Die Elfen von Eldoria

Kahle Baumstümpfe, tote Gräser und verschmutzte Seen … die letzten Überreste der einst prächtigen Wälder und Wiesen von Eldoria, zerstört durch den noch immer andauernden Krieg mit Schwarzmond.

Doch einige Drachen geben ihr Leben, um einen Funke der Hoffnung in Form eines kleinen Setzlings, einer einzigen Blüte oder eines Tropfens sauberen Wassers aufkeimen zu lassen.

Nach dem Tod dieser Drachen werden ihre Seelen zu Irrlichtern, die als Saat für neue Pflanzen dienen.

Zusätzlich versehen sie diese neu aufblühende Natur mit einer magischen, schützenden Aura, sodass Schwarzmond die Zerstörung verwehrt wird.

Durch diesen wundergleichen Akt entstehen über Jahrzehnte heilige, mystische Wälder, versehen mit reifen, süßen und prächtigen Früchten und lichtgebadeten Wasserquellen.

Jahre vergehen und weitere Drachen lassen ihr Leben im Kampf, darunter ein Drache namens Honos. In der Mitte einer der prächtigsten Wälder entsteht mit ihrem Tod ein Baum, größer und mächtiger als alle anderen um ihn herum.

Er bildet eine Quelle magischer und natürlicher Energie, der alle aufkeimenden Wälder von Eldoria mit Nährstoffen versorgt und mit der gesamten Welt verwurzelt ist. Dieser Baum, mit unendlich vielen Ästen und Verzweigungen soll als der Weltenbaum in die Geschichtsbücher eingehen.

Man sagt, der Drache Honos hätte unendlich viele Kinder gehabt und keines glich dem anderen. Als Honos starb und den Stamm des Weltenbaumes erschuf, folgte Kind um Kind ihrer Mutter, als auch diese das Zeitliche im Kampf mit Schwarzmond segneten und bildeten die Äste des Weltenbaumes.

Ein Ast birgt daher das gesamte Wissen des Drachen, der diesen Ast erschaffen hat. Als der Weltenbaum schließlich zu blühen beginnt, formt sich aus jedem Blatt und jeder Blüte ein gänzlich neues Wesen. Dies ist die Geburtsstunde der Elfen.

Diese neugeborenen Elfen streben sogleich danach, ihr heiliges Land zu erkunden. Da sie zu Beginn nichts als reiner Natur um sich herum finden, beginnen sie sich nach deren Ebenbild zu entwickeln.

So ernähren sie sich von den Früchten der Bäume und Sträucher, errichten sich Behausungen in der Wildnis oder konstruieren Musikinstrumente, um das Pfeifen des Windes einfangen zu können; stets darauf besonnen, der Natur keinen Schaden zuzufügen.

Und wann immer sie einen Rat oder Weisheit benötigen, so gehen sie zum Weltenbaum. Geprägt von sanften Klängen außergewöhnlicher Instrumente, lautem Gekicher von Elfenkindern und umherfliegenden Pfeilen entwickelt sich über die Jahre eine nie dagewesene Kultur.

Doch umso mehr Zeit vergeht, desto unterschiedlicher scheinen sich die Elfen zu entwickeln, woraus sich letztendlich verschiedenste Unterkulturen formen; denn jede Elfe hat nur zu einem Ausschnitt aus dem gesammelten Wissen des Weltenbaumes Zugang, und zwar zu dem Ast, aus dem die Elfe geboren wurde.

Während viele Orte dieser Welt von Schwarzmond in seiner vollsten Zerstörungswut heimgesucht werden, schützt der Weltenbaum die Elfen, sodass sich diese entwickeln können.

Und doch soll diese Idylle nicht ewig währen, denn je mehr Elfen im Laufe der Zeit geboren werden, desto schwächer wird der magische Schutzwall. Eines verhängnisvollen Tages gelingt es Schwarzmond schließlich, den Wall zu durchbrechen.

Schwarzmond wusste um die Gefahr, die vom dortigen Weltenbaum ausgeht, und vernichtet ihn eigenständig – samt allen Wissens, welches den Elfen zur Verfügung stand.

Das Aussehen

Das Aussehen der Elfen ähnelt in manchen Aspekten dem der Menschen und Zwerge, doch finden sich auch einige Unterschiede.

Elfen sind in der Regel schlank, zierlich und grazil, mit einer üblichen Körpergröße von 1,70 bis 2,00 Meter.

Das wohl größte Merkmal und Aushängeschild der Elfen sind ihre langen Ohren, die sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommen. Diese können spitz zulaufen oder eine elegante Biegung aufweisen.

Gleichermaßen bekannt sind die Elfen für ihre langen Haare. Männlichen Elfen tragen diese in der Regel schulterlang, während die Haare der Frauen bis hin zur Taille ragen.

Es können sämtliche natürliche Haarfarben vorkommen, wobei leuchtende Farben wie blond, silber oder hellbraun am dominantesten auftreten.

Die Augen der Elfen weisen häufig eine blaue, grüne oder braune Färbung auf, doch auch jegliche andere Farben sind möglich. Die intensiven Farbtöne ihrer Augen betonen die übernatürliche Schönheit der Elfen und verleihen ihnen einen mysteriösen und magischen Ausdruck.

Elfen zeichnen sich durch eine reine Haut aus. Gehäuft zeigen sich helle, eher blasse Hauttöne, doch auch dunklere Nuancen sind möglich. Sogar Färbungen wie silber, elfenbein, blau oder grün scheinen gelegentlich vorzukommen.

Der Körperbau unterscheidet sich leicht zwischen beiden Geschlechtern. Männliche Elfen haben markante Gesichtszüge mit einem ausgeprägten Kiefer, hochgezogenen Augenbrauen und mandelförmigen Augen.

Sie weisen in der Regel einen schlanken und athletischen Körperbau auf und sind größer und breiter als weibliche Elfen, aber immer noch schlank und agil.

Weibliche Elfen hingegen zeichnen sich durch ihre sanften und ästhetisch ansprechenden Gesichtszüge aus. Ihre Augen sind groß und mandelförmig und ihre Wangenknochen oft leicht betont.

Die Lippen wirken voll und weich. Weibliche Elfen haben meist eine schlanke, grazile und anmutige Statur mit sanften Kurven.

Der Kleidungsstil der Elfen wird in der Regel als kunstvoll und ästhetisch angesehen. Die Kleidung kann aus edlen Stoffen wie Seide oder Samt bestehen und mit feinen Verzierungen, Stickereien oder floralen Motiven dekoriert sein.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Elfen und den anderen Rassen in Eldoria ist, dass sie kaum Körperbehaarung vorweisen, dafür aber durchaus subtile Körperbemalungen, Tätowierungen oder magische Markierungen, die ihre Verbindung zur Natur oder ihre kulturelle Zugehörigkeit symbolisieren.

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Das Alter

Die Elfen sind dafür bekannt, mit Abstand die älteste Lebenserwartung von allen Rassen zu haben.

Die Ältesten können bis zu 500 Jahre alt werden. Elfen altern körperlich bis zu ihrem 20. Lebensjahr, ab wo sie auch als ausgewachsen gelten.

Danach altern sie deutlich langsamer als die anderen Rassen. Dennoch werden sie mit zunehmendem Alter anfälliger für Krankheiten, weshalb nicht alle Elfen die maximale Lebenserwartung erreichen. Der körperliche Verfall setzt im Schnitt bei 400 Jahren ein.

Während sich die Männer in ihrer Jugendphase eher mit dem Meistern von Magie, Nah- und Fernkampf auseinandersetzen, streben die weiblichen Elfen es in der Regel an, ihr Wissen zu vermehren.

Aufgrund des hohen Alters sind ältere Elfen in der Gesellschaft und ihrer Weltanschauung extrem gefragt, wenn es um Konflikte oder Lehren geht, denn ihnen wird ein hohes Maß an Lebenserfahrung und Wissen zugeschrieben, welches sie ebenso gerne weitergeben.

Religion

Als ursprüngliche Religion könnte man wohl den sogenannten Honosianismus betiteln. Rückbesinnend auf den Drachen Honos oder auch Honos, die Klare, gilt sie in dieser Religion als höchste göttliche Instanz.

Sie gab ihr Leben und hat gemeinsam mit ihren Kindern den Weltenbaum erschaffen, um so ihre Macht an eine neue Spezies weitergeben zu können, auf das diese Schwarzmond besiegen sollten.

Die Elfen, die sich auf diesen Glauben zurückbesinnen, sehen als wichtigstes Ziel das Sammeln und Schützen von Wissen, da vieles durch die Zerstörung des Weltenbaumes verloren ging.

Weiterhin sehen sie die Natur als heilig an und schützen alle darin friedlich lebenden Wesen um jeden Preis.

Gleichzeitig steht das Bewahren des Gleichgewichts von Natur, Magie und der Welt an wichtiger Stelle. Auch die vier Elemente zu meistern ist in den Augen jener Elfen eine erstrebenswerte Errungenschaft.

In der Auslebung des Honosianismus spielt die sogenannte Traumwelt eine sehr große Rolle. Dabei handelt es sich um eine parallele Welt, die tief mit der Natur, den magischen Strömungen, den Elementen und dem Gleichgewicht von Eldoria verbunden ist.

In dieser neuen Ebene zwischen Diesseits und Jenseits soll es den Elfen möglich sein, Visionen zu erhalten.

So können vergangene Ereignisse des eigenen Lebens wieder erlebt werden oder im Streben nach Wissen neue Erkenntnisse über die Geschichte der Welt oder längst ausgestorbene Naturwesen erlangt werden.

Die Reise in die Traumwelt wird durch ein magisches Ritual mithilfe der Gestirne, der Elemente oder der Geister der Natur antretbar.

Doch in der Traumwelt lauern auch Gefahren: Wer sich zu lange dort aufhält, droht sich in den Visionen zu verlieren und jegliche Versuche, die Gegenwart in der Traumwelt zu verändern, bringen Alpträume und tiefe seelische Schmerzen mit sich.

Diese Glaubensrichtung spiegelt jedoch nur eine mögliche Religion wider. Aufgrund der Vielfalt an Elfenkulturen haben sich im Laufe der Jahre die unterschiedlichsten Ausprägungen und Ansichten, wie auch völlig neue Religionen entwickelt.

Nicht selten gibt es daher immer wieder religiöse Konflikte unter den Elfen wie auch mit den anderen Rassen in Eldoria.

Gesellschaft

Die wohl wichtigste und bekannteste Eigenschaft der Elfen ist ihr Streben nach Wissen. Sie sind sich bewusst, dass Wissen Macht bedeutet, weshalb sie dieses stets versuchen für sich zu beanspruchen, damit es nicht in falsche Hände gerät.

Nicht selten erbauen Elfenvölker große Bibliotheken, in welchen sie das Wissen über die Geschichte von Eldoria, bedeutsame Ereignisse und wichtige Persönlichkeiten festhalten.

Elfen leben oft in hoch entwickelten Gesellschaften und Städten. Sie sind bekannt für ihre Kunstfertigkeit, Musikalität und ihre einzigartigen Architektur- und Handwerkskünste. Auch Tanz und darstellende Kunst sind ein fester Bestandteil ihrer Kultur.

Magie spielt im Alltag der Elfen ebenso eine wichtige Rolle. So sagt man, manche Elfen könnten magischen Einfluss auf Tiere und die Natur, welche sie umgeben, nehmen.

Die Elfen leben oft im Einklang mit ihrer Umgebung, denn viele sehen in der Natur ihren Ursprung und ihre Lebensgrundlage, doch diese Ansicht scheint nicht in jeder Kultur vertreten zu sein.

Viele Elfen ziehen Diplomatie als erste Möglichkeit in Betracht, jedoch sind sie im Kampf nicht zu unterschätzen.

Vor allem ihre magischen Fähigkeiten, ihre Agilität und ihr Geschick im Bogenkampf sind im gesamten Land gefürchtet.

Zudem arbeiten sie mit Fallen und Hinterhalten und nutzen oftmals ihre heimischen Wälder, um das Schlachtfeld zu ihrem Vorteil zu nutzen.

Baustil

Traditionelle Elfenbauten zeichnen sich oft durch fließende, organische Formen aus, die eine enge Verbundenheit zur Natur widerspiegeln. Gebäude und Strukturen sind häufig von natürlichen Elementen inspiriert und passen sich harmonisch ihrer natürlichen Umgebung an.

Dabei nutzen Elfen gerne Materialien der Natur wie Holz, Steine und Blätter und verarbeiten diese zu raffinierten Bauwerken. Die Architektur kann von filigranen Verzierungen und kunstvollen Schnitzereien geprägt sein.

Nicht selten sieht man runde Türme, gewundene Brücken oder geschwungene Dächer. Auch Gärten, Wasserfälle, Teiche oder andere landschaftliche Elemente werden oftmals in die Städten der Elfen integriert.

Immer wieder sieht man in Verbindung mit den Elfen auch prächtige Schiffsflotten.
Gerne siedeln sie in Wäldern, an Gewässern oder Wiesen, doch haben sich mit der Zeit auch viele unkonventionelle Lebensräume und Baustile in jeglichen natürlichen Umgebungen etabliert.

© Elven village by shuvi211 on DeviantArt

Disclaimer

Diese Vorstellung fokussiert sich auf einen Stereotyp der Elfen. Das Gründen neuer Kulturen ist beim Erfüllen der Kriterien für die Vorstellung einer Unterkultur möglich und gerne erwünscht.

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