Charaktervorstellung Erasmineá Thea Tsakiris (Nienique)

Name: Ερασμίηεα θέα Τσακίρης - Erasmineá Thea Tsakiris

Bedeutung d. Namens: “Die gesegnete Tochter der Sonne"

Zusammenfassung

Erasminea - erasmios = liebenswürdig oder „begehrenswert“
Thea - abg. von Theos = Gott

Die Tochter der Familie Tsakiris, die allein schon durch ihre Herkunft eine nahezu makellose Ausstrahlung besitzt, vereint in ihrem Namen die Wärme der Sonne mit dieser besonderen Präsenz. Erasmineá, „die Strahlende“, „die Liebenswürdige“, „die Begehrenswerte“. Erasmineá Thea Tsakiris – „die gesegnete Tochter der Sonne“

Spitzname: Mineá, Meá, Thea

Alter: 27 Jahre jung

Rasse: Mensch

Kultur: Europäer

Religion: christlich orthodox

Geburtsort/Herkunft: Hafenstadt Piräus, Griechenland

aktueller Wohnort: Theonopolis - Vordorf Agriá Pelóri (grie. wildes Wunder)

Stand: Adelsfrau

Beschäftigung: Botanikerin, Leiterin und und Gründerin des Bücherwaldes (Beitrag folgt!)

Begabungen/Fähigkeiten: Brauerei und Weinbau, einfache Heilkunst, Alchemie, Naturkunde, Floriographie, Feldarbeit, Schriftführung und Dokumentation, Schwimmen, Reitkunst

Ängste/Abneigungen: Verlust von Ansehen und Einfluss, Plagiate ihrer Werke, Konnexität von Männlichkeit, Gewalt und Brutalität

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Weiteres

Motto: “Manches Mal fällt beim Pflücken auch ein faules Früchtchen vom Baum des Lebens.”

Lieblingsgericht: χαλβάς (chalva)
Lieblingsgetränk: Spätlesen aller Art
Lieblingsfarbe: Grün, wie die Pflanzenvielfalt ihres Gartens
Lieblingsduft: Regenschauer
Lieblingsort: Zwischen guter Gesellschaft oder in unberührter Natur

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wichtigste Personen:

Mutter: Eleni Tsakiris geb. Mavros
Vater: ✞ Nikolaos Tsakiris III
Geschwister: Cassius Tsakiris (Bruder)
Großvater: ✞ Theodoros Tsakiris
Großmutter: ✞ Sophia Tsakiris geb. Laskaris

Kurzes Dankeschön

Danke an den lieben, kleinen @RoknirEisenbart, für die Mühe an dem überschaubaren Stammbaum der Familie Tsakiris :green_heart:

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Haustiere:

Brieftaube, weiß/creme,:male_sign: : Fideliá; bedeutet “treu”
Schimmel, :female_sign: : Livia; bedeutet „der Olivenbaum“, „das Leben“*

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besondere Merkmale & Besitztümer:
Adelstitel aus Piräus

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Stärken & Schwächen:

+geschärfte Sinne (hauptsächlich Geschmack und Geruch)
+Handwerklich geschickte Finger
+künstlerisches Talent

-Eitles beinahe hochnäsiges Verhalten gegenüber Fremden
-Weitreichende Vorurteile
-Weder des Kämpfens bewandert noch körperlich in der Lage


Eigenschaften:

Es lässt sich sagen, dass Erasmineá in einem Umfeld aufwuchs, das ihre vielen Facetten förderte: von ihrer Liebe zur Kultur und Bildung über ihre praktischen Fähigkeiten in Handwerk und Landwirtschaft bis hin zu ihrer spielerischen Natur. Diese vielseitige Erziehung bereitete sie auf ein Leben vor, in dem sie ihre zahlreichen Talente und Eigenschaften voll entfalten konnte, während sich zugleich eine ausgeprägte Eitelkeit entwickelte, die sowohl ihre Stärken als auch ihre Schwächen offenbart.

Details

Erasmineá wuchs in einem wohlhabenden und angesehenen griechischen Hause auf, welches mit Tradition und Kultur gefüllt war. Ihr frühes Leben war von einer Vielzahl von Aktivitäten und Interessen durchzogen, die ihre Persönlichkeit und ihr Können formten.

Ihre Kindheit verbrachte das lebhafte Mädchen in einem eleganten Anwesen, umgeben von schönen Gärten und beeindruckender Architektur. Diese Umgebung prägte ihr Gefühl für Ästhetik und Würde. Ihre Eltern, beide belesen und kultiviert, förderten ihre Liebe zur Literatur und legten großen Wert auf ihre Bildung, besonders in Sprachen.
Allerdings führte dies auch dazu, dass ihre Angst vor dem Verlust ihres Ansehens und Einfluss erweckt wurde - eine Furcht, die das junge Leben zu Höchstleistung antrieb und sie stets an die Lektionen ihrer Mutter erinnerte.
Je mehr Wissen und Bildung sie erlangte, desto stärker wurde ihr Stolz darauf, was sich oftmals in einer distanzierten und hochnäsigen Haltung gegenüber anderen äußern konnte, die sie als weniger gebildet oder kultiviert wahrnahm.

Neben der schulischen Bildung erhielt Ersamineá auch praktische Fertigkeiten.
Ihre Mutter, eine hochgewachsene und kultivierte Frau, lehrte sie die Kunst der Etikette und wie man sich stilvoll kleidet. Diese Lektionen machten Ersamineá zu einer jungen Frau, die sich ihrer Erscheinung und ihrer Wirkung auf andere sehr bewusst war. Schon als Kind legte sie großen Wert auf ihr Äußeres und liebte es, schöne Kleider und Schmuckstücke auszuwählen.
Ihre Eitelkeit war jedoch nicht nur Ausdruck ihres Strebens nach Perfektion, sondern auch ein Mittel, welches sich Erasmineá bewusst zu nutzen machte. Ihre Eitelkeit verdankte sie, die zusätzlichen Aufwände ihrer Werke und Kreationen jeglicher Art authentisch und originell zu gestalten, sodass preisgünstige Plagiate leicht zu erkennen waren.

Ihr Vater, ein erfahrener Landwirt und Weinbauer, brachte ihr die Kunst des Brauens und Weinbaus bei, welcher der Familie schließlich den Reichtum erbrachte. Erasmineá lernte, die Unterschiede der Rebsorten, wie man Weinreben pflegt, Trauben erntet und Wein herstellt. Diese Tätigkeit verband sie mit der Natur und lehrte sie Geduld und Sorgfalt. Auch die Feldarbeit war Teil ihrer Erziehung, und sie genoss es, im Freien zu arbeiten und die Früchte ihrer Arbeit mit eigenen Augen zu sehen.

Ihre Großmutter, eine weise Frau mit sanftem Gemüt, vermittelte ihr Wissen über die Heilkunst und Alchemie. Erasmineá notierte sich welche herkömmlichen Kräuter von Nutzen für den menschlichen Körper waren und half ihrer Großmutter Heilkräuter zu sammeln und Salben zu mischen.
Dieses Wissen erweiterte sie durch ihre Studien in Naturkunde und Floriographie, die ihr halfen, die Symbolik und Bedeutung der Pflanzenwelt zu verstehen.


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Als sie sich wieder dem Vermächtnis ihres Vaters hingab, eignete sie sich selbst wichtige und hilfreiche Kompetenzen an, die die Schriftführung und Dokumentation, was ihre Aufmerksamkeit für Feinheiten und ihre organisatorischen Kenntnisse schärfte. Diese Fähigkeiten erwiesen sich als wertvoll, als sie begann, ihre eigenen Studien und Experimente in der Naturkunde festzuhalten. Mit dem Erblühen ihrer Weiblichkeit betrachtete sie die harte, körperliche Arbeit von Zeit zu Zeit herablassend und beschloss, sich auf die feinen, kreativen Aspekte ihrer Leidenschaft zu konzentrieren.

Für Abwechslung genoss Erasmineá körperliche Aktivitäten wie Schwimmen, welches sie in den klaren Gewässern, nahe ihres Anwesens lernte, und Reiten. Durch ihre Reitkunst gelang es Erasmineá problemlos die Landschaft zu erkunden und ihre Forschungen nach neuen Pflanzen weiter voranzutreiben, was ein zu beachtender Nebeneffekt war.

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Aussehen:

Erasmineá besitzt eine unbestreitbare und fesselnde Ausstrahlung, die sich sofort dem Betrachter offenbart. Groß (1,73m) und aufrecht in ihrer Haltung, strahlt sie eine majestätische Würde aus, die ihre Präsenz unverkennbar macht. Ihr tiefdunkles Haar, das fast schwarz erscheint und in üppigen Wellen über ihren Rücken fließt, wirkt wie ein samtiger Mantel aus Ebenholz. Eine markante weiße Strähne, die sich wie ein schimmernder Silberschleier über ihre Stirn zieht, verleiht ihrem Auftreten eine geheimnisvolle Aura.
Ihr Gesicht, von hohen Wangenknochen und einem sanft gerundeten Kinn geprägt, gleicht den antiken Skulpturen, die das Ideal zeitloser Schönheit verkörpern. Ihre Augen, von einem faszinierenden Blaugrün, spiegeln die Tiefe eines stillen Bergsees wider und lassen eine unergründliche Weisheit erahnen. Goldbraune Flecken in ihren Iris fangen das Licht auf eine Art ein, die ihrem Blick eine außergewöhnliche Tiefe und einen beinahe hypnotischen Glanz verleiht.
Ihre Haut trägt einen sanften, aber hellen Olivton, der ihre griechische Herkunft unterstreicht und im Sonnenlicht schimmert, als wäre sie vom Segen der Götter berührt. Erasmineás Gestalt ist wohlgeformt, ihre Bewegungen fließend und anmutig. Sie verkörpert die Eleganz und Stärke einer Frau, deren Anblick sowohl Ehrfurcht als auch Bewunderung hervorruft.


Artist: Choco, Fiverr

Geschichte:

Kurzer Einblick

Die Geschichte von Erasmineá Thea Tsakiris erzählt von einer jungen Frau, die in einer angesehenen griechischen Adelsfamilie aufwächst und sich durch die Herausforderungen ihres Lebens zu einer starken, unabhängigen Persönlichkeit entwickelt. Geboren in der Hafenstadt Piräus und tief verwurzelt in den Traditionen ihrer Vorfahren, insbesondere im Weinbau, erlebt Erasmineá den frühen Verlust ihres geliebten Bruders Cassius, der im Krieg verschollen bleibt. Diese Tragödie hinterließt eine tiefe Narbe, und mit der Zeit verblassten die Erinnerungen an ihn, doch der Schmerz formt ihr Verständnis von Verlust und Gewalt.

Trotz der hohen Erwartungen ihrer Familie, insbesondere ihrer Mutter Eleni, die sie in den Künsten und der Etikette unterweist, und ihres Vaters Nikolaos, der ihr das Handwerk des Weinbaus näherbringt, wählt Erasmineá einen eigenen, unkonventionellen Lebensweg. Sie widmet sich intensiv dem Studium der Botanik, Alchemie und Heilkunst – ungewöhnlich für eine Frau ihres Standes – und entwickelt eine Leidenschaft für das Schreinerhandwerk.

Als die politischen Unruhen in Griechenland eskalieren und ein Bürgerkrieg droht, trifft Erasmineá die schmerzhafte Entscheidung, ihr Heimatland zu verlassen, um das Erbe ihrer Familie zu retten. Sie besteigt das Schiff Silberflamme, das sie und die anderen Passagiere durch einen heftigen Sturm in ein unbekanntes Land führt. An ihrer Seite steht Efstratios, der kleinwüchsige Schiffskoch, der sich als treuer Gefährte und Freund erweist.

Nach ihrer Ankunft in der fremden Welt Eldoria beginnt Erasmineá ein neues Leben. Sie setzt ihr handwerkliches Talent und ihre umfangreichen Kenntnisse ein, um sich in der abgeschiedenen Idylle von Agriá Pelóri, unter dem Schutz der Familie Valdor, ein neues Zuhause aufzubauen. Dort pflegt sie nicht nur die Traditionen ihrer Familie im Weinbau, sondern entwickelt auch ihre Künste in der Alchemie und Brauerei weiter. Ihre Neugier und ihr Streben nach Perfektion treiben sie an, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen.

Erasmineá wird zu einer Frau von bemerkenswerter Tiefe und Schaffenskraft, die durch ihre Fähigkeiten, ihr Wissen und ihre starke Persönlichkeit das Erbe ihrer Vorfahren bewahrt und gleichzeitig neue Wege beschreitet. Die Geschichte zeigt ihren Weg von einer jungen Adelsdame, die von Verlust und Verantwortung geprägt ist, hin zu einer unabhängigen, selbstbestimmten Frau, die in einer fremden Welt ihre eigene Bestimmung findet.

Kindheit und Jugend:

Erasmineá verbrachte ihre Kindheit in einem prächtigen Anwesen, das wie eine Oase der Harmonie und Schönheit inmitten ausgedehnter Weinberge und blühender Gärten thronte. Die eleganten Marmorsäulen und kunstvollen Skulpturen, die das Anwesen schmückten, spiegelten die griechische Kunstfertigkeit und den Stolz ihrer Familie wider. Doch es war nicht nur die erhabene Architektur, die das junge Mädchen in ihren Bann zog – es war die stille Magie dieses Ortes, der mit seinen üppigen Olivenhainen und duftenden Blumenbeeten ihre Sinne formte. Sie liebte es, stundenlang durch die Gärten zu wandeln, wo der Wind durch die Zypressen sang und der Duft von Rosmarin und Lavendel die Luft erfüllte. In dieser friedvollen Umgebung entwickelte Erasmineá ihre feine ästhetische Empfindsamkeit und eine tiefe Liebe zur Schönheit, die später zu einem zentralen Aspekt ihrer Persönlichkeit werden sollte.


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Ihr älterer Bruder Cassius war acht Jahre älter als sie und wurde schon früh ihr Held, Beschützer und engster Vertrauter. In ihren Kinderjahren war er derjenige, der ihr die Geheimnisse der Welt enthüllte, mit ihr auf den höchsten Hügeln saß und ihr Geschichten von Helden und Göttern erzählte, die in der Ferne lebten. Mit seiner stattlichen Erscheinung und dem unerschütterlichen Mut verkörperte er für sie alles, was die Tsakiris-Familie ausmachte – Stolz, Tapferkeit und Gerechtigkeit. Cassius war ihr leuchtendes Vorbild, das ihr half, die Welt durch eine Linse der Ehre und des Mutes zu betrachten. Doch das Schicksal schlug grausam zu, als Cassius mit sechzehn Jahren in den Krieg ziehen musste, um die Ehre der Familie zu verteidigen. Er versprach, als Held zurückzukehren, aber dieser Tag sollte nie kommen. Seine Abwesenheit hinterließ eine tiefe, unheilbare Wunde im Herzen Erasmineás und all jener, die ihn liebten. Die strahlende Sonne ihrer Kindheit erlosch, und die Trauer um Cassius schuf eine Leere, die sie nie ganz zu füllen vermochte.

Ihre Eltern, Nikolaos und Eleni Tsakiris, beide von edler Herkunft und mit einer tiefen Wertschätzung für die Kultur Griechenlands, setzten alles daran, ihre Tochter in den Künsten und Wissenschaften zu unterrichten. Eleni, eine stolze und kultivierte Frau, stellte sicher, dass Erasmineá nicht nur die griechische und lateinische Literatur beherrschte, sondern auch in Philosophie, Poesie und Musik bewandert war. Stundenlang saß Erasmineá in den Gemächern ihrer Mutter, vertieft in antike Texte, während das Licht der untergehenden Sonne durch die kunstvoll bemalten Fenster fiel. Eleni war eine strenge Lehrerin, aber auch eine liebevolle Mutter, die ihre Tochter dazu anspornte, sich niemals mit Mittelmaß zufriedenzugeben. Sie lehrte sie, dass wahre Bildung mehr als nur Wissen sei – sie sei der Schlüssel zur Weisheit und zum Verständnis der Welt. Doch in diesen Lektionen lag auch die unausgesprochene Mahnung, das Ansehen der Familie stets zu wahren.

Trotz dieser vornehmen Erziehung und der Betonung von Ehre und Ansehen entwickelt Erasmineá eine tiefe Abneigung gegen Gewalt und Brutalität. Der Verlust ihres Bruders im Krieg hat sie sensibel für die verheerenden Folgen von Konflikten gemacht. Sie verachtet die sinnlosen Kämpfe um Macht und Territorien, die so viele Leben zerstören, und distanziert sich von den traditionellen Rollen, die Frauen ihres Standes oft in politischen und gesellschaftlichen Machtspielen einnehmen müssen.

Nikolaos Tsakiris III., ein Mann von starkem Charakter und tiefem Verständnis für die Natur, führte seine Tochter in die Kunst des Weinbaus ein, die über Generationen hinweg das Rückgrat des Familienerbes bildete. Gemeinsam mit ihm durchstreifte Erasmineá die weitläufigen Weinberge, lernte, die Unterschiede zwischen den Rebsorten zu erkennen und die Pflege der Weinreben zu schätzen. Diese Momente, in denen sie Seite an Seite mit ihrem Vater arbeitete, verbanden sie tief mit der Erde und lehrten sie, dass Erfolg nur durch harte Arbeit und Geduld erreicht werden konnte. Nikolaos war stolz auf die Fähigkeiten seiner Tochter, und diese Anerkennung verlieh ihr den inneren Antrieb, die Traditionen ihrer Vorfahren fortzuführen.

Doch es war ihre Großmutter Sophia, die ihr eine ganz andere, mystische Seite des Lebens eröffnete. In stillen Stunden, oft in der Dämmerung, wenn das Licht sanft über die Felder fiel, lehrte Sophia ihre Enkelin die alten Heilkunsttechniken, die von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Erasmineá lernte, wie man Heilkräuter sammelte, Tinkturen herstellte und Salben mischte, um Krankheiten zu lindern. Diese alten Weisheiten waren nicht nur ein Teil ihres familiären Erbes, sondern auch ein Ausdruck der tiefen Verbindung zwischen Mensch und Natur. Die sanften Hände ihrer Großmutter und ihre leisen, weisen Worte gaben Erasmineá Trost in jenen Momenten, in denen die Abwesenheit ihres Bruders schmerzhaft spürbar war. Sophia lehrte sie, dass in jeder Pflanze, in jedem Stein und in jedem Lebewesen eine Geschichte verborgen liegt – Geschichten, die es wert sind, bewahrt und verstanden zu werden.

Der Verlust von Cassius blieb ein Schatten in ihrem Leben, ein ständiger Begleiter, der ihre jugendliche Unbeschwertheit für immer trübte. Doch es war auch sein Andenken, das sie dazu antrieb, stark zu sein, sich der Perfektion hinzugeben und das Vermächtnis der Tsakiris-Familie zu ehren. Die Furcht vor dem Scheitern, vor dem Verblassen in der Bedeutungslosigkeit, trieb sie an, mehr zu leisten, klüger zu sein und über das hinauszuwachsen, was von ihr erwartet wurde. Jeder Erfolg, den sie erzielte, war eine stille Hommage an den Bruder, der nie zurückkehrte, und eine Erinnerung daran, dass die Pflichten, die man gegenüber der Familie und der Geschichte trägt, nicht vergeblich sind.

So formten all diese Einflüsse Erasmineá zu einer außergewöhnlichen jungen Frau, die sowohl die intellektuellen als auch die praktischen Traditionen ihrer Vorfahren in sich vereinte. Ihr Charakter, geprägt von Wissen, Stolz und dem Schmerz eines unersetzlichen Verlustes, machte sie zu einer beeindruckenden Persönlichkeit, die mit Anmut und Entschlossenheit durch das Leben schritt. Cassius’ Abwesenheit war zugleich ihr tiefster Schmerz und ihre größte Motivation, ein Leben voller Ehre, Weisheit und Hingabe zu führen – im Andenken an den Bruder, der in den Herzen der Tsakiris-Familie für immer weiterleben würde.

Junge Frau und Adelsdame:

Als Erasmineá das achtzehnte Lebensjahr erreichte, begann für sie ein bedeutender Übergang, der sie von der behüteten Kindheit ins anspruchsvolle Erwachsenendasein einer Frau von hohem Stand führte. Mit anmutiger Haltung und einem Herzen, das sowohl Stolz als auch Sehnsucht nach mehr in sich trug, betrat sie die Bühne der Gesellschaft. Die Jahre, die sie unter der strengen, aber liebevollen Anleitung ihrer Mutter Eleni verbracht hatte, zeigten nun ihre Früchte. Erasmineá beherrschte die höfischen Sitten mit der Präzision einer Künstlerin. Jeder Empfang, den sie ausrichtete, glich einem gut orchestrierten Schauspiel – eine Symphonie aus feinem Essen, weichem Lachen und den zarten Klängen der Lyra, die durch die Hallen ihres prachtvollen Anwesens hallten.

Ihre äußere Anmut und der messerscharfe Verstand, den sie von ihrem Vater geerbt hatte, machten sie zu einer begehrten Persönlichkeit in den Kreisen des Adels. Doch mit dem Ruhm kam auch der unaufhaltsame Druck. Immer mehr junge, wohlhabende Männer versuchten, ihre Gunst zu gewinnen, um die Vereinigung mit einer solch angesehenen Familie wie den Tsakiris zu erlangen. Ihre Eltern hofften auf eine vorteilhafte Ehe, die nicht nur das Ansehen der Familie bewahren, sondern auch weiter stärken würde.

An einem sonnigen Vormittag, als Erasmineá die friedliche Abgeschiedenheit von Agriá Pelóri verließ, begab sie sich in die nahegelegene Stadt, die für ihren geschäftigen Wochenmarkt bekannt war. Der Markt summte vor Leben, die Stände quollen über mit duftenden Gewürzen, frischem Obst, kunstvoll gefertigtem Handwerk und exotischen Waren aus fernen Ländern. Erasmineá schlenderte mit eleganter Anmut durch die Reihen der Händler, ihre Augen nahmen jedes Detail mit der ihr eigenen Wertschätzung für Schönheit und Ordnung auf.


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Plötzlich wurde die harmonische Atmosphäre durch aufgeregte Stimmen und Schreie gestört. Vor einem der Marktstände hatte sich eine kleine Gruppe Menschen gebildet, die lautstark miteinander stritten. Erasmineá blieb stehen, neugierig, was die Aufregung verursacht haben mochte. Die Stimmung in der Menge war angespannt, und schon von weitem erkannte sie, dass sich die Situation schnell zuspitzte.

Zwei Männer standen einander gegenüber, die Gesichter vor Wut verzerrt. Der eine, ein breitschultriger, grobschlächtiger Kerl, der nach Fisch roch, hatte offenbar den Stand eines Händlers umgestoßen, während der andere, ein jüngerer Mann mit zerzaustem Haar und zerrissener Tunika, ihm vorwarf, dies absichtlich getan zu haben. Worte wurden lautstark ausgetauscht, und die Situation kippte, als der jüngere Mann den ersten Schlag wagte.

Der Tumult war sofort entfacht. Die beiden Männer gingen aufeinander los, packten sich an den Kragen und taumelten in einem wilden Gerangel durch die Menge, die sich rasch teilte, um den Kämpfenden Platz zu machen. Staub wirbelte auf, als sie zu Boden fielen, ihre Fäuste schlagend und tretend. Erasmineá beobachtete das Geschehen mit steinernem Gesicht. Das rohes, sinnloses Spektakel von Gewalt, das sich vor ihr abspielte, ließ einen Schauer über ihren Rücken laufen.

Während die Umstehenden lauthals johlten und manche sogar Wetten auf den Ausgang der Schlägerei abschlossen, wich Erasmineá einige Schritte zurück. Der Anblick der beiden Kämpfenden, die sich wie wilde Tiere ineinander verbissen, ekelte sie an. Sie hatte schon immer eine tiefe Abneigung gegen jegliche Form von Gewalt empfunden, und dieser Ausbruch von Brutalität im Herzen eines belebten Marktes traf sie besonders hart. Es erinnerte sie schmerzlich daran, wie leicht Menschen in Aggression und Chaos verfielen, wenn sie von ihrem Stolz oder ihren Instinkten geleitet wurden.

Die Rauferei zog sich in die Länge, während die Menge immer lauter wurde. Erasmineá sah den jüngeren Mann blutend zu Boden gehen, doch der Ältere ließ nicht ab, packte ihn an den Haaren und schüttelte ihn mit brutaler Gewalt. Erasmineá spürte, wie sich in ihr der Drang regte, einzugreifen, doch sie wusste, dass ihre Worte in dieser aufgeheizten Situation nicht gehört werden würden. Stattdessen wandte sie sich mit einem leisen Seufzen ab, das Gefühl der Ohnmacht lastete schwer auf ihren Schultern.

Als sie sich durch die Menge zurückzog, entfernte sich das Geschrei hinter ihr allmählich, doch die Unruhe in ihrem Herzen blieb. Gewalt – gleich ob sie aus Stolz, Verzweiflung oder Wut geboren wurde – widerstrebte ihrem tiefsten Wesen. In diesem Moment beschloss sie, sich von der rohen Brutalität des Marktes und den Menschen, die sich an solchen Spektakeln ergötzten, fernzuhalten. Sie würde in ihre Welt der Ordnung, des Wissens und der Harmonie zurückkehren, wo sie ihre Talente für das Wohl der Gemeinschaft einsetzte, nicht für die Zerstörung.

Doch in Erasmineás tiefsten Gedanken keimte ein anderes Verlangen. Sie träumte nicht von einem Leben, das durch die enge Fessel der Ehe definiert war, sondern von einer Reise, die sie auf Wegen führte, die ihre Vorfahren nie beschritten hatten. Sie sehnte sich nach einem Mann, der ihren Geist beflügeln konnte, doch die, die um ihre Hand anhielten, enttäuschten sie. Kein Anwärter war in der Lage, die Tiefe ihrer Seele zu erreichen oder ihre Liebe zur Bildung und den Wissenschaften zu teilen. Ihr Verlangen nach intellektueller Gleichwertigkeit und ihre hohen Ansprüche an Charakter und Weisheit blieben unerfüllt.

Mit jedem Jahr, das verstrich, schlichen sich jedoch auch neue Empfindungen in ihr Herz, die sie in stillen Momenten besonders spürte. Die Erinnerungen an ihren geliebten Bruder Cassius, der einst ihr größter Vertrauter gewesen war, verblassten allmählich. Sein Gesicht, einst so lebendig in ihren Gedanken, wurde immer undeutlicher, wie ein Bild, das von den Wellen der Zeit fortgespült wird. Sie konnte sich nicht mehr an die Klangfarbe seiner Stimme erinnern oder die Art, wie er lachte. Die Lücke, die sein Verlust einst in ihrem Leben hinterlassen hatte, blieb, doch die Klarheit ihrer Erinnerungen begann, sich aufzulösen, wie Nebel im Morgenlicht. Erasmineá kämpfte oft mit der schmerzlichen Erkenntnis, dass die Zeit selbst die stärksten Bänder zu schwächen vermochte. Doch anstatt sich dem Schmerz hinzugeben, nahm sie es als weiteres Zeichen, dass sie ihren eigenen Weg finden musste – unabhängig von der Vergangenheit.

Anstatt sich in der Trauer zu verlieren, beschloss Erasmineá, ihren eigenen Weg zu gehen. Mit jedem Jahr wandte sie sich entschlossener den Disziplinen zu, die ihr wirklich am Herzen lagen. Die Botanik, die Alchemie und die Heilkunst waren nicht nur Studien, sondern für sie eine Art, die Welt zu verstehen und zu formen. Sie verbrachte Stunden in den Gärten des Anwesens, notierte akribisch die Eigenschaften der Pflanzen und experimentierte mit deren Heilkraft. Die Zeit, die sie in den Reben und im Weinberg ihrer Familie verbrachte, gab ihr ein Gefühl tiefer Verbundenheit mit der Natur, während sie gleichzeitig daran arbeitete, die Familientradition des Weinbaus zu modernisieren und zu verfeinern.

Diese Wahl, sich von den herkömmlichen Pfaden einer jungen Adelsfrau abzukehren, war mutig und revolutionär. Viele Frauen ihrer Zeit hätten sich unter den gesellschaftlichen Druck gebeugt, doch nicht Erasmineá. Ihr Stolz, eine Eigenschaft, die manchmal als Schwäche angesehen wurde, war in Wahrheit ihre größte Stärke. Er trieb sie dazu an, sich nicht von den Erwartungen anderer lenken zu lassen. Die Gedanken an eine Ehe, die ihre Freiheit einschränken könnte, gefielen ihr nicht. Sie wusste, dass ihr Wert nicht in der Verbindung mit einem Mann lag, sondern in den Fähigkeiten, die sie selbst in sich kultivierte.

Ihr Entschluss, sich keinem der wohlhabenden Verehrer hinzugeben, war nicht leichtfertig getroffen, sondern die bewusste Wahl einer Frau, die ihren eigenen Weg in der Welt gehen wollte. In ihren frühen Zwanzigern, als die Rufe nach einer Heirat lauter wurden, entschied Erasmineá mit klarem Verstand und starkem Herzen, dass sie niemanden brauchte, um ihre Ziele zu verwirklichen. Sie würde das Vermächtnis der Tsakiris nicht nur bewahren, sondern auf ihre eigene Weise weiterführen. Ihre Hingabe an ihre Familie, an die Wissenschaft und an ihre Freiheit formten sie zu einer Frau, die nicht nur in den Augen der Gesellschaft erstrahlte, sondern auch in ihrem eigenen. Ein Leben, das ihren eigenen Prinzipien folgte, war für sie das höchste Streben – und in diesem Streben fand sie ihre wahre Vollkommenheit.

Reise nach Eldoria:

Es war in einer Zeit des drohenden Aufruhrs, als Erasmineá Aelia Tsakiris beschloss, ihr geliebtes Heimatland zu verlassen. Die Spannungen in der Region waren unerträglich geworden, und ein Bürgerkrieg schien unausweichlich. Einst eine blühende Stadt der Kultur und des Handels, war nun von Furcht und Unruhe durchzogen. Inmitten dieses Chaos’ musste Erasmineá die schmerzhafte Entscheidung treffen, alles zurückzulassen, was ihr vertraut war um ein neues Leben zu beginnen und das Erbe ihrer Familie retten zu können.


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Mit den verbliebenen Mitteln ihrer einst reichen und angesehenen Familie charterte sie ein Schiff – die Silberflamme, ein stolzes Segelschiff, das für seine robusten Planken und seine zuverlässige Crew bekannt war. Es sollte ihr Fluchtweg aus der Unruhe und der drohenden Zerstörung sein. Erasmineá wusste um die Bedeutung dieser Entscheidung und dass es keine Rückkehr geben würde. Als sie das Schiff betrat, spürte sie den kühlen Wind des Schicksals und den salzigen Hauch des Meeres, das ihr künftig Heimat und Gefährte zugleich werden sollte.

Kurz nach Beginn der Reise lernte Erasmineá einen besonderen Passagier kennen: Efstratios, der kleinwüchsige Schiffskoch. Von Statur eher unscheinbar, doch mit einem überragenden Sinn für Humor und eine bemerkenswerte Zuversicht ausgestattet, war Efstratios derjenige, der in den ersten Tagen der Fahrt den Mut der Passagiere aufrecht erhielt. Mit seiner fröhlichen Art und seinen köstlichen Speisen lenkte er die Reisenden von den Ängsten und Sorgen ab, die die unsichere Zukunft mit sich brachte. Trotz seiner einfachen Rolle an Bord zeigte Efstratios bald eine tiefe Weisheit und innere Stärke, die Erasmineá beeindruckten. Zwischen ihnen entwickelte sich schnell eine unerwartete Freundschaft.

Während die Silberflamme auf ruhigem Wasser dem Horizont entgegensteuerte, schien alles nach Plan zu verlaufen. Doch nach einigen Tagen änderte sich die Situation schlagartig. Ein plötzlicher Wetterumschwung kündigte das Unheil an: Dunkle Wolken ballten sich am Horizont zusammen, und bald darauf heulte der Wind durch die Segel, der sich in Windeseile zu einem mächtigen Sturm entwickelte. Die Silberflamme kämpfte mit allen Kräften gegen die entfesselten Elemente, doch die Natur zeigte sich unerbittlich. Trotz der Bemühungen des Kapitäns und der Crew verlor das Schiff den Kurs, und der Sturm trieb sie weit vom geplanten Pfad ab.

Erasmineá, die dem stürmischen Chaos mit äußerer Ruhe begegnete, spürte die Bedrohung tief in sich, doch sie ließ sich nicht von Angst leiten. Mit eiserner Entschlossenheit hielt sie sich an den Reling fest, während der Ozean um sie herum tobte. Die Stunden dehnten sich zu einer unendlichen Tortur, und Erasmineá verlor jegliches Gefühl für Raum und Zeit, während die Wellen die Silberflamme immer weiter in unbekannte Gewässer trieben.

Schließlich, als die Kräfte der Crew und der Passagiere fast erschöpft waren, sahen sie im dichten Dunst die Silhouette eines Landes. Es war nicht Griechenland, doch es war festes Land, das Sicherheit und Schutz versprach. Der Sturm ließ nach, und das Schiff wurde an einer wilden, ungezähmten Küste angespült, umgeben von hohen Klippen und tiefen Wäldern. Es war eine fremde Welt, doch für die erschöpften Überlebenden war sie ein Hoffnungsstrahl.

Als die letzten Wellen sie an den Strand trugen und das Schiff schließlich strandete, wussten die Passagiere, dass sie Glück im Unglück gehabt hatten. Erasmineá, tief atmend, trat als eine der Ersten an Land. Die Küste war rau und abweisend, doch in ihrem Inneren fühlte sie ein Funken von Neuanfang. Efstratios, der Schiffskoch, war der Erste, der sich an ihre Seite stellte. Trotz seiner sonst so fröhlichen Art war seine Miene ernst, doch in seinen Augen lag ein Funkeln.

Erasmineá sah zu ihm und erkannte, dass er, obwohl einfach in seiner Herkunft, ein Mann von großem Herz und Verstand war. In diesem Moment wusste sie, dass ihre Wege fortan untrennbar verbunden waren. Sie nickte ihm zu, und gemeinsam beschlossen sie, das fremde Land zu erkunden und herauszufinden, ob es ihnen ein neues Zuhause bieten könnte.

Das fremde Land, das sich bald als Eldoria entpuppen sollte, war ein Ort voller Mysterien und Herausforderungen. Doch Erasmineá und Efstratios, nun Verbündete im Schicksal, traten ihm mit Entschlossenheit und dem Willen entgegen, eine neue Geschichte zu schreiben. Das Land, das sie unfreiwillig erreichten, wurde bald zu ihrem Schicksal, und mit jedem Schritt, den sie auf dieser unbekannten Erde taten, legten sie den Grundstein für ein neues Kapitel.

Die Wurzeln des Neubeginns:

Erasmineá, nun in der vollen Blüte ihrer Jahre, thront als unangefochtenes Haupt über dem malerischen Vordorf Theonopolis, einem abgelegenen Juwel, das den Namen Agriá Pelóri trägt. Hier, unter dem Schutz der altehrwürdigen Familie Valdor, hat sie ein Leben gefunden, das reich an Schönheit, Geheimnissen und der stillen Harmonie der Natur ist. Diese friedvolle Idylle, umgeben von weiten, sanft geschwungenen Hügeln und fruchtbaren Feldern, bietet Erasmineá den idealen Raum, um ihre vielfältigen Begabungen in vollem Glanz erblühen zu lassen.

Mit einer Hingabe, die ihresgleichen sucht, führt sie den Weinbau fort, den sie von ihrem Vater geerbt hat. Unter ihren kundigen Händen gedeihen die Reben prächtig, und jeder Jahrgang trägt die unverkennbare Handschrift ihrer Sorgfalt und Liebe zum Detail. Für Erasmineá ist der Weinbau mehr als nur eine Familientradition – es ist ein Ausdruck der tiefen Verbindung zwischen Mensch und Natur, zwischen Vergangenheit und Zukunft. Jeder Tropfen Wein, der aus ihren Kellern kommt, erzählt eine Geschichte von Geduld, Wissen und der unerschütterlichen Treue zu ihrem Erbe.

Doch Erasmineás Schaffensdrang geht weit über den Weinbau hinaus. In den letzten Jahren hat sie sich der Braukunst und der Alchemie zugewandt, zwei Künsten, die wie geschaffen sind, um ihre analytische Präzision und ihren kreativen Geist herauszufordern. Mit ruhiger Entschlossenheit experimentiert sie in ihrem Laboratorium, mischt Tränke und Elixiere, die sowohl Heilkraft als auch Mysterium in sich bergen. Jede neue Entdeckung füllt sie mit einer stillen, inneren Freude, als würde sie einen weiteren Faden in das reiche Geflecht ihrer Vorfahren einweben.

Wenn sie nicht gerade ihre Zeit mit dem Weinbau verbringt, zieht es Erasmineá in die Wildnis, wo sie die Geheimnisse der Pflanzenwelt erforscht. Mit unermüdlicher Neugier durchstreift sie Wälder und Wiesen, stets auf der Suche nach seltenen Heilkräutern und unbekannten Pflanzen. Ihre Studien sind präzise und tiefgründig, ein Ausdruck ihrer endlosen Faszination für die Natur. Für sie sind Pflanzen nicht nur bloße Gewächse – sie sind lebendige Hüter von uraltem Wissen, voller Magie und verborgener Kräfte.

Ihre Fähigkeit, scheinbar mühelos zwischen intellektuellen Studien und handwerklichen Tätigkeiten zu wechseln, hat Erasmineá zu einer wahren Meisterin gemacht – nicht nur im Sinne der Fähigkeiten, die sie erworben hat, sondern auch als Hüterin des Erbes der Tsakiris-Familie. Sie hat die alten Traditionen nicht nur bewahrt, sondern sie weiterentwickelt, mit einem unverkennbaren Sinn für Perfektion und einem Geist, der niemals stillsteht.

Erasmineá ist zu einer außergewöhnlichen Gestalt geworden – eine Frau, deren Leben durchdrungen ist von der Kraft der Tradition und dem unermüdlichen Drang, immer neue Horizonte zu erobern. Jedes Werk, jede Tat, jede Entdeckung trägt die Spuren ihres Wissens, ihrer Weisheit und ihres unerschütterlichen Stolzes. Und während die Jahre vergehen, wächst sie weiter in ihrer Rolle als Hüterin, Schöpferin und Visionärin, getragen von dem unbezwingbaren Willen, das Vermächtnis ihrer Familie in einer Welt fortzuführen, die sie beständig neu erfindet.

KisaraAkiRyu, Deviantart

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Die Lehren von Grigori und Arlen

Nachdem Erasmineá in Eldoria an Land gegangen war, veränderte sich ihr Leben in einer Weise, die sie sich zuvor niemals hätte vorstellen können:
Das neue Land war so anders als das, was sie in ihrer Heimat gekannt hatte. Die dichten Wälder und die wilden Küsten brachten eine raue, ungezähmte Schönheit mit sich, die Erasmineá gleichzeitig faszinierte und herausforderte.

Die reiche Pflanzenwelt dieses unbekannten Landes faszinierte sie zutiefst, und mit unermüdlichem Eifer begann sie, die Flora Eldorias zu erforschen. Tag für Tag reiste sie in die entlegensten Winkel, durch dichte Wälder und über weitläufige Ebenen, um seltene Kräuter und unbekannte Pflanzen zu sammeln. Mit der gleichen Hingabe, die sie ihrem Handwerk und den Lehren ihrer Vorfahren entgegenbrachte, untersuchte sie jede Pflanze, die sie fand, auf ihre heilenden oder alchemistischen Eigenschaften. Ihr Entdeckerdrang kannte keine Grenzen, und mit jedem Schritt, den sie tat, öffnete sich ihr eine neue Welt voller Wunder und Mysterien.


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Doch es waren nicht nur die Pflanzen, die ihre Neugier weckten. Eldoria war ein Land, das viele Völker beherbergte, die Erasmineá bis dahin nur aus Erzählungen kannte. Elfen mit ihrer anmutigen Gestalt, Zwerge, deren Geschick im Handwerk und in der Kunst des Schmiedens legendär war, und Orks, wild und kraftvoll, doch mit einer Kultur, die komplexer war, als es auf den ersten Blick zu sein schien.

In den ersten Wochen nach ihrer Ankunft in der Siedlung gab es viele Anlässe zum Feiern. Die Ankunft der Schiffbrüchigen wurde als ein Zeichen des Neuanfangs gewertet, und die Menschen des neu entdeckten Landes empfingen die Fremden mit offenen Armen.
Es gab keine hohen Paläste oder erhabenen Empfänge wie in ihrer Heimat, doch auf den warmen Festen und den farbenfrohen Messen, die regelmäßig in der Siedlung stattfanden, entdeckte sie eine andere Form von Schönheit.

Feste wurden zu Ehren der Natur abgehalten, zu Ehren des Weins und der Ernte, und auch zur Ehrung alter Mythen und Geschichten, die die Menschen in ihren Herzen trugen. Erasmineá nahm teil an diesen Festen, beobachtete die Tänze und lauschte den alten Liedern, doch sie blieb stets etwas distanziert – die Wildheit dieser Feierlichkeiten stand im Kontrast zu ihrer eigenen disziplinierten und durchdachten Lebensweise.
Während dieser Tage, in denen die Luft von fröhlichem Lachen und dem Duft von gebratenem Fleisch erfüllt war, begann sie, sich an die neuen Gesichter und Klänge zu gewöhnen.

Es waren jedoch die Messen und Andachten, die eine besondere Bedeutung für sie bekamen. In der Stille der kleinen Kirche von Theonopolis fand Erasmineá Trost. Dort traf sie auf Vater Grigori, den Pater der Siedlung. Ein Mann von großer Einsicht und Sanftmut, sowie gütigen Augen, deren Tiefe von vielen Jahren der Weisheit zeugte. Vater Grigori war kein gewöhnlicher Priester; seine Worte hatten eine Kraft, die nicht nur aus der Schrift, sondern aus den Erfahrungen eines Lebens in der ständigen Berührung mit der menschlichen Seele stammten.

Er war in der Gemeinschaft hoch angesehen und führte die Menschen mit ruhiger Hand. Trotz seines einfachen Lebens trug er eine Tiefe in sich, die Erasmineá sofort spürte. Er war es, der sie immer wieder in seine kleine Kapelle rief, wo er ihr in stillen Momenten Trost und Rat gab. „Thea,“ sprach er eines Tages, als sie nachdenklich vor dem Altar stand, „ihr habt viele Lasten auf euren Schultern, doch erinnert euch: Es gibt Stärke in der Demut und Frieden in der Akzeptanz. Ihr musst nicht perfekt sein, um Gnade zu finden.“
Seine Worte trafen Erasmineá tief, denn seit jeher hatte sie nach Perfektion gestrebt. Die Last der Erwartungen ihrer Familie, die unerschütterliche Verpflichtung, das Erbe zu bewahren, all das hatte sie in Ketten gelegt. Jedes Mal, wenn sie sich von ihm verabschiedete, fühlte sie sich, als würde sich ein Knoten in ihrer Seele lösen.

Vater Grigori war nicht nur ein spiritueller Führer, sondern auch ein Freund geworden, der ihr Ratschläge gab, wenn sie von ihren Zweifeln und Ängsten geplagt wurde. Er half ihr zu verstehen, dass Perfektion in der Welt, wie sie sie sich vorgestellt hatte, nicht existierte. Er ermutigte sie, sich von dem Drang nach Vollkommenheit zu lösen und das Unvorhersehbare zu akzeptieren – ein Gedanke, der ihr zunächst schwer fiel, doch den sie nach und nach in ihrem Herzen aufnahm.

Neben Vater Grigori lernte Erasmineá jedoch auch andere, weniger konventionelle Persönlichkeiten kennen. Arlen, ein Freigeist, der keine festen Wurzeln zu haben schien und einem Lächeln, das die Sonne herauszufordern vermochte. Arlen war ständig unterwegs, zog von Ort zu Ort, als wäre die Welt für ihn eine endlose Straße ohne Ziel. Er sprach mit ihr über die Freiheit, die man in der Unvollkommenheit finden konnte, über das Vergnügen, im Moment zu leben, ohne sich von den starren Erwartungen der Gesellschaft binden zu lassen.

Arlen öffnete Erasmineá die Augen für eine Welt, die weit entfernt war von der disziplinierten, strukturierten Existenz, die sie kannte. Er zeigte ihr, dass wahre Schönheit oft in den kleinen Unregelmäßigkeiten des Lebens zu finden war – im zufälligen Lachen eines Kindes, in der unberechenbaren Bewegung der Wolken oder in der einfachen Freude, am Meer zu sitzen und die Sterne zu betrachten. Es war Arlen, der Erasmineá dazu brachte, ihre Liebe zur Perfektion in Frage zu stellen und das Chaos des Lebens mit offenen Armen zu empfangen.

Arlen war das genaue Gegenteil von dem, was Erasmineá früher von einem Gefährten erwartet hätte, doch gerade diese Andersartigkeit faszinierte sie. Unter seiner Anleitung lernte Erasmineá, die strenge Disziplin, die ihr ganzes Leben geprägt hatte, loszulassen – zumindest für einen Moment. Sie entdeckte, dass sie lachen konnte, laut und ohne Zurückhaltung, dass sie tanzen konnte, ohne darüber nachzudenken, wie es aussah.

Die Feste und Messen in Eldoria brachten Erasmineá also nicht nur neuen Trost und Freundschaft, sondern auch die Erkenntnis


Während die Feste Eldorias in den nächtlichen Himmel erstrahlten und die Menschen um sie herum tanzten und lachten, erkannte Erasmineá, dass dies ihr neues Zuhause war – ein Ort, wo Tradition und Freiheit Hand in Hand gehen konnten. Sie erkannte, dass das Leben in seiner unvorhersehbaren und wilden Natur ebenso wertvoll war wie die geordnete und kultivierte Welt, in der sie aufgewachsen war.

Und so begann Erasmineá, ihr neues Leben in Eldoria nicht nur als Zuflucht zu sehen, sondern als eine Chance, sich selbst neu zu entdecken.

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Moin,
danke für das Schreiben deiner Cv.
Deine Charaktervorstellung ist hiermit offiziell angenommen.
Wir wünschen dir eine tolle Zeit auf FTS und viel Freude beim Roleplay mit deinem Charakter.

~Kitty


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Eintrag aus Erasmineás Tagebuch, verfasst nach der Krönung von Prinzessin Krárvalos:

Gestern war die Krönung der Prinzessin Krárvalos, ein Ereignis, das wohl einige Wesen Eldorias in Aufruhr versetzt hatte. Doch obwohl die Stadt in strahlendem Blau leuchtete, die Musik festlich erklang und die prächtigen Gewänder um mich schimmerten, konnte ich die seltsame Schwere in mir nicht abschütteln. Da ich niemanden kannte und ohne Begleitung war, schien die Luft in den großen Hallen noch dichter und die Langeweile fast greifbar.

Der endlose Strom höfischer Gespräche, das ständige Zurschaustellen von Eleganz – all das war mir an diesem Abend unerträglich.
Ich versank gedankenverloren in meiner eigenen Müdigkeit, als ich plötzlich bemerkte, dass jemand mich beobachtete – Ronan. Ich hatte ihn seit jener flüchtigen Begegnung in Theonopolis nicht mehr gesehen und seine tiefgründigen Blicke längst aus meinen Gedanken verbannt. Doch nun erfasste mich ein seltsames Gefühl der Vertrautheit, als er mir mit einem kaum merklichen Nicken zu verstehen gab, dass er mich gesehen hatte. Fast widerwillig lächelte ich, überrascht und erleichtert, eine bekannte, wenn auch mysteriöse, Seele im Raum zu entdecken.

Wie wir dann ins Gespräch kamen, kann ich kaum sagen. Plötzlich standen wir am Rand des Festsaals, und das Gespräch, das sich entsponn, war wie ein Windstoß in einem stickigen Raum. Seine Worte waren leise und unspektakulär, doch sie hatten eine Direktheit, die mich aus der Monotonie der höfischen Etikette löste. Wir sprachen von Nichtigkeiten, und doch lag in seinen Worten etwas, das mich fesselte, als wären sie Teil eines tieferen Gedankens, der in dem Moment nur für mich bestimmt war. Seine Worte waren leise, fast beiläufig, und doch lag eine Bestimmtheit darin, die mich wie damals fesselte.

Während wir redeten, trat plötzlich ein elfischer Mann an uns heran, dessen Erscheinung mich auf Anhieb neugierig machte. Er war von ungewöhnlicher Eleganz, mit einem klaren Blick und einer sanften Art zu sprechen, die mich sofort einnahm. Seine Stimme klang so melodisch, als würde sie mit der Musik verschmelzen.

Es war keine Störung, im Gegenteil. Ich begrüßte es, jemanden zu treffen, der die förmliche Etikette mit so viel Charme umgeht. Doch ich bemerkte, dass Ronan, der sonst so gelassen war, den Fremden mit unverhohlenem Misstrauen musterte. Sein Blick war kühl und abwägend, als würde er im Mann eine verborgene Absicht vermuten.

Wenn Ronan mit ihm sprach klang seine Stimme so höflich wie auch distanziert, doch der Elf lächelte, als hätte er Ronans Abneigung bemerkt. Er hielt Ronans Blick ungerührt stand, und für einen Moment schien es, als ob sie ein wortloses Duell austrugen.
Als ich später an diesem Tag den Tisch verließ, an dem nach wie vor angespannte Stimmung zwischen dem Elf und Ronan herrschte, hoffte ich in den Genuss eines Glases voll Rotwein zu gelangen. Ich schlenderte also durch den Raum an den Tresen des Verkäufers und fragte nach einem Glas Rotwein, doch zu meiner Überraschung – oder Enttäuschung – war der Vorrat bereits erschöpft. Das erschien mir wie ein passendes Symbol für den ungehobelten Trunkenbold, der sich nur wenige Augenblicke danach an mir vorbei drängte.

Auf meine Art wollte ich ihm zeigen, dass ich sein Verhalten nicht duldete. Doch mehr als ein paar lallende Beleidigungen waren bei dem fremden Zwerg nicht zu erwarten. So eilte ich eingeschnappt zu unserem Tisch zurück und ließ mich wieder auf meinen Stuhl fallen. Ronans Augen schien jedoch nichts verborgen zu bleiben, als er meinen leeren Händen einen Blick zuwarf. Sein belustigter Blick lockerte meine Laune spürbar auf, und während wir sprachen, merkte ich, wie die Starrheit des Abends langsam von mir abfiel.
Nachdem ich ihm und dem Fremden von der Situation am Tresen berichtete, forderte Ronan mich auf ihm den Mann zu zeigen, welcher so ungehobelt zu einer Dame war. Meine Blicke durchsuchten den Raum und tatsächlich erkannte ich den Zwerg einige Tische vor uns wieder.
Ronan nickte nur knapp und erhob sich von unserem Tisch, ging auf den Trunkenbold zu und sprach kurz mit ihm, doch ich konnte ihre Worte nicht verstehen. Es war ein leises, eindringliches Gespräch, das keiner weiteren Zuschauer bedurfte – und ich beobachtete, wie der Ausdruck des Mannes sich veränderte, von trunkenem Trotz zu zögerlicher Verlegenheit.
Nach einem Moment kehrten die beiden zurück zu mir. Der Mann wirkte nun wie verwandelt, senkte demütig den Blick und sprach eine überraschend aufrichtige Entschuldigung aus, bevor er sich zurückzog.

Ich weiß noch wie ich zu Ronan sprach: „Das war… unerwartet. Wie hast du das angestellt?“ Doch er zuckte nur leicht mit den Schultern, und in seinen Augen lag dieses fast unsichtbare Lächeln – ein Lächeln, das vieles verrät und zugleich alles verbarg.

Die Zeit schien wie im Fluge zu vergehen und als die letzten Gäste von der frisch gekrönten Königin zu ihren Unterkünften gebracht wurden, sollten Ronan und ich noch etwas über das Lagerfeuer wachen.

Für mich schien der tiefe Norden plötzlich eine ganz andere Farbe anzunehmen – lebendiger und wärmer, als hätte Ronans Anwesenheit das Gewicht der steifen Etikette einfach fortgeweht. Er war nicht der charmante Höfling, der mit blumigen Worten um den Finger wickelte, und doch lag in seinem Verhalten eine Selbstverständlichkeit, die mich auf eine Weise fesselte, wie es kein anderer hätte tun können.

Während die Flammen der Feuerstelle die Umgebung in ein flackerndes Licht tauchten und wir zusammen auf dem kühlen Holz saßen vergaß ich den fehlenden Wein, die Fremdheit des Abends und die endlosen, leeren Gespräche. Ich bemerkte die scharfen Züge seines Profils, das konzentrierte Funkeln in seinen Augen, das mich ebenso rätselhaft anzog, wie es mich verwirrte. Unsere Worte, die wir im Laufe des Abends miteinander wechselten, waren auf den ersten Blick nichts Außergewöhnliches, doch hinter jeder Bemerkung, jeder Frage, schien ein tieferer Gedanke zu liegen – eine Verbindung, die zwischen uns entstand, zart wie ein Faden, kaum greifbar und doch unübersehbar.

Als er mir schließlich seinen Mantel um die Schultern legte, spürte ich seine Wärme an meinem Körper, und ein seltsames Gefühl von Vertrautheit durchströmte mich. Das letzte Flüstern mancher der Gäste wurden zu einem fernen Rauschen in der Kälte der Nachtluft, doch an seiner Seite schien selbst die Dunkelheit weniger streng, beinahe sanft.

Für einen Moment hielt er inne, sah mich an, und in diesem Blick lag eine stille Frage – eine Frage, die er nicht laut aussprach und die ich dennoch spüren konnte. Wir mussten nicht viel sagen; seine Hand an meinem Arm war eine unausgesprochene Einladung in eine Welt, die nur wir beide zu teilen schienen. In dieser Nacht war er derjenige, der mich aus den Schatten meiner eigenen Einsamkeit geführt hatte, die ich bis dahin nicht gesehen hatte.

Ich wusste, dass diese Nacht in meinem Gedächtnis bleiben würde – nicht wegen der Krönung, nicht wegen des glanzvollen Festes, sondern wegen eines Mannes, der mir, ohne es zu wissen, etwas Wertvolles zurückgegeben hatte: die Sehnsucht nach etwas Unergründlichem, das nur er in mir geweckt hatte.

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