Name: Rubertus Revan
Rasse: Mensch
Alter: 29 Jahre
Herkunft: Kirschwald auf dem menschlichen Kontinent
Wohnort: Hohenfels
Religion: Christentum (römisch-katholisch)
Jetziger Beruf: Stadtwache und Krieger von Hohenfels
Charaktereigenschaften
Zielstrebig - Wenn Rubertus sich ein Ziel setzt, verfolgt er es mit eiserner Entschlossenheit.
Gottesfürchtig - Sein christlicher Glaube gibt ihm Halt, prägt aber auch sein Weltbild und Handeln.
Verschlossen - Aufgrund seiner Verluste spricht er nur selten über persönliche Dinge.
Misstrauisch gegenüber Fremden - Besonders Elfen gegenüber ist er zurückhaltend bis feindselig eingestellt.
Ehrenhaft - Trotz allem hält er an einem inneren Ehrenkodex fest, den er selbst oft kaum noch erklären kann.
Stärken
Erfahrener Kämpfer - Rubertus hat im Laufe der Jahre gelernt, sich mit Schwert, Axt und Bogen zu verteidigen, aber er ist kein Elitekämpfer.
Tödlich effizient (im Kampf) - Wenn es ernst wird, zeigt er Entschlossenheit, Zielgenauigkeit und Technik – allerdings nur in klaren, fokussierten Momenten. Diese Stärke ist situativ, nicht permanent aktiv.
Wald- und Sumpferfahren - Als Kind des Waldes und durch viele Reisen kennt er sich in unwegsamem Gelände gut aus.
Handwerklich geschickt - Seine Ausbildung als Holzfäller macht ihn zu einem praktischen Arbeiter (z. B. einfache Waffen bauen, Lager errichten).
Schwächen
Körperlich gezeichnet - Zahlreiche alte Verletzungen machen ihn weniger ausdauernd in langen Kämpfen. Er leidet teils unter Rückenschmerzen und einem eingerissenen alten Muskelfaserriss im Bein.
Traumatisiert - Plötzliche Gewalt, Schreie oder das Gefühl des Alleinseins können Flashbacks auslösen, was ihn handlungsunfähig machen kann.
Religiöse Verbissenheit - Sein Glaube ist nicht nur Halt, sondern auch Last. Manchmal trifft er irrational harte Entscheidungen aus religiösem Pflichtgefühl.
Schwierigkeiten im sozialen Umgang - Rubertus tut sich schwer damit, Vertrauen aufzubauen, Freundschaften zu pflegen oder Teil einer Gemeinschaft zu werden.
Fähigkeiten
Nahkampf (Schwert/Axt): Solide, aber keine Ausbildung im klassischen Kriegshandwerk. Hält sich durch praktische Erfahrung.
Bogen: Jagdtauglich, nicht für Schlachten geeignet.
Überleben in der Wildnis: Gute Kenntnisse über Nahrung, Feuer, Unterschlupf. Kein Alchemist oder Kräuterkundiger.
Grundlegende Navigation & Kartelesen: Hat sich durch seine Reisen ein Gefühl für Himmelsrichtungen und Wege angeeignet.
Holzverarbeitung: Kann Werkzeuge und einfache Strukturen aus Holz bauen oder reparieren.
Kleine Vorgeschichte
Rubertus wurde vor dreißig Jahren in einem kleinen, abgelegenen Dorf im nordwestlichen Rand des Kirschbaumwaldes geboren, direkt am Übergang zum großen Sumpfgebiet Eldorias. Die Menschen dort lebten zurückgezogen, schlicht und im Einklang mit der Natur. Ihr Überleben hing vor allem vom Holzhandel ab: Der Wald lieferte festes Kirschholz, der Sumpf widerstandsfähiges, zähes Wurzelholz. Einmal im Monat wurden große Mengen dieser Hölzer über das Meerweg in die Hauptstadt Xantia gebracht. Eine lange und beschwerliche Reise, die entweder durch den heißen, trockenen Wüstengürtel im Süden oder durch das gefährliche, morastige Sumpfland im Osten führte, bevor das Schiff bestiegen werden konnte.
Diese Reisen unternahm gewöhnlich nur der gewählte Anführer des Dorfes - ein erfahrener, bodenständiger Mann mittleren Alters, begleitet von einer kleinen Gruppe starker Männer. Als Rubertus 18 Jahre alt war, durfte er erstmals mitreisen. Er hatte kurz zuvor die Tochter des Dorfvorstehers geheiratet, und seine robuste Statur sowie sein handwerkliches Geschick machten ihn zu einer sinnvollen Verstärkung.
Die Reise verlief zunächst ereignislos. Aufgrund der unerträglichen Hitze entschieden sich Rubertus, sein Schwiegervater und zwei weitere Männer auf dem Rückweg jedoch für den beschwerlichen Pfad durch das sumpfige Grenzgebiet. Als sie nach langer Marschzeit endlich das Dorf erreichten, bot sich ihnen ein Bild des Grauens: Häuser niedergebrannt, Leichen halb im Schlamm versunken, das Dorf verwüstet. Ein Spähtrupp orkischer Plünderer hatte den Ort überfallen.
Entsetzt und voller Wut folgten die vier Männer den Spuren der Angreifer in den Sumpf - bereit, Rache zu nehmen. Nach stundenlanger Verfolgung stießen sie schließlich auf die Orks. Ein blutiger Kampf entbrannte. Rubertus kämpfte verbissen, doch einer nach dem anderen fiel: Die zwei Begleiter starben rasch, und schließlich wurde auch sein Schwiegervater vor seinen Augen brutal getötet - zerrissen von den Klingen der Orks.
Rubertus floh, schwer verletzt, voller Schuld und Zorn. Er schleppte sich tagelang durch den Sumpf, bis er schließlich Xantia erreichte. Dort wurde er medizinisch versorgt, aber nicht warm aufgenommen, ein gebrochener Mann aus einem verbrannten Dorf hatte wenig Platz in einer Hauptstadt, die ihre eigenen Probleme hatte.
Er verbrachte die folgenden Jahre rastlos. Mal arbeitete er als Holzfäller im Süden, mal als Wachmann an der Grenze. Der Schmerz des Verlustes verfolgte ihn ebenso wie sein wachsender Hass auf alles, was mit den Orks zu tun hatte und mit der Zeit entwickelte sich auch ein tiefer Groll gegen die Elfen. Denn Jahre später, als er Teil einer kleinen Söldnertruppe geworden war, sollten sich die Ereignisse wiederholen:
Einige Orks, offenbar Überlebende des früheren Spähtrupps, hatten sich in einer schwer zugänglichen Höhle nahe der nordöstlichen Ausläufer Eldorias verschanzt. Rubertus’ Truppe - angeheuert, um sie aufzuspüren und auszuschalten – wurde dabei von einem Elfenführer durch das Gelände geleitet. Doch irgendetwas stimmte nicht. Kurz vor dem Angriff wurden sie in einen Hinterhalt gelockt. Ob aus Absicht oder Nachlässigkeit - Rubertus erfuhr es nie. Es war ein weiteres Massaker. Und wieder war es nur Rubertus, der überlebte, dieses Mal gemeinsam mit zwei weiteren Männern. Einer von ihnen war schwer verwundet und starb wenige Tage später.
Diese Erfahrung ließ in Rubertus etwas zerbrechen. Er zog sich zurück, wandte sich wieder verstärkt dem christlichen Glauben zu - nicht aus Hoffnung, sondern weil er nichts anderes mehr hatte. Gott, so sagte er sich, musste einen Grund für all dies haben. Vielleicht sollte er leiden. Vielleicht war es Strafe. Oder vielleicht war irgendwo ein anderer Ort, an dem er endlich Frieden finden könnte.
Als er sich seinem 30. Lebensjahr näherte, fasste er den Entschluss, Eldoria zu verlassen. Nicht in der Hoffnung auf ein besseres Leben - sondern um der Vergangenheit zu entkommen. Er hörte von einem Kontinent im Nordwesten, auf dem die Zwerge lebten - ein zurückgezogenes Volk, das selten Fremde aufnimmt, aber wenig Fragen stellt. Dort, so glaubte er, könne er vielleicht einfach existieren.
Er schloss sich einem kleinen Konvoi an, der über das Meer in Richtung des Zwergenkontinents aufbrechen sollte. Doch kurz nachdem sie Eldorias Küste hinter sich gelassen hatten, geriet das Schiff in einen gewaltigen Sturm. Donner, peitschender Wind, Wellen höher als jedes Gebäude. Das Schiff zerbrach unter der Gewalt der Natur.
Rubertus wurde über Bord geschleudert, klammerte sich an ein Stück des geborstenen Mastes und trieb stundenlang im offenen Meer. Irgendwann verließen ihn die Kräfte.
Als er wieder zu sich kam, lag er erschöpft, halb bewusstlos, am Fuße einer steilen Felsküste - mit nichts als nasser Kleidung, einer tiefen inneren Leere … und seinem Glauben.
Er war gestrandet.
In Hohenfels.