Eine Ode an das Anglerbänkchen

((Hab mich einfach mal etwas am Schreiben versucht, Feedback ist gern erwünscht ;D))

So gut wie jeden Abend macht sich ein sonst geschäftstüchtiger Aldmer von seiner Behausung in Lamondins Krater auf den Weg. Erst geht es über einen kleinen Trampelpfad, vorbei an den teils nicht so ganz gut riechenden Stallungen in denen die Schafe vor sich hinmähen, Kühe über die Weide ziehen und die Hühner in ihrem Stall fleißig ihre Eier legen. Auch das ein oder andere Feld hat sich dort hin verwirrt. Ein paar rote Beete Felder sowie manche Melonen werden dort angebaut, ein idyllischer, wenn auch auf Dauer langwieriger Anblick.

„Ich bin ja nicht hier um dem Gras beim Wachsen zuzuschauen“ dachte er sich und machte sich daraufhin mit seiner gut gefüllten Ledertasche weiter auf den Weg, vorbei an der Scheune, über eine kleine Brücke an einem seichten Fluss und schlussendlich einen Berghang hinab, bis er vor einem malerischen Baum stand, der ihm immer wieder ein lächeln ins Gesicht zaubern konnte. „Fast da“ murmelte er leise, während er in das Abendrot des Himmels blickte und seine Füße auf den, mit edel aussehenden Steinen versetzten, Boden setzte und das letzte Stück bestritt.

Nachdem er wieder eine kleine Strecke hinaufging, blickte er zu seiner Seite wo der prunkvolle Pavillion, welcher zentral platziert ist, zu sehen war. In ihm hockten zwei jung aussehende Gestalten, denen er jedoch kaum Aufmerksamkeit schenkte. Zu groß war das Verlangen, wenn man es so nennen kann, an seinem Ziel anzukommen. Zielstrebig ging er also weiter, das letzte Mal einen kleinen Weg bergab und der Boden unter seinen Füßen verwandelte sich vom harten Steinboden in einen weichen, träumerischen und warmen Sandstrand in dem er die letzten Schritte lief und sein Ziel schon in seinen Augen, wenige Meter von ihm entfernt, lag. Ein kleines, aus edlem Akazienholz geschreinertes Bänkchen, was seine besten Tage schon lange hinter sich hat aber immer noch einen gewissen Charme bietet.

Mit einem leicht schnelleren Schritt ging er die letzten beiden Schritte, wonach er sich auf die Bank senkte, seine schwer aussehende Tasche neben sich abstellte und einen kleinen, wohligen Seufzer von sich lies.

Nach einer sehr langen Minute zog er mit geübten Griffen seine Tasche zu sich und wühlte in ihr, bis er mit einer teuer aussehenden Angel in seinen Händen auf das seichte Wasser blickte. „Mein kleines Bänkchen“ dachte er sich „Du gehörst mit zu den ersten Bauten dieser Siedlung und wirst hoffentlich auch zu den Letzten gehören. Zu viel hast du schon erlebt. Große Fische wurden gefangen, Stürmen hast du widerstanden. Besucher konntest du empfangen. Nicht nur irgendwelche, manche unserer Besucher sind groß rausgekommen. Eine hat es sogar zur ersten weiblichen Richterin geschafft. Liebende haben sich hier getroffen und es sich gemütlich gemacht. Erst neulich traf ich diese Frau, sie hat sich irgendwann zu mir gesetzt und wir hatten einen schönen Abend zusammen. Und das nur wegen diesem unscheinbar wirkendem Holzbänkchen.“

Er atmete für einen Moment durch und holte aus. Sekunden später flog der Angelhaken mit einem kleinen Wurm als Köder auf die glänzende Wasseroberfläche zu, wo er mit einem kleinen Platscher verschwand. Danach war es still, der Elf war trotz geschlossener Augen mit den Gedanken voll da, er kennt das Gefühl auswendig wenn etwas anbeißen sollte, da kann er seine Augen ruhig etwas ausspannen.

Minuten vergingen, der Köder schwimmt noch über die Oberfläche und wartete darauf, bis ein Fisch seinen Trieben folgt und anbeißt. Und doch, nur ein paar Minuten später spürte er das unkontrollierte Zucken des nächsten Abendmahls an seiner Angelrute. Er öffnete die Augen wieder und begann am aus edlem Holz gefertigten Griff zu kurbeln und ihn einzuholen. Stumm und mit den Gedanken ganz auf den Fisch vertieft verfolgte er seine Bewegungen, bis er ihn schlussendlich aus dem Wasser zog und ihn mit einem Knüppel von seinem Leid erlöste.

Ein Blick in den klaren Sternenhimmel verriet ihm, dass es wohl doch etwas sehr spät geworden ist und so machte er sich mit dem Fisch im Gepäck langsam auf den Weg zurück. „Bis morgen.“ dachte er sich noch. Zurück zum nun einsam wirkenden Pavillion, zurück am Baum vorbei der im Saum der Nacht etwas Gespenstisches an sich hatte, vorbei den steilen Abhang hinauf, an den Tieren vorbei und zurück zu seiner Unterkunft wo er sich, nachdem der Fisch verstaut war in sein Bett fallen ließ und Wort- und Gedankenlos die Augen schloss.

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Es freut mich so sehr, dass unser kleines Fleckchen land so viel Fantasie ermöglicht.

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