CV Estra Carnelis

Name: Estra Carnelis

Geschlecht: Weiblich

Alter: 21 Jahre (27.05.1337) Stand 1358

Rasse: Hochelfe

Beruf: Brauschülerin - (Räuberin)

Religion: Gwador
Segen von Galad - Der Gott des Tages, des Lichts, Sonne

Wohnort: Távaryn

Herkunft: Paeonia (Tindall)

Aussehen/Merkmale
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Estra ist eine 1.71 große und eher schlanke Elfe. Sie hat schulterlange, braune Haare. Ihre Augen zeichnen sich durch ihre dunkel blaue Farbe aus.

Charaktereigenschaften:
Für Fremde wirkt Estra wie eine kühle, abweisende Elfe, die eher Desinteresse an Wesen zeigt. Wenn man sie besser kennenlernt, lernt man eine respektvolle, wissbegierige und eher unerfahrene Elfe kennen. Respekt muss man sich für sie verdienen, selbst wenn es ein Wesen mit adeliger Herkunft ist.
Auch wenn man es von ihr erwarten könnte, ist sie eine Person die nicht gerne lügt, nur wenn sie sich in einer Zwickmühle befindet, würde sie zu einer Notlüge greifen.

Fähigkeiten
Lesen
Schreiben
Kochen
Reiten
Kämpfen
Tränke brauen (RP-lich beigebracht)

Magie:
Gesang der Flora
Der Anwender besingt die Pflanzen, um sie in ihrem Wachstum , zu beeinflussen. Dadurch ist es möglich, die Größe und Form der Pflanze im gewissen Maße , dem eigenen Willen beugen zu lassen.

1 .Windstoß
Eine starke Sturmböe, die das Ziel wenige Meter wegschleudert (max. 6m + 1 LP Schaden)

2 .Blitzeeinschlag
Beschwört einen Blitz, der dem Ziel leichte Verbrennungen zuzieht und das getroffene Ziel lähmt. (1 LP Schaden oder der Gegner setzt eine Runde aus (muss vor dem Wirken festgelegt werden und es darf sich in jeder Runde umentschieden werden). Hat der Gegner danach 1LP, wird dieser eine Runde gelähmt)

3 .Heilende Quelle
Ein Quell magischen Wassers, welcher beim Trinken Müdigkeit, Erschöpfung und Unwohlsein nimmt. Auf der Haut kann es Wunden desinfizieren und leichte Brandwunden kühlen. (Heilt 1 LP)

Stärken

Nicht manipulierbar
Beweglich
Schnelle Lernerin

Schwächen

Angst im Dunkeln
Schlechter Orientierungssinn
Impulsiv

Hintergrundgeschichte

Geboren wurde Estra in den gesetzlosen Ländereien von Tindall. Ihre Mutter musste während der Geburt ihr eigenes Leben her geben, so verblieb das junge Mädchen also bei ihrem Vater, einem Mann der es pflegt mit unlauteren, kriminellen Methoden sein Brot zu verdienen. Doch auch wenn seine Methoden vielleicht schändlich wirkten, so stahl er stets aus Liebe. Für seine Tochter und selbstverständlich seine Frau, der er innerlich geschworen hatte, das gemeinsame Kind sein Leben lang zu behüten wie den teuersten Schatz. Und er sollte sein Wort halten.

Die Jahre vergingen und trotz der allgemein ärmlichen Verhältnisse in Tindall, schaffte er es immer wieder Estra mit ausreichend Speis und Trunk zu versorgen. Kein einziger Taler war sein eigener, doch immerhin beklaute der Vater nur durchreisende Adlige, die es ohnehin versäumten entsprechende Leibwächter zu ihrem eigenen Schutz zu engagieren. Estra bräuchte es dringender als sie, dachte er stets. Schließlich waren sie arm, ähnlich wie der Rest Tindalls und Estra war sein Ein und Alles. Er vernachlässigte seine Tochter nie, stets erzählte er ihr von den großen Abenteuern, die er erlebte. Von den dusseligen Reichen, von den witzigen Trunkenbolden in den Tavernen – aber auch von den gefährlichen Gestalten in der Dunkelheit. Ganz besonders jene Geschichten von den skrupellosen Mördern und Räubern bei Nacht, die sich in den finsteren Gassen versteckten und bloß auf ihre Opfer lauerten, sprach der Vater so eindringlich und mahnend dass es Estra kalt den Rücken herunter lief. Er brachte ihr auch den Dolchkampf bei. Durch die Schauergeschichten verängstigt, gab Estra sich auch alle Mühe.

Eines Tages, für Estra ganz urplötzlich, veränderte sich der Vater allerdings. Bis dahin war er erpicht darauf, Estra von der Gewalt und der Gefahr fernzuhalten. Er erlaubte sich selbst nicht zu morden und andere derartig auszurauben. Lieber regelte er einen Diebstahl diskret und unauffällig. Es lag ihm am Herzen, dass seine Tochter fern von all diesem Leid bleiben würde. Dann aber kam er immer öfter Heim von seinen Raubzügen und Estra konnte Blutflecken an seiner Kleidung bemerken. Der Vater tat sie immer ab und erklärte, dass er sich wohl geschnitten haben musste. Doch Estra ahnte bereits, dass etwas nicht stimmen würde. Das Phänomen der Korrumption war ihr damals noch völlig fremd. Erst war es sein Gemüt, das über mehrere Wochen zunehmend düsterer und bedrohlicher auf sie wirkte. Es begann harmlos mit Selbstgesprächen. Nach etwa einem Monat veränderte sich auch das Verhalten des Vaters und er begann kühler auf sie zu wirken. Nach etwa drei Monaten war von seiner so bekannten warmen Art nichts mehr übrig geblieben und stattdessen war jedes Gespräch, jede Interaktion von einer unangenehmen Kühle begleitet. Ehe sie sich versah, wandelte sich über wenige Tage sein Haar in ein grässlich tiefes Schwarz. Seine Haut erbleichte und die Augen färbten sich blutrot. So hatte sie ihn noch nie gesehen. Dieser Wandel ließ Estra verzweifeln. Sie glaubte der Vater wäre schlimm erkrankt und entschied das Stehlen fortan selbst zu übernehmen.

Ein unscheinbarer Morgen während dieser dritten Phasen der Korrumption begann ausnahmsreise recht schön für sie. Vereinzelte Sonnenstrahlen schafften es durch die hölzerne Klappe und hinterließen eine angenehme Wärme auf Estras Haut. In der Ferne konnte man leise hören wie die Wellen ans Ufer schlugen. Ansonsten herrschte eine friedliche und angenehme Stille, die ihr gemeinsam mit dem warmen Licht eine Gänsehaut aufzwang. Sie hatte beinahe vergessen, was sie die Tage zuvor so besorgte. Estras müder Blick schweifte durch ihre bescheidene Kammer. Die Ecke am Ende des Raumes war dunkel und urplötzlich fielen ihr wieder die Schauergeschichten ihres Vaters ein. Wie sich die bösen Gestalten in den Schatten verbergen würden und nur darauf warteten ihre Opfer zu überfallen. Sie kuschelte sich in ihre Decke und sah weiterhin zur finsteren Ecke. Auch wenn die Sonnenstrahlen sie ein wenig blendeten, fiel ihr auf, dass dort etwas gewesen ist. Von der Form her konnte sie es nicht ganz zuordnen, aber sie war sich sicher, dass sie das vor dem Einschlafen noch nicht gesehen hatte. Sie rieb ihre Augen und schob die Decke ein wenig zur Seite, beugte sich etwas vor um nicht mehr vom Licht geblendet zu werden. Dort in der Ecke wurde die unbestimmte Form auf einmal deutlich erkennbar. Es war eine Silhouette. Und bei näherer Betrachtung, musste Estra feststellen, dass diese Silhouette niemand geringeres als ihr Vater war. Erschrocken rutschte sie zurück und starrte entsetzt zu der schweigsamen Gestalt am anderen Ende des Raumes…

An einem anderen Tag wachte Estra auf und eilte hinüber zum Schlafplatz des Vaters. Sie wollte ihm erzählen, dass er doch bitte warten solle damit sie etwas zu Essen holen könne. Sie fand ihn an der Wand kauernd vor. In ihrer Unwissenheit verkannte sie seine bleiche Haut für Krankheitssymptome, doch in Wahrheit war das nur ein Merkmal seiner fortgeschrittenen Korrumption. Estra war deutlich mitgenommen von den letzten Tagen gewesen, doch sie wollte unbedingt selbst stehlen. Wenn es dem Vater nicht gut geht, müsste sie ihn versorgen. Sie wollte dass er sich ausruht und er stimmte zu, es schien ihn nun nicht mehr besonders zu kümmern, ob seine Tochter dadurch in Gefahr geraten könnte oder nicht. Sie streichelte ihm über den Kopf und erklärte, dass alles gut werden würde. In ein paar Stunden würde sie schon zurückkehren und reichlich Essen mitbringen – dieses Mal würde sie ganz sicher eine gute Ausbeute machen.

Schweigsam wie er war, nickte er lediglich und Estra brach zum Hafen auf, wo sie hoffte einen ahnungslosen alten Fischer beklauen zu können. Doch die Gegend war hart, Diebstahl war hier an der Tagesordnung und die Fähigkeiten ungeübte Estra stachen nicht gerade hervor. So irrte sie den halben Tag umher und versuchte verzweifelt Obsthändler oder Fischer zu bestehlen, die gerade scheinbar nicht aufpassten. Doch der Schein trügt - jedes Mal wenn sie ansetzte und ihre Hand ausstrecken wollte, zog sie die strengen, warnenden Blicke auf sich.

Ihr Magen knurrte schrecklich und mit voranschreitender Zeit wurde es nicht besser. Ihre Hände wollten ihr nicht mehr richtig gehorchen, der Hunger vernebelte ihren Verstand und die Müdigkeit erreichte jede Faser ihres Körpers. Als sie schließlich gegen Nachmittag an einem Stand vorbeiging, versuchte sie es noch einmal. Wieder spürte sie den wachsamen Blick seines Besitzers, doch der Hunger machte es unerträglich für sie. Auf keinen Fall würde sie noch weiter suchen können, es musste einfach klappen. Sie streckte die Hand aus und schnappte sich einen Fisch. Der Händler jedoch erhob sich unmittelbar und brüllte sie an, woraufhin sie begann davonzulaufen.

Doch ihre schwindenden Kräfte machten sich bemerkbar. Der Verkäufer holte sie rasch ein und bekam ein Stück ihrer Kleidung in die Finger. Er packte Estra, die sich nun versuchte mit Händen und Füßen zu wehren und nahm ihr den Fisch ab. Daraufhin versetzte er ihr eine Ohrfeige und warf Estra achtlos zu Boden, wollte sich offenbar wieder seinem Geschäft widmen ohne ihr weitere Beachtung zu schenken. Doch es sollte alles anders kommen. Estra lag am Boden und ihr Sichtfeld war leicht verschwommen, immer noch leicht benommen durch den Schlag. Doch sie konnte klar und deutlich vernehmen, dass jemand etwas ausrief. Dunkelelf!, hörte sie vom Hafen her.

Sie blinzelte ein paar Mal und richtete ihren Blick angestrengt in die Richtung des Rufes. Sie erkannte, dass es ihr Vater war, der dort stand und sie mit kaltem Blick beobachtete. Hatte er dort schon die ganze Zeit gestanden während sie geschlagen wurde? Ein paar umherstehende Elfen traten nun näher an ihn heran und musterten den Mann mit hasserfülltem Blick. Es dauerte nicht lange, da vereinigten sie sich und überrumpelten den Vater.

Sie sprang auf und sprang einem der Männer ans Bein. Dieser versetzte ihr einen harten Tritt, wodurch Estra davongeschleudert wurde. Sie war verzweifelt und wollte ihren Vater schützen, doch es war völlig zwecklos. Estra weigerte sich und versuchte sich aufzustemmen, doch es wollte ihr einfach nicht gelingen. So blieb ihr nicht viel außer unter Tränen zuzusehen, was sie mit ihrem Vater anstellten. Sie schlugen auf ihn ein, bespuckten ihn und warfen ihm Schmähungen an den Kopf.

Sie empfand ein brennendes Gefühl der Ungerechtigkeit und wollte gerne etwas dagegen tun, doch sie war zu schwach und benommen. So musste sie diesen Anblick über sich ergehen lassen. Doch die wildgewordenen Elfen hörten gar nicht mehr auf. Keine Wache eilte zur Hilfe. Niemand kam um ihrem Vater zu helfen, stattdessen bot eine Wache sogar sein Schwert der wütenden Meute an. Sie sollten den Kopf des Monsters abtrennen, schlug er vor und sie alle willigten unter tosendem Jubel und Applaus ein.

Sie setzten den zugerichteten Vater auf die Knie. Sein Blick war bereits leer, er schien nicht mehr viel von seiner Umwelt mitzubekommen. Doch Estra weinte ganz bitterlich als sie sah wie einer der Elfen ihm das Schwert an den Hals anlegte und ihm daraufhin den Kopf abtrennte.

Zwei Jahre Später

Nach dem Tod ihres Vaters verbrachte Estra ihre Zeit weiterhin in Tindall und lebte in ihrer Kammer. Da der Vater nun nicht mehr da war musste sie auch nicht so viel stehlen, weshalb ihr das Überleben am Anfang etwas leichter fiel. Nichtsdestotrotz war es eine überaus schwierige Aufgabe in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten.

Sie war nicht besonders gut im Manipulieren und auch direkte Konfrontationen mied sie. Ihre Stärken lagen vielmehr im unauffälligen Taschendiebstahl und in nächtlichen, lautlosen Einbrüchen. Dietriche wurden zu ihrem liebsten Werkzeug.

Doch wie so oft, sollte es nicht bei einem vergleichsweise friedlichem Leben bleiben. Eines Tages ging es schief und sie wurde bei einem Diebstahl erwischt. Ihre Anwesenheit wurde zwar öfters bemerkt, jedoch gelang es ihr eigentlich immer rechtzeitig zu fliehen. Doch dieses Mal war es anders.

Es war ein Morgen am Hafen. Wie so oft patrouillierte sie dort um ihre potenziellen Opfer auszukundschaften. Dieses Mal war es ein Elf, an dessen Hüfte ein prall gefüllter Geldbeutel zu sehen war. Das muss ein Adliger gewesen sein, dachte sie und spielte in Gedanken bereits durch wie sie ihm den Beutel unauffällig entwenden könnte. Doch ahnte sie nicht, dass dieser Mann ein durchreisender Soldat aus Gorak war. Man sah es ihm nicht direkt an, doch er war körperlich gut in Form.

Nichtsahnend näherte Estra sich ihm unauffällig und versuchte seinen Weg zu kreuzen um einen Zusammenprall vorzutäuschen, bei dem sie ihm den Beutel letztendlich abnehmen wollte. Sie ging auf ihn zu und beim Aufprall gelang es ihr den Beutel weitestgehend unauffällig abzunehmen. Sie entschuldigte sich freundlich bei dem Soldaten und versuchte sich dann schnell auf den Weg zu machen. Doch der Soldat bemerkte zu ihrem Pech, das ihm etwas fehlte. Er brüllte sie an, sie solle stehen bleiben und Estra begann zu laufen, weiterhin im Glauben sie würde ihm schon entkommen wie sie es auch bei den anderen des Öfteren geschafft hat. Das war ihr Hafen, hier kannte sie sich gut aus und würde ihm problemlos davonhuschen.

Doch dem war nicht so. Der Soldat verfolgte sie und lief auf gerade Strecken sogar schneller als sie. Schockiert stellte sie dies fest und versuchte dem Soldaten auszuweichen und möglichst oft Hindernisse zu nutzen, die den Soldaten verlangsamen würden. Sie rannte und rannte, konnte ihn jedoch nie ganz abwimmeln. In jede Gasse, in die sie verschwand, folgte ihr der Soldat und sie schaffte es nicht aus seinem Sichtfeld zu verschwinden. Verzweifelt und langsam außer Atem rannte sie zurück zum Hafen und erblickte ihre womöglich letzte Hoffnung: ein kleines aber anmutiges Schiff setzte gerade ab. Es muss eines sein, auf dem die Adligen reisen, dachte sie.

Auf ihrem Weg dahin warf sie Gerümpel und Kisten hinter sich auf den Weg um den Soldaten abzuwimmeln und mit mäßigem Erfolg schaffte sie es, einen gewissen Abstand zu ihm zu halten bis sie beim Schiff ankam. Mit einem ambitionierten Sprung beförderte sie sich auf das Heck und zog sich daran hoch. Sie nahm sich gar nicht erst die Zeit um zu prüfen ob der Soldat es ihr gleichtun würde sondern rannte vorbei an der Besatzung, die sie verwundert ansah. Doch niemand dort konnte sie wirklich mit dem Auge verfolgen und schon bald war Estra versteckt in einem Fass. Sie würde dort eine lange Zeit bleiben. Wohin die Reise gehen würde, war ihr zu dem Zeitpunkt noch nicht klar.

Die Reise war nicht besonders lang, aber dafür recht beschwerlich. Die Gewässer waren überwiegend ruhig, so musste sie sich immerhin nicht übergeben. Aber die Reise verlangte ihr körperlich trotzdem einiges ab. Ihr oberstes Gebot war es, so ruhig zu bleiben wie nur möglich. Schließlich könnte sie auf dem Schiff nicht flüchten wenn sie tatsächlich enttarnt worden wäre. Und zu ihrem Glück prüfte niemand diese spezielle Fass, in dem sie sich versteckte.

Irgendwann wurden die Stimmen lauter. Einige Elfen riefen bereits aus, dass Land in Sicht sei und schon bald ertönten die ihr so bekannte Geräuschkulisse eines Hafens. Sie wusste, dass sie ihr Ziel erreicht haben. Als das Schiff anlegte, prüfte sie vorsichtig ob die Luft rein war. Bestätigt in ihrem Verdacht hüpfte so vom Schiff und begann zu rennen, was sich seltsam anfühlte nach all dieser Zeit der Unbeweglichkeit.

Ein paar Tage irrte sie so umher in der neuen Gegend. Sie war ungewöhnlich sauber und wirkte sehr edel. Estra war solche Schönheit von Architektur nicht gewohnt. Als sie Wandernde nach dem Ort ausfragte, sagten sie ihr, dass sie in Aleynn wäre. Von diesem Ort hatte Estra schon mal gehört, doch er sah sehr viel prunkvoller aus als sie sich je hätte vorstellen können. Andere zu bestehlen war im Vergleich zu Tindall ein Kinderspiel. Sie passten gar nicht richtig auf, so wirkte es auf Estra, weshalb sie sich fast schon ein wenig schuldig fühlte. Schließlich waren die Elfen in Aleynn so freundlich und überhaupt nicht so feindselig wie in Tindall. Nur die höhere Präsenz von Wachen erschwerte Estras Vorhaben deutlich. Nicht nur deshalb stellte sie ihre kriminellen Aktivitäten weitestgehend ein, so sehr es ihr eben möglich war ohne dabei an Hunger zu leiden.

Trotzdem fiel Estra mit ihrer schäbigen Kleidung unter all den Adligen auf wie ein bunter Hund. Sie streunerte durch die Gegend und lungerte an öffentlichen Orten herum. Jeder, der sie ein wenig über den Tag beobachtete konnte sehen, dass sie offensichtlich nicht von hier kam und auch kein Dach über dem Kopf hatte. Ein Paar von Elfen wanderte des Öfteren am Marktplatz des Hafens entlang und meistens saß Estra irgendwo angelehnt an eine Wand, wo sie viel über die Vergangenheit nachdachte.

Dieses Ehepaar von Elfen bemerkte Estra und irgendwann überredete die Frau ihren Mann, dass sie das Mädchen doch ansprechen sollten. Als sie Estra ansprachen, war sie sehr verschlossen und abweisend. Schließlich vertraute Estra grundsätzlich niemandem, den sie nicht kannte. Diese Abwehrhaltung hatte sie über die Jahre am Leben gehalten. Doch immer mal wieder, wenn das Paar gerade zufällig in der Gegend war, sprachen sie Estra an und redeten mit ihr. Sie erzählten ihr davon, wie das Leben in Aleynn ist und dass sie sich immer Kinder wünschten, aber bisher einfach kein Glück gehabt haben.

Mit der Zeit öffnete sich auch Estra ihnen ein wenig und sie freundeten sich an. Eines Tages bot das Ehepaar ihr an, dass sie sie in die Familie aufnehmen wollten. Sozusagen als Tochter, die sie nie haben konnten. Sie versprachen ihr einen Zugang zu Bildung, feines Essen und ein warmes Bett. Estra willigte ohne große Umschweife ein, das hörte sich einfach zu verlockend für sie an.

Und die Zeit verging, in der Estra ihre Adoptiveltern besser kennenlernte. Der Mann war ein Professor an der Akademie und erzählte ihr immer von der Braukunst und all seinen großen Errungenschaften. Hin und wieder fertigte er gewisse Tränke sogar mit Estra zusammen, wodurch ihr Interesse an dem Gebiet unermüdlich anwuchs. Ihre Vergangenheit schien hinter ihr zu liegen und ein neues, deutlich fröhlicheres Kapitel ihres Lebens würde beginnen.

Über die Jahre wurde Estras Leben deutlich erträglicher. Das Grauen über den Tod ihres Vaters blieb ihr zwar die ganze Zeit in Erinnerung, doch unter den Adoptiveltern war es nicht so unerträglich allgegenwärtig. Vielleicht lag es an ihrer neuen Beschäftigung, daran dass sie nun in einer Akademie lernte oder daran und daran, dass sie nicht länger stehlen musste um zu überleben.

Mit der Zeit übernahm Estra freiwillig auch verschiedene Aufgaben, so zum Beispiel schickte der Professor sie oftmals los um bestimmte Zutaten zu beschaffen. Diese Reisen trat sie besonders gerne an, da sie so einen anderen Teil der Welt erblicken konnte. Und so war es auch bei ihrem letzten Auftrag. Sie sollte einen besonderen Flieder beschaffen, den sie wohl nur in Lacarus verkauften.

Alsbald machte Estra sich frohen Mutes an diese neue Aufgabe, bewaffnet mit dem nötigen Kleingeld für die Überfahrt sowie die Beschaffung und einem kleinen Dolch, den sie seit dem Tod ihres Vater immer mit sich herumschleppt. Auf dem Schiff aufgestiegen, machte sie es sich bequem und erwartete bereits sehnsüchtig die allbekannte Handelsmetropole im Norden. Wie es dort wohl aussehen würde? Was für Düfte dort an den Marktständen zu vernehmen wären? Sie machte es sich am Bug gemütlich und atmete die angenehme Seeluft ein. Eine frische Brise strich ihr sanft über das Gesicht. Sie schloss für einen Moment die Augen und erlaubte sich die Tiefen ihrer Erinnerungen zu durchqueren.

Sie dachte an ihren Vater, die schäbigen Verhältnisse, in denen sie damals lebten und an die Schauergeschichten, die sie das Fürchten im Dunkeln lehrten. In den Jahren nach dem Tod ihres Vaters hatte sie herausgefunden, dass der Vater wohl korrumpiert sein musste. Sie dachte daran wie ihm der Kopf abgetrennt wurde und in dem Moment stellte sie sich die Frage warum Dunkelelfen eigentlich so verhasst waren. Ihr Vater war doch kein Monster gewesen? Im Gegenteil, die einzigen Monster, die sie vor Augen hat, war diese Meute von Elfen, die auf ihren Vater damals einschlugen und seiner Enthauptung entgegenjubelten.

Viel Zeit blieb ihr nicht mehr um diesen Gedanken zu Ende zu spinnen. Denn aus dieser angenehmen Brise wurde ein starker Windstoß. Sie spürte bereits, dass ein Sturm aufziehen würde und entschied sich daher in der Kabine zu verschwinden bis der Sturm vorübergezogen war. Also versteckte sie sich und wartete einfach ab bis sich der Sturm legen würde. Doch zu ihrem Entsetzen, schien er sich nicht so schnell legen zu wollen, im Gegenteil – das Schiff begann immer heftiger zu schaukeln, sie konnte spüren wie die aufbrausenden Wellen gegen die Planken schepperten. Draußen war zu hören wie die Matrosen sich gegenseitig verzweifelt zu riefen. Die gesamte Besatzung schien alarmiert zu sein.

Estra versteckte sich und als der Sturm immer heftiger zu werden drohte, bangte sie um ihr Leben. Das Schiff begann zu knarzen und an einigen Stellen zu reißen. Estra weinte und dachte, dass es nun um sie geschehen wäre. Und als das Wasser in die Kabine eindrang und das Schiff versank, hielt Estra nur noch ein paar Augenblicke die Luft an, bis sie die Augen schließlich schloss und bewusstlos wurde.

Doch sollte sie nicht im Reich der Toten erwachen, sondern an einem Ort, der definitiv nicht das Ziel dieser Reise war. Sie erwachte auf einem fremden Schiff, das definitiv nicht das gleiche Schiff gewesen ist, auf dem sie in Aleynn ablegte. Und im Gegensatz dazu war es auch noch heile. Sie verließ es und betrat zum ersten Mal Parsifal. Ein seltsamer Soldat war das Erste, das ihr ins Auge fiel.

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Hey @Silv3rstar, deine CV wird bald von @Kleinkitty bearbeitet.
Wenn du fragen hast, kannst du dich einfach an sie wenden!

Vielen Dank fürs Warten und weiterhin viel Spaß beim Spielen!

~ lehnacra :strawberry:

Alles klar vielen Dank!

Grüße Dich,
bei Dir gäbe es nur eine Kleinigkeit:
Und zwar gib beim Beruf noch an, dass Du nun Räuberin bist.

Da ich Dir vertraue, dass Du das umsetzt, würde ich für die CV meinen Daumen-hoch geben. :+1:

Danach muss @lehnacra nur noch offiziell annehmen. :smiley:

Abend @Silv3rstar

Ich vertrau dir auch mal, dass du das noch ergänzt xD
Deine Charaktervorstellung ist hiermit offiziell angenommen.
Wir wünschen dir eine tolle Zeit auf FTS und viel Freude beim Roleplay mit deinem Charakter.

~ lehnacra :strawberry:


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  • Nachträgliche Änderungen an der Vorstellung, die uns nicht mitgeteilt wurden, gelten als nicht akzeptiert. Informiere uns also umgehend über Änderungen (z.B. neue Fähigkeit erlernt, Tod des Charakters, etc.)

  • Weitere wichtige Dinge die du über das Roleplay mit deinem Charakter wissen solltest findest du hier: [Tutorial] So macht ihr (richtiges) Roleplay

Yes, ich habe es überarbeitet. Vielen dank!

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