CW
Gewalt, Mord
In einer tiefschwarzen Nacht konnte man in der Ferne im Bereich des Mida-Forst eine dünne, dunkle Rauchfahne beobachten. Schnell entwickelte sich diese Rauchschwade zu einer breiten Front aus dunklen Gasen und Nebel, die das Mondlicht für diese Nacht verdunkelten. Tags darauf offenbarte sich ein grausames Bild. Nur noch ausgebrannte Zelte und zerstörte Stände waren übrig. Asche und Glut bedeckten den Boden und hatten teilweise auf die benachbarten Bäume übergegriffen. Die sterblichen Überreste des fahrenden Volkes, welches dort ihre Lager aufgeschlagen hatten, lagen verstreut und schwer verwundet umher. Ein Bild der Verwüstung. Überlebende schien es in dieser Nacht wohl keinen zu geben…danach sah es zumindest aus.
Und doch sollte dieses Ereignis kein tragisches Unglück sein. Nein, es handelte sich ganz und gar nicht um einen Unfall. Die armen Wesen schienen bei Nacht überrascht worden zu sein. Einigen wurden gar enthauptet und zur Schau aufgehangen. Jemand hatte zudem neben einem der Flugblätter des fahrenden Volkes einen weiteren Zettel gehangen, auf dem zu lesen war: „Der Dorn im Auge der Götter wurde beseitigt“
Das fahrende Volk aus zusammengewürfelten Ausgestoßenen erfreute sich in manch einer Augen keinem großen Gefallen. Ohne feste Heimat zogen sie durch die Lande, hielten mal hier, mal dort um ihre Künste und Waren zur Schau zu stellen. Verschiedenste Künstler, Akrobaten, Narren und Wahrsager tummelten sich unter ihnen. All jene, die man mit Fackeln aus ihren Städten gejagt hatte, fanden in den „Wagen der Vielfalt“ ein Zuhause. In den Städten blickte man auf sie herab, machte sich lustig über diese. Für die Unterhaltung des Volkes konnten sie sorgen, das stimmte durchaus. Doch zum Freund oder gar auf ihrem eigenen Boden wollte man sie gewiss nicht wissen. So trug es sich immer wieder zu, dass die „Wagen der Vielfalt“ von ihren Standorten vertrieben wurden und eine neue Bleibe auf Zeit suchten. Doch schwebte nun die große Frage im Raume, wer sich so sehr an diesen Wesen störte, dass ein solches Massaker verübt wurde? Und hatte tatsächlich niemand das Unglück überlebt oder beobachtet? Und wurde wirklich alles zerstört?
Koordinaten: 2255,82,105