Kurz nachdem die Gründer von Hohenfels die Insel erkämpft hatten, machten sich die Baumeister an einen Plan für die Kirche von Hohenfels. Sie sollte eines der ersten Gebäude in der christlichen Stadt werden. So kauften und erarbeiteten sie sich viel alle benötigten Materialien, um den Plan für die Kirche in die Realität umzusetzen. Sie arbeiteten Tag und Nacht, in strahlendem Sonnenschein und in strömendem Regen. Doch nach einigen Wochen stand die Kirche endlich in ihrer vollen Pracht. Ein helles, hübsches Gotteshaus, dessen Türme hoch in den Himmel ragen.
Nach ein paar Monaten, in denen bereits heilige Messen stattfanden, merkten die Baumeister, dass noch etwas fehlte. Eine Stätte der ewigen Ruhe für jene, die in Heiligkeit lebten und in Gottes Namen wirkten. Und so begannen sie mit dem Bau der Krypta.
Kühle Hallen wuchsen in den Tiefen unter der Kirche heran, ihre Wände geschmückt mit kunstvollen Verzierungen, die Geschichten von Heiligen und Märtyrern erzählten. Fackeln warfen ihr flackerndes Licht auf die eingemeißelten Gebete, während Weihrauch die Gewölbe erfüllte.
Niemand hätte denken können, dass die Krypta schon bald ihren ersten ewigen Bewohner empfangen würde. So kam es, dass die Bürger von Hohenfels mitbekamen, dass ein Schiff in der Hauptstadt des Landes gestrandet war. Sie machten sich auf, um den Gerüchten nachzugehen und fanden verwirrte Matrosen vor, die von Männern erzählten, die sich mit ihnen auf dem Schiff befanden. Sie meinten, dass sie stets rätselhaft sprachen und immerzu etwas mit sich herumtrugen. Dann wurden nach und nach immer mehr Personen auf dem Schiff ermordet. Die Matrosen schlossen ihre Geschichte damit ab, dass einer der Männer mit dem rätselhaften Gegenstand verschwand. Die Bürger aus Hohenfels waren dem Ganzen misstrauisch gegenüber. Einerseits war es eine interessante Geschichte und sollte man dem Matrosen trauen können, kamen die Männer aus dem Heiligen Land, wo die Gründer von Hohenfels auch zuletzt waren, ehe sie in Eldoria landeten. Auch dieser mysteriöse Gegenstand lies sie ratlos sein. Doch gaben sie der Geschichte eine Chance und machten sich auf den Weg den verschwundenen Mann zu suchen. Lange folgten sie seiner Spur über weite Strecken und Gewässer hinweg.
Nach langer Suche fanden sie eine Grotte inmitten eines Berges auf dem Süd-Westlichen Kontinent. Dort angekommen fanden sie den Leichnam des Mannes und eine kurze Erläuterung auf einem Stück Pergament. Auf Latein stand geschrieben, dass der Heilige Gral von dem Mann versteckt wurde und ein Appell an die Christen des Landes wurde ausgesprochen, man möge den Gral finden und beschützen. Geschrieben wurde dies von Franciscus, einem Legat des Papstes. Die Christen aus Hohenfels waren über die Worte und Neuigkeiten verblüfft. Der Heilige Gral in diesem Lande?
Natürlich suchten sie jede Ecke der Grotte ab, doch fanden sie ihn nicht. Jemand musste ihnen zuvor gekommen sein. Wie sie später erfahren würden, haben sich bereits einige vor ihnen auf die Suche gemacht und irgendwann würde der Gral nach Theonopolis gelangen, die verbündete Stadt von Hohenfels.
Doch eines stand für die Bürger von Hohenfels fest: Dieses Land barg nicht nur Mysterien, sondern auch große Gefahren. Ketzerische Wesen trieben sich herum. Der Legat des Papstes konnte nicht unbewacht an diesem Ort bleiben, er muss seinen Frieden an einem ruhigen Ort finden, in der Nähe seiner christlichen Brüder und Schwestern. So machten sich wenige Tage später ein paar Bürger aus Hohenfels erneut auf den Weg zu der Grotte. Sie bargen den Körper des Märtyrers und brachten ihn nach Hohenfels, wo sie ihn mit allen Ehren in der Krypta zur ewigen Ruhe betteten.