Der General fiel die Kanzlerin floh

Hört hört, ihr armseligen Kreaturen Eldorias

Sie kamen zu Viert der General, zwei Krieger und eure hochmütige Kanzlerin selbst. Hohenfels wollte ein Zeichen setzen. Stattdessen fanden sie den Untergang. Sie kamen mit Klingen, mit Worten, mit falscher Hoffnung. Doch Hoffnung brennt schnell, wenn das Fleisch zu reißen beginnt.

Wir haben sie gestellt. Wir haben sie zerschlagen. Die beiden Krieger fielen zuerst gebrochen und blutend im Dreck. Der General hielt durch, länger als die anderen. Doch auch er fiel. Sein Kopf hängt jetzt dort, wo ihr ihn nicht ignorieren könnt. Angenagelt. Entstellt. Wahrhaftig.

Und eure Kanzlerin?
Sie sah, wie ihr Stolz starb. Sie sah das Blut. Und dann rannte sie. Feige, wie nur jene rennen, die einst geglaubt haben, herrschen zu dürfen. Ihr Rückgrat ließ sie vor uns zurück, irgendwo zwischen Panik und Wahnsinn.

So viel also zu eurer Hoffnung. So viel zu euren Helden.

Erinnert euch an diesen Tag. Dies war kein Sieg dies war eine Botschaft.
Die Schinderbrut herrscht.

Der angenagelte Kopf des Generals blickt herab zerschmettert, verstummt, ein Denkmal eures Scheiterns

5 „Gefällt mir“

Antwort aus Hohenfels

„Der Gerechte fällt sieben Mal und steht wieder auf – doch der Gottlose fällt durch seine eigene Bosheit.“
– Buch der Reinen, Kapitel 5, Vers 11

An die Schinderbrut,
an jene, die sich im Blut baden und ihre eigene Verwesung für Stärke halten,
an jene, die die Dunkelheit anbeten, weil ihnen das Licht zu heilig ist:

Hört, hört, wie die Hunde bellen,
während der Himmel noch schweigt.

Ja – ihr habt gewonnen.
Einmal.
Ihr habt geschlagen, was ihr nicht versteht, und entstellt, was ihr nicht begreifen könnt.
Ihr habt Leiber gebrochen, Häupter zerschlagen und in eurem Hochmut ein Schauspiel inszeniert,
wie es nur Dämonen tun, wenn sie sich von Applaus ernähren.

Doch glaubt nicht, dass wir euch beneiden.

Denn selbst euer Sieg stinkt nach Verzweiflung.

„Der Gerechte fällt,
doch der Herr lässt ihn nicht liegen.
Er bricht ihm die Knochen –
um daraus Waffen zu schmieden.“
– Buch der Reinen, Kapitel 7, Vers 4

Unsere Krieger fielen – aber sie fielen im Namen des Herrn.
Unser General starb – aber sein Blut wurde zum Zeichen.
Und Amelie, unsere Kanzlerin?
Sie lief nicht.
Sie wich.
Denn das Rückgrat der Klugen ist nicht aus Stahl, sondern aus Einsicht.

„Der Herr ruft nicht alle zum Sterben – manche beruft er zum Überleben,
auf dass sie zurückkehren mit Feuer im Blick und Rache im Herzen.“
– Buch der Reinen, Kapitel 9, Vers 3

Ihr habt einen Tag gewonnen.
Wir gewinnen die Ewigkeit.

„Der Hohn der Verdorbenen hallt nur kurz – dann kommt das Feuer.“
– Buch der Reinen, Kapitel 13, Vers 1

Denn eure Herrschaft ist wie der Schatten eines brennenden Baumes:
kurz, flackernd, illusionär.
Ihr werdet vergehen – nicht durch Worte,
sondern durch das, was folgt.

Und was folgt, ist Zorn.
Was folgt, ist Stahl.
Was folgt, ist Hohenfels.

3 „Gefällt mir“

An Hohenfels.
Ihr zitiert eure heiligen Bücher, sprecht in Versen, als würden Worte euch retten vor dem, was längst über euch rollt. Ihr sprecht von Licht, während eure Schatten zittern. Aber erinnert ihr euch? Damals an der Taverne? Ihr wart am Ende. Ihr wart schwach. Und ich war dort. Ich half euch, allein, ohne Verpflichtung, ohne Schwur. Ich stellte mich an eure Seite, gab euch Hinweise, die größer waren als euer Verstand. Und doch ihr habt verloren. Selbst mit mir an eurer Seite seid ihr gefallen wie welkes Laub. Eure Feinde haben euch gedemütigt und ihr habt geschwiegen. Keine Ehre. Kein Ruhm. Nur zerbrochene Waffen und der bittere Nachgeschmack von Versagen. Und jetzt, nach all dem, erhebt ihr euch, als wäret ihr aufrechter als wir? Ihr wagt es, mit euren Reimen gegen unsere Taten zu sprechen? Euer General liegt kopflos im Staub. Eure Krieger verrotteten, bevor ihr überhaupt verstanden habt, was euch getroffen hat. Und eure Kanzlerin, diese Amelie, lief davon. Nennt es Einsicht, wenn ihr wollt wir nennen es nackte Angst. Ihr sprecht von Zorn, von Stahl, von Hohenfels, als ob das irgendetwas ändern würde. Ihr glaubt, was folgt, sei eure Rache. Eure Erlösung. Euer Feuer. Doch was folgt, seid ihr geschlagen, lächerlich, betend zu Göttern, die längst weggesehen haben. Und was wirklich folgt? Was in euren Nächten schleicht, in euren Mauern lauert, in euren Gebeten züngelt? Das ist nicht Hoffnung. Nicht Licht. Nicht Rettung. Was folgt ist Schinderbrut

3 „Gefällt mir“

Ein neuer Aushang taucht am Schwarzen Brett auf. Unten am Pergament ein schwarzes Kreuz, mit Kohle gezeichnet.

Wesen Eldorias,

Zuletzt hatten die tapferen Wachen aus Hohenfels die Möglichkeit eines der grässlichsten Wesen dieser Lande zu töten. Er terrorisierte mit seiner Gruppe unzählige Städte und unschuldige Wesen. Er ist vermutlich für den Tod unzähliger Wesen verantwortlich und seine Blutsucht wird nie gestillt sein.

Er machte uns ein Angebot. Er verriet seine eigenen Vertrauten, nur damit wir ihm in seiner Mission halfen die Spitzohren dieser Welt auszulöschen. Unzählige Informationen gab er uns über die Gruppe der „Nachtklingen“. Er redete, als hätte ihm ein Ochse das Sprechen beigebracht. Selbst mein einjähriger Sohn kann sich besser artikulieren als dieses Scheusal.

Unsere Wachen verloren den Kampf. Sie haben tapfer gekämpft, das Scheusal lag am Boden, als er unserem General den letzten Hieb versetzte. Und was tat ich? Ich sprach zum Herrn. Ich bat ihn um seine Einsicht, seine Führung. Ich rannte um mein Leben, um die Wahrheit erzählen zu können, für meinen Gabriel, aber vor allem um die Wut und meine Erfahrungen nutzen zu können, um diese gesamte Bande von Bestien auszurotten.

Unser General, Verhard Grauwacht, hat bis zum letzten Atemzug tapfer gekämpft. Der Herr nahm ihn in seine ewige Obhut.

Sein Tod soll nicht ungesühnt bleiben. Wir werden ihn rächen. Jene, die ihn tot sehen wollen, können sich uns anschließen.

Auf das orkische Scheusal, auf seine Anhänger, auf die „Nachtklingen“ kommt ein Sturm zu. Der Donner ist in der Ferne zu hören und dieses Mal wird nur das Blut der Verdorbenen fließen.

gez. i.A. Amalie von Schönburg

6 „Gefällt mir“

Wesen Eldorias ihr habt meinen Namen gehört als Fluch als Drohung als Spott sie nennen mich Scheusal Mörder Monster und sie haben recht ich bin das was ihr fürchtet und ich verstecke es nicht ich bin nicht gut ich bin nicht gerecht ich bin das was bleibt wenn Moral verrottet und Gebete zu Asche werden ihr fragt warum ich Hohenfels geholfen habe warum ich überhaupt ein Wort mit ihnen gewechselt habe nicht aus Hoffnung nicht weil ich glaubte es könnte sich etwas ändern sondern weil sich niemand sonst erhebt weil alle kuschen weil alle schweigen und nur ich der Ork der Mörder das abscheuliche Tier bin der den Mut hat das Maul aufzumachen ich habe ihnen geholfen damals an der Taverne allein mitten unter diesen Heuchlern ich habe ihnen Hinweise gegeben während sie ihre Gesichter hinter Reinheit versteckten ich kämpfte für sie und wir verloren weil Feigheit tief in ihren Knochen sitzt und jetzt nennen sie mich Verräter sie reden von Gnade und Wahrheit während sie alles töten was keine Menschenhaut trägt sie schreiben Verse während ihre Klingen rostig werden und ihre Seelen stinken sie tun so als wären sie das Licht doch sie brennen wie trockenes Holz ihr General starb weil ich ihn erschlagen habe ihre Kanzlerin floh weil sie wusste was ihr erwartet ich bin das was ihr hasst aber ich bin echt ich spiele kein Spiel ich predige nicht ich bringe den Sturm ich bin nicht euer Bruder nicht euer Erlöser ich bin das absolute Böse das euch auslacht wenn ihr im Namen eurer falschen Götter marschiert und euch dann im eigenen Blut wälzt ich bin das Messer an eurem Hals ich bin der Schatten an eurer Wand und wenn ihr glaubt ihr könntet mich mit Kreide und Kohle vertreiben dann habt ihr nichts verstanden ich bin gekommen um euch zu brechen nicht weil ich hoffe sondern weil es keiner sonst tut wenn ihr in ihren Augen nichts seid als Abschaum wenn ihr genug habt von ihrem falschen Licht wenn ihr den Mut habt euch zu erheben dann kommt kommt zu mir kommt zur Schinderbrut kommt zu den Ausgestoßenen zu den Verdammten denn selbst ein Monster ist besser als ein Lügner ich komme nicht um zu verhandeln ich komme um zu erinnern dass man uns nicht verbrennen kann ohne selbst zu Asche zu werden

5 „Gefällt mir“

Nachtrag eigenhändig verfasst.
Für jene, die glauben mögen, alles sei nur Spott: General Verhard Grauwacht fiel wie ein wahrer Krieger. Seine Klinge war entschlossen, sein Herz unbeugsam. Es war mir eine Ehre, gegen ihn zu kämpfen. Auch die beiden Krieger, die an seiner Seite standen, zeigten keinen Zweifel, keine Furcht sie lebten, weil sie Ehre zeigten, nicht Schwäche. Sie verdienten es. Nur eine ließ sie im Stich: die Kanzlerin. Während ihre Männer standen, wandte sie sich ab. Während sie kämpften, betete sie. Sie spricht von Reinheit, doch ihre Hände sind leer. Ihre Flucht war keine Einsicht sie war ein Urteil.

2 „Gefällt mir“

Darunter erscheint ein neuer Aushang.

Ich weiß nicht, was ihr versucht mit diesem Nachtrag zu erreichen. Vielleicht woll ihr Zwietracht sähen, vielleicht wollt ihr mich einfach nur provozieren. Doch ich schäme mich nicht für meine Entscheidung zu fliehen. Ich bin eine adelige Dame, aufgewachsen mit Unterricht in Diplomatie und Literatur. Ich nutze meinem Volk mehr lebendig als tot. So verspottet mich ruhig, zieht meinen Namen in den Dreck. In meiner Situation, mit meinen Kapazitäten und Fähigkeiten hätte jeder dasselbe getan.
Ihr spracht davon dass ihr ein Mann der Ehre wäret, dass ihr nicht gegen Unschuldige kämpfen würdet. Diese Ehre hört wohl dort auf, wo euer Hass eure Vernunft verblendet. Ihr hättet kein Problem damit gehabt mich gestern zu töten. Eine Frau, halb so groß und nicht ansatzweise so stark wie ihr es seid. Wo ist da eure Ehre?

Ich bemitleide euch fast dafür, dass euer Leben voller Gewalt und Tod ist, so dass ihr eure eigenen Prinzipien vergesst.

gez. A.v.S.

2 „Gefällt mir“

Ihr brauchtet keinen Nachtrag, um euch zu schämen. Ihr lebt bereits in Rechtfertigung. Jeder Satz, den ihr schreibt, riecht nach Angst, die sich hinter Manieren versteckt. Ihr behauptet, es sei Vernunft gewesen, dass ihr floht. Aber wir beide wissen, dass ihr im Moment des Falls nicht über Diplomatie nachdachtet, sondern über euer Herz, das raste, über eure Knie, die weich wurden. Ich habe euch nicht getötet. Nicht, weil ich es nicht konnte sondern weil ich es nicht musste. Ihr lebt nicht, weil ihr wertvoll seid. Ihr lebt, weil ihr mir gleichgültig wart. Eine Frau, halb so groß wie ich, sagt ihr. Als ob Größe entscheidet. Der General war kleiner als ich er fiel trotzdem aufrecht. Ihr hättet sterben können, das stimmt. So wie alle anderen auf dem Schlachtfeld. Der Unterschied ist: Sie standen. Ihr nicht. Und wenn ihr meine Ehre in Frage stellt, weil ich euch hätte erschlagen können, dann stellt ihr nicht mich in Frage, sondern die Welt, in der jemand wie ihr über Leben und Tod spricht, während sie selbst vor dem Sterben davonläuft. Ihr glaubt, mein Leben sei voller Tod. Das ist richtig. Aber ich wähle, wem ich ihn bringe. Ihr wählt nur, wer für euch stirbt. Ihr bemitleidet mich? Dann habt ihr nichts verstanden. Denn ich trage meine Narben wie Ketten und ich wähle sie selbst. Eure Narben werdet ihr eines Tages erklären müssen.

1 „Gefällt mir“

Ein Nordmann kommt zum Brett, vernimmt das Zettelwirrwar und lässt eine Notiz ohne Namen zurück

Beim Allvater, wenn ihr euch schon unbedingt ankeifen müsst dann tut es mit dem Schwert. Oder tut es mit Worten. Aber tut es privat anstelle das ihr hier das Schwarze Brett mir euren Textschnipseln zukleistert. Schlagt euch die Schädel ein, oder schreibt euch Tauben. Doch das Schwarze Brett ist nicht dafür da.

18 „Gefällt mir“