CV Darius Ravaryn | ShI3daK4yn

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Name: Darius Ravaryn

Alter: 26

Rasse: Mensch

Geschlecht: Männlich

Religion: Christlich inspiriert, glaubt an die Existens des Christlichen Gottes, hält jedoch nicht an diesem fest

Berufung: Stratege/Taktiker, König von Caldaris

Herkunft: Siedlung auf der Ebene Vicanthia

Wohnort: Caldarisches Reich

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Aussehen:


Quelle: https://de.pinterest.com/pin/1026820783829501729/

Darius ist 1,88 Meter groß und von schlanker, aber definierter Statur. Sein Gesicht ist markant und scharf geschnitten – mit hohen Wangenknochen, einer geraden Nase und einem kantigen Kinn. Seine Haut ist auffallend blass und wirkt fast makellos. Seine Augen sind von einem kühlen, silbrigen Grau und wirken durch ihre helle Färbung besonders intensiv. Seine Augenbrauen sind dunkel, leicht geschwungen und betonen seinen durchdringenden Blick. Sein Haar ist tiefschwarz, leicht gewellt und fällt ihm oft ungebändigt über die Stirn. Es ist mittellang, reicht bis knapp über den Nacken und wirkt, als würde es sich kaum zähmen lassen. Seine Lippen sind schmal und haben eine natürliche Blässe, während sein Gesicht meist ausdruckslos oder von einem kaum merklichen Zug um den Mund gezeichnet ist. Seine Ohren sind unauffällig geformt. Seine Hände sind schmal mit langen Fingern, die präzise und kontrollierte Bewegungen andeuten. Sein gesamtes Erscheinungsbild wirkt aristokratisch und wohlproportioniert, mit einer natürlichen Eleganz, die nicht erzwungen erscheint.

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Charaktereigenschaften:

Darius ist ein scharfsinniger und zurückhaltender Mann, dessen Intellekt und taktisches Geschick ihn stets einen Schritt voraus sein lassen. Er spricht nur, wenn es nötig ist, und seine Worte sind wohlüberlegt. Geheimnisvoll und unnahbar gibt er wenig über sich preis, während sein seltenes Lächeln mehr verbirgt, als es offenbart.

Er handelt nach einem eigenen Moralkodex, unabhängig von Gesetzen oder Erwartungen, und bleibt auch in schwierigen Situationen ruhig und beherrscht. Wer sein Vertrauen gewinnt, findet in ihm einen treuen, aber schwer durchschaubaren Verbündeten. Darius beobachtet, analysiert und wartet geduldig auf den richtigen Moment – immer mit einem Plan, den nur er kennt.

Persönlichkeitsmerkmale

Mysteriös: Niemand kennt seine ganze Geschichte. Er spricht selten über sich selbst und gibt nur bruchstückhafte Informationen preis. Gerüchte ranken sich um seine Vergangenheit, doch kaum jemand weiß, was wirklich wahr ist. Seine Ausdrucksweise ist oft doppeldeutig, als würde er die Wahrheit bewusst verbergen.

Analytisch & Berechnend: Jede seiner Handlungen wirkt durchdacht. Er beobachtet sein Umfeld genau, wägt alle Optionen ab und trifft Entscheidungen mit kühler Logik.
Emotionskontrolle: Auf den ersten Blick scheint er emotionslos – seine Mimik bleibt selbst in Extremsituationen neutral. Doch unter dieser Maske brodelt möglicherweise ein Sturm, den er meisterhaft verbirgt.

Charismatisch & Einschüchternd: Seine ruhige Art kann faszinierend sein, aber auch beängstigend. Menschen fühlen sich entweder angezogen oder meiden ihn instinktiv.

Unabhängig: Er verlässt sich nur auf sich selbst. Vertrauen ist für ihn ein Fremdwort, denn er hat gelernt, dass jeder Mensch eine eigene Agenda verfolgt.

Unnahbar & Distanziert: Er hält andere bewusst auf Abstand. Selbst wenn er mit jemandem zusammenarbeitet, bleibt eine emotionale Barriere bestehen. Er lässt niemanden zu nah an sich heran – sei es aus Misstrauen oder aus Angst, verletzt zu werden.

Ehre- Und Tugendhaft: Darius gilt für die weite Welt, für jene die ihn kennen, als ein Tugend- und Ehrenhafte Mann der Unschuldigen und Armen zur Seite stand und für jene einsteht welche es nicht selbst können.

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Stärken

Präziser Bogenschütze: Seine ruhige Hand und sein scharfes Auge machen ihn zu einem meisterhaften Schützen, der seine Ziele mit tödlicher Genauigkeit trifft.

Scharfsinn & strategisches Denken: Er plant vorausschauend, erkennt Muster und analysiert Situationen mit beeindruckender Präzision.

Geduld & Disziplin: Darius kann lange warten, ohne die Fassung zu verlieren, und handelt erst, wenn der perfekte Moment gekommen ist.

Unabhängigkeit & Selbstständigkeit: Er verlässt sich auf seine eigenen Fähigkeiten und kommt auch in schwierigen Lagen allein zurecht.

Geheimnisvolle Ausstrahlung: Sein undurchdringliches Wesen macht es schwer, seine wahren Absichten zu durchschauen, was ihm taktische Vorteile verschafft.

Schnelles Reaktionsvermögen: Erkennt Bedrohungen früh, reagiert intuitiv und möglichst schnell.

Politische Finesse: Er hat gelernt, mit Adligen, Händlern und Mächtigen auf Augenhöhe zu verhandeln.


Schwächen

Soziale Distanz & Misstrauen: Er hält andere auf Abstand und vertraut nur wenigen, was ihn isolieren kann.

Sturheit & Eigenwille: Darius folgt seinem eigenen Kodex und weigert sich oft, Ratschläge anzunehmen oder Autoritäten zu gehorchen.

Schwerfälligkeit in spontanen Situationen: Während er im Voraus planen kann, fällt es ihm schwer, plötzliche Veränderungen oder impulsive Handlungen zu akzeptieren.

Emotional verschlossen: Seine kühle Fassade macht es schwer für andere, eine enge Bindung zu ihm aufzubauen, was ihn oft einsam erscheinen lässt.

Perfektionismus & Selbstkritik: Fehler akzeptiert er nur schwer und macht sich selbst den größten Druck, immer alles richtig zu machen.

Schwache Teamfähigkeit: Arbeitet lieber allein und hat Probleme mit Kooperation, besonders wenn er Autoritätspersonen untergeordnet ist.

Rachegedanken: Lässt Kränkungen oder Verrat nicht los, was ihn zu impulsiven Handlungen treiben kann.

Körperliche Erschöpfung ignorieren: Überschätzt oft seine Ausdauer und riskiert damit Überlastung oder Verletzungen.

Kalte Berechnung: Handelt oft rational statt emotional, was ihn für andere herzlos wirken lässt.

Angst vor dem Unbekannten: Darius misstraut dem, was er nicht begreifen, verstehen oder vorhersehen kann.

Kalter Pragmatismus: Seine moralischen Grenzen sind fließend; er tut, was notwendig ist, egal, wie düster der Weg ist.

Schlafstörungen: Aufgrund von seiner Arbeit in der Nacht und den lauernden Gefahren, hat Darius nachts noch kaum Ruhe um zu schlafen. So verschläft er meist den gesamten Vormittag samt Mittag.


Fähigkeiten

Schreiben und Lesen: Beherrscht das Lesen und Schreiben auf hohem Niveau, kann verschlüsselte Botschaften analysieren und fehlerfrei schreiben.

Umgang mit Pfeil und Bogen: Präzise Schüsse auf große Distanzen, schnelle Nachlade-Techniken, treffsicher bei Bewegung und in widrigen Bedingungen.

Reiten: Sicherer Umgang mit Pferden, schnelles Reiten auch im Gelände und Verständnis für Tierverhalten.

Schwimmen: Bewegen im Wasser, lange Tauchzeiten

Sprachgewandtheit: Rhetorisch geschickt. Zu dem beherrscht er das Lesen und Schreiben.

Orientierung: Findet sich ohne Karten zurecht, nutzt Sterne und Naturzeichen, Gespür für Wege und Gelände.

Verschleierung: Kann Informationen und Emotionen verbergen

Tierbindung: Führt bzw. fühlt eine innerliche Bindung zu Raben

Kampftechniken: Darius ist nicht sonderlich geübt im Nahkampf, jedoch beherrscht er einige Techniken um sich aus Notsituationen, befreien zu können.

Wirtschaftsverständnis: Darius lernte seid der Führung von Caldaris und seine erstmalige Führung eines ganzen Reiches, wie die Wirtschaft funktioniert und konnte mit seinen bestehenden Fähigkeiten, weitere erlenen


Geschichte

Die weiten Ebenen von Vicanthia waren eine Landschaft der Kontraste. In den Sommern erblühte das Grasland in sattem Grün, während eisige Winter den Boden in starre Kälte hüllten. Hier, in einer kleinen Siedlung südlich der Hauptstadt Caldaris, wurde Darius geboren. Seine Mutter, eine stille, aber kluge Frau, war die Tochter eines angesehenen Jägers, während sein Vater ein hochangesehener Händler war, der sein Leben mit Geschick und Verhandlungsgabe bestritt. Von Anfang an fiel Darius durch sein ruhiges Wesen auf. Während andere Kinder lachten, tobten und schrien, beobachtete er mit scharfem Blick die Welt um sich herum. Sein Vater versuchte früh, ihn in den Handel einzuführen, doch Darius zeigte wenig Interesse an Verhandlungen oder dem Leben eines Händlers. Es war die Natur, die ihn faszinierte. Die Bewegung der Tiere, das Flüstern des Windes, das Muster von Spuren im Boden – all das prägte seinen wachsamen Geist. Schon in jungen Jahren erkannte Darius, dass Worte oft nicht die Wahrheit enthielten, doch Spuren im Boden logen nie. Sein Großvater, ein erfahrener Jäger, nahm sich seiner Ausbildung an. Mit sechs Jahren hielt er seinen ersten Bogen in den Händen – ein einfaches, aber gut gearbeitetes Stück Holz. Stundenlang übte er in der Nähe der Felder, beobachtete Vögel und kleine Tiere, versuchte, ihre Bewegungen vorherzusehen, doch die der Raben waren ihm immer ein Rätsel und unvorhersehbar. Sein Körper war damals noch schwach, doch sein Wille war stark. Er ließ sich nicht von Fehlschüssen entmutigen, sondern analysierte jeden Fehler, versuchte zu verstehen, warum der Pfeil sein Ziel verfehlte. Sein Großvater lehrte ihn nicht nur den Umgang mit dem Bogen, sondern auch Geduld, Tarnung und die Kunst der lautlosen Bewegung. „Ein Jäger, der gehört wird, ist ein toter Jäger“, sagte er oft. Darius nahm sich diese Worte zu Herzen.

Mit zehn Jahren begann eine Freundschaft, die sein Leben prägte.

An einem kalten Herbsttag, als ein Händler neue Köcher und Pfeile in die Siedlung brachte, beobachtete Darius das Training der jüngeren Jäger. Sein Blick fiel auf einen Jungen, der sichtlich Schwierigkeiten mit dem Bogen hatte. Die Haltung war falsch, der Griff zu fest, die Pfeile verfehlten immer wieder das Ziel. Neugierig trat Darius näher und beobachtete schweigend. Schließlich sprach er den Jungen an: „Du hältst ihn falsch. Dein Griff ist zu verkrampft.“ Der Junge, Ari Lester, sah ihn zunächst skeptisch an. Doch Darius ließ sich nicht beirren. Er nahm seinen eigenen Bogen und zeigte ihm die richtige Haltung. Von diesem Tag an begann eine Freundschaft, die auf gegenseitigem Respekt und stetiger Verbesserung basierte. Sie trainierten gemeinsam – Darius brachte Ari das Bogenschießen bei, während Ari ihn im Schwertkampf herausforderte. Doch ihre Freundschaft war mehr als nur gemeinsames Training. Oft saßen sie am Feuer und sprachen über Themen, die für Jungen ihres Alters ungewöhnlich waren – Glaube, Moral, der Sinn des Lebens. Ari war gläubig, er glaubte an die Lehren des Christentums, während Darius skeptischer war. Doch statt sich zu streiten, ergänzten sie sich. Ari erklärte ihm die Welt aus der Sicht des Glaubens, während Darius mit Logik und Strategie argumentierte. Eines Abends, während eines besonders tiefgründigen Gesprächs, sprach Darius einen Schwur aus: „Ich werde dich nie verraten. Mein Gedächtnis für Taktik und Strategie gehört dir, so wie dein Glaube dich führt.“ Ari lachte und klopfte ihm auf die Schulter. „Dann hoffe ich, dass du dein Wort hältst, Darius.“

Mit fünfzehn Jahren begann Darius, die Welt um sich herum mit anderen Augen zu sehen. Sein Vater, der hochangesehene Händler, wollte ihn in das Geschäft einführen, doch Darius fühlte sich fehl am Platz. Die steifen Verhandlungen, das Feilschen um Waren – es lag ihm nicht. Sein Herz gehörte nicht dem Handel, sondern der Jagd, der Strategie, dem Überleben in der Wildnis. Doch das war nicht sein einziger Konflikt. Sein Vater hatte große Pläne für ihn und wollte ihn mit der Tochter eines wohlhabenden Geschäftspartners vermählen. Für Darius war dies eine Kette, eine Fessel, die ihn an ein Leben binden würde, das er nicht wollte. Er versuchte, seinen Vater umzustimmen, doch der Mann ließ nicht mit sich reden. Eines Nachts entschied sich Darius. Er ließ alles zurück – sein Zuhause, seine Familie, seine Kindheit. Mit nur einem Bogen, einem Dolch und einigen Vorräten verließ er Vicanthia. Er hinterließ keine Nachricht, kein Wort des Abschieds. Ari Lester erfuhr erst am Morgen von seinem Verschwinden. Wut und Enttäuschung erfüllten ihn, doch tief in seinem Inneren wusste er, dass Darius seinen eigenen Weg gehen musste.


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Jahre vergingen, und Darius wanderte durch das Land. Er lernte, sich in Städten unsichtbar zu machen, Sprachen zu beherrschen, sich als jemand auszugeben, der er nicht war. Seine Fähigkeiten mit dem Bogen wurden immer besser und ähnelten bei nahe denen eines Erfahrenen Erwachsenen Kriegers, sein Verstand wurde schärfer. Er verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Jäger, Bote, Spion – was auch immer nötig war, um zu überleben. Doch er vertraute niemandem mehr. Er hatte gelernt, dass Bindungen eine Schwäche waren. Dennoch, tief in seinem Inneren, erinnerte er sich an Ari. An die gemeinsamen Schwüre. Doch sein altes Leben war vergangen – und er konnte nicht zurückblicken.

Mit neunzehn Jahren stieß Darius auf einen Mann, der sein weiteres Leben prägen sollte: Cailan Vorr, ein ehemaliger Spion und Stratege eines königlichen Hofes, der sich aus unbekannten Gründen ins Exil begeben hatte. Cailan war ein verschlagener Mann mit scharfen Augen und einem Verstand, der jede Lüge erkannte. Er bemerkte Darius’ Beobachtungsgabe und sein Talent zur Täuschung und nahm ihn unter seine Fittiche. „Es gibt viele Arten zu kämpfen, Junge. Die Dummen schwingen das Schwert. Die Klugen lassen andere das Schwert für sie schwingen.“ Unter Cailans Anleitung verfeinerte Darius seine Fähigkeiten. Er lernte nicht nur, sich in der Wildnis zu bewegen, sondern auch, sich in Städten zu verbergen. Er wurde Meister der Verschleierung, ein Mann, der sich in jeder Gesellschaftsschicht bewegen konnte, ohne aufzufallen. Er lernte das Schreiben und Lesen in mehreren Sprachen, trainierte seinen scharfen Verstand, und Cailan brachte ihm die Kunst des taktischen Denkens bei. Vor allem aber wurde Darius bewusst, dass Macht nicht allein durch Waffen, sondern durch Informationen gewonnen wurde.
Mit zweiundzwanzig Jahren trennte sich Darius von Cailan und begann, für sich selbst zu arbeiten. Er ließ sich in der Stadt Seyvar nieder, einem Handelszentrum außerhalb des Caldarischen Reiches. Hier konnte er seine Fähigkeiten nutzen – sei es als Jäger, Kundschafter oder Mittelsmann für diskrete Angelegenheiten. Zu dem kaufte er sich ein Pferd, welches er außerdem zu Reiten lernte vom Stallhalter.
Darius wurde für seine Sprachgewandtheit bekannt. Er konnte mit Adligen sprechen, als wäre er einer von ihnen, und mit Bettlern, als hätte er ihr Leid geteilt. Sein schnelles Reaktionsvermögen und seine Fähigkeit, blitzschnell zu analysieren, machten ihn zu einem geschätzten Verbündeten, aber auch zu einem schwer zu fassenden Gegner. Er baute sich ein Netz aus Kontakten auf, doch er blieb stets auf Abstand. Vertrauen war eine Schwäche, die er sich nicht leisten konnte. Dennoch dachte er manchmal an Ari Lester. Ob sein alter Freund ihn längst vergessen hatte? Zu dem wurde seine Tätigkeit in der Wildnis mehr zu mehr weniger und dem Jagen selbst, schreibt er selbst trotz seines Talents und Können, keine hohe Wichtigkeit mehr zu. Viel mehr, kümmert er sich derzeit um die Angelegenheiten seinerseits mit seinen Worten und praktischem Verhalten.


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Als Darius sechsundzwanzig wurde, gelangte er in die Hauptstadt Caldaris. Seine Erfahrung machte ihn zu einem wertvollen Akteur in den politischen Intrigen der Stadt. Er arbeitete im Verborgenen für den Außenminister Roy Charles Yinvalur, lieferte Informationen, beobachtete und zog Fäden, die anderen verborgen blieben. Hier erkannte er, dass Diplomatie nichts anderes war als ein Spiel – ein Spiel, das er mit Vergnügen spielte. Er wusste, wann er sprechen und wann er schweigen musste. Sein analytischer Verstand ließ ihn Lügen durchschauen, seine Orientierungsfähigkeit half ihm, sich selbst in den verwinkelten Gassen der Hauptstadt zurechtzufinden. Doch eines Tages erhielt er eine Einladung zu einem diplomatischen Treffen in einer Burg westlich von Caldaris. Ein Treffen, das über das Schicksal des Reiches entscheiden könnte.

Er ritt durch die kalte Morgenluft, die Burg in Sichtweite. Der Wind zerrte an seinem schwarzen Mantel, der um seinen Körper flatterte, während sein treues Pferd mit gleichmäßigem Tempo voranschritt. Als er näher kam, erkannte er die imposante Silhouette der Festung, die sich gegen den grauen Himmel erhob. Der steinerne Bau war in eine düstere Atmosphäre gehüllt, als ob er selbst von der Schwere des bevorstehenden Ereignisses wusste. Darius hielt inne, bevor er das Tor erreichte. Etwas war anders. Der Weg war verlassen, keine Wachen in Sicht, keine Eskorte, die ihn begleitete – alles war still, ungewöhnlich still. Der große Torbogen öffnete sich langsam, und er ritt in den Hof der Burg. Die Mauern waren hoch und aus rotem Stein, doch die kalte Atmosphäre schien alles in dieser Umgebung zu ersticken. Er wusste, dass der Tod in den Hallen dieser Burg nicht weit entfernt sein konnte. Seine Sinne waren geschärft, sein Verstand tat, was er am besten konnte: analysieren. Irgendetwas stimmte hier nicht. In den düsteren Hallen der Burg fand er sich allein wieder. Kein Diener, kein höfischer Begleiter. Nur Stille, die sich wie ein drückender Mantel über die Räume legte. Und dann, ganz plötzlich, die Tür eines privaten Gemachs, die leicht geöffnet war. Mit einem entschlossenen Schritt trat Darius ein. Doch was er vorfand, war ein Bild des Schreckens. Roy Charles Yinvalur, der angesehene Diplomat, lag leblos auf dem Boden. Der Mann, dessen Name einst in den höchsten Kreisen des Reiches geehrt wurde, war nun ein Schatten seiner selbst. Der Raum war in ein gedämpftes Licht getaucht, und die kalte Stille des Todes umhüllte ihn. Darius kniete sich nieder und betrachtete den Körper des Mannes. Kein Blut, keine Verletzungen, die auf ein gewaltsames Ende hindeuteten. Doch der Tod hatte ihn ereilt – und das in einer Weise, die Darius’ Instinkt erweckte. Es war kein Zufall. Der Diplomat war nicht einfach gestorben. Sein Blick wanderte durch den Raum und blieb an einem Tisch hängen, auf dem ein dicker, in Leder gebundener Wälzer lag. Das Buch hatte keinen Titel, aber der Einband war abgenutzt, als ob es oft benutzt worden war. Darius’ Neugierde war geweckt. Er wusste, dass dieses Buch von Bedeutung sein musste. Vielleicht war es ein Tagebuch, eine Sammlung von Notizen oder sogar eine verschlüsselte Botschaft – etwas, das Licht in das Dunkel des Mordes bringen konnte. Er nahm das Buch, ohne sich weiter an der Leiche des Diplomaten aufzuhalten. Während er den Raum verließ, spürte er, wie der Gedanke an den Mord ihn nicht losließ. Der Mann, der in diesem Raum gestorben war, war mehr als nur ein Diplomat. Er war ein wichtiger Spieler, dessen Tod nicht nur eine persönliche Tragödie war, sondern möglicherweise das Schicksal eines ganzen Reiches beeinflusste.

Von nun an, führt Darius ein Leben mit einem düsteren Geheimnis, wie wird sich seine Geschichte weiter entwickeln?..

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Extras

Verbindung zu den Raben


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Es kommt immer wieder vor, dass Raben über ihm kreisen – scheinbar zufällig, doch es geschieht oft genug, dass es nicht mehr nur ein Zufall sein kann. Ob er durch die Straßen einer Stadt geht, in der Wildnis rastet oder einen dunklen Plan schmiedet – irgendwo in seiner Nähe sind diese schwarzen Vögel.

Er selbst spricht selten darüber, doch es ist offensichtlich, dass er eine besondere Verbindung zu ihnen hat. Vielleicht erinnern sie ihn an etwas Vergangenes. Vielleicht sieht er in ihnen eine Art Spiegelbild – klug, anpassungsfähig, aber auch gefürchtet und missverstanden. Manchmal scheint es, als würde er mit ihnen kommunizieren, ohne ein einziges Wort zu sagen.

Wenn er innehält und den Blick hebt, folgen die Raben seiner Bewegung. Und wenn er einmal wirklich wütend oder entschlossen ist, dann sind es oft ihre unheilvollen Rufe, die den Moment begleiten. Manche halten sie für ein schlechtes Omen – doch er selbst empfindet sie als stille Verbündete.


Leitmotiv

https://www.youtube.com/watch?v=C6Ne8aV9GEk

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Grüße,
hab Dank für die CV. Nur ein paar Kleinigkeiten:

Religion: Der Char muss leider gewissermaßen gläubig sein und auch einer Konfession (Katholizismus, Orthodoxie, Lumenchristentum, …) angehören. Ich würde sagen, dass er mindestens an den christlichen Gott glauben muss, aber er ihm auch schnurzpiepegal sein kann. :smiley: Auch unter den echten Christen gab es Halunken. :wink:
Was mit „christlich inspiriert“ gemeint ist, ist nicht ganz klar, deshalb schreibe ich das. :slight_smile:

Fähigkeiten: Gib bitte an, welche Sprachen er kann. Außerdem sehe ich das schnelle Reaktionsvermögen eher als Stärke an.

Eine Anmerkung:

Bedenke, dass Du keine Informationen von Deinem früheren Char mit auf diesen nehmen darfst. Roy darf ihm also keine Informationen über Charaktere und so etwas vermacht haben.


Der Rest passt; eine lange und interessante Geschichte. Wenn Du fertig bist, schreibe mir bitte. :smiley:

Hab Dank fürs Überarbeiten. Nun passt alles. :slight_smile:
Das @Team kann die CV annehmen.

Dunkle Schatten über Eldoria

Darius zog die Kapuze seines abgetragenen Mantels tiefer ins Gesicht, während er sich lautlos durch die staubigen Pfade Eldorias bewegte. Der Wind trug das leise Flüstern der Blätter und das ferne Wiehern von Pferden mit sich, doch seine Gedanken kreisten nur um das, was er in Gang gesetzt hatte.

Die Nachricht, die er hinterlassen hatte, war klug gewählt. Kein Name, keine Spur, nichts, was ihn mit dem Verschwinden von Roy Charles Yinvalur in Verbindung bringen konnte. Und doch… Gerüchte begannen sich über das Menschenreich zu verbreiten, flogen von Dorf zu Dorf, von Händlern zu Reisenden. Ein angesehener Mann war verschwunden, und niemand wusste, warum.

Darius wusste, dass er tiefer graben musste. Seine Nachforschungen führten ihn durch die staubigen Straßen der Siedlungen, durch die dunklen Ecken der Handelslager und die zwielichtigen Tavernen entlang der großen Handelsrouten. Er hörte zu, beobachtete und kaufte sich mit ein paar Münzen das Schweigen der einen und die Worte der anderen. Immer wieder fiel dabei ein Muster auf – Spuren, die in eine Richtung führten. Ein verborgenes Netzwerk, das im Schatten operierte.

Die Infiltration beginnt

Darius verstand, dass rohe Gewalt nicht zum Ziel führen würde. Diese Gruppe war kein gewöhnlicher Banditenhaufen. Sie war ein stilles Gespinst aus Spionen, Söldnern und Gelehrten, die Wissen sammelten und handelten, verborgen vor den Augen der Welt. Niemand sprach ihren Namen aus – vielleicht, weil nur wenige ihn überhaupt kannten.

Als wandernder Kundschafter gab er sich aus, ein Suchender nach Wissen, ein Mann, der Informationen beschaffte – für den richtigen Preis. Es dauerte Wochen, doch schließlich wurde er von einem Kontakt geprüft. Zunächst testeten sie ihn mit kleinen Aufträgen: Botschaften überbringen, Gerüchte streuen, unliebsame Zeugen verschwinden lassen. Darius erfüllte sie mit einer Präzision, die ihm bald einen Ruf einbrachte. Er lernte die verborgenen Treffpunkte der Gruppe kennen, erkannte die verborgenen Zeichen, die ihre Präsenz andeuteten, und erfuhr von den geheimen Versammlungen, die mal in verlassenen Ruinen, mal tief in den Wäldern abgehalten wurden.

Doch das wahre Geheimnis offenbarte sich erst, als er Zugang zu ihren Aufzeichnungen erhielt. Dort fand er es – den wahren Grund für Roy Charles Yinvalurs Tod. Yinvalur war weit mehr als nur ein angesehener Mann gewesen. Er hatte Einfluss auf die mächtigsten Handelsrouten des Menschenkontinents, kannte die verborgensten Abkommen zwischen Adelshäusern und Gilden und besaß Schriften, die Geschäfte und Bündnisse enthüllten, von denen niemand wissen sollte.

Die Mörder hatten ihn nicht nur zum Schweigen gebracht – sie hatten seine Aufzeichnungen gestohlen. Mit diesem Wissen konnten sie Handelsströme manipulieren, Verträge brechen, ganze Regionen ins Chaos stürzen. Wer immer hinter dem Mord steckte, suchte nicht nur nach Kontrolle, sondern nach uneingeschränkter Macht über das Wirtschaftsgefüge des Kontinents.


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Der Fall der Schatten

Mit diesem Wissen schmiedete Darius seinen eigenen Plan. In den folgenden Wochen begann er, Zweifel und Zwietracht unter den Mitgliedern der Gruppe zu säen. Er fälschte Botschaften, ließ Spuren verschwinden und lenkte Verdächtigungen auf die ranghöchsten Köpfe. Misstrauen begann sich auszubreiten, Verbündete wurden zu Feinden, alte Bande zerbrachen.

Als das Chaos seinen Höhepunkt erreichte, schlug Darius zu. In einer blutigen Nacht ließ er die verbliebenen Anführer durch falsche Informationen in eine Falle laufen. Bewaffnete Söldner, die er im Namen eines rivalisierenden Fürsten angeheuert hatte, lauerten ihnen auf. Sie wurden ausgelöscht, ihre Schriften verbrannt, ihr Name – falls er überhaupt je existierte – aus den Schatten Eldorias getilgt.

Als der Morgen graute, stand Darius auf einer Anhöhe und blickte über das weite Land, auf die flackernden Reste dessen, was einst ein verborgenes Machtzentrum gewesen war. Er zog seinen Mantel enger um sich, ließ die Asche hinter sich und verschwand in die Dunkelheit – ein Schatten, der gekommen war, um andere Schatten zu vertreiben.

Der Schatten von Caldaris

Nachdem der Aschenzirkel – oder das, was von ihm übrig war – im Staub der Geschichte versank, hatte Darius sich nicht zurückgelehnt. Der Sturz dieses Netzwerks hatte eine Lücke hinterlassen, eine Lücke, die andere Mächte nur zu gerne füllen würden. Während er seinen eigenen Weg durch die Schatten Eldorias bahnte, erreichte ihn eine beunruhigende Nachricht: Caldaris, einst eine blühende Stadt, versank im Chaos.

Die Verwaltung war verschwunden. Niemand wusste, wohin sie gegangen war oder ob sie überhaupt noch lebten. Selbst Ari Lester, der König und ein alter Freund von Darius, war nicht mehr aufzufinden. Doch das beunruhigte Darius nicht. Ari war immer ein Mann gewesen, der seinen eigenen Weg ging – wenn er fort war, dann sicher aus einem Grund, der keinen Schatten über ihn warf.

Doch Caldaris war führungslos, und wenn es eines gab, das Darius nicht ertragen konnte, dann war es ein Ort ohne Kontrolle. Also nahm er sich dessen an. Ohne Ankündigung, ohne Widerstand. Die Bürger fügten sich, denn es gab niemanden sonst, der Ordnung bringen konnte. Unter seiner Hand stabilisierte sich die Stadt, doch er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis Caldaris endgültig fallen würde.

Der letzte Atemzug von Caldaris

Caldaris war eine sterbende Stadt. Die Handelswege verfielen, Ressourcen wurden knapp, und ohne eine funktionierende Verwaltung war es nur eine Frage der Zeit, bis sie gänzlich von der Welt verschluckt wurde. Darius erkannte, dass es sinnlos war, etwas zu halten, das nicht mehr zu retten war. Doch er würde nicht zulassen, dass sein Volk mit der Stadt unterging.

Er begann, die Bürger auf der Welt zu verteilen, schickte sie in sichere Regionen, zu Siedlungen und Städten, die sie aufnehmen würden. Doch nicht alle verließen Caldaris. Einige blieben zurück – vor allem die Bergmänner, die weiter Kohle abbauten, solange es noch möglich war. Noch war die Mine nicht versiegelt, doch Darius wusste, dass dieser Tag kommen musste. Die Kohlevorräte würden gesichert, bevor er die Mine einschütten ließ, damit kein Plünderer oder Fremder sie je für sich beanspruchen konnte.

Doch er wusste, dass es nicht reichte, die Menschen einfach fortzuschicken. Sie brauchten eine neue Heimat, eine neue Ordnung, unter der sie weiterhin in Sicherheit leben konnten. Also ließ er westlich von Caldaris, neben einer alten, aber noch standhaften Burg, ein Dorf errichten. Hier sollten jene unterkommen, die sich weiterhin unter seinem Schutz wähnten. Handwerker, Bauern, ehemalige Händler – sie alle fanden hier eine neue Zuflucht, fernab des drohenden Verfalls ihrer alten Heimat.


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Camila – Ein Licht in der Dunkelheit

Trotz all dieser Entwicklungen hielt Darius sich nicht ausschließlich in Caldaris auf. Für kurze Zeit führte ihn sein Weg nach Xantia, der Hauptstadt Eldorias. Nicht aus Vergnügen oder Neugier, sondern um Informationen zu sammeln, alte Kontakte zu pflegen und die politische Lage im Auge zu behalten.

Dort begegnete er Camila.

Sie war keine Kämpferin der Untergrundarenen, keine Söldnerin oder Assassinin. Camila war eine Knappe eines angesehenen Ritterordens, erzogen in Pflichtbewusstsein und Ehre. Und doch hatte sie einen scharfen Verstand und war nicht blind für die dunklen Intrigen, die Eldoria durchzogen.

Schon bei ihrer ersten Begegnung in Xantia schien sie von Darius fasziniert zu sein. Sie hatte von seinen Taten gehört – von der Art, wie er Caldaris unter seine Kontrolle gebracht hatte, von der unnachgiebigen Entschlossenheit, mit der er seine Entscheidungen fällte. Sie suchte seine Nähe, nicht nur aus Neugier, sondern weil sie etwas in ihm sah, das er selbst längst abgestreift hatte: eine verlorene Menschlichkeit, ein Funken Ehre in einem Mann, der sich der Dunkelheit verschrieben hatte.

Doch Darius blieb unbeeindruckt. Er erkannte ihre Stärke, ihren Mut, ihr gutes Herz – doch für ihn war Nähe eine Schwäche. Vertrauen bedeutete Verletzlichkeit, und das konnte er sich nicht leisten. So hielt er sie auf Abstand, auch wenn er wusste, dass Camila nicht so leicht aufgeben würde.

Der Schatten, der im Licht wandelt

Mit der Zeit wurde Darius Ravaryn mehr als nur der Herr über Caldaris und das neu errichtete Dorf westlich der Stadt. Sein Name gewann an Gewicht, seine Taten hallten über die Grenzen des Menschenkontinents hinaus. Händler sprachen in Ehrfurcht von ihm, Adelige sahen ihn als strategischen Verbündeten, und einfache Bürger betrachteten ihn als einen Mann, der Sicherheit und Ordnung brachte.

Für die Öffentlichkeit war Darius Ravaryn ein ehrenhafter und gerechter Mann – einer, der half, wenn Hilfe benötigt wurde. Er hatte eine sterbende Stadt gerettet, den Menschen ein neues Zuhause gegeben und bewiesen, dass man sich auf ihn verlassen konnte. Seine organisierte, kalkulierte Art ließ ihn als einen Anführer erscheinen, der alles unter Kontrolle hatte. Einflussreiche Persönlichkeiten zollten ihm Respekt, einige sahen in ihm gar einen künftigen Herrscher.

Doch wenn die Nacht hereinbrach, wurde eine andere Seite von ihm sichtbar – eine Seite, die nur wenige kannten und die noch weniger überlebten.

Die Wahrheit war, dass sein Weg nicht ohne Feinde blieb. Die Schatten, in denen er sich einst bewegte, hatten lange Arme, und nicht jeder war erfreut über seine wachsende Macht. Es gab jene, die ihn aus der Dunkelheit heraus beobachteten, die ihn tot sehen wollten. Rivalen, alte Feinde, Menschen, die noch offene Rechnungen mit ihm hatten.

Darius erkannte, dass sein Gleichgewicht zwischen Licht und Schatten ins Wanken geriet. Während er am Tag als ehrenhafter Beschützer galt, musste er sich in der Nacht vor den Messern derer hüten, die ihn stürzen wollten. Der Preis für Macht war Aufmerksamkeit, und Aufmerksamkeit war gefährlich.

Er wurde vorsichtiger. Wachsam. Jeder Schatten, jede Bewegung in der Dunkelheit konnte eine Bedrohung sein. Er konnte es sich nicht leisten, unachtsam zu werden – nicht, wenn so viel auf dem Spiel stand.

Das Licht hatte ihm eine Stellung gegeben, die ihm Türen öffnete. Doch in den Schatten lauerte noch immer der Preis, den er dafür zahlen musste.

Der Weg geht weiter

Nach seinem kurzen Aufenthalt in Xantia kehrte Darius nach Caldaris zurück, um das nächste Kapitel seines Plans in die Tat umzusetzen. Die Kohlemine war noch nicht versiegelt, doch der Tag rückte näher, an dem er diesen letzten Schritt vollziehen musste. Das neue Dorf westlich von Caldaris wuchs, und mit ihm eine neue Gemeinschaft, die unter seiner Leitung bestand.

Doch Darius wusste, dass Eldoria niemals stillstand. Neue Bedrohungen würden kommen, neue Feinde aus den Schatten treten. Und während die Menschen begannen, sich in der neuen Heimat einzurichten, blieb er wachsam. Denn sein Kampf war noch lange nicht vorbei.


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OOC

Caldaris
Die Geschichte von Darius ist mit der mit Caldaris gleichzusetzen. Das Schicksal der Stadt wird in dieser CV Aktualisierung erklärt, unwahrscheinlich dass ich die Stadtvorstellung updaten werde. Spätestens dann wenn sie vollständig aufgelöst wird ^^.

Steckbrief Update
-Politische Finesse wurde bei den Stärken hinzugefügt
-Wirtschaftsverständnis wurde bei den Fähigkeiten hinzugefügt
-Ehren- und Tugendhaft wurde bei Persönlichkeitsmerkmale hinzugefügt
-Kalter Pragmatismus wurde in Schwächen hinzugefügt
-Schlafstörungen wurde in Schwächen hinzugefügt.

Gerne einmal abchecken liebe @Waldmaus und dann eben Bescheid geben hier drunter oder am besten via Discord, ob alles passt mit dem Update :smiley:

PS: Ich füge später wenn ich am PC bin noch Bilder hinzu…(erledigt!)

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Ein rastloser Geist

Darius Ravaryn war kein Mann, der verweilte. Auch wenn sich westlich von Caldaris ein neues Leben zu formen begann, hielt es ihn selten lange an einem Ort. Die Handelsrouten, die er sich über Jahre aufgebaut hatte, reichten weit über die Grenzen der bekannten Königreiche hinaus, und mit jeder Reise wuchs sein Einfluss. Doch Einfluss war kein Ziel – es war ein Werkzeug. Für ihn. Der Name Caldaris begann, ihm vorauszueilen. Händler sprachen ihn mit Respekt aus, manche gar mit Ehrfurcht. Für viele war er ein Erlöser aus Chaos und Not. Doch für Darius war dieser Ruhm wie eine Last auf den Schultern. Denn er wusste, wie viel Blut an seinen Händen klebte – und wie viel davon noch fließen würde, wenn er diesen Weg weiterging. Und dennoch ging er weiter.

Erinnerungen, die nie verblassen

Nach seiner Rückkehr aus Xantia war Camila immer wieder in seinen Gedanken aufgetaucht – nicht wie ein Dorn, sondern wie ein flüchtiger Sonnenstrahl durch das Nebelgrau seiner Erinnerung. Sie hatte etwas in ihm gesehen, das er selbst längst vergraben glaubte: einen Kern, den selbst die Dunkelheit nicht ganz erstickt hatte. Er fragte sich, was sie wohl dachte, jetzt, wo sein Name überall kursierte. Ob sie glaubte, er sei der Mann geworden, den sie in ihm zu erkennen glaubte. Oder ob sie erkannt hatte, dass er nie vorgehabt hatte, sich ändern zu lassen. Darius war kein Held. Er war auch kein König. Er war ein Mann mit einem Ziel, das er nicht einmal mehr klar benennen konnte. Sicherheit? Ordnung? Oder war es schlicht das Bedürfnis, die Kontrolle zu behalten, um nie wieder Spielball der Welt zu sein?


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Ein Blick in den Abgrund

In den langen Nächten, wenn das Feuer in seiner Kammer erlosch und nur das Knacken des Holzes zu hören war, war Darius allein mit seinen Gedanken. Und die waren keine freundlichen Begleiter. Jeder Fortschritt im Westen bedeutete neue Verantwortung. Die Menschen erwarteten Schutz, Richtung, Entscheidungen. Doch er war ein Mann, der im Schatten gelernt hatte zu überleben – nicht im Licht zu führen. Immer häufiger stellte er sich dieselbe Frage: Bin ich noch der Mann, der einst durch Blut und Stahl seinen Platz in der Welt erkämpft hat? Oder war er zu etwas anderem geworden – etwas, das er selbst nicht mehr begriff?
Nicht aus Stolz. Nicht aus Eitelkeit. Sondern aus einem schlichten, nüchternen Kalkül heraus keimte in ihm der Gedanke: Was, wenn aus dem Dorf eine Stadt würde? Nicht irgendeine, sondern eine, die seinen Namen trug, sein Vermächtnis sicherte. Nicht, um zu herrschen – sondern um zu schützen, was er aufgebaut hatte, aber Darius traute sich selbst nicht. Er hatte genug Städte gesehen, die durch Gier und Machtgier zugrunde gingen. Er kannte die Spielchen der Adligen, die Schwächen der Bürokraten, die Scheinheiligkeit der Priester. Eine Stadt bedeutete nicht nur Mauern, Handel und Gesetze – sie bedeutete Versuchung. Und Darius hatte mehr als einmal erlebt, wie nah der Sturz war, wenn man sich zu sicher wähnte.

Ein Weg ohne Rückkehr – im Schatten des eigenen Namens

Darius stand am Rand des Dorfes, das inzwischen längst kein Dorf mehr war. Die Dächer reichten weiter als je zuvor, die Feuerstellen glühten bis tief in die Nacht, und der Klang von Hämmern und Stimmen durchdrang die Stille der Ebene. Alles war gewachsen – geordnet, strukturiert, stark.

Sein Werk. Und doch fühlte es sich fremd an.

Er hatte diesen Ort geschaffen, um Menschen Sicherheit zu geben. Nicht, weil er Mitleid empfand – Mitleid war ein Gefühl, das ihm irgendwann verloren gegangen war – sondern weil Ordnung Leben schuf, wo Chaos nur Tod brachte. Und vielleicht, in einem seltenen Moment von Klarheit, auch weil ein Teil von ihm sehen wollte, ob aus Blut und Stahl doch etwas anderes entstehen konnte. Was hatte er noch zu verlieren? Die Wahrheit war: fast alles. Denn je mehr entstand, desto verwundbarer wurde alles. Seine Entscheidungen hatten Gewicht. Fehler waren nicht mehr nur sein Problem – sie würden Wellen schlagen, durch Mauern dringen, Leben kosten. Und tief in ihm nagte die Angst, dass der Tag kommen würde, an dem er wieder werden müsste, was er einst war: kalt, berechnend, tödlich. Und das war der wahre Grund, warum er zögerte, dem Ort einen Namen zu geben. Warum er trotz aller Pläne keine offizielle Stadtgründung verkündete. Der Gedanke war da – lebendig, brennend – aber sein Vertrauen in sich selbst war brüchig. Denn Darius Ravaryn kannte den Schatten. Er war darin geboren, hatte darin überlebt, hatte darin getötet. Licht war schön – aber es machte sichtbar. Und sichtbar zu sein bedeutete, angreifbar zu sein.

Ein Schatten, der Schutz gewährt

Darius Ravaryn war kein Freund vieler Worte. Seine Präsenz allein reichte, um Ruhe auf dem Platz einkehren zu lassen, um Streit zu beenden oder Entscheidungen zu beschleunigen. Die Menschen im Dorf – bald mehr als nur ein Dorf – kamen schnell dahinter: Wer Darius begegnete, begegnete einem Mann, der nichts versprach, aber alles hielt. Er war kalt, ja. Unnahbar. Viele mieden seinen Blick, flüsterten seinen Namen nur mit Vorsicht. Und doch… sie kamen zu ihm. Mit Fragen, mit Bitten, mit Problemen. Nicht, weil er freundlich war, sondern weil er zuverlässig war. Seine Antworten waren selten warm, aber immer klar. Seine Entscheidungen selten gütig, aber stets gerecht. Was Darius nicht beabsichtigt hatte, geschah trotzdem: Er wurde zu einem Fixpunkt. Nicht durch Nähe – sondern durch Haltung. Und je mehr Verantwortung er trug, desto mehr spürte er das Gewicht jener, die zu ihm aufsahen. Nicht aus blinder Verehrung, sondern aus Hoffnung. Und Darius… begann zu antworten. Nicht mit Umarmungen, nicht mit Lob oder Phrasen, sondern mit Taten.


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Ein neues Caldaris

Der Name kam nicht über Nacht. Wochen vergingen, vielleicht Monate, in denen der Ort keinen offiziellen Titel trug. Die Menschen nannten ihn „den Westen“, „das neue Land“ oder einfach „bei Ravaryn“. Doch als Darius eines Morgens durch die Gassen ging, zwischen Holzfassaden und Steinmauern, und sah, wie sich Elfen, Zwerge, Menschen und sogar einige Nordlinge Seite an Seite am Brunnen versammelten – da traf ihn etwas, das er nicht erwartet hatte: ein Gefühl von Zugehörigkeit. Er sprach den Namen schließlich selbst aus. In aller Einfachheit. Ohne Zeremonie, ohne Ansprache. „Dies ist Caldaris.“ Nicht das alte Caldaris, das sich im Staub verloren hatte. Sondern ein neues. Eines, das aus Trümmern geboren wurde, nicht um eine Festung zu sein, sondern ein Zuhause.
Und unter seiner Führung nahm es Form an – nicht als Ort der Macht, sondern als Ort des Miteinanders. Rassen- und Kulturoffenheit war für Darius kein Ideal, sondern eine logische Notwendigkeit. Er hatte zu viel gesehen, um an die Überlegenheit irgendeiner Herkunft zu glauben. Gleichberechtigung war kein Geschenk – sie war Voraussetzung. Und Religionsfreiheit? Sie war sein stiller Pakt mit jenen, die Trost im Glauben fanden, während er selbst weiter in der Leere stand.

Ein Wächter – nicht ein Herrscher

Was Darius jedoch nie suchte, war das Rampenlicht. Öffentliche Reden, Ehrungen, Feste zu seinen Ehren – all das war ihm fremd und unangenehm. Oft ließ er sich vertreten, meist von jenen, die seine Nähe gesucht und sich durch Loyalität bewiesen hatten. Doch immer wieder kam der Moment, in dem er selbst auf den Platz trat – wortkarg, mit hartem Blick – und genau dadurch Gehör fand.
Er veränderte sich nicht. Nicht in der Art, wie er ging. Nicht in der Art, wie er sprach. Aber in dem, was er zuließ. Er begann zuzuhören. Er begann zu bedenken, was früher keinen Platz in seiner Rechnung hatte: Perspektiven. Erfahrungen. Vorschläge.

Er hinterfragte nicht sich selbst – aber seine Sichtweise. Und das war neu.
Nicht weich, nicht zerbrechlich. Aber offen.

Ein leiser Sturm

Camila kam nicht oft – aber oft genug, dass man ihre Ankunft bemerkte. Die Wachen grüßten sie mit ehrlichem Respekt, nicht aus Pflicht, sondern weil sie wussten, dass sie eine Frau war, die ihren eigenen Weg ging, ohne je ihre Würde zu verlieren. Kein Befehl hatte sie je hierher gerufen. Sie kam, weil sie es wollte. Und Darius… ließ sie gewähren. Ihre Besuche waren zunächst von Höflichkeit geprägt, einem sanften Spiel aus Andeutungen und Beobachtungen. Sie stellte keine Fragen, wenn er schwieg, und doch antwortete sie oft, ohne dass er gesprochen hatte. Camila war nie aufdringlich, aber sie wich ihm auch nicht aus. Sie nahm Raum ein – nicht durch Lautstärke, sondern durch Präsenz. Darius war nicht blind für das, was zwischen ihnen wuchs. Es war kein plötzliches Verlangen, keine flüchtige Lust. Es war wie das langsame Schmelzen von Eis – kaum spürbar, aber unaufhaltsam.

Ein Gefühl, das er nicht benennen konnte

Sie lachte nicht oft. Aber wenn sie es tat, war es aufrichtig. Und wenn sie ihn ansah, dann so, als würde sie durch die vielen Schichten blicken wollen, die er sich über Jahre aufgebaut hatte. Er spürte etwas in ihrer Nähe, das ihm lange fremd gewesen war: Ruhe. Kein Frieden, kein Vergessen – aber Ruhe. So, als würde ihre bloße Anwesenheit die Stimmen in seinem Kopf leiser werden lassen.

Dann brach das Eis

Ein trockener Kommentar von ihr – über die Staubschicht auf seinem Bücherregal, oder vielleicht den miesen Wein, den er ausgeschenkt hatte – lockte ihm ein erstes, flaches Lächeln hervor. Sie sah ihn an, überrascht. „War das gerade ein Lachen?“ Er schüttelte leicht den Kopf, als könne er es selbst kaum glauben. „Vielleicht“, murmelte er. Was dann geschah, geschah einfach. Unverhofft, aber nicht plötzlich. Sie rempelte ihn sanft mit der Schulter an. Er stieß sie zurück. Ein kurzer Moment kindischen Spiels, zwei, die sich für einen Augenblick nicht als Vertreter von Prinzipien, Rollen oder Pflichten begriffen – sondern einfach als Menschen.
Das Spiel wurde ein Tanz. Der Tanz wurde Stille. Die Nähe blieb. Als sie beide innehielten, war sie ihm zu nah, als dass es noch zufällig gewesen wäre. Ihre Hüften berührten sich. Ihr Atem ging schneller. Ihre Augen fanden sich. Und diesmal wich keiner zurück. Camila legte eine Hand an seinen Nacken, vorsichtig, wie bei einem Tier, das jederzeit fliehen könnte. Doch Darius zog sie an sich – nicht gierig, nicht roh, sondern entschieden. Er dachte nicht. Er wog nichts ab. Er ließ es zu. Sie küssten sich – vorsichtig erst, dann tiefer, wärmer, dringlicher. Kleidung fiel, langsam, tastend. Und irgendwann lagen sie beieinander, ohne Eile, ohne Masken. Kein Licht und kein Schatten – nur ein Moment, in dem beides bedeutungslos wurde. Nicht Liebe. Noch nicht. Aber es war echt. Und das war mehr, als Darius sich selbst je zugestanden hatte.

Verborgene Bindungen – Der Widerstand eines Mannes

Darius blieb sich treu. Trotz aller Umbrüche, trotz der neuen Strukturen, trotz der fortschreitenden Organisation im Caldarischen Reich, trotz der wachsenden Verantwortung – er änderte sich nicht. Nicht wirklich. Er war noch immer derselbe Mann, der sein eigenes Urteil höher stellte als die Meinung anderer. Der seine Entscheidungen traf, ohne sie zu rechtfertigen. Der mit kaltem Blick analysierte, was getan werden musste – und es dann tat, unabhängig davon, wer darunter litt oder dankte. Doch etwas hatte sich verschoben. Nicht in seinen Taten. Nicht in seinem Auftreten. Sondern in seinem Inneren. Es war die Präsenz. Die Nähe. Die Bindung – an sein Volk. An die, die ihm täglich begegneten. Und an Camila. Er fühlte keine Liebe, zumindest nicht in dem Sinne, wie man sie aus Geschichten kennt. Liebe war für ihn keine greifbare Wahrheit, sondern eher eine ferne Idee, zu der er keinen Zugang fand. Was er empfand, war etwas anderes. Eine Zuneigung, eine Art unaufdringliche Bindung, die sich im Laufe der Zeit entwickelt hatte, ohne dass er sie je bewusst zugelassen hätte. Zu Camila, zu den Menschen, die in seinem Reich lebten, die auf seine Stärke und seinen Schutz angewiesen waren. Er sah sie nicht oft. Nicht regelmäßig. Aber wenn sie kam, brachte sie etwas mit, das er nicht mehr ganz von sich weisen konnte: Wärme. Vertrauen. Einen Blick, der ihn sah – nicht als Herrscher, nicht als Strategen, sondern als Mensch. Er ließ sie gewähren. Und manchmal ließ er sich sogar sehen. Ungeschützt. Wenn auch nur für einen Moment.


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Und dann war da das Volk. Diese Menschen, die in dem neu gegründeten Caldaris lebten, arbeiteten, atmeten. Die ihn ehrfürchtig ansahen, wenn er über den Platz ging. Die sich sicher fühlten, weil er da war – und doch nicht begriffen, wie viel Abstand er innerlich zu ihnen wahrte. Die Illusion der Nähe. Die Bindung war da. Das Gefühl, verantwortlich zu sein. Nicht aus Liebe oder Sentimentalität – sondern weil sie in seinem Schutz lebten. Und Schutz bedeutete Schuld, wenn man ihn vernachlässigte. Doch so sehr sich die Menschen an ihn banden, so schwer war es, zu ihm durchzudringen. Darius war kein Mann, der Nähe suchte. Nähe bedeutete Angriffspunkte. Sie bedeutete, dass andere Anteile in einem beanspruchen konnten – das Herz, das Gewissen, die Erinnerung. Und Darius hatte gelernt, dass diese Dinge Schwächen waren, die man sich in seiner Welt nicht leisten konnte. Vielleicht lag es an der Vergangenheit. An den Jahren im Schatten, an der Art, wie er kämpfen musste, um überhaupt so weit zu kommen. An den Verrätern, die er kannte, an den Gesichtern, die ihn angelächelt hatten, nur um ihm später den Dolch in den Rücken zu rammen. Vielleicht war es Misstrauen. Nicht gegen andere – sondern gegen sich selbst. Die Angst, weich zu werden. Nachlässig. Fehler zu machen, weil er jemandem zu viel Raum gegeben hatte. Oder es war einfach das, was in ihm lebte: Eine innere Festung, gebaut aus Pflichtbewusstsein, Kalkül und der festen Überzeugung, dass Größe nicht durch Nähe entsteht, sondern durch Konsequenz. Und dennoch war sie da – diese leise Verbindung, wie ein kaum spürbares Band zwischen ihm und Camila. Zwischen ihm und seinem Volk. Kein offenes Bekenntnis. Kein Wort zu viel. Aber im Blick, im Handeln, im Beschützen… da lag ein leises Versprechen.

Ein Versprechen, das er nie aussprach.

Aber hielt…

OOC

Zur Berufung wurde „König von Caldaris“ hinzugefügt ^^

Ein König auf der Suche nach Klarheit

Die Nachricht war offiziell, aber nicht prunkvoll. Kein Tross, kein Banner. Nur ein einzelner Bote, dessen Stimme ruhig und fest durch die Hallen hallte: „Darius Ravaryn, König von Caldaris, bittet um ein Gespräch.“ Weder Befehl noch Bitte – sondern etwas dazwischen. Und so öffneten sich ihm die Tore von Hohenfels wie auch jene der Ordensschwestern, aus Respekt, aus Pflicht… oder aus Angst. Er kam nicht mit einem Heer. Nur mit sich selbst. Sein Auftreten war zurückhaltend, seine Kleidung schlicht, aber makellos. Kein Prunk, keine Zeichen von Herrschaft – nur Präsenz. Die Anführer von Hohenfels empfingen ihn mit steifen Gesichtern, hinter denen sich Misstrauen und Berechnung verbargen. Darius erwiderte nichts davon. Seine Fragen waren direkt, seine Miene unbewegt. Doch hinter seinen Augen – ein Sturm. Die Gespräche verliefen ruhig, fast höflich. Und dennoch schwelte unter jedem Satz ein unausgesprochenes Urteil. Die Worte, die gesprochen wurden, standen oft im Widerspruch zu den Blicke, die sich kreuzten.

Er hörte – und glaubte nichts.


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Der Blick der Gerechten

Schwester Ulrike war anders. Eine Frau, deren Stimme nicht erhoben werden musste, um gehört zu werden. Ihre Antworten waren ehrlich, ihr Ton ruhig, aber fest. Sie sah ihn als erhabenen König, ihr Respekt war hoch ihm gegenüber. Vielleicht war es das, was ihn mehr irritierte als alles andere. Sie sprachen lange. Über Glauben. Über Verantwortung. Über Camila. Und auch wenn Darius spürte, dass Ulrike nichts verbarg – blieb in ihm ein Schatten zurück. Keine Lüge, kein Verrat – aber auch keine Antwort, die den Nebel in ihm lichten konnte. Ihre Aufrichtigkeit machte es ihm nicht leichter. Im Gegenteil. Sie rührte an etwas in ihm, das er nicht kontrollieren konnte.

Der kalte Schnitt

Am Tag seiner Rückkehr nach Caldaris rief er niemanden zu sich. Keine Versammlung, kein Rat. Nur ein kurzer Befehl an seine engsten Vertrauten: „Kein weiterer Kontakt. Weder mit Hohenfels noch mit dem Orden.“ Und später, in der Dunkelheit seiner Gemächer, ein weiterer Befehl – einer, den keiner hörte, aber alle spürten: Camila nicht mehr empfangen. Nicht, weil sie ihm gleichgültig geworden war. Sondern weil sie ihm zu nahe war. Zu nah für einen Mann, der begann, an sich selbst zu zweifeln. Denn er wusste: Wenn er sich öffnete – wurde Caldaris angreifbar. Wenn er Gefühle zuließ, dann nicht nur für Camila, sondern für alles, was er schützen wollte. Und Gnade war ein Schlupfloch, durch das das Chaos zurückkehren konnte.

Der Geschmack von Asche

Die Wochen vergingen. Und mit ihnen schwand das Licht. Nicht das der Welt – sondern das in ihm. Er begann sich selbst zu verlieren, nicht in Entscheidungen, sondern in Gedanken, die ihn auffraßen. Misstrauen kehrte zurück – doch diesmal nicht nur gegen andere, sondern gegen sein eigenes Volk. Gegen Menschen. Gegen sich selbst. Er erinnerte sich an einen Winter, viele Jahre zuvor – lang vor Caldaris. An einen einsamen Wald, gefüllt mit Leichen, halb gefroren, halb geplündert. Banditen, die nicht töten mussten – aber töteten. Kinder, denen man das Brot aus den Händen schlug, um einen halben Tag länger zu leben. Und mitten in diesem Wahnsinn: er selbst, 16 Jahre alt, überlebend. Nicht durch Mut. Nicht durch Ehre. Sondern weil er lernte, zuerst zuzuschlagen. Weil er lernte, nicht mehr zu fühlen, wenn Schreie erklangen. Damals war er kein Retter. Er war das, was am Ende übrig blieb, wenn alle anderen versagten: ein Schatten mit einem Messer in der Hand. Dieser Schatten klopfte wieder an.

Zorn ohne Ziel

Es begann schleichend. Eine zunehmende Abneigung gegen Worte wie „Glaube“, „Vergebung“, „Reinheit“. Gegen das fromme Gesicht eines Mädchens auf dem Markt, das ein Gebet sprach, bevor es Wasser schöpfte. Gegen die Prediger, die am Brunnen Mahnungen sangen, obwohl ihre Blicke gierig über fremden Besitz huschten. Gegen das leere Lächeln derer, die ihn ehrten – nicht aus Verständnis, sondern aus Angst. Er sah sie. Und er fühlte nichts. Oder schlimmer: Er fühlte Groll. Eine wachsende, düstere Wut, die nicht schrie, sondern schwelte. Wie Rauch unter Türschwellen, der am Ende jedes Licht erstickt. Darius zog sich zurück. Nicht räumlich – sondern innerlich. Er sprach weniger. Lächelte nie. Selbst Camila, die ein letztes Mal kam, fand nur verschlossene Türen und schweigende Blicke vor. Kein Wort. Kein Brief. Kein Zeichen. Er konnte sie nicht sehen – nicht ohne zu zerbrechen. Denn in ihren Augen war das, was er am meisten fürchtete: Hoffnung. Und Hoffnung… war für ihn ein Schwert, das tief schnitt.

Ein stiller Schwur

In der Stille seiner Hallen stand Darius Ravaryn, König von Caldaris, nicht als Lichtgestalt – sondern als Mauer. Und in dieser Mauer schlug er ein Gelübde ein: Nie wieder werde ich mich dem öffnen, was mich schwach macht. Nie wieder werde ich vergessen, was die Welt verlangt. Und wenn mein Herz das Opfer ist, das für Sicherheit gebracht werden muss… dann soll es verdammt sein. Die Flamme, die Camila in ihm entzündet hatte, glomm noch. Doch sie brannte einsam – hinter Mauern, die niemand mehr durchdrang.

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Ein Mann, der blieb – als alles in ihm fortwollte

Darius Ravaryn war nie ein Mann gewesen, der sich verlor. Auch wenn ihn die Schatten der Vergangenheit beinahe verschluckt hätten – er fand zurück. Nicht zu sich, aber zu seinem Ziel. Er fasste seine Fassung wieder, so nüchtern wie ein Schmied den Hammer aufnimmt, um weiterzuschmieden, was bereits glühte. Caldaris brauchte ihn – nicht als Symbol, sondern als Gestalter. Und Darius war bereit, erneut zu formen, was Bestand haben sollte. Er zog sich nicht zurück. Im Gegenteil – er war präsenter denn je. Seine Tage waren von Arbeit erfüllt, seine Nächte von Überlegungen. Straßen wurden erweitert, neue Viertel geplant, Verteidigungsanlagen überprüft und Gesetze angepasst. Keine Herrschaft – Verwaltung. Keine Vision – Struktur. Immer mehr Fremde kamen. Immer öfter sprachen ihn Wesen auf den Straßen an, die nicht aus den bekannten Königreichen stammten. Wesen aus fernen Ländern, mit fremden Sprachen, fremder Haut, fremden Göttern – sie baten um Aufnahme, um eine neue Heimat in Caldaris. Manche waren schlicht Reisende, andere Händler, Flüchtlinge, Suchende. Darius hörte zu, prüfte, entschied. Er gewährte Zutritt, wo Ordnung wahrscheinlicher war als Chaos. Doch es war kein Akt der Güte – sondern der Logik. Vielfalt bedeutete Stärke, wenn sie sich fügen konnte. Und Caldaris, das verstand er nun besser denn je, war kein Ort des Glaubens – sondern der Regeln.

Wachsende Kälte gegenüber dem Glauben der Menschen

Doch je weiter seine Handelsverbindungen reichten, je mehr Diplomaten, Geistliche, Händler und Abgesandte anderer Königreiche durch seine Hallen gingen – desto mehr wurde sein Blick auf die Menschheit selbst getrübt. Die christlichen Menschen, ob aus dem alten Reich oder den südlichen Kontinenten, kamen stets mit Lächeln, mit Gebeten, mit dem Wort Gottes auf den Lippen – doch hinter jedem ihrer Worte schien eine Absicht verborgen. Darius sah es in ihren Augen: Besitzwille. Bevormundung. Ein Anspruch auf Wahrheit, der jede Fremde zur Bedrohung machte. Was einst Misstrauen gewesen war, wandelte sich. Erst zu Ablehnung. Dann zu Abscheu. Und irgendwann – zu Groll. Es war nicht der Glaube selbst, der ihn wütend machte. Es war das, was daraus gemacht wurde. Die Überlegenheit, die sie ausstrahlten. Die Gewalt, die sie in Samt wanden. Die Geschichte, die sie erzählten – in der Männer wie er keine Helden sein konnten, sondern nur Werkzeuge des Chaos.

Ein dunkles Erbe

Ein wiederkehrender Traum begann ihn zu plagen – oder war es Erinnerung? Er sah sich selbst, jünger, in einem flackernden Raum. Flammen züngelten an den Wänden, Schreie hallten wider. Ein Kreuz, zerbrochen. Ein Kind, das in seinen Armen verblutete – nicht seins, nie seins gewesen – aber es sah ihn an, als wäre er alles, was blieb. Darius erinnerte sich nicht an Namen. Nur an das Gefühl. Ohnmacht. Schuld. Das Versprechen, das er nie geben konnte: „Du wirst sicher sein.“ Vielleicht war das der Ursprung. Vielleicht war das der Moment, in dem sein Glaube an die Menschen zerbrach. Nicht weil sie fehlten – sondern weil sie nie kamen, wenn es zählte. Nicht grausam – aber undurchdringlich. Für die Bewohner von Caldaris blieb er derselbe: verlässlich, gerecht, klar. Doch wer ihn kannte, merkte den Unterschied. Der Blick war schwerer geworden. Die Stille länger. Entscheidungen fielen schneller, aber mit weniger Rücksicht. Und Camila? Sie kam nicht mehr. Er ließ sie nicht. Kein Wort, kein Brief, keine Botschaft. Nicht aus Zorn, nicht aus Schmerz - Sondern aus Überzeugung. Wenn Darius Ravaryn sich öffnete, wurde er verwundbar. Und wenn er verwundbar war, war es Caldaris auch.

Und das, schwor er sich, würde nie wieder geschehen.


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Die Welt öffnet sich – und Darius wählt mit Bedacht

Die diplomatischen Besuche häuften sich. Ausländische Gesandte kamen und gingen, trugen Bitten, Angebote, manchmal auch nur Absichten. Darius empfing sie nicht immer selbst – aber stets mit Aufmerksamkeit. Er wusste, dass Caldaris nicht mehr im Schatten verweilen konnte. Die Welt drehte sich, und wer stillstand, wurde überrollt. Er begann mit der Auswahl. Nicht der Wahl eines Freundes – sondern eines Werkzeugs. Ein Abgesandter sollte gefunden werden. Jemand, der sprechen konnte, wo Darius schwieg. Der gab, wo Darius nahm. Jemand, der Caldaris nicht repräsentierte – sondern schützte. Der neue Münzmeister würde diese Rolle übernehmen: als Gesicht, als Stimme, als diplomatisches Glied in einem Netz, das Darius immer enger spann.

Der Kontrast in ihm – Natur gegen das Schwarz

Seine Reisen führten ihn weiter, auf fremde Kontinente, durch weite Wälder, über Nebelberge, zu Orten, wo die Menschen seltener waren – und wo andere Völker lebten. Elfenreiche, mit ihren stillen Städten aus Licht und Wurzel, berührten etwas in ihm, das lange stumm gewesen war. Etwas, das nicht loderte, sondern sacht glühte. Die Verbundenheit zum Schwarz – seiner inneren Tiefe, der Kontrolle, der Leere – war nie verschwunden. Doch er begann, den Kontrast zu sehen. Zarte, leuchtende Pflanzen in tiefgrünen Tälern. Leise singende Flüsse unter silbernen Monden. Und er, der Mann aus Stein und Schatten, stellte erstmals seit Langem etwas Neues in sein Zimmer: Blumen. Sie kamen aus fernen Ländern, aus alten Märkten voller Magie. Einige leuchteten im Dunkeln. Andere sangen. Eine verströmte einen Duft, der ihn an Dinge erinnerte, die nie gewesen waren. Sie standen auf schlichten Holzplatten – keine Prunkvasen – und wurden nie erklärt. Niemand fragte. Niemand durfte sie berühren. Eines Tages las Darius auf einem seiner Besuche einen Aushang. Ein schlichtes Papier am Schwarzen Brett eines Handelsplatzes im Nebelkontinent. Eine Bitte um Kerzen und Keime – geschrieben von jemandem namens Xolaani. Eine Elfe, wie er später erfuhr. Führerin eines entstehenden Reiches namens Nyvalis, geschaffen für magische Wesen, Ausgestoßene, Suchende. Darius hatte Kerzen. Viele. Und keinen Grund, sie zurückzuhalten. Er schickte sie – ohne Gegenleistung. Nicht aus Mitleid. Sondern aus Interesse. Das erste Treffen folgte bald, und es verlief… unglücklich. Nicht aus Feindschaft – sondern aus Versehen. Xolaani, zierlich und zugleich von majestätischer Präsenz, erschrak, als Darius – wie ein Schatten ohne Klang – plötzlich hinter ihr stand.

Wort für Wort – Der Suchende wird zum Beobachter

Mit jeder Reise, mit jedem Schritt fernab von Caldaris, wuchs in Darius ein neues Bedürfnis. Ein leiser Drang, dem bisher keine Stimme gegeben worden war. Es war nicht Macht, nicht Einfluss – sondern das Verlangen, zu verstehen. Die Welt war nicht nur eine Ansammlung von Königreichen, Frontlinien und Pakten. Sie war voll von Atem. Voll von Farben. Voll von Rätseln, die keine Gefahr bedeuteten – sondern Schönheit. So begann er selbst zu verfassen. Nicht wie zuvor – strategische Gedanken, diplomatische Skizzen, kryptische Zeichen. Nein, es waren nun Beobachtungen. Eindrücke. Zeilen, die nicht regieren, sondern erinnern sollten.
Er beschrieb die Art, wie das Licht durch die Baumkronen im Morgennebel der Altherz-Wälder fiel. Er notierte das lautlose Rascheln der leuchtenden Gräser in Eldorias flüsternden Ebenen. Manchmal, wenn niemand sah, skizzierte er sogar. Grob, kantig – aber ehrlich. Diese Schriften legte er nicht zu seinen anderen. Sie wurden in einem separaten Buch aufbewahrt, gebunden in tiefblaues Leder, das er auf einem Markt in Xantia erstanden hatte. Niemand durfte es sehen. Noch nicht.

Fremde Geschichten – fremde Gedanken

Gleichzeitig wuchs sein Interesse an etwas, das er lange ignoriert hatte: Fiktion. Fantasie. Geschichten, erschaffen nicht zur Belehrung oder Manipulation – sondern zum Staunen. Er begann, fremde Bücher zu sammeln. Alte Rollen mit Gedichten von Wassergeistern. Illustrierte Fabeln aus der Wüste, in denen sprechende Vögel Weisheiten trugen. Selbst Kinderbücher aus Zwergenreichen, geschrieben in verschnörkelten Runen mit liebevoll gemalten Karten. Aber es waren nicht nur die Inhalte, die ihn faszinierten – es war die Struktur dahinter. Die Fähigkeit, durch Worte Welten zu erschaffen. Die Kombination aus Intelligenz und Magie, die Gedanken in Glanz verwandelte. Darius las mit einer Neugier, die er einst als Schwäche verachtet hätte.
Und manchmal – wenn die Nächte lang waren – las er sich selbst daraus vor. Leise. Nur um die Worte zu hören, wie sie durch seine Stimme lebendig wurden.


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Zwischen Blattwerk und Blicken – Eine andere Art von Nähe

Mit jedem Tag, an dem Darius sich der Welt öffnete, schob sich ein Gedanke mehr in den Vordergrund seines sonst so kontrollierten Geistes. Es war nicht nur die Natur, nicht nur das sanfte Rauschen der fremden Wälder oder das Glitzern fremder Blüten, das ihn fesselte. Es war eine Gestalt darin – eine Konstante inmitten all dieser flüchtigen Schönheit: Xolaani. Sie war nicht wie andere. Weder von ihrer Art zu sprechen, noch von dem Licht, das sie in sich trug. Sie hatte eine Ruhe in sich, die nicht stumm war – sondern durchdringend. Als wäre jedes ihrer Worte mit Moos umwachsen, jedes Schweigen mit Nebel getränkt. Eine Elfe, die ihm eine Welt zeigte, die nicht durch Ketten gehalten werden musste, sondern durch Wurzeln. Sein Interesse an der Natur wandelte sich. Es blieb – doch es veränderte seinen Fokus. Nicht mehr nur Bäume, Gräser oder das Echo der Geister im Wind. Sondern wie sie darüber sprach. Wie sich ihre Fingerspitzen über die Rinde legten, als wollten sie sie fragen, wie alt sie ist. Wie ihre Augen beim Anblick einer Knospe lächelten, als hörten sie ein Lied. Er wollte mehr wissen. Nicht nur über die Welt – sondern über sie.
Xolaani.

Ein erstes Zeichen – die Iris

Er erinnerte sich an das Missgeschick ihres ersten Treffens. Der unbedachte Moment seiner Stille, die sie erschreckte, das Chaos, das er ungewollt verursacht hatte. Es war ihm unangenehm – mehr als es Worte je hätten ausdrücken können. Und so suchte er nach etwas, das seine Gedanken besser transportieren konnte als Sprache.

Er fand es.
In einer violetten Iris.

Eine Blume, die in der Dunkelheit gedeiht, aber im Licht ihren wahren Glanz entfaltet. Eine Pflanze, die selten war, widerstandsfähig – und schön, ohne sich aufzudrängen.
Als er sie ihr überreichte, sprach er nicht viel. Doch als ihre Finger sich um den Stil schlossen und ihre Augen innehielten, wusste er: Sie hatte verstanden.

Anziehung oder Abgrund – und das Dazwischen

Was sich zwischen ihnen aufbaute, war kein leichtes Band. Es war gespannt. Gläsern. Es vibrierte zwischen zwei Wesen, die viel gesehen, viel getragen – und wenig zugelassen hatten. Aber sie stießen sich nicht ab. Im Gegenteil. Als sie eines Abends selbst nach Caldaris kam, war es Darius, der sie empfing. Ruhig. Ohne Pomp. Und als sie, etwas erschöpft von ihrer Reise, in seinen privaten Gemächern nächtigte, da zog er sich zurück. Nicht aus Desinteresse. Sondern aus Respekt. Er stand auf den Dächern seiner Burg. Umhüllt vom Wind, unter einem Himmel, der sternenklar über Caldaris schwebte. In seiner Hand ein Buch – „Die Chroniken der Lichtbringer“ – eine Geschichte über Wesen, die in den dunkelsten Zeiten das Licht nicht bekämpften, sondern zu verstehen lernten. Er las. Er dachte. Er schlief nicht.

Ein Abschied mit Versprechen

Am nächsten Morgen, als Xolaani aufbrach, verabschiedete er sie wortlos mit einem Blick, der mehr sagte als jedes höfische Protokoll. Doch sie – wie so oft – brach das Schweigen mit einem einfachen Wunsch:

„Schreibt mir Briefe.“

Und so versprach er es.
Nicht leichtfertig. Nicht als Floskel.
Er würde schreiben. Und vielleicht – zwischen all seinen Berichten, Gedichten, und Strategiepapiere – würden ihre Briefe die ehrlichsten Zeilen enthalten, die Darius jemals zu Papier brachte.


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Und so verweilt Darius zwischen Schatten und Licht – ein Herrscher, der einst nur Stille suchte und nun Worte schreibt, die für jemand anderen bestimmt sind. Caldaris wächst, während sein Herz sich vorsichtig dem öffnet, was er nie zu kennen glaubte: Vertrauen, vielleicht sogar Nähe. Seine Wege führen ihn weiter – durch fremde Länder, über steinerne Brücken und moosbedeckte Pfade, durch Bücher aus Licht und Blüten aus Dunkelheit – stets begleitet von dem Gedanken an eine Elfe mit Namen Xolaani… und dem ersten Brief, der noch nicht geschrieben ist.

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Die Tage in Caldaris vergingen wie Nebel über den Mauern der Stadt, träge, still und von dunklen Gedanken durchzogen. Doch mit jeder Stunde, die Darius mit Xolaani verbrachte, schien sich etwas in ihm zu verschieben. Ihre Gegenwart war wie ein leiser Klang, den nur er hören konnte, ein warmer Kontrast zur Kälte, die sonst in ihm herrschte. Die Bindung, die sich zwischen ihnen formte, war anders als alles, was er je empfunden hatte. Kein taktisches Band, kein Zweck. Sondern etwas Echtes. Zerbrechlich. Gefährlich. Er wusste, dass es töricht war. Gefühle bedeuteten Schwäche. Und doch… sie war seine erste Verbindung auf dieser Ebene. Seine einzige.


Quelle: ChatGPT

Doch selbst diese fragile Harmonie fand ein Ende an jenem Nachmittag im Hafen von Caldaris. Darius war mit der Inspektion der Schiffe beschäftigt, ein Akt politischer Vorsicht, nichts weiter. Camila, eine einstige Weggefährtin aus seiner Vergangenheit, trat unverhofft an ihn heran. In ihren Augen lag Hoffnung, vielleicht auch Mitleid. Sie sprach mit sanfter Stimme über Vergebung, über den Glauben, über die Liebe Gottes. Sie sprach, als wäre er noch jener Junge aus Vicanthia, der den Himmel hinterfragte. Er aber blieb stumm, seine silbergrauen Augen auf das Holzdeck gerichtet. Dann, mit ruhiger Stimme, sprach er:

„Christen sind nichts weiter als Architekten des Krieges. Eroberer unter dem Deckmantel der Erlösung. Sie bringen kein Licht, Camila, sondern Feuer. Der Glaube, den ihr predigt, ist ein Vorwand - ein Mittel, um zu knechten, nicht zu befreien.“

Camila wich zurück, betroffen von der Kälte in seiner Stimme.

„Ich hielt einst ein totes Kind in meinen Armen“, fuhr er fort, „ein Junge, erschlagen von Männern, die ‘im Namen des Herrn’ kamen. Ich sah, was euer Gott verlangt: Opfer. Blut. Münzen, um Sünden zu löschen, als wäre Erlösung käuflich. Nennt ihr das Gnade?“

Camila konnte nichts entgegnen. Die Wahrheit in seinen Worten war wie ein Dolch, scharf, schmerzhaft, und unwiderlegbar. In der folgenden Nacht kam der Schlaf nicht. Wieder und wieder kehrten die Träume zurück, finstere Visionen, gefüllt mit Raben, Flammen und der Leere, die Xolaanis plötzliche Abwesenheit hinterließ. Er wachte schweißgebadet auf, das Bild ihres leblosen Körpers fest in seinen Gedanken gebrannt. Es war nicht Realität. Noch nicht. Aber seine Angst wuchs mit jedem Herzschlag. Er hatte vieles verloren. Doch der Gedanke, sie zu verlieren, schnürte ihm die Kehle zu. Sie war kein Spiel, keine Taktik. Xolaani war sein Anker, und gleichzeitig sein Untergang. Denn in ihrer Nähe spürte er wieder… Menschlichkeit.

Aber Menschlichkeit war eine Schwäche, die sich ein König in dieser Welt nicht leisten konnte.

Macht war ein Mantel, schwer, sichtbar, gefürchtet. Doch Darius Ravaryn trug noch einen zweiten, einen, den niemand sehen durfte: den der Dunkelheit. Trotz seines Titels als König von Caldaris durchstreifte er die Schatten der Welt, maskiert, unerkannt, verborgen unter fremden Namen. In staubigen Tavernen, auf flüsternden Märkten, in feuchten Kellergewölben, dort war er zu Hause. Nicht, weil er musste, sondern weil er wusste: Nur wer im Dunkeln wandelt, erkennt das wahre Wesen der Welt. Doch das Spiel mit den Schatten war gefährlich. Eines Abends, in der Hauptstadt Xantia, geriet er in eine Situation, die ihn beinahe alles gekostet hätte. Maskiert, sein Gesicht von dunklem Stoff verhüllt, durchquerte er den äußeren Marktbezirk, als er sie sah: Xolaani. Ihr Gang, ihre Haltung, unverkennbar. Sie war dort, unerwartet, inmitten der wimmelnden Stadt. Sein Herz stockte. Nur durch sein Verharren in der Deckung der Menge entkam er ihrer Aufmerksamkeit. Hätte sie ihn erkannt… Darius wusste nicht, ob er sich selbst oder sie mehr schützen wollte.

Doch das war nicht das Einzige, was Xantia ihm offenbarte.

In den Gassen des Orkviertels, wo Gestank und Hitze die Luft schwer machten, vernahm er Gerüchte. In einem heruntergekommenen Schankhaus, zwischen klirrenden Krügen und rauen Stimmen, fiel ein Name immer wieder: Gorkh. Ein Ork. Ein Dieb. Ein Teilhaber einer neu auflebenden Bande. Darius hörte aufmerksam zu, ließ sich nicht blicken. Sie raubten Karawanen aus, stahlen Vorräte, destabilisierten Handelsrouten - doch am schlimmsten: Sie plünderten Nyvalis. Jene Stadt, aus der Xolaani stammte. Es war ein direkter Schlag gegen das, was sie liebte. Und doch… Darius unternahm nichts. Noch nicht. Denn etwas war anders. Diese Bande war kein gewöhnlicher Haufen Krimineller. Ihre Bewegungen waren organisiert, ihre Ziele klug gewählt. Jemand führte sie. Und Darius wollte wissen, wer. So kehrte er eines Nachts zurück nach Caldaris. Wieder maskiert. Wieder in Dunkelheit gehüllt. Und in einer Nacht, als der Himmel ohne Sterne war, ertappte er Gorkh selbst. Der Ork war in das Lager von Caldaris eingedrungen, zusammen mit einen weiteren. Darius beobachtete sie aus den Schatten, wie sie Vorräte, Münzen, sogar Dokumente entwendeten. Sie wussten nicht, wer sie da betrachtete, dachten, der Schatten sei nur ein Fluch der Nacht. Als sie gehen wollten, trat Darius lautlos hervor. Nicht mit gezücktem Dolch. Nicht mit Befehl. Nur Worte „Weckt die Bürger nicht. Und richtet niemandem Schaden an. Nehmt, was ihr tragt, und verschwindet.“ Gorkh erstarrte, musterte den Maskierten. Wollte antworten. Doch etwas im Tonfall des Fremden ließ ihn verstummen. Schweigend verschwanden sie in der Dunkelheit. Darius stand lange dort. Seine Finger zuckten an seinem Gürtel, wo ein Wurfmesser ruhte. Doch er griff es nicht. Denn nun wusste er: Diese Bande war mehr als ein Stachel. Sie war eine mögliche Waffe. Wenn er sie verstand… konnte er sie nutzen. Nicht für Ruhm. Nicht für Macht. Sondern zum Schutz. Zum Schutz von Caldaris, dem Reich zwischen Fronten. Zum Schutz von Xolaani, deren Herz an Orten hing, die andere längst aufgegeben hatten. Vielleicht, nur vielleicht, musste man selbst Teil des Schmutzes werden, um das zu retten, was noch rein war. Und Darius war bereit, weiter in die Finsternis zu steigen.

Darius stand am Rand zweier Welten, Herrscher im Licht, Marionettenspieler im Dunkel.


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