Die Orks von Eldoria

Wo nahezu ganz Eldoria mit Schutt und Asche bedeckt ist, scheinen manche Orte weniger von der Zerstörungswut des schwarzen Drachens betroffen zu sein: all jene Stellen, von denen man glaubte, es könne sowieso kein Leben dort existieren.

Darunter zählen die unendlichen Wüsten aus kleinen Sandkörnern, die gleichermaßen von gelblichem wie auch rostig rotem Sand vermengt sind, die unvorstellbaren Weiten der desolaten Steppen mitsamt ihren eisig kalten Nächten und brühend heißen Hitzewellen der anliegenden Vulkane und die gelb-grünlichen, schlammigen Moore umringt von dampfigen Nebelschwaden.

Doch manche Drachen, die am Rande des Todes im Kampf mit Schwarzmond stehen, sehen in eben diesen totgeglaubten Regionen einen Hoffnungsschimmer. Einige Seelen der Drachen wandern in die toten Wüsten dieser Welt und befüllen das trockene Öd- und Brachland und den unfruchtbaren Boden mit Bakterien, Gewürm und Kriechtieren.

Dieses Getier scheint für die Stärke Schwarzmonds keine Gefahr darzustellen, weshalb er ihnen keinerlei Beachtung schenkt, nichtsahnend von den Mächten, die sich im Laufe der Zeit daraus entwickeln würden. Über die Jahre hinweg entwickeln sich diese winzigen Tiere weiter, bekommen Beine und Arme und nehmen rasch an Größe zu, bis sie irgendwann zu grünen starken Kreaturen mit ausgeprägten Keilern heranwachsen.

Inmitten einer unerschöpflichen weiten Dürre errichten diese sogenannten Orks Dörfer mit eigener Kultur und Traditionen. Dafür nutzen sie, was ihnen gegeben ist, jedoch ohne Rücksicht auf Verluste, weshalb die wenigen fruchtbaren Flecken schnell abgerodet sind und verkommen.

Schon bald erklingen in dem sonst leeren Wüstland Trommeln, die aus Muscheln, Steinen und Häuten zusammengenähte wurden. Schamanen sprechen in Nebelschwaden Gebete und verhelfen ihren Clans zu einem Rausch, wodurch sie schneller, besser und produktiver arbeiten.

Denn durch ihre vergleichsweise kurze Lebenszeit müssen die Orks die begrenzte Zeit effektiv nutzen, um sich selbst, gleichzeitig aber auch dem nachkommenden Stamm langfristig zu helfen.

Schwarzmonds Kämpfe in weiten Teilen von Eldoria bleiben auch von den Orks nicht unbemerkt, weshalb sie ihre zukünftigen Generationen auf die ultimative Schlacht vorbereiten.

So trainieren die Orks untereinander, um das Maximum aus ihrem Körper, Verstand und ihrer Kriegskunst herauszuholen. Das alles wird in teilweise blutigen und brutalen Arenenkämpfen ausgetragen. Sobald die Orks keinen Stärkeren mehr in ihren eigenen Reihen finden können, ziehen sie innerhalb ihres Kontinents weiter, um andere orkische Kulturen aufzuspüren und sich mit ihnen zu messen.

Doch nicht ausnahmslos alle haben sich dem Kämpfen verschrieben. Einige Orks ziehen es vor, in den möglichst widrigen Umgebungen zu überleben, um so anderen ihre Überlegenheit in Form der Überlebenskunst zu beweisen.


Das Aussehen

Der Ruf, ideale Kriegsmaschinen zu sein, eilt den Orks voraus. Ein entsprechendes Erscheinungsbild offenbart sich demnach, wenn man einen solchen Koloss vor sich stehen hat.

Orks sind große, muskulöse Wesen mit einer meist grünen Hautfarbe, wobei durchaus auch andere Färbungen wie rot, grauschwarz oder blau vorkommen. In der Regel sind Orks 2 bis 3 Meter groß.

Sie besitzen große Zähne, einen ausgeprägten Kiefer und ausgereifte Keiler. Das Aussehen der weiblichen Orks unterscheidet sich im Wesentlichen nicht sonderlich von dem der männlichen Orks, bloß dass sie schlanker, schmächtiger und schmaler sind und einen deutlich weniger ausgeprägten Haarwuchs auf dem Körper besitzen.

Dennoch ist das Kopfhaar länger, aber gleichermaßen ungezähmt und wild. In der Regel haben Orks dunkle bis schwarze Haare, Variationen in vielerlei Ausprägungen sind jedoch möglich, wobei man allerdings helle Haartöne kaum findet.

Die Orks legen viel Wert auf Accessoires wie metallische Ringe um ihre Nase, Keiler oder im Gebiss. Zudem verzieren sie sich gerne mit Knochenschmuck, Tattoos oder Perlenketten, die sie im Andenken ihrer Siegeszüge anfertigen.

Auch eine Zugehörigkeit zu einem Clan drücken sie dadurch aus. Felle sind ebenso ein begehrtes Souvenir, vor allem in der Damenwelt der Orks. Narben sind außerdem ein fester Bestandteil ihres Körpers und für viele Orks sogar eine Art Statussymbol, denn Narben stehen in der orkischen Kultur für kämpferische Stärke, Tapferkeit und Mut.

Als Besonderheit dieser Rasse gilt, dass durch Mutationen auch deutlich kleinere Orks zustande kommen. Sie sind als Goblins bekannt und zwischen 0,60 und 1,20 Meter groß.


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Das Alter

Orks werden maximal 250 Jahre alt, jedoch erreichen viele dieses Alter nicht, da sie bereits vorher im Kampf ihr Leben lassen. Die Orks gelten zwar ab 13 Jahren als ausgewachsen, ihr Stärkeniveau entwickelt sich jedoch meist noch bis zum 18. Lebensjahr. Besonders ist auch, dass sich die körperliche Widerstandsfähigkeit bis ins hohe Alter hält.

Bereits in jungen Jahren beginnt für die Orks auch die Prüfung des Lebens und während die männlichen Orks in dieser Lebensphase eher mit dem Kämpfen bekannt gemacht werden, üben sich die Orkdamen normalerweise im Anfertigen von Schmuckstücken.

Aber auch die Hauswirtschaft ist für die teilweise sehr traditionell lebenden Orks eine Aufgabe, die gemeistert werden muss und ebenso in die Hand der weiblichen Orks gelegt wird. Neben dem Kämpfen wird den männlichen wie auch weiblichen Orks aber auch die Lehre des Schamanismus nähergebracht.


Religion

Der Schamanismus ist die vorherrschende Religion bei den Orks. Schamanen hegen eine besonders tiefe Verbindung zu der natürlichen und spirituellen Welt, die es ihnen ermöglicht, außergewöhnliche Fähigkeiten auszuüben und als Brücke zwischen verschiedenen Welten zu fungieren. Prinzipiell kann jeder Ork ein Schamane werden.

Natürlich gibt es solche, bei denen bereits früh ein Talent für die Kommunikation mit der „Geisterwelt“ festgestellt wird, doch auch durch intensiven Fleiß und Hingabe kann der Schamanismus erlernt werden. Die Schamanen werden in der Orkgesellschaft generell hoch angesehen.

Schamanistische Praktiken beinhalten häufig Rituale, die Opfergaben, Gesänge, Tanz und den Gebrauch von Trommeln oder anderen Instrumenten umfassen, um einen Trancezustand zu erreichen oder die Aufmerksamkeit spiritueller Wesen zu erlangen.

Diese Rituale können für Heilung, Schutz, zur Beschwörung von Geistern oder zur Reinigung von Verderbnis eingesetzt werden. Auch die Beschwörung und Anbetung von Totems spielt eine Rolle. Einige Schamanen nutzen ihre Kenntnisse der Elemente und der spirituellen Welt, um im Kampf zu bestehen.

Ein wesentlicher Aspekt des Schamanismus ist die Heilung. Schamanen können sowohl physische als auch spirituelle Krankheiten heilen, indem sie die Ursachen der Beschwerden in der spirituellen Welt adressieren.

Sie bieten auch Schutz vor bösen Geistern oder Flüchen und können Reinigungsrituale durchführen, um Personen oder Orte von negativen Energien zu befreien.

Der Schamanismus ist unter den Orks ein fester Bestandteil des alltäglichen Lebens und wird regelmäßig zelebriert. Hierbei wird ein Feuer entfacht, viel Qualm erzeugt, fröhlich getanzt, getrommelt und getrunken.

Die sonst ständig unter Strom stehenden Orks finden in diesen Praktiken eine Ruhephase und kehren in sich, meditieren, entspannen und lassen ihre Gedanken in die Welt der Geister treiben.


Gesellschaft

Die Orks haben das Image von primitiven, kriegerischen Wesen, die stets auf Krawall aus sind. Dabei bieten sie deutlich mehr Facetten innerhalb ihrer Kultur.

Eigentlich streben Orks ein ehrenwertes Leben an, das möglichst auf dem Schlachtfeld oder im Kampf gegen einen Stärkeren endet. Dabei suchen sie aber auch jene aus, die ihnen ebenbürtig erscheinen und verzichten darauf, Unschuldige oder gar Schwächere und Unbewaffnete zu überfallen.

Auch die Ermordung von Frauen ist in der orkischen Kultur eine Sünde. Sie kämpfen zumeist ehrlich und respektieren dabei sogar ihren Feind. Kommt ein Ork jedoch in die Situation sich selbst verteidigen zu müssen, sind ihm meist alle Mittel recht und jegliche moralischen Grundsätze sind vergessen.

Eine Niederlage gilt als große Schande, weshalb Orks lieber in der Schlacht sterben, als verwundet zurückgelassen zu werden. Verliert ein Ork einen Kampf, so werden ihm seine langen Haare abgeschnitten, auf das jeder seine Niederlage sehen kann.
Orks genießen innerhalb ihrer Kultur einen zwiespältigen Ruf.

Zum einen sind reife und ältere Orks respektiert, insofern sie viele Schlachten geschlagen haben und noch immer auf beiden Beinen stehen können. Auf der anderen Seite werden die Krieger, die einen ehrenwerten Tod im Kampf gestorben sind, dahin anerkannt, dass sie sich für ihren Kult geopfert haben.

So ergibt sich der Zwiespalt, dass ein Ork, egal was er tut, wohl nie genug sein wird. Daher sind manche Orks immer auf der Suche nach dem Stärksten Krieger, gleich welcher Rasse, Gattung oder Kultur dieser angehört.

Doch Orks messen sich nicht ausschließlich im Kampf, sondern ebenso im Kunsthandwerk, dem Anfertigen von Schmuckstücken, dem Jagen und der Ausbeute oder dem Bauen der Behausung.

Aber auch gesellschaftlich haben die Orks eine weitreichende Facette. Nicht nur der Kampf oder ihre Religionen rund um die Schamanen, auch die Fürsorge für die eigene Familie oder den gesamten Stamm oder Clan sind große Bestandteile im Leben der Orks.

Jene Orks, die für den Stamm ein wichtiges Handwerk oder Nahrung, Baumaterialien sowie Ausrüstung erbringen können, haben ebenso ein sehr hohes gesellschaftliches Ansehen. So gelingt es einigen Orks beispielsweise, die unkonventionellsten Materialien in Waffen zu verwandeln. Insbesondere Äxte, Messer und Keulen werden dabei von den Orks bevorzugt genutzt.

Dass sie von der Hand in den Mund und im Hier und Jetzt leben, ist nicht das, was man ihnen vorwerfen kann. Die Orks sind durchaus in der Lage, langfristige und gesunde Entscheidungen im Sinne ihrer Erhaltung und den allgemeinen Wohlstand ihres Volkes und Stammes zu treffen.


Baustil

Der Baustil der Orks ist sehr an ihre Umgebung angepasst und reicht von primitiven Holz- und Zeltbauten bis hin zu massivem, befestigtem Mauerwerk.

In erster Linie sind die Bauwerke der Orks für den Verteidigungsfall ausgelegt, weshalb Stacheln, spitze Pfosten und Türme in den Wohnstätten der Orks hervorstechen.

Felle, Knochen und Flaggen sind einerseits Verzierungen und sollen andererseits die Kampfmoral der eigenen Kämpfer stärken und die der Gegner schwächen und abschrecken.

Orks sind durchaus in der Lage, ökologisch und effektiv zu bauen. Zum Beispiel nisten sie sich oftmals in den Ruinen jener Städte und Dörfer ein, die sie selbst überfallen haben.

Erst dann, wenn die Bleibe zu klein für den Stamm sein sollte, fangen die Orks an, die Umgebung zu nutzen, um daraus Holz, Steine und Erze für ihr Dorf zu verarbeiten.

Orks sind wahrlich geschickt darin, mit wenigen Materialien auszukommen und demnach sind ihre Bauwerke mehr auf Primitivität und Pragmatik ausgelegt.

Wo sich viele Orks in den heißen Wüsten aufhalten, gibt es auch andere, die ihr Leben beispielsweise perfekt an Sümpfe, Höhlen oder den Dschungel angepasst haben.


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Disclaimer
In der Vorstellung der Orks fokussiert sich die Darstellung auf einen Stereotyp. Spielern ist es möglich, eine neue Unterkultur, unter Einhaltung der Kriterien zur Vorstellung dieser, zu gründen.

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