CV Elodínya Loravaris

Werdegang

1. Kapitel

Die Fremde im Regen

Ein lauer Wind wehte durch die Straßen Xantia’s, vereinzelte Regentropfen fielen mit einem leisen Platschen auf die gepflasterten Wege. Es dämmerte, und eine kleine Gestalt bahnte sich einen Weg durch ettliche geschlossene Marktstände, einen Bogen und einen Köcher auf dem Rücken, die Kaputze ihres Mantels tief ins Gesicht gezogen. Nach einer Weile blieb sie stehen und sah sich um, erst nach Links, wo einige Häuser hinter bunten Marktständen lagen, dann nach Rechts, wo sich die Marktstände allmählich lichteten und ein großes Gebäude stand, die Fenster beleuchtet. Die Gestalt nahm schließlich Kurs auf jenes großes Gebäude und lief die große Treppe hinauf, die sich bis zum Eingang schlängelte. Dort hielt sie an, hob den Kopf und blaugraue Augen musterten das Schild über der Tür. „Zur gackernden Gans…“ murmelte die Gestalt leise, ehe sie den Kopf wieder gen der Tür richtete und diese vorsichtig aufstieß.

Drinnen herschte ämmsiges Treiben, viele Tische waren besetzt mit unterschiedlichsten Gestalten, so saßen einige sehr kleine Leute an einem großen runden Tisch, an wieder einem Anderen ein paar große Personen mit spitzen Ohren. Die Kaputzengestalt, welche gerade eingetreten war, striff nun die Kaputze ab und strich sich ein paar rote Haarsträhnen hinter die spitzen Ohren. Neugierig musterte die Elfe die Tische; Links von ihr kam man in einen Raum voller Tische und Stühle, weiter hinten stand ein Mann hinter einem Tresen. Rechts dagegen stand vor einem Fenster nur noch ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen, danach ging es eine Treppe hoch, vermutlich zu privat Räumen oder dergleichen.

Nachdem sie sich am Tresen ein Bier bestellt hatte, wand sie sich an einen schwarzhaarigen Herrn an einem Tisch neben sich. „Verzeiht, ist hier noch Platz?“ Als der Mann nickte, setzte sie sich und nahm einen Schluck von ihrem Bier. „Wie lautet euer Name?“ fragte dann der Mann, worauf die Elfe ihm antwortete „Elodínya Loravaris, freut mich.“ Nach und nach entwickelte sich eine Unterhaltung, der Mann hieß Cedric Silberfels und leitete eine kleine Siedlung mit selbem Namen. Nachdem sich andere Reisenden an den Tisch gesetzt, die Gruppe angefangen hatte ein gemeinsames Spiel zu spielen und Elodínya ein halbe Flasche Schnaps intus hatte, einigte man sich darauf sie in Silberfels nächtigen zu lassen.

In den nächsten Wochen lernten sich die Beiden näher und näher kennen, verliebten sich und schnell war aus der Reisenden, teils hungernden Elodínya eine wohlhabende Gräfin von Silberfels geworden. Als sie nun beim Fest Rhiwesyesta in Rhaélyn auch noch einen Antrag bekam, schwebte sie endgültig auf Wolke Sieben.


2. Kapitel

Ein Kind im Haus

Es war an einem kühlen Herbstabend, als sie in einem kleinen Dorf nahe der eigenen Siedlung Silberfels Rast machten. Der Tag war lang gewesen, und die Müdigkeit steckte ihnen in den Knochen. Während Cedric in der örtlichen Schmiede ein Gespräch mit dem Dorfschmied führte, streifte Elodínya durch die engen Gassen, als sie ein leises Wimmern vernahm. Verwundert folgte sie dem Geräusch und fand, unter einem alten Karren verborgen, ein kleines, in Tücher gewickeltes Bündel.

Vorsichtig hob sie das Kind auf, ein Säugling, kaum wenige Wochen alt. Seine Wangen waren rot von der Kälte, seine kleinen Fingerchen zitterten. Elodínyas Herz zog sich zusammen, und ohne zu zögern drückte sie das Kind sanft an sich. Wer mochte es hier zurückgelassen haben? Und warum? Fragen, die in diesem Moment nicht wichtig waren. Das Kind brauchte Hilfe – jetzt.

Als Cedric sie wenig später fand, sah er sofort den Ausdruck in ihrem Gesicht. Kein Wort war nötig. Sie würden sich kümmern. Gemeinsam kehrten sie in das Wirtshaus zurück, wo sie sich um das Neugeborene kümmerten. Die Dorfbewohner wussten wenig über seine Herkunft – nur, dass eine fremde Frau durch das Dorf gezogen war, die kurz darauf wieder verschwand. Niemand wusste, wohin.

In den kommenden Tagen wichen Elodínya und Cedric nicht von der Seite des Kindes. Während sie ihm Nahrung und Wärme spendeten, wuchs in ihnen eine Erkenntnis heran, die unausgesprochen in der Luft lag. Dies war kein zufälliges Ereignis – dies war eine Fügung. Und als sie sich eines Abends tief in die Augen sahen, wussten sie es beide: Sie würden das Kind als ihres annehmen.

So wurde aus zwei Grafen eine Familie. Sie nannten das Kind Aurélia – ein Name, der sowohl in der Kultur der Elfen als auch der Menschen existierte, als Zeichen seiner neuen Herkunft. Von diesem Moment an wandelte sich ihr Weg. Wo sie einst nur für sich selbst lebten, galt ihr Streben nun einem neuen Ziel: Aurélia ein Zuhause zu schenken, in dem sie geliebt und beschützt aufwachsen konnte.


3. Kapitel

Alles in Brüchen

Die Blätter wehten im sanften Morgenwind, als der Frühling sein kühles, aber sanftes Antlitz über das Land legte. Silberfels erstrahlte in der Morgensonne, und doch lag an diesem Tage ein Schatten über dem Land – ein Schatten, der sich tief in das Herz von Elodínya fraß.

Cedric war fort. Nicht in die Ferne gezogen, nicht von einem Feind verschleppt – sondern von der grausamen, erbarmungslosen Hand des Schicksals genommen. Ein Unfall, so sinnlos und so tragisch, dass Elodínya kaum begreifen konnte, wie die Welt sich einfach weiterdrehte, als wäre nichts geschehen.

An einem friedvollen Abend betrat Cedric mit guten Freunden die Taverne von Thyma Dorei. Lachen, Gespräche, ein Hauch von Abenteuer – bis Fremde eintrafen. Ein Duell entbrannte, Zorn loderte auf, und im Rausch der Wut trennte Cedric seinem Gegner die Hand ab.

Doch Zorn fordert seinen Preis. Er brach zusammen und erwachte im Hospital, umgeben von besorgten Blicken. Milaile und Edward erkannten den Schatten in seinem Geist – ein Trauma, das ihn quälte. Dann kam Kryn, um ihn zu holen, das Urteil zu vollstrecken. Doch bevor Cedric dem Feind ausgeliefert wurde, zerschmetterte Markus die Fensterscheibe – eine Flucht nach Exulor sollte sein Leben retten.

Doch die Rettung kam zu spät. Kryn schlug zu, Markus fiel samt Cedric in seinen Armen, Chaos brach aus. Ein Kampf tobte zwischen Thyma Dorei und Cedrics Gefährten. Verwundet, geschwächt, und mit einer Last dank einer bewusstlosen Gestalt auf ihn, chronischen Schmerzen und Stress war viel für seinen geschundenen Körper. Sein Atem flackerte, sein Puls versagte.

Die Medicuse kämpften, pumpten sein Herz, hauchten ihm Leben ein – doch es war vergebens. Seine Haut erbleichte, sein Körper kühlte, Blut rann aus seinem Mund. Und dann… Stille.
Der Graf von Silberfels war tot.
(zitiert aus Cedric Aventinus Silberfels (Benutzer: NexusPeak) )

Elodínyas Schrei hallte durch das Tal, als man ihr die Nachricht brachte. Es war, als wäre ihr das Herz aus der Brust gerissen worden, als hätte der Wind ihr selbst die Seele genommen.

Tag um Tag verging, doch für Elodínya schien die Zeit stillzustehen. Sie saß im Anwesen der Beiden, Aurélia an ihre Brust gedrückt, während ihre Tränen lautlos auf das feine Haar des Kindes fielen. Sie wusste nicht, wie sie weitermachen sollte. Cedric war ihr Anker gewesen, ihr Fels in der Brandung. Ohne ihn fühlte sich alles leer an.

Die Tage vergingen in einem trüben Nebel aus Schmerz und Erinnerungen. Sie erinnerte sich an seine Stimme, sein Lachen, die Wärme seiner Hand, wenn er ihre hielt. Die Abenteuer, die sie teilten, die Nächte unter funkelnden Sternen, in denen sie von der Zukunft träumten. Eine Zukunft, die nun nicht mehr existierte.

Doch dann, eines Nachts, als der Wind leise durch die Fenster pfiff, regte sich etwas in ihr. Aurélia, das kleine Leben, das Cedric und sie zusammengeführt hatte, war noch immer hier. Das Kind, das sie gemeinsam gerettet hatten, brauchte sie. Und vielleicht, nur vielleicht, würde Cedrics Liebe in ihr weiterleben – in ihren Erinnerungen, in Aurélias Lächeln, in dem Erbe, das er hinterlassen hatte.

Doch sah Elodínya keine Hoffnung, jeden Tag, mit jedem Schritt musste sie sich schmerzhaft an Cedric erinnern. Wie sollte sie alleine ein Kind großziehen? Was würde mit Silberfels passieren, nun wo der Graf tot war? Sie und Cedric waren ja nichtmal verheiratet, sondern nur verlobt gewesen. Fragen, welche Antworten suchten, hielten sie nächtelang wach.

Doch dann, eines Morgens hatte sie einen Entschluss gefasst: Sie würde Silberfels verlassen, sich auf Reisen mit Aurélia begeben und ein wenig Trost in den stillen Ecken Eldoria’s suchen. Eines Tages, wenn die Zeit reif wäre, würde sie wiederkehren, doch der Schmerz war noch zu groß um zu sagen wann…


OOC

Elodínya wird hiermit eingefroren - wann und ob ich sie wiederhole weiß ich noch nicht… :slight_smile:

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