Ein Ruf nach Meisterhänden – Schneiderkunst gesucht!

Eine hoch gewachsene, stämmige Frau kehrte des Abends von der Jagd zurück. Obgleich keine Riesin, überragte Tess den Großteil der anderen Reisenden und Händler auf dem Markt. Die meisten Entgegenkommenden machten bereitwillig Platz, manche um nicht von dem erlegten Wildschwein erwischt zu werden, welches sie über der Schulter trug. Andere wichen ihrem Weg auch mit einem abschätzigen Blick aus, doch das war sie bereits gewohnt und es kümmerte sie nicht mehr sonderlich.

Beim Überfliegen der Nachrichten am Schwarzen Brett fiel ihr ein Schreiben direkt ins Auge. Es war aus ihrer Heimat - wenngleich auch nicht direkt ihre Heimat, lag ihre Hütte doch ein gutes Stück außerhalb der Mauern der großen Stadt. Auch wenn sie bisher nie sonderlich feine Gewänder genäht hatte, lediglich ihre Alltagskleidung, juckte es ihr regelrecht in den Fingerspitzen und sie konnte sich ein vorfreudiges Grinsen nicht verkneifen.

Tags darauf heftete sie am Morgen auf dem Weg zur Jagd ihrerseits eine Notiz darunter:

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