Verlorene Pracht: Das Versagen der Blinden Königin
In einer weit entfernten Stadt, die einst von der strahlenden Herrscherin, Königin Liora, regiert wurde, lebte eine Hochelfenfamilie namens Silvarion. Der Vater, Elorian, die Mutter, Selene, und ihre Tochter, Alariel, waren angesehene Mitglieder der Gemeinschaft.
Die Stadt Nyloria erlag einem düsteren Schicksal. Einst eine blühende Metropole der Hochelfen, war sie nun gezeichnet von Armut, Intrigen und dem wachsenden Einfluss dunkler Mächte. Inmitten dieses Verfalls entpuppte sich eine einstige Freundin der Königin als Verräterin. Ihr Name war Elandra, und sie hegte törichte Gedanken, geblendet von Gier und vermeintlicher Freundschaft. Elandra, einst als Vertraute der Königin, schloss einen teuflischen Pakt mit Orks und Dunkelelfen.
In ihrem blinden Glauben daran, dass diese finsteren Kreaturen ihre Freunde seien, gewährte sie ihnen Zutritt zu den heiligen Stätten der Stadt. Diese dunklen Allianzen entfesselten ein Chaos, das Nyloria in den Abgrund stürzte. Die einst mächtige Königin Liora war gefangen in ihrer eigenen Überzeugung, als wäre sie von unsichtbaren Schleiern umgeben. Ihr bedingungsloser Glaube an den Gott Gwandor hatte sie so
stark verblendet, dass sie die Realität um sich herum nicht mehr klar erkennen konnte.
Sie war in ihrem Glauben so tief verwurzelt, dass sie die Not ihrer Stadt Nyloria ignorierte.Die Königin, von ihrem Fanatismus getrieben, sah weder die wuchernde Armut noch die versteckten Intrigen in den Straßen. Die Verräterin Elandra konnte sich ungehindert entfalten, während die Königin die Warnungen und Rufe ihres Volkes unbeachtet ließ, gefesselt von ihrem unerschütterlichen Glauben an Gwandor.
Als die Dunkelheit über Nyloria hereinbrach, zögerte die Königin, der aufkommenden Bedrohung Einhalt zu gebieten. Ihre Unfähigkeit, die Gefahr durch Orks und Dunkelelfen zu erkennen, ließ die Stadt im Chaos versinken. Selbst als die heiligen Stätten in Flammen aufgingen und die Schreie der Bevölkerung durch die Straßen hallten, blieb die Königin regungslos auf ihrem Thron sitzen, überzeugt von der vermeintlichen Gunst ihres Gottes.
Die blinde Königin wurde zunehmend isoliert, nicht nur von der Realität, sondern auch von ihrem Volk, das unter ihrem unerschütterlichen Glauben litt. Ihr Unvermögen, die wahren Feinde zu erkennen, führte letztendlich dazu, dass Nyloria in Dunkelheit und Verzweiflung versank. Ihr Vermächtnis war nicht von Weisheit und Führung, sondern von Fanatismus und Untergang gezeichnet.
In ihrer Verzweiflung entschied sich die Familie Silvarion, aus der Stadt zu fliehen. Sie fanden einen abgelegenen Ort, bauten sich ein bescheidenes Haus mit Blick auf einen malerischen Teich und schufen sich so eine friedliche Oase. Dank ihrer Verbundenheit mit den natürlichen Elementen und ihrem Glauben an das Gleichgewicht der Natur gedieh das Land um den Teich prächtig.
Jahre vergingen, und die Familie genoss eine Zeit des Friedens und der Harmonie. Doch in einer stürmischen Nacht wurde die Ruhe jäh durchbrochen. Orks und Dunkelelfen, von Habgier und Zerstörung getrieben, überfielen das friedliche Heim der Silvarions. Als Elorian und Selene sich dem Kampf stellten, zahlten sie den höchsten Preis. Die kleine Alariel hörte in ihrem schützenden Versteck die Schreie und den Lärm der Schlacht. Die Nacht schien eine Ewigkeit zu dauern, und sie wagte es kaum zu atmen. Erst als die ersten Sonnenstrahlen den Horizont erhellten, wagte sie sich aus ihrem Versteck.
Was sie vorfand, war ein Bild der Zerstörung. Ihr Zuhause war geplündert. Elorian und Selene hatten ihr Leben geopfert, um ihre Tochter zu schützen. In ihrem Herzen keimte eine Entschlossenheit: Sie würde das Erbe ihrer Familie bewahren und für das Gleichgewicht einstehen, selbst wenn die Welt um sie herum im Chaos versank.
Alariel errichtete zwei einfache Gräber hinter dem Haus, als ständige Erinnerung an die Liebe und Opfer ihrer Eltern. Doch sie wusste, dass sie nicht länger an diesem Ort bleiben konnte. Die Welt draußen mochte gefährlich sein, aber sie war entschlossen, ihre Eltern stolz zu machen und ihre eigene Geschichte zu schreiben. Mit einem Blick zurück auf das zerstörte Heim machte sich Alariel
auf den Weg, um ihr Schicksal zu finden und das Gleichgewicht in einer Welt voller Dunkelheit zu bewahren
Koordinaten: X 1240 / Y 114 / Z 1690
