Ein Ruf nach Meisterhänden – Schneiderkunst gesucht!

Die Morgensonne war gerade aufgegangen und tauchte die Hauptstadt in sanftes, goldenes Licht. Der Wind trug die kühle Frische des Tages mit sich, während der Marktplatz langsam zum Leben erwachte. In einer kleinen, ruhigen Ecke, nahe dem großen schwarzen Brett, saß Erasmineá auf einem Holzstuhl, ihre edlen Finger sorgfältig über ein leeres Pergament gleitend. Neben ihr lagen Tintenfass und Feder, bereit, ihre feinen Gedanken in geschwungene Buchstaben zu verwandeln.
Mit ruhiger Entschlossenheit begann sie, die eleganten Worte zu schreiben, die ihr Herz bewegten. Die Feder zog geschmeidige Linien durch die Tinte, und jede Zeile wurde mit der Sorgfalt und Hingabe geschrieben, die ihre Botschaft von Bedeutung und Hoffnung verliehen. Es war ein Moment stiller Konzentration, in dem nur das leise Kratzen der Feder und das gelegentliche Rascheln der Pergamentrolle zu hören waren.
Als der Aushang schließlich fertig war, faltete Erasmineà das Pergament sorgfältig und versiegelte es mit einem goldenen Wachs. Sie stand auf und blickte zufrieden auf ihr Werk. Ihre Augen funkelten vor Vorfreude und Hoffnung, dass dieser Aushang die Aufmerksamkeit des richtigen Meisters auf sich ziehen würde.
Gemeinsam mit einem ihrer treuen Helfer begab sie sich zum schwarzen Brett. Der Helfer, ein kräftiger Mann mit einem freundlichen Gesicht, half ihr, den Aushang akkurat und sorgfältig zu befestigen. Er überprüfte das Siegel und seine Geltung, während Erasmineà stolz lächelnd daneben stand. Die Menschen, die am frühen Morgen den Marktplatz betraten, begannen bald, die elegante Schrift zu bemerken und zu lesen.

An die werten Bürger und ehrenhaften Reisenden in der Hauptstadt,

In diesen Zeiten des Aufschwungs und des Wachstums, da die Straßen unserer Städte erfüllt sind von emsigem Treiben und die Mauern, die unsere Heimat schützen, immer höher gen Himmel ragen, ist es nicht allein die Stärke des Körpers, die unsere Zukunft formt. Es bedarf auch der feinen Kunstfertigkeit der Hand, der schöpferischen Gabe, die Schönheit und Würde gleichermaßen vereint. Aus diesem Grunde rufe ich, Erasmineà Thea Tsakiris von Piräus, nach einem Meister oder einer Meisterin der edlen Schneidekunst.

In meiner Stadt bedarf es eines geschickten Künstlers der Nadel, dessen Werk die Herzen erfreut und die Augen erleuchtet. Nicht allein für die Alltagsgewänder, welche dem Volk als Schutz dienen, sondern für prächtige Festgewänder, die den Glanz und den Ruhm unseres Volkes verkörpern. Sie sollen den festlichen Tagen unserer Stadt gerecht werden und sowohl die Ehre als auch die Schönheit derer widerspiegeln, die sie tragen. Die edelsten Stoffe, die uns aus fernen Ländern und heiligen Orten zugetragen werden, warten darauf, von kundigen Händen in wahre Kunstwerke verwandelt zu werden.

Was ich euch biete:

  • Eine großzügige Entlohnung, die eurer Kunstfertigkeit und eurem Fleiß gebührt.
  • Eine wohl ausgestattete Werkstatt im Herzen von Theonopolis, nahe dem belebten Marktplatz, wo eure Kunst geschätzt und bewundert werden wird.

Wer sich dieser ehrenvollen Aufgabe gewachsen fühlt, wer die Gabe und das Geschick besitzt, unsere aufstrebende Stadt noch heller und strahlender zu machen, der sei herzlich eingeladen, sich in Agriá Pelóri bei mir persönlich zu melden. Eure Kunst soll nicht unbemerkt bleiben, sondern in der Blüte dieser neuen Welt erstrahlen.

Per procura,
Erasmineà Thea Tsakiris von Piräus
Verfasst in den goldenen Tagen des Erntemonats, im ersten Jahr der Blüte Agriás.

Die Nachricht verbreitete sich schnell, und bald versammelten sich neugierige Bürger und Reisende um das Brett. Einige flüsterten aufgeregt, andere nickten zustimmend. Der Aushang war nicht nur eine Einladung, sondern auch ein Symbol der Hoffnung und des Fortschritts für Eldoria.
Erasmineà verabschiedete sich mit einem letzten Blick auf ihren Aushang und trat zurück, während die geschäftigen Geräusche des Marktplatzes wieder einsetzten. Die Sonne stieg höher am Himmel, und die Stadt erwachte weiter zum Leben, mit der Gewissheit, dass eine neue Kunstfertigkeit bald in ihren Mauern Wurzeln schlagen würde.

OOC-Ergänzung

In diesem Beitrag geht es nicht darum jemanden zu finden, der etwas zeichnet oder Skins pixelt, ich suche lediglich jemanden, der Lust an Schneider-RP hat und sich etwas Gold dazuverdienen möchte. :coin:
Die o.a. Skizze entspricht keinem Designvorschlag oder Ähnlichem, es soll lediglich eine kleine Verzierung für den Beitrag sein. :sparkles:

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Eine hoch gewachsene, stämmige Frau kehrte des Abends von der Jagd zurück. Obgleich keine Riesin, überragte Tess den Großteil der anderen Reisenden und Händler auf dem Markt. Die meisten Entgegenkommenden machten bereitwillig Platz, manche um nicht von dem erlegten Wildschwein erwischt zu werden, welches sie über der Schulter trug. Andere wichen ihrem Weg auch mit einem abschätzigen Blick aus, doch das war sie bereits gewohnt und es kümmerte sie nicht mehr sonderlich.

Beim Überfliegen der Nachrichten am Schwarzen Brett fiel ihr ein Schreiben direkt ins Auge. Es war aus ihrer Heimat - wenngleich auch nicht direkt ihre Heimat, lag ihre Hütte doch ein gutes Stück außerhalb der Mauern der großen Stadt. Auch wenn sie bisher nie sonderlich feine Gewänder genäht hatte, lediglich ihre Alltagskleidung, juckte es ihr regelrecht in den Fingerspitzen und sie konnte sich ein vorfreudiges Grinsen nicht verkneifen.

Tags darauf heftete sie am Morgen auf dem Weg zur Jagd ihrerseits eine Notiz darunter:

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Die Dämmerung lag noch über der Hauptstadt, als Erasmineá erneut ihren Weg zum Kutschenplatz einschlug. Der leichte Nebel des Morgens legte sich auf die stillen Straßen, und die ersten Händler begannen, ihre Stände aufzubauen. Doch in Erasmineàs Herzen wuchs die Ungeduld. Wochen waren vergangen, seit sie ihren ersten Aushang am schwarzen Brett befestigt hatte – doch es hatte sich niemand gemeldet.

In der Hand hielt sie ein neues Pergament, diesmal fester geschrieben und mit mehr Dringlichkeit versehen. Ihr Wunsch, einen fähigen Schneider zu finden, war nun größer denn je, denn Theonopolis wuchs rasch voran, und die wohl bald aufkommenden Anlässe würden prächtige Gewänder erfordern. Sie seufzte leise, als sie das Pergament betrachtete.

Am schwarzen Brett angekommen, stellte sie fest, dass der alte Aushang von den Wettern bereits leicht beschädigt war. Erasmineá zog nahm das neue Pergament, dessen frische Tinte im frühen Licht noch glänzte, und befestigte es mit einer Nadel an der hölzernen Tafel, direkt über dem alten Aushang.

Erneuter Ruf an die Meister der Schneidekunst!

Trotz meines vorherigen Gesuchs blieb die Nadelkunst bislang ohne Antwort. Daher rufe ich erneut: Gesucht wird ein erfahrener Schneider oder eine Schneiderin, die in der Lage ist, Gewänder sowohl für den täglichen Bedarf als auch für festliche Anlässe zu fertigen.
Es erwartet euch eine großzügige Entlohnung.

Interessierte mögen sich baldmöglichst in Agriá Pelóri melden.

per procura,
Erasmineà Thea Tsakiris von Piräus
Verfasst in den goldenen Tagen des Erntemonats, im ersten Jahr der Blüte Agriás.

Ein alter Händler, der in der Nähe seinen Stand vorbereitete, sah zu ihr herüber. „Wieder kein Glück gehabt, Fräulein Tsakiris?“ fragte er mit rauer Stimme, während er ein paar Waren in Kisten verstaute.

„Leider nicht,“ erwiderte sie mit einem sanften Lächeln, „doch ich gebe die Hoffnung nicht auf. Irgendwo muss es jemanden geben, der diese Kunst versteht.“

„Es ist ein ehrbares Handwerk, gewiss wird sich bald jemand melden,“ sagte der Händler und nickte ermutigend.

Erasmineá bedankte sich mit einem aufrichtigem Nicken, trat einen Schritt zurück und betrachtete ihren Aushang ein letztes Mal. Sie strich sanft über die Worte und atmete tief ein. Dann wandte sie sich ab, der Kutschenplatz begann langsam lebendiger zu werden, und mit jedem Schritt zurück nach Agriá Pelóri hoffte sie, dass ihre Botschaft diesmal Gehör finden würde.

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