Die Silvanai ein Glaube der Waldelfen

:herb: Die Silvanai

1. Ursprung

In den ältesten Liedern der Elfen heißt es, dass die Welt aus dem Atem der Silvaea, der Ewigen Mutter des Waldes, geboren wurde. Ihr erster Atemzug ließ Licht über die Welt fließen, ihr zweiter erweckte Wasser, Wind, Erde und Feuer. Aus ihrem dritten Atemzug entstanden die Elfen — Wesen aus Licht und Erinnerung.


2. Die Drei Strahlen (heilige Prinzipien)

Der Glaube der Silvanai basiert auf drei göttlichen Strahlen, die aus Silvaeas Atem hervorgegangen sind:

  1. Lúmena – das Licht der Erkenntnis (Weisheit und Kunst)

  2. Aenor – der Hauch des Lebens (Natur, Wachstum und Heilung)

  3. Vaelen – das Echo des Geistes (Seele, Erinnerung und Schicksal)

Jeder Elf trägt diese drei Strahlen in sich — ihr Gleichgewicht bestimmt sein Schicksal.


3. Götter und Göttinnen

Die Silvanai kennen keine Götter im menschlichen Sinne, sondern Erleuchtete Wesen, die als Verkörperungen der Strahlen gelten:

  • Elenwë, die Lichtträgerin – Schutzpatronin der Künstler und Sänger

  • Thalanor, der Wurzelhüter – Wächter des Waldes und der Heiler

  • Myrrhian, die Nebelpriesterin – Hüterin der Träume und der Wiedergeburt

Man betet nicht zu ihnen, um etwas zu erhalten, sondern um Harmonie zwischen den Strahlen zu bewahren.


4. Rituale und Feste

  • Ritus des Morgentaus :sunrise: – Tägliche Reinigung der Seele; Elfen waschen sich bei Sonnenaufgang mit Tautropfen, um Silvaeas Atem zu empfangen.

  • Nacht der Glühwürmchen :sparkles: – Im Sommer, wenn die Lichter tanzen, ehren Elfen die Seelen der Ahnen, die als Funken im Wind erscheinen.

  • Das Laubfallen-Fest :fallen_leaf: – Im Herbst opfern sie goldene Blätter, um den Kreislauf von Leben und Vergehen zu würdigen.


5. Tempel und Symbole

  • Tempel sind keine Gebäude, sondern ein heiliger See, in deren Mitte ein uralter Baum steht — Nimloth.

  • Das heilige Symbol ist die „Dreifaltige Spirale“, in der sich drei Linien aus Licht, Blatt und Nebel vereinen.

  • Priesterinnen tragen Kronen aus silbernem Weinlaub, Priester aus geweihtem Eichenholz.


6. Nachleben

Die Elfen glauben, dass die Seele nach dem Tod als Lichtfaden in den Ewigen Wald zurückkehrt, wo alle Erinnerungen zu einem gemeinsamen Bewusstsein verschmelzen. Von dort können Seelen erneut in die Welt wehen — als Lied, als Stern, als Kind.


7. Heilige Sprache

Die Liturgie der Silvanai wird in Sindarin gesprochen, einer singenden Sprache.
Ein Beispielvers aus einem Morgengebet:

“A naneth i-taur, aew fuin i-sídh, calad i-arad mi ammen.”
(O Mutter des Waldes, Nachtvogel des Friedens, Licht des Tages in uns.)

8. Gebete

Morgengebet an Silvaea

A naneth i-taur, aew fuin i-sídh, calad i-arad mi ammen.
Boe lín na vedui o galad lín a chened lín.
Drego uvaer o men lín,
a thand nîn bo le ah le naid lín.

Le annon nîn hûl a nîn gell,
sui sîdh i dae a i gwilwileth i aear.

Boe lín tiriel nîn bo minui aur,
a boe lín leithio nîn na minui dû.

Deutsche Übersetzung

O Mutter des Waldes, Nachtvogel des Friedens, Licht des Tages in uns.
Sei am Ende wie am Anfang mit deinem Licht und deinem Blick.
Vertreibe das Böse von meinem Weg,
und schenke mir Frieden in dir und in deinen Dingen.

Dir gebe ich meinen Atem und meine Freude,
wie die Ruhe der Erde und das Flüstern des Meeres.

Sei mein Wächter im ersten Licht des Morgens
und mein Schutz, wenn die Nacht beginnt

Abendlied an Silvaea

A Naneth i-Taur, Calad lín sí dhínen, Aew fuin lín cîn aníron, Lómi sídh nedh galadhrim. Le suilannon, Aear lín lasta, Anor dhúo, gil síla, Bo ceven lín, lín guren sí. A naneth, dartho ammen, Mi fuin, mi glaw, mi dae.

Deutsche Übersetzung:

O Mutter des Waldes, Dein Licht ist nun still, Deinen Nachtvogel wünsche ich zu hören, Frieden ruht unter den Bäumen. Ich grüße dich, dein Meer hört mich, Die Sonne sinkt, der Stern erstrahlt, Ich gehe auf deinem Pfad, mein Herz ist dein. O Mutter, bleibe bei uns, In der Nacht, im Wind, im Schatten.

Lied der Glühwürmchennacht

A Silvanai, galad lín sí línna, Mi fuin, i-nar lín naidad, I ’waith thand na gail dorthar, Aew lín sí thírar bo taur. Guren lín mi-galadhad lín beria, Na aegas i naid bo i-dae, Calad lín sí glenna nedh faer, Na dhû fuin, na anor lín tôl. Aear lín lasta lín ’linn, A Naneth i-Taur, tírad ammen, Bo lhûg lín, bo gail lín, bo sídh lín,* Calad lín na veth.

Deutsche Übersetzung:

O Silvanai, dein Licht singt heut, In der Nacht tanzen deine Flammen, Die stillen Seelen wohnen im Glanz, Dein Nachtvogel wacht über den Wald. Dein Herz schützt uns in deinem Baum, Vor den Schatten, die unter Tag lauern, Dein Licht führt die Seelen heim,* Durch dunkle Nacht zur kommenden Sonne. Dein Meer hört unsere Lieder, O Mutter des Waldes, wache über uns, In deinem Atem, deinem Glanz, deinem Frieden,* Dein Licht sei unser Ende.

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