Name: Naeter Liberius
Geschlecht: Mann
Alter: 21
Größe: 1,90m
Rasse: Mensch
Wohnort: Wildnis
Religion: Christentum (römisch-katholisch)
Beruf: Mönch
Herkunft
Naeter war einst ein einfacher Mann mit einer tiefen Verbindung zum Glauben. In den alten Mauern eines Klosters in Bologna, einer prachtvollen Stadt Italiens, fand er Zuflucht vor einer Welt voller Menschen die ihn nicht Akzeptierten. Doch eines Tages verschwand ein Bruder spurlos. Nur ein paar Spuren führten hinaus, in einen alten, gemiedenen Wald, den die Leute in der Stadt nur mit Flüstern erwähnten. Ohne zu zögern, folgte Naeter dem Ruf der Pflicht und trat in den Wald ein. Was er dort fand, war Eldoria.
Ausehen
Naeter wirkt auf den ersten Blick wie ein seltsames, vielleicht sogar erschreckendes Wesen, ein Fremder zwischen zwei Welten. Sein ganzer Körper ist bedeckt von dichtem, grauem Fell. Jedoch ist Naeter kein Werwolf. Keine Magie fließt durch seine Adern, kein Fluch hat ihn gezeichnet. Sein Zustand ist das Ergebnis eines genetischen Fehlers, eines seltenen Leidens, das ihn von Geburt an aus der Norm der Menschheit riss, es heißt Hypertrichose.
Sein Gesicht zeigt die Spuren seiner inneren Stärke. Eine kreuzförmige Narbe, die sich über sein linkes Auge zieht. Das linke Auge, so wie das rechte, ist von einem stechenden, giftgrünen Farbton, als würde darin all der Schmerz, das Anderssein, das Wissen über sich selbst leuchten. Seine Ohren sind groß und leicht spitz, seine Nase etwas verlängert, sodass sein Profil an das eines Wolfes erinnert, doch immer noch menschlich.
Seine braune Mönchsrobe verbirgt die meisten seiner körperlichen Merkmale – ein Akt des Schutzes, aber auch der Scham. Nur sein Gesicht und seine Hände bleiben sichtbar, wenn er sich durch die Welt bewegt.
Um seinen Hals hängt ein eisernes Christus-Kreuz, schlicht, aber voller Bedeutung. Es ist nicht nur ein Zeichen seines Glaubens – sondern ein Symbol dafür, dass er trotz allem ein Mensch ist.
Charaktereigenschaften
Schüchternheit aus tiefem Schmerz
Naeter spricht leise, und oft zögert er, ehe er jemandem in die Augen blickt. Die Jahre des Spottes, der Angst und des Unverständnisses in seiner Heimat haben tiefe Wunden in seiner Seele hinterlassen. Seine Schüchternheit ist kein Zeichen von Schwäche, sondern das Echo eines Lebens, in dem er gelernt hat, sich klein zu machen, um zu überleben.
Tiefes Mitgefühl und universelle Liebe
Trotz allem, was ihm angetan wurde, trägt Naeter kein Hass in sich. Im Gegenteil. Er begegnet jedem Wesen, ob Mensch, Elf, Zwerg, Orc oder gar Tier, mit offenem Herzen. Er glaubt, dass wahres Verstehen nur durch Annahme entstehen kann. Selbst jene, die ihn fürchten oder verletzen, schließt er in seine Hoffnung auf Heilung ein.
Unerschütterlicher Glaube an den Frieden
Naeter ist ein Träumer, aber kein törichter. In seinem Herzen lebt der Wunsch, dass eines Tages alle Völker Eldorias Seite an Seite leben können. Nicht durch Macht oder Magie, sondern durch Vergebung und Eintracht. Er glaubt fest daran, dass selbst die tiefsten Wunden heilen können, wenn man sie gemeinsam trägt.
Stärken
Mitfühlend & Vertrauenswürdig
Naeter begegnet selbst Fremden mit ehrlichem Wohlwollen. Er urteilt nicht nach Rasse, Aussehen oder Herkunft, das macht ihn für viele zu einem emotionalen Anker und moralischen Kompass in der Gruppe.
Unauffälliges Auftreten
Durch seine Schüchternheit und Mönchsgestik wird Naeter leicht unterschätzt oder übersehen, was ihn in sozialen oder heimlichen Situationen manchmal im Vorteil sein lässt – ideal für vorsichtige Annäherung oder diplomatische Gespräche.
Starke Willenskraft / Innere Ruhe
Trotz seines Schmerzes bleibt Naeter meist kontrolliert und fokussiert. In Situationen, in denen andere die Fassung verlieren, bewahrt er einen klaren Kopf – sei es bei Folter, moralischen Dilemmata oder geistiger Manipulation.
Schwächen
Unbedingter Glaube an das Gute
Naeter vertraut schnell – manchmal zu schnell. Selbst offensichtlichen Gegnern begegnet er mit Hoffnung. Das kann ihn in Gefahr bringen oder die Gruppe in unangenehme Situationen führen, wenn er jemanden verteidigt, der nicht vertrauenswürdig ist.
Körperliche Einschränkungen durch Mutation
Seine Mutation ist nicht nur äußerlich. Naeters Körper ist zwar widerstandsfähig, aber durch sein Fell, seine Krallen und seine übergroßen Ohren ist er nicht für präzise Arbeiten gemacht. Dinge wie feines Werkzeug, Schlösserknacken oder sogar einfaches Schreiben können mühsam oder fehlschlaganfällig sein.
Traumatische Flashbacks
In Stresssituationen wird Naeter manchmal von Erinnerungen an seine traumatische Vergangenheit überwältigt. Das kann ihn kurzzeitig lähmen oder zu impulsiven Reaktionen führen.
Fähigkeiten
Lesen & Schreiben in mehreren Sprachen
Durch seine Ausbildung im Kloster beherrscht Naeter das Lesen und Schreiben, in Latein, Italienisch und Portugisisch.
Er kann alte Texte entziffern, Bücher führen, Botschaften schreiben oder übersetzen – eine seltene und geschätzte Fähigkeit, die oft den Unterschied zwischen Verständnis und Katastrophe macht.
Tierverständnis
Durch seine Kindheit unter Wölfen hat Naeter ein ausgeprägtes Gespür für tierisches Verhalten. Er kann Instinkte deuten, Aggression oder Angst früh erkennen und Tiere oft beruhigen – besonders Wölfe und hundeartige Wesen fühlen sich zu ihm hingezogen oder akzeptieren ihn schneller.
Vorgeschichte:
In den stillen Hügeln der Toskana, in der kleinen Stadt San Gimignano, kam ein Kind zur Welt, das anders war. Sein Name war Nazario Liberius, und zunächst sah er aus wie jedes andere Neugeborene. Doch schon wenige Wochen nach seiner Geburt begannen dichte Haare seinen Körper zu bedecken – grau, weich, wild.
Die Menschen murmelten. Die Eltern erschraken. Und der Priester der Stadt sprach das Urteil:
"Dies Kind ist vom Teufel berührt."
In ihrer Angst und Scham entschieden sich Nazarios Eltern für das Unvorstellbare. Der Vater trug den Säugling in den nahen Wald und setzte ihn dort aus. Allein, schreiend, dem Tod geweiht. Doch der Tod kam nicht. Stattdessen kam das Leben, in Gestalt einer Wölfin, die selbst zwei Junge bei sich trug.
Sie roch an ihm. Zögerte. Und nahm ihn auf, als wäre er ihr drittes Kind. Sie fütterte ihn, leckte ihn, schützte ihn. Bald kam auch der Rudelführer – ein mächtiger Rüde – und erkannte Nazario als seinesgleichen an. Der Junge wuchs unter Wölfen auf, lernte ihre Gesten, ihr Verhalten, sogar ihre „Sprache“. Sie nannten ihn Nerrter.
Zwei Jahre lebte er wie ein Tier und war doch so viel mehr. Doch die Zeit verging. Seine Brüder verließen das Rudel nach zwei Jahren, als sie geschlechtsreif wurden. Nur er blieb, bei der Mutter, bis sie an Altersschwäche starb als er 14 Jahren war. Ohne ihren Schutz, duldeten ihn die anderen Wölfe nicht länger und greiften ihn an, so bekam er seine Narbe. Er wurde verstoßen, wieder einmal.
Verloren und allein, wandte er sich der nächstgelegenen Stadt zu: Bologna. Doch auch dort kannte man kein Mitleid. Die Menschen sahen nur ein Monster – jagten ihn, warfen Steine, schrien vor Angst. Er floh, taumelte, und stürzte sich in ein Kloster – in den Santuario della Madonna di San Luca.
Dort begegnete er einem Mann, der nicht floh.
Der ihn ansah – und ihn streichelte.
„Wie heißt du, mein Kleiner? Suchst du ein Zuhause? Du bist hier willkommen.“
Und so begann ein neues Kapitel. Die Mönche nahmen ihn auf – sie gaben ihm ein Bett, ein Ziel, einen Namen: Naeter. Sie lehrten ihn die Sprache, das Schreiben, das Lesen. Er kopierte Schriften, trug das Kreuz stets nah an seinem Herzen. Und er fand zu Gott, mit einem brennenden Wunsch:
„Ich will beweisen, dass ich zum Guten bestimmt bin.“
Viele Jahre vergingen in Stille und Frieden.
Doch eines Tages verschwand ein Bruder.
Spurlos.
Ein paar Spuren führten in einen alten, vergessenen Wald – einen, den die Leute nur flüsternd erwähnten. Ohne zu zögern, folgte Naeter dem Ruf. Er trat in den Wald ein – und verschwand aus seiner Welt.
Was er dort fand, war kein Ende –
sondern ein neuer Anfang.
Ein Ort, wo Nebel nach Magie roch. Wo Tiere mit denkenden Augen blickten. Und wo eine neue Welt begann.
Eldoria.