Dieb oder König

Ein mit einer goldenen Maske maskierter Soldat tritt an das Schwarze Brett und Hämmert ein Pergament und eine Strähne eines prächtigen grauen Bartes an dieses.

Ich grüße euch, Völker dieser Lande,

Am gestrigen Tage bewiesen die unermüdlichen Wächter Theonopolis erneut ihre Wachsamkeit und Entschlossenheit, indem sie einen weiteren Anschlag auf unsere ehrwürdigen Mauern vereitelten. Zwei ehrlose Diebe wurden gestellt, nachdem sie durch die Straßen unserer Stadt geschlichen waren, unzählige Schlösser aufbrachen und versuchten, sich vor der gerechten Strafe zu verbergen.

Die Schurken, die diese ruchlose Tat begingen, sind niemand Geringeres als Annatum Krár, Königin von Krárvalo, und eines weiteren Schandtäter.

Die Begleitung der diebischen Königin versuchte zunächst, seine Schandtaten zu leugnen, doch die ehrlose Königin selbst verriet ihn, als sie in ihrer Feigheit versuchte, der göttlichen Gerechtigkeit zu entkommen. Dabei offenbarte Annatum Krár nicht nur ihre eigene Schuld, sondern entblößte auch die Geheimnisse ihrer zwergischen Brüder aus Hadarkh An Zîgîl.

Nun liegt es an euch, über die Ehre der Organisation namens Kíras Bund der Hilfe zu urteilen, die unter der Leitung einer Diebin und Verräterin entstand.

Seht dies als Warnung!
Theonopolis öffnet seine Tore weit für alle, die in Freundschaft und Ehrbarkeit zu uns kommen. Doch jene, die in den Schatten wandeln und unsere Stadt bedrohen, werden den Zorn Gottes spüren. Wir dulden keine Heimtücke, keinen Verrat und keine Schandtat in diesen Mauern.

Gez. Basileus Konstantin von Valdor

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Bevor die Morgensonne einen neuen Tag verkündete, hat eine anonyme Gestalt in schwarzer Robe und schweren Stiefeln eine Notiz, unter dem Beitrag, an das schwarze Brett in Xantia genagelt.


𝕾𝖊𝖍𝖙 𝖍𝖊𝖗,
wie diese, die sich selber Christen nennen, ihre eigene heilige Schrift verraten und durch Hass und Willkür ersetzen! Denn mir fiel in der Universität in Xantia jene heilige Schrift in die Hände. Ich laß sie und mir wurde klar, dass diese nicht das Verhalten jener Glaubensverräter, in Rüstung und mit der Hand am Schwertknauf, verteidige oder gar rechtfertige. Die Wachen und Herrscher in Theonpolis nahmen das Schwert um Recht zu schaffen, doch wie sprach schon der Christen Herr?

„Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen.“

Ich muss diesen Wachen, mit dem goldenen Kreuz auf den Schildern, gratulieren. Sie haben ihr Schicksal besiegelt und das auf jene Art und Weise wie ihr eigener Gott es vorsah. Nun Frage ich euch: Ist es verwerflich, seine Freunde aus den Klauen, jener hassenden und willkürlichen Meute zu entreißen? Oder ist es verwerflicher, die Verleumdung und den Rufmord und die Gewalt als Gott gegeben darzustellen, wohl wissend, dass dieser niemals zum Schwert gegriffen hätte?

Darüber, was an jenem Abend passiert ist, scheiden sich die Geister. Doch die „Gottesfürchtige Stadt“ verriet ihre wahre Haltung, gegenüber ihres Herren, zusätzlich gleich hier in diesem Aushang. Seht her:

„Die Begleitung der diebischen Königin versuchte zunächst, seine Schandtaten zu leugnen, doch die ehrlose Königin selbst verriet ihn, als sie in ihrer Feigheit versuchte, der göttlichen Gerechtigkeit zu entkommen.“

Von welcher Gerechtigkeit sprechen diese „Christen“? Den Dieben anzudrohen ihre Hände abzuhacken, obwohl nicht einmal der Christen Herr im Angesicht des Todes ihnen Hass oder Strafe entgegenbrachte sondern weiterhin Vergebung und Barmherzigkeit predigte?

„Und als sie kamen an die Stätte, die da heißt Schädelstätte, kreuzigten sie ihn daselbst und die Übeltäter mit ihm, einen zur Rechten und einen zur Linken.“

Euer Herr starb zwischen Dieben und Schurken. Und vergab ihnen ihre Taten. Warum handelt ihr nicht wie euer Herr?

Überhaupt warum sind die „Gläubigen“ so erpicht darauf, selbst den Hammer des Richters zu nehmen und Leute im Namen des angeblich allmächtigen Gottes schuldig zu sprechen? Wohl wissen, dass das hier ist, was der Christen Herr anordnet:

„Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben.“

Vertrauen sie nicht darauf, dass ihr Herr im nächsten Leben Gerechtigkeit walten lässt oder ihnen vergibt?
Wir werden uns nicht von Persönlichkeiten richten lassen, welche im gleichen Zug, jenes Lied von Inkonsequenz und Doppelmoral singen, alles versteckt unter dem Deckmantel von Christenheit und Nächstenliebe!


Ich frage euch nun (noch) ehrwürdige Christen Eldorias!
Stellt ihr euch auf die Seite jener Menschen, vor denen euer Gott euch
warnte?

„Sehet euch vor, vor den falschen Propheten, die in Schafskleidern zu euch kommen! Inwendig aber sind sie reißende Wölfe. An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“

Die Früchte dieser Stadt sind reif und klar. So klar, dass man durch das Schafskostüm auf ihre widerlichen Reiszähne und blutrünstigen Augen sehen kann!

Oder werdet ihr eurem Herrn wahrhaft Treue erweisen und euch gegen diese Pervertierung eures schönen Glaubens zur Wehr setzen? Werdet ihr euren Glauben so ausleben, wie euer Herr ihn euch angedacht hatte? Die Wachen von Theonopolis haben bewiesen, dass sie sich keinen Deut um die Heilige Schrift scheren. Eure Religion ist schön. Bepackt mit Freude und Nächstenliebe. Eure heiligen Schriften sollten nicht Blutverschmiert und Hassbefleckt werden, also wehrt euch.

Wehrt euch auf eine Art und Weise wie euer Herr es für euch vorsah…

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Nur wenige Stunden, nachdem ein Bote eine Abschrift des Textes nach Theonopolis brachte, tritt der selbe Soldat wie zuvor in Begleitung von zwei weiteren Soldaten an das Brett. Die sonst makellose goldene Maske wurde durch eine Maske, welche mit einer Träne unter dem rechten Auge verziert ist, ersetzt.

Ihr, die ihr euch hinter dunklen Roben und feigen Worten versteckt.
Ihr, die ihr euch als Verteidiger einer Gerechtigkeit ausgebt, die ihr weder versteht noch achtet.

Eure Worte klingen süß wie Honig, doch sie sind durchdrungen von List und Gift. Ihr missbraucht die Heilige Schrift, um jene zu verurteilen, die die Ordnung wahren und die Unschuldigen schützen. Doch wisset: Gott hat uns nicht nur Vergebung gelehrt, sondern auch Gerechtigkeit.

Ihr zitiert:
„Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen.“

So frage ich euch, was sollen wir tun, wenn Diebe und Verräter uns mit dem Schwert bedrohen? Sollen wir unsere Mauern niederreißen und die Gerechten den Wölfen überlassen? Sollten wir zusehen, wie Intrigen und Verrat unsere Gemeinschaft vergiften? Nein! Gott gab uns Verstand, Stärke und die Pflicht, das Leben und die Ordnung zu schützen.

Ihr fordert Vergebung für Verräter, die in den Schatten wandeln, Schlösser brechen und Zwietracht säen. Doch wie soll Vergebung jenen gewährt werden, die nicht einmal Reue zeigen? Wie sollen wir einem Bündnis wie dem Kíras Bund der Hilfe vertrauen, das von einer Diebin und Verräterin gegründet wurde, deren Loyalität weder ihrem Volk noch ihrem Gewissen gehört?

Ihr fragt, warum wir richten, und doch entgeht euch, dass es nicht wir sind, die urteilen – es ist Gott. Die Gerechtigkeit, die wir hier vollstrecken, ist kein Akt des Hasses, sondern der Erfüllung göttlicher Ordnung. Ihr predigt Vergebung, doch Vergebung kommt nach Reue und Buße, nicht aus feiger Verleumdung und Verrat.

Eure Notiz fragt nach der wahren Christenpflicht. Ihr stellt uns zur Schau, zitiert Verse und schwingt die Feder wie ein Schwert. Doch wo bleibt eure eigene Demut? Wo bleibt euer Einsatz für Wahrheit und Schutz?

Ihr ruft zu einem Kampf gegen jene, die im Glauben an Gott handeln – doch ihr ruft nicht zur Buße, nicht zur Heilung, sondern zur Zwietracht.

Die Frucht unserer Gemeinschaft ist nicht Hass, sondern Gerechtigkeit. Die wahren reißenden Wölfe sind jene, die im Schutz der Nacht Schlösser brechen, Geheimnisse verraten und die Mauern des Vertrauens niederreißen. Die Masken, die ihr uns anheftet, sind in Wahrheit die euren.

Theonopolis wird weiterhin Schutz und Zuflucht für alle Rechtschaffenen bieten. Doch wir werden nicht zögern, jene, die Zwietracht säen und die göttliche Ordnung missachten, zur Verantwortung zu ziehen.

An die Völker Eldorias:
Seid wachsam vor den falschen Propheten, die mit Worten der Vergebung das Feuer der Zwietracht schüren. Erkennt, dass Gerechtigkeit und Nächstenliebe keine Gegensätze sind. Gemeinsam, im Licht Gottes, werden wir die Ordnung wahren und die Dunkelheit überwinden.

Gez. Basileus Konstantin von Valdor

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Ein eisiger Wind fegt durch die belebten Straßen von Xantia, als ein Bote mit ernstem Gesichtsausdruck und einem roten Kreuz auf dem Umhang die Aufmerksamkeit der Bürger auf sich zieht.
Sein Pferd, ein robustes Tier, dampft in der kalten Morgenluft, während der Bote zielstrebig das Schwarze Brett am zentralen Marktplatz ansteuert. Händler, Reisende und Stadtbewohner treten zur Seite, flüstern, und bald bildet sich eine kleine Menge um den Boten, der mit geübten Hieben Nägel in das alte Holz treibt.

Ein Pergament mit schwarzem Wachssiegel und dem Wappen von Hohenfels wird entrollt. Die Anwesenden halten den Atem an, während der Bote mit fester Stimme die Botschaft verkündet, bevor er sie am Brett befestigt:

An die Völker und Städte von Eldoria,

Die Stadt Hohenfels verkündet hiermit, dass ihre Tore für die diebischen Zwerge von Krarvalo geschlossen bleiben, bis das Verbrechen ihrer Herrscherin in Theonopolis restlos aufgeklärt ist. Es ist bekannt, dass die Herrscherin selbst in diese Taten verwickelt sein soll.

Denn der Herr sprach in seinem achten Gebot:

„Du sollst nicht stehlen.“

Doch die Herrscherin von Krarvalo ruft gleichzeitig zu Frieden unter den Völkern auf und fordert die Errichtung eines Bundes der Heiler, um das Leiden der Schwachen zu lindern. Sind dies jedoch nur leere Worte, um die Herzen der Reiche zu täuschen? Kann es sein, dass hinter diesen wohlklingenden Worten ein hinterhältiger Dolch verborgen ist, der uns in den Rücken gestoßen wird?

Wir erinnern an die Worte der heiligen Schrift:
„Du sollst nicht stehlen. Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen. Du sollst nicht nach dem Haus deines Nächsten verlangen. Du sollst nicht nach der Frau deines Nächsten verlangen, nach seinem Sklaven oder seiner Sklavin, seinem Rind oder seinem Esel oder nach irgendetwas, das deinem Nächsten gehört."

Im Namen des Herrn und unter dem Schutz des Glaubens,
Ravenna von Hohenfels

Ein unruhiges Murmeln breitet sich in der Menge aus. Einige nicken ernst, während andere argwöhnisch Blicke austauschen. Besonders die wenigen Zwerge unter den Anwesenden ziehen sich zurück, als die Worte der Anklage an ihnen haften bleiben wie ein schwerer Schatten.

Der Bote schaut mit einem unergründlichen Ausdruck in die Menge, verneigt sich kurz, schwingt sich auf sein Pferd und reitet davon. Zurück bleibt die Botschaft, die wie ein Sturm über die Gemüter der Bürger fegt, während die Gerüchteküche Eldorias zu brodeln beginnt.

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Ein Zwerg, auf einen kräftige Ziege, kam an den Kutschenplatz geritten. Er schlug mit einen kräftigen Schlägen ein Stück Pergament an das Schwarze Brett, stieg auf und ritt ohne weiter Zeit zu verschwenden gen Hafen.

Aglâb, seid gegrüßt ihr Wesen Eldorias,
auch wir wollen unseren Unmut über die Geschehnisse in Theonopolis kundtun und sie nicht einfach unterdrücken.
Es ist eine Schande durch eine Maske sein wahres Gesicht zu bedecken und damit euch all, Eldoria und eurem eigenen Volk so falsch vorzugeben.
Die Königin von Krárvalo, die sich und ihr Volk als wahre Erben unserer großartigen Urahnen darstellen vermag, entweiht sie durch ihr Verhalten und zieht den Zorn der Urahnen und der Ahnen auf all ihres Volkes.
Wir werden uns kein Urteil erlauben über die Auslegung eines Glaubens, dem Christentum, den wir nur aus Schriften lesen vermögen und nicht wie unseren eigenen täglich leben und formen. Dennoch verurteilen wir Diebstahl, sowie die Beschädigung von fremden Eigentum.
Wir hoffen für unsere Brüder und Schwestern im Norden Silbergrunds, dass die Urahnen und Ahnen Ihnen vergeben und Gnade entgegenbringen.
Die Tore unser, Hadarkh An Zîgîl werden für ganz Krárvalo verschlossen bleiben. Krárvalo soll gutes daran tun Reue zu üben und das Wohl sowie die Gunst der Urahnen und Ahnen zurück zu erlangen.

~gez. Thurdain Mydrin VII , der König des Sîgin Náragh Barkhrûs
im Namen des Rates von Hadarkh An Zîgîl

Siegel_HAZ

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Die darauf folgende Nacht war absolut mondlos. Dichte Nebelschwaden lagen wie Drachenschwingen über den Feldern von Xantia und auch das schwarze Brett war aus 3 Metern Entfernung nicht mehr zu erkennen. Die ideale Bühne für eine unbekannte Person um eine neue Botschaft an das Brett zu nageln. Langsam näherte sie sich der Aushang Tafel. Sie war auf der Hut, denn je weiter sie sich durch den Nebel pirschte, desto höher war die Chance in eine Falle der Christen zu tappen. Als ihre Finger das dunkle Holz des schwarzen Brettes ertasteten, kramte sie aufgeregt nach einem Stück Pergament in ihren Taschen. Als sie es gefunden hatte, hielt sie es unter die Notiz von Theonopolis und drückte eine eiserne Reiszwecke in das Holz. Zu groß war die Gefahr, dass die Hammerschläge gehört werden würden. So schnell wie sie erschienen war, verschwand die Gestalt auch wieder in den unheimlichen Schatten der Hauptstadt. Die Notiz erregte erst am nächsten Morgen Aufmerksamkeit, als die ersten Bewohner sich um das feuchte Pergament versammelten:


𝔇𝔢𝔯 ℭ𝔥𝔯𝔦𝔰𝔱𝔢𝔫 𝔊𝔬𝔱𝔱 𝔰𝔢𝔩𝔟𝔰𝔱,
gab den Menschen angeblich 10 Steintafeln mit seinen Regeln, die sie zu befolgen haben. Eine dieser Tafeln verkündete folgenden Text:

„Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.“

Ich finde es bewundernswert und zugleich traurig wie es den vermeintlichen Christen dieser Lande um die Wahrheit und nichts als die Wahrheit geht. Wäre es nun einmal die Wahrheit. So vermeintlich wie die „Rechtsschaffenden“, sind auch ihre Thesen und Ansichten. So auch ihre Aussagen über die angebliche Diebin.

Die Menschen in den verrauchten Tavernen munkeln darüber, wie die „Wachen Gottes“ ihr den Zwergenbart nahmen, da sie dies als gerechte Strafe ansahen. Das macht es uns allen umso einfacher die Wahrheit in das Licht der Welt zu rücken. Und zwar die wirkliche Wahrheit und nichts als die Wahrheit.

Deswegen biete ich den tapfersten Diplomaten der „Christlichen“ Nationen sich am morgigen Abend höchstpersönlich ein Bild von Theonopolis Aussagen zu machen:

Begebt euch in die Höhle der Löwen! Begebt euch zum Tavernen Abend in Krárvalo!

Wenn es eine Gelegenheit gibt, euch von dem (immernoch) bärtigen Gesicht der, den Ahnen heilige Königin, so wie sich nennt, zu überzeugen, dann ist dies die einfachste. Doch in an betrachte dessen, wie ihr mit euren Gefangenen umgeht, möchte ich an eure heilige Schrift erinnern, liebe Diplomaten.

„Stecke dein Schwert an seinen Ort; denn wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen.“

Ihr seit nicht verpflichtet zu kommen, wenn ihr auf Gewalt nicht verzichten könnt. Es ist lediglich ein Angebot, die Lügen eurer Herrscher zu enttarnen und der Wahrheit ins Gesicht zu blicken. In ihr bärtiges Zwergen-Gesicht. Ich biete euch diese Wahrheit nicht als nassen Schwamm an, den ich euch ins Gesicht werfen will, nein seht es als warmen Mantel, der euch in der kalten, gefühlslosen und verfremdeten Natur des vermeintlichen „Christentums“ am Leben und am Lieben hält.

Desweiteres finde ich es schwach von der Theonopolianischen Führung, solch einen schwachen Konter auf meine aufgezeigten Punkte zu geben. Einfach zu sagen, meine Vorwürfe wären in Wahrheit meine Makel, ist der älteste Trick im Buch. Ich dachte ihr habt euren Intellekt von einem allmächtigen Gott? Oder eher von einem hinterlistigen Wesen, der es liebt den Menschen etwas vorzugaukeln, dem Teufel? Trotzdem respektiere ich euren Ansatz, eure unschuldige Bevölkerung zu beschützen vor den „Wölfen“ wie Ihr und Ich sie nannten. Deshalb richten sich diese Worte an die Bevölkerung von Theonopolis, sie könnten euch zum Teil bekannt vorkommen:

Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk wiederfahren wird; ihr befindet euch in Sicherheit!
Ihr habt keinen Grund zu fürchten, dass euch die bösartigen Wölfe von außerhalb anfallen werden. Wölfe meiden ihresgleichen und sie werden keinen Fuß in das größte Wolfsrevier von Eldoria setzen! Solange ihr eure Herrscher an der Macht behaltet, lauft ihr keine Gefahr auf weitere Wölfe zu stoßen. Ich warne euch lediglich davor, dass eure Könige euch zerfleischen und dieses Verbrechen, ebenfalls, als „Gottgegeben“ rechtfertigen. Sie taten es um ihre Grausamen Gräueltaten an ihren Gefangenen den Mantel der Christenheit überzuwerfen und sie werden es wieder tun. Ihr seid die Lämmer, über die der Christen Herr seine Gleichnisse erzählt. Jedoch seid ihr nicht 100 Schafe unter dem Herrn, sondern 100 Schafe, bewacht von Wölfen.

Deshalb, Bürger von Theonopolis und wahrhaftige Christen dieser Lande, ihr wisst was geschehen wird, wenn ihr jenen Sündern weiterhin eure Treue schwört, obgleich ihr von ihren wahren Motiven wisst. Merkt euch meine Worte und erinnert euch an das alte Testament. Ihr wisst wozu euer Gott in der Lage ist, wenn ihr ihm nicht gehorcht. Merkt. Euch. Meine. Worte!

~gez. Das 13. Apostel


Der Name des Verfassers scheint mit Lämmerblut, direkt an die Holzlatten des schwarzen Brettes geschmiert worden zu sein. Unter den umstehenden Bewohnern macht sich eine eine unheimliche Stille wie in der Vornacht breit. Es scheint, als seien sie hin und her gerissen, wem sie nun Glauben schenken sollen.

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Ein relativ einfacher und unaufwändiger Aushang wird von einer Novizin am Tage darauf hinzu gehangen.


Grausig ist es, wie selbsternannte Propheten Zitate der Heiligen Schrift an Wände hängen und sie zum Gefecht missbrauchen wollen. Noch grausiger obendrein, dass sie ihrer Verse und Seiten entrissen werden, um jene in die vollkommene Irre zu führen, die das Buch des Herrn nicht studieren und erschließen konnten wie Ordensmänner und -frauen.

Geistige und weltliche Schuld werden verschieden gesühnt, denn der Herr lehrte die Zwei Schwerter - das geistliche der Kirche und das weltliche der Könige. Wer durch Diebstahl schuldig gegenüber dem Reich wird, wird erst vom Schwert des Königs gestraft, denn er hilft die Ordnung auf Erden zu wahren. Wer schuldig gegenüber den Geboten ward, der wird seine Sühne allein beim Herrn finden, spätestens, wenn Christus die Gerechten und Ungerechten scheidet.

Eine größere Schande ist, dass ein unwissender Heide die Dreistigkeit besitzt, sich als Apostel und Jünger Jesu zu rufen, der bekanntlich nur zwölf von ihnen besaß. Es ist lästerisch und offenbart, was offenbart wurde: Der erste falsche Prophet, vor dem der Herr warnte, ist gekommen.

Vade retro, fili diaboli!
~gez. Priorin Ulrike a Monasterio Asacaute

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Ein Zwerg auf einem kleinen Pferd kommt an das Schwarze Brett geritten. Er trägt die Farben von Krárvalo und auf der Schulter das Banner der Handelsgilde. Als er am Schwarzen Brett ankommt, steigt er ab, holt sich einen Hocker raus und steigt hoch. Mit ein paar Hammerschlägen befestigt er den Zettel am Brett. Dann steigt er wieder vom Hocker ab und steckt diesen wieder ein. Er steigt anschließend auf sein Pferd auf und reitet davon. Viele Bewohner der Hauptstadt sammeln sich vor dem Brett.

Ankündigung der Handelsgilde von Krárvalo
Im Namen von Handel, Recht und Ordnung

An alle ehrbaren Bürger und Reisenden Eldorias,
höret und wisset, was die Gilde des Handels und der Künste hiermit kundtut:

Jovrmik Krár, der durch Blut und Bande mit Ihrer Majestät, unserer ehrenwerten Ahnenheilige Königin, verwandt ist, steht in schwerem Verdacht, das Wohl und Ansehen unserer Stadt sowie der Urahnen und seiner Blutlinie beschmutzt zu haben. Durch einen nächtlichen Einbruch in die christliche Stadt Theonopolis, welchen er in alleiniger Absicht durchgeführt hatte, ohne das Krárvalo davon wusste, hat er nicht nur den heiligen Bund des Handels und der Diplomatie gebrochen, sondern auch die Händler unserer Stadt in eine prekäre Lage gebracht. Die Handelsgilde hat dafür stichfeste Beweise, welche eine andere Person komplett ausschließen.

Die Handlung des besagten Jovrmik hat mehrere Städte veranlasst, Handelswege nach Krárvalo zu schließen, wodurch die Versorgung der Stadt und der Wohlstand unserer Gilde erheblichen Schaden erlitten haben. Dies ist ein Vergehen wider das Gemeinwohl, und solches kann und wird nicht geduldet werden.

Die Forderung der Handelsgilde

Jovrmik Krár wird hiermit aufgefordert, sich unverzüglich dem Gericht von Krárvalo zu stellen, um sich für sein Tun zu verantworten und die Möglichkeit zur Verteidigung seiner Ehre zu erhalten.

Sollte er dieser Aufforderung nicht binnen sechs Mondläufen nachkommen, so wird die Handelsgilde gezwungen sein, ein Kopfgeld auf ihn auszusetzen. Dieses Kopfgeld wird jedem ehrenhaften Zwerg oder sonstigen Abenteurer gewährt, der ihn vor das Gericht von Krárvalo bringt – tot oder lebendig.

Eine Warnung an alle
Jedwede Person, die Jovrmik Krár Schutz oder Unterstützung gewährt, macht sich mitschuldig an seinen Taten und wird ebenfalls zur Verantwortung gezogen. Der Handel ist das Lebensblut unserer Stadt, und wer ihn gefährdet, stellt sich gegen Krárvalo selbst.

Mögen die Ahnen des Reichtums und der Gerechtigkeit über diesen Streit wachen.

Gegeben und besiegelt im Namen der Handelsgilde von Krárvalo,
am 25. Tage des zehnten Monats, im Jahre 24.001.

Für Handel und Recht,
Throrik Steinbrand, Vertreter der Gildenmeisterin der Handelsgilde

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Ein weiteres Mal tritt der Soldat mit der goldenen Maske an das Schwarze Brett. Sein tiefroter Umhang weht im kühlen morgendlichen Wind, während er ein Pergament mit zielstrebigen Schlägen an dem Brett befestigt.

Ich grüße euch Völker dieser Lande,

Ich bin beeindruckt.
Nicht von den Reaktionen jener die die Lügen Krárvalos durchschauen oder den Worten eines falschen Propheten, sondern von der halsbrecherischen Verrenkung der Wahrheit durch eben jene würdevolle Königin Kravalos.
Ich bin sprachlos über die Dreistheit mit welcher versucht wird den Folgen des eigenen Handels auszuweichen.
Ich bin sprachlos über die Selbstherrlichkeit einen seines eigenen Blutes in die Flammen zu stoßen nur um seine eigenen Missetaten zu leugnen.

Der Versuch dies auf eine Verwechslung zu schieben ist an Tollkühnheit nicht mehr zu übertreffen.
Nicht etwa auf eine Verwechslung unter Personen des selbigen Geschlechtes sondern auf eine Verwechslung mit einem Mitglied eines anderen Geschlechts.
Laut dieser noblen Handelsgilde, welche bereits in ihrem Brief klar macht, dass es sich hierbei um einen Versuch handelt ihr Ansehen wieder herzustellen, haben nicht nur fünf gestandene Männer sondern auch eine Frau selbst einen Mann mit der Königin Krárvalos verwechselt.
So hat nun endgültig auch die Handelsgesellschaft offenbart wie tief die Verderbnis in Krárvalo reicht.

Doch möchte ich nicht in alten Wunden bohren, vor allem nicht wenn sie mit einer solch lächerlichen Behauptung versucht werden sollen zu schließen.
Wer sich von einer Geschichte, die nur einen Einfältigen oder ein Kind täuschen kann, täuschen lässt, sollte nicht die Verantwortung für die Seelen einer Gemeinde innehaben.

Gez. Basileus Konstantin von Valdor

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Die Königin selbst war noch in der Hauptstadt nachdem sie am gestrigen Abend mit einem Freund in der Taverne war. Sie sieht die ganzen Nachrichten am Schwarzenbrett und schreibt eine Äußerung.

Grüßt euch Wesen Eldorias!

Ich finde eine Sache interessant, egal von welchem Blickwinkel man es betrachten möge und zwar; wieso redet man nicht direkt mit mir?
Theonopolis eine Stadt, die sich für den Erhalt des Friedens und der Gerechtigkeit einsetzt, hat jemanden gefoltert, sie reden mich schlecht, die weder jemals in Theonopolis war, noch in einer anderen Stadt.
Werte Bürger Eldorias, es scheint jetzt wie ein flüchtiger Versuch seinen Namen rein zu waschen, doch welcher Name wird hier reingewaschen?
Ist eine Stadt, die angeblich eine Königin gefangen genommen und beim Rauben erwischt haben soll?
Da stell ich mir die Frage, wieso hat man sie nicht vor ein Gericht gestellt oder gar Beweise vorgelegt?
Auch würde ich mich fragen, wer war die andere Person, die in Theonopolis einbrach und wieso sollte eine Diebin ihre komplizen verraten?
Weshalb sollte generell eine Königin, den Weg des Diebes wählen?

Für mein Geschmack sind das zuviele Fragen an Eurer Behauptung Konstantin von Valdor. Ich möchte Euch ebenso erinnern, dass ich es war, der ein Gotteshaus von Oben bis unten mit Materialien versorgte, ich möchte Euch erinnern, dass ich es war der im gestrigen Abend einer eurer Bürger schütze, ebenso möchte ich euch daran erinnern, dass ich weder Theonopolis noch eine andere Stadt bisherig besucht habe. Weder meine Brüder in Hadarkh An Zígil, die auch nicht das Gespräch mit mir suchten, noch bei Euch oder einer anderen Stadt.

Ich möchte die Wesen Eldorias daran erinnern, dass es an Beweisen fehlt und wenn die Handelsgilde, die im übrigen gegen meine Kenntnis meinen ehrwüridgen Cousin verdächtigen, diese schandhaften Dinge zutun, welche Vorzulegen hat, dann sollte dies doch geklärt sein, nicht?

Mir ist es im Endeffekt gleich ob die Handelsbeziehungen eingefroren bleiben, denn Händler aus den Städten, die sagten sie würden nicht mehr mit uns handeln, handeln weiterhin mit uns. Spielt ruhig euer Spiel, doch denkt immer daran, wer wen Verträge und Bindungen auf bindet gegen ihre Erze.

Falls eine Stadt, die Wahrheit erfahren möchte, kann sie gerne zur Gerichtsverhandlung mit meinem Cousin erscheinen, wo alle Beweise auf den Tisch kommen werden. Auch möchte ich die Städte ermutigen, macht euch Frei von den Heimtücken der Lügerrei und den Einfluss Schwarzmonds - schreibt mir einen Brief und ihr werdet in Kupfer schwimmen.

gz.
Annatum Krár
Ahnenheilige Königin
Oberhaupt der Familie Krár

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Ein Zwerg in Rüstung trat langsam ans Schwarze Brett, in seiner Hand ein Zettel versehen mit einem Siegel, in der anderen ein Hammer und ein Nagel ruhend, nach etwas Zeit und gesuche nach einer Freien stelle hin dieser nur schon mit gezielten Schlägen etwas an das Schwarze Brett ehe er umdrehte und wieder verschwand


"Seid gegrüßt Wesen Eldorias

Seiten Hadarkh An Zîgîls sei eines gesagt, wir haben Kontakt gesucht auch wenn es nur zum Handel war, auf beide Anfragen wurde nicht weiter eingegangen als es darum ging einen Zeitpunkt für ein Treffen festzulegen.

Genauso war es dann auch als wir einen Brief von der Königin Krarvalos erhalten haben in welchem sie auf einmal um ein dringendes Gespräch vermutlich bezüglich Theonopolis Bat, im gleichen sagte sie das Schwarzmond ihren Bart stahl. Ob dies im Zusammenhang mit dem Vorfall den Theonpolis schilderte steht ist fraglich, aber nicht ausgeschlossen.

Auch bieten wir uns gerne an als jemand unbeteiligtes dem Geschehen weiter nachzugehen um solchen sinnlosen Stichelleien ein für alle mal ein Ende zu setzen."

Gez - Arthur Eisenfaust - S.V für den Rat Hadarkh An Zîgîls

Siegel_HAZ

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