Der von Ill-Kangh Kazahd

Der Turm von Ill-Kangh Kazahd :eye: :old_key:

Weit im verschneiten Norden des Elfenkontinents steht ein Turm. Einsam und vollständig umgeben von toten, kargen Gebirgsketten. Ein alter, halbgefrorener, hölzerner Weg führt zu einem steinernen, eisigen und verlassenen Hort. Was im Inneren geschieht, weiss nur das Tribunal der Gezeichneten. Diese Wesen sind jene, die einst durch das einbrennen eines Brandmales der Menschen ihren Verstand verloren und als „Gezeichnete“ in die Welt kamen. Doch bevor man in die Geschichte eintaucht, muss man tief in die Urgeschichte Eldorias blicken. Denn vor langer, sehr langer Zeit war der Kampf der Drachen zu Ende, und der Körper des Bösen nahm seinen Lauf. Doch eines darf man nicht vergessen: Ein Drache, so schrecklich er auch war, hatte Tränen, die stets von Gefühlen, Schmerz, Kummer und Wahrheit genährt wurden. Tränen, die verdampften und sich im Boden der Welt niederließen, um in das Grundwasser zu wandern. So geschah es auch mit einer Träne, die tief in den Norden wanderte. Sie sank in den tiefen Boden, im Urgestein dort formte sich zu einer Kugel aus Eis. Die Völker wussten nichts davon, nichts, was auf dieser Welt nicht bekannt werden konnte. Die Träne blieb lange Zeit im Eis, bis sie schließlich das Umland grau, weiß und schwarz färbte. Es verging viele Jahre, bis eines Tages ein Mensch einen Zwerg mit einem Brandmal versah. Denn nur ein Wesen von langer Lebensdauer kann wirklich lange Wissen bewahren. So kam es, dass mit der Zeit auch ein Elf und ein Ork das Brandmal erhielten. Gemeinsam bildeten sie das Triagonal des Auges, eine Gruppe, die sich zur Aufgabe gemacht hatte, Informationen zu sammeln – seien es Liebesgeschichten, einfache Marktgespräche oder die Geschichten der Völker. Alles wird vom Triagonal gewogen, denn das Auge ist immer gegenwärtig. Um einen Ort der Ruhe vor Frieden zu schaffen, errichteten sie einen Turm, in dem die Aura gesammelt und manifestiert werden konnte. Doch der Turm musste an dem höchsten Punkt errichtet werden, damit das Auge alles sehen konnte. Denn nur mit dem Auge wird man wahrgenommen – schließt man ein Auge, sieht man das andere, und schließt man beide, weiß man immer noch, dass die Präsenz vor einem ist. Denn das Auge ernährt sich von Wissen. Das Triagonal benötigt immer einen Menschen, der von kleiner Statur ist, um unter den Menschen unauffällig zu bleiben. Ein kleiner Mensch wird als wertlos betrachtet, wird nicht beachtet, und seine Stärke wird nicht in Frage gestellt. Dieser kleine Mensch trägt alle drei Siegel und stets einen Tropfen der Träne in sich, damit das Auge ihn quälen kann, falls er nicht rechtzeitig seine Informationen liefert.

So lautet die Geschichte, die unter der Gemeinschaft des Turmes bekannt ist. :rock: :ice_cube:

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