Hohenfels - die Bastion des Glaubens

Verlesen durch Herold Theobald unter dem Schutz der Tempelgarde, am 29. Tag im Monat der Gnade, auf dem Hochmarkt zu Hohenfels.

„Volk von Hohenfels! Mütter, die ihr eure Kinder nährt mit Mehl und Gebet! Väter, die ihr das Land mit dem Pflug ehrt und mit dem Schwert verteidigt! Alten, Jungen, Frommen! Höret nun, was euch offenbart wird!“

In den dunklen Schluchten vor den schwarzen Toren Krárvalos hat sich der Rat der Fünf unter Banner und Bekenntnis versammelt. Der eiserne Oberbefehlshaber der Verbündeten, Zwerg Arthur Eisenfaust, in Hadarkhischer Rüstung, hat ein Schreiben an das Schwarze Brett geschlagen – ein letztes Wort vor dem Urteil, ein Angebot, das dem Feind den Frieden anbietet, wenn er in Staub und Scham kriecht.

Die Forderungen an die Zwerge sind klar und unnachgiebig:

Die endgültige Verbannung der Königin, deren Hand der Ketzerei, des Hochmuts und des Verrats das Reich Krárvalo verdarb.

Eine förmliche und öffentliche Entschuldigung aller, die ihr gefolgt sind – in Wort, Tat und Schweigen.

Der Fünf-Städte-Bund, im Lichte der strategischen Vernunft, hat unter dem Gewicht der erschöpften Reihen und angespannten Versorgung diesem Vorschlag zugestimmt – nicht aus Nachsicht, sondern aus göttlicher Prüfung.

Ravenna von Hohenfels, Trägerin des reinen Banners, hat dieses Zugeständnis mit bitterem Kelch aufgenommen. Ihre Worte im Rat hallten wie Donner durch das Zelt:

„Es ist nicht an uns, dem Sünder das Leben zu schenken. Aber es ist an uns, ihn auf die Probe zu stellen. Möge seine Antwort ihn richten.“

Dieses Angebot ist kein Friede. Es ist ein Galgen mit geöffnetem Strick.
Denn wehe Krárvalo, sollte es lügen. Wehe dem, der mit zitternder Stimme Reue heuchelt.
Wehe dem Zwerg, der Worte formt und dabei das Herz verschließt.

„Die Gnade Gottes ist kein Mantel, den man abwirft, wenn es warm wird. Sie ist eine Klinge. Und wer sich schneidet, soll bluten.“

Sollte auch nur ein Schatten des alten Hochmuts in ihren Antworten liegen, wird das Urteil nicht aufgeschoben, sondern mit Feuer vollzogen. Dann wird kein Stein auf dem anderen bleiben, kein Bart wird geschoren, keine Halle wird mehr hallen.

Deshalb wird das Volk von Hohenfels nun aufgerufen:

Betet. Auf den Knien, mit Stirn auf Stein, für die Läuterung des Feindes oder seine Auslöschung.

Wacht. Haltet Waffen bereit. Schmiedet Klingen, backt Brot, flickt Banner.

Erzieht. Lehrt eure Kinder, dass Gnade nur durch Blut gewährt wird und Schuld nicht durch Vergessen getilgt werden kann.

Die Templer sind bereit. Die Garde ist gerüstet. Das Heerlager steht wie eine Faust des Herrn.

Der Herr wacht. Und wer schläft, wird in Flammen erwachen.


GEBOTEN UND BESIEGELT IN DER STADT HOHENFELS
ZUM RUHM GOTTES UND ZUR VORBEREITUNG DER ZÜCHTIGUNG DER UNREINEN

– Herold Theobald, Sprecher des Tempels, im Auftrag der Herrin
– Ausgehängt an allen öffentlichen Plätzen, am Stadttor, der Brotbäckerei, dem Kloster, der Waffenhalle und dem Sühnestein

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