geschickt und wurden ein eingespieltes Team.
Das änderte sich ab dem Tag, wo ihr Lager im Norden angegriffen wurde. Jacob und Felix waren zu dem Zeitpunkt nicht vor Ort, kehrten aber Tage später zu einem niedergebrannten Lager zurück, wo sie vergeblich nach Überlebenden suchten.
Schließlich sahen beide ein, dass sie ihre Familie endgültig verloren hatten, schworen einander, dass sie beide den jeweils anderen niemals verlassen würden, sie immer einander haben würden.
So zogen sie zusammen weiter durchs Land, von Stadt zu Stadt, stahlen, was nicht auffiel, nahmen ungesicherte Siedlungen und Häuser aus, überlebten auf Kosten anderer, schlugen ihr Lager fast täglich woanders auf, lebten einfach in den Tag hinein, versuchten einfach irgendwie ihr Überleben zu sichern.
Eines Tages waren beide auf dem Weg von Lohengrin nach Jerusalem, nahmen dabei einen steilen Holzpfad, der hinter MerEk zum Wasser herab führt. Felix’ Pferd scheute auf dem Weg nach unten, stützte dabei mit ihm ab und riss Felix dabei mit in den Tod.
Jacob konnte das Ereignis nicht wirklich realisieren, verdrängte das Geschehe, ritt weiter als sei nichts geschehen, redete sich ein, Felix würde wie immer hinter ihm her reiten, bildete sich nach einiger Zeit sogar ein dessen Stimme zu hören.
Auf dem weiteren Weg nach Jerusalem, der anders als geplant mehrere Tage in Anspruch nahm, was Jacob auf weitere Nachfragen immer auf Felix schieben würde, verschlimmerte sich Jacobs psychischer Zustand weiter, bis er sich schließlich einredete, dass Felix einen anderen Weg als er selber eingeschlagen hätte und er deswegen vor Ort auf den anderen warten müsste.
So siedelte sich Jacob am Strand an.

[STECKBRIEF]

Psychische Störung (zweite Persönlichkeit)

Da Jacob bis heute nicht realisiert hat, dass Felix in Wahrheit tot ist, hat er mit der Zeit einige Störungen entwickelt, die es ihm erlauben, die Abwesenheit seines Bruders (zumindest für ihn) logisch zu erklären. Eine große Rolle dabei spielt dabei seine zweite Persönlichkeit, die er in den ersten Tagen an seinem ersten, wirklichen Siedlungsort entwickelt hat.
Diese zusätzliche Persönlichkeit stellt im Grunde Jacobs Bruder Felix dar, beruht aber auf Jacobs Gedächtnis, weiß demnach nicht, dass er eigentlich tot ist.
Keine der beiden Persönlichkeiten (Jacob, Felix) wissen, wann sie übernommen haben, oder dass sie überhaupt nur eine einzelne Person sind. Beide wissen nur, dass sie zwischendurch seltsame Gedächtnislücken haben oder auch nicht wissen, wie genau sie jetzt an einen gewissen Ort gekommen sind, nachdem ein Persönlichkeitswechsel stattgefunden hat. Beide haben keine Erinnerung an das, was passiert, wenn sie gerade nicht die Kontrolle haben.
Getriggert wird ein solcher Wechsel durch plötzlichen Stress (plötzlich auftauchende Bedrohung, aber auch ungewohnte Situationen), findet ansonsten immer wieder zufällig statt.
Kennzeichnend für Jacobs Persönlichkeit ist, dass er sich meistens am Hof aufhält, immer noch drauf wartend, dass sein Bruder wiederkommt, während man Felix meist außerhalb antreffen kann. Für Außenstehende ist nur am Verhalten erkennbar, welchen von beiden man gerade trifft.

Alter: 18 Jahre
Größe: 1,80m
Wohnhaft: östlich der verlassenen Burg zwischen Greifenstein und Sturmhafen
Zugehörigkeit: Greifenstein
Beruf/Beschäftigung: Jacob versucht einen kleinen Hof mit Vieh zu betreiben, während Felix seine Zeit lieber damit verbringt durch die Welt zu streifen
Religion: Christentum

Persönlichkeit 1 (Jacob)

Eigenschaften: wirkt ausgeglichen, hat aber eine instabile Psyche, neigt deswegen manchmal zu emotionalen Ausbrüchen - variierend zwischen Wutanfällen bis hin zu Panikattacken; höflich, freundlich, aber distanziert; nicht der schlauste, manchmal etwas schwer von Begriff; rücksichtlos
Stärken: besitzt keine wirkliche Stärke, kann alles eher nur mittelmäßig
Schwächen: hat keine hohe Ausdauer, gibt schnell auf, wenig loyal, nicht sonderlich stark, feige,
Ängste: Höhenangst, Angst vor Klippen
Zusätzliches: psychische Störung wie beschrieben

Persönlichkeit 2 (Felix)

Eigenschaften: zu Fremden ebenfalls höflich, allerdings zugleich manchmal etwas forsch; unternehmungslustig; schweigsam in größeren Gruppen, recht geschwätzig, wenn mit wenigen Leuten umgeben; gibt nicht viel von sich selber preis, misstrauisch aufgrund seiner Vergangenheit als Räuber; sorgt gerne für Streit, anderen daher eher feindselig gesinnt, auch wenn er das zunächst nicht zeigt
Stärken: Umgang mit Schwert und Pfeil und Bogen, kann gut mit Tieren, guter Lügner
Schwächen: zu leichtsinnig, extreme Selbstüberschätzung (Jacobs Körper ist deutlich schwächer als sein eigentlicher), feige, wenig loyal
Ängste: Höhenangst, Angst vor Feuer (Fackeln ausgenommen)
Zusätzliches: “ausgedachte” Persönlichkeit

Gemeinsame Eigenschaften beider Persönlichkeiten

mangelnde Loyalität gegenüber anderen (dazu erzogen worden), Lügner (streiten begangene Taten immer auf den jeweils anderen), würden beide für ihren Bruder alles tun (ohne zu wissen, dass zumindest einer von ihnen nicht existiert), sind durch die wechselnde Persönlichkeit stark eingeschränkt was ihr Gedächtnis angeht (wissen nie, was der andere getan hat, bevor ein Wechsel stattgefunden hat)

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Die Charaktervorstellung ist top.
Ich finde es gut,wie du existierende Orte auf der Map einbindest, und dass deine gesamte Geschichte auf Parsifal spielt.
Du bist einer der wenigen Eingeborenen.

Auch der Rest deines Chars ist gut gelungen,mit Stärken und Schwächen und ausführlichen Charakterzügen und Eigenschaften

Mein Char lebte auch in einer Räuberbande in Nory Ryk

6 „Gefällt mir“

Wow, danke für dein positives Feedback^^
Ist mir tatsächlich auch aufgefallen, dass es sehr wenig Eingeborene gibt, was mMn recht schade ist, Parsifal hat so viel ungenutztes Potential, dass man für Chars verwenden kann

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Danke. Danke für diese CV

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