Rehbachs Flammen

[Größtenteils frei erfunden, keine reale Geschichte, spielt aber in der realen Welt]

Rehbach 1337,ein kleines Dorf in der Nähe von Gammelsdorf

Der Morgennebel umhüllte das Dorf wie ein Schleier,
es war noch kalt, und die Stille lag noch über den Häusern.

Marie Obernhofer trat aus der Wärme des Hauses.
Das bunte Herbstlaub raschelte, als sie sich auf den Weg zum Dorfbrunnen machte um Wasser für eine Mahlzeit zu holen.
Doch dann ließ sie ein leises Geräusch stutzig werden.
In der Ferne erklang ein Horn.

Die Habsburger kamen.
Der Streit zwischen dem Haus Wittelsbach und dem Haus Habsburg tobte schon lang.
Und nun würde es zur Schlacht kommen.

Schnell lief die junge Frau los, zum Haus des Paters neben der Dorfkapelle.
Hektisch und Angsterfüllt schlug sie gegen die Tür, die kurz darauf vom schlaftrunkenen Pfarrer geöffnet wurde.
Als wieder das Horn ertönte wusste auch er, was geschehen würde.
Ohne ein Wort rannte er eilig zur Kapelle um die Glocke zu läuten.
Marie lief zurück zum Haus, wo ihr Gemahl Siegfried und ihre drei Kinder bereits warteten.
Die Glocke ertönte laut über dem Dorf, aber zwischen den Schlägen konnte man bereits das herannahende Heer hören.
Schnell ergriffen sich Siegfried und Marie das nötigste in einen Sack und rannten mit dem Kindern im Schlepptau in Richtung des nahen Walds.

Andere Dorfbewohner schlossen sich ihnen an, stolperten schwer beladen eilig voran, manche zerrten sogar Esel und Rinder mit sich.
Pfeile zischten über die Köpfe der Flüchtenden,
eins von Maries Kindern, ihr jüngster Sohn Christian, wurde getroffen und fiel zu Boden.
Schockiert blickte Marie auf seinen toten Körper, erstarrt,
bis Sigfried sie weiter zog, weiter in den Schutz des Walds.
Die Fliehenden, die einen letzen Blick zurückwarfen sahen die Häuser des Dorfes in Flammen, während das Heer der Habsburger bereits begann das Dorf zu plündern.

Die Flüchtlinge sammelten sich auf einer Waldlichtung, und plötzlich umfing sie wieder der Nebel…

8 „Gefällt mir“