Der Sturm und das Schneegestöber der letzten Tage flaut langsam ab, doch die Luft ist bitterkalt. Ein mystisches Farbenspiel erhellt den Nachthimmel über einer kleinen Hütte, nur wenige Meilen außerhalb von Jorvik, gut versteckt, im Wald, unter einer schneeweißen Decke, die Helden des Allvaters schauen wohlwollen herab. Durch winzige Fenster, kaum sichtbar von draußen, flackert das Licht eines Feuers.
Heute ist ein besonderer Tag, es ist der Tag des Waldmenschen, Silvester.
Eine Junge erblickt das Licht der Welt. Der Vater willigt mit der Mutter ein, darauf, das er derjenige sein soll, der die Familie aus dem Wald, zurück in die Gemeinschaft führt.
So oder so ähnlich hat es mir meine Mutter, immer wieder erzählt. Mit meinem Namen, Harald, der Befehlshaber, wünschten sie mir, das ich eines Tages, die Nordmänner zum Sieg gegen die Südländer führe. Das ist jetzt 20 Jahre her, als mir meine Mutter, im Sterbebett, ein letztes mal die Geschichte meiner Geburt erzählt. In ihren Augen sehe ich Liebe, sie war immer für mich da, doch da ist ein winziger Funke, den sie nicht verstecken kann, Enttäuschung.
Ich bin nicht der Mann, den sie sich vorgestellt hat. Schreiner, Maurer, Fischer, ich bin vieles, doch kein Krieger, kein Befehlshaber, ich habe nicht einmal meine eigene Werkstatt.
Heute, ändert sich Alles. Wir schreiben das Jahr 1342, es ist schon dunkel, ich lege meinen Rucksack in das kleine Boot, das ich selbst angefertigt habe, mein gesamtes Hab und Gut und lege leise ab. Kurs, Süd-Ost, bis ich ein Ufer finde, welches mich willkommen heißt.
- Exzerpt aus dem Tagebuch Harald Sjaelanders