CV Nyvorlas Wynnan (INSXGHT)

Name: Nyvorlas Wynnan

Rasse: Hochelf

Geschlecht: Männlich

Aussehen:
Nyvorlas ist schlank und 1,86m groß. Seine Augen sind scharlachrot und sein braunes Haar ist mittellang. Er hat sein Haar im Vergleich zu vorher stark gekürzt. Zudem ziert eine hässliche Narbe nun seinen rechten Handrücken. In den meisten Fällen trägt Nyvorlas Trainingsbekleidung, man sieht ihn eher selten in zivilem Aufzug. An seinem Ohr steckt ein Clanohrring, der ihn als vollwertigen Bürger Távaryns ausweist und auf Brusthöhe über seinen Kleidern hängt zumeist ein Orden mit den Insignien seiner alten Familie.

Geburtsdatum: 1285 – 72 Jahre alt (Stand 1357)

Religion: Gwador – Erster Segen durch Rho, zweiter Segen durch Eluna.

Herkunft: Alden, im östlichen Königreich auf Myra (Paeonia)

Wohnort: Távaryn

Beruf/Beschäftigung: Soldat

Clan in Távaryn: Narmo

Fähigkeiten:

  • Lesen und Schreiben
  • Schwimmen
  • Kämpfen
  • Magie wirken

Magie:

  1. Feuerball
    Ein Feuerball, der auf das Ziel zuschießt und leichte Verbrennungen verursacht. (1 LP Schaden, rüstungsdurchdringend)
  2. Vereisung
    Das Ziel wird durch plötzlich aufkommende Kälte gelähmt. (Gegner setzt eine Runde aus und nimmt in eisigen Regionen 1 LP Schaden + wenn der Gegner (danach) 1LP hat, wird dieser 3min gelähmt, außer das Ziel wird Wärme ausgesetzt, was die Lähmungszeit mindert (im Dschungel um 2min, in Wüste und am Feuer 1min))
  3. Schützendes Licht
    Der Anwender beschwört einen gleißenden Schild, welcher einen Chaoszauber absorbiert. (Gilt nicht für Illusionsmagie)

Stärken:

Flink

Nyvorlas ist aufgrund seiner grazilen Statur und des militärischen Trainings sehr schnell und
beweglich.

Besonnen

Durch seine Erfahrung und sein Selbstvertrauen bewahrt er in den meisten stressigen oder
brenzligen Situation sein Fassungsvermögen.

Kampferprobt

Während seiner militärischen Laufbahn hat er viel trainiert und an einigen Einsätzen
teilgenommen. Auf diese Weise erprobte er seine Fertigkeiten im Kampf.

Schwächen:

Verlustängste

Der Schmerz über den Verlust seiner Schwester hat ihn traumatisiert, wodurch er große Angst vor
dem Verlust vertrauter Personen hat.

Schwächlich

Durch seine schlanke Statur ist er zwar flink und agil, jedoch mangelt es ihm vergleichsweise an
körperlicher Kraft.

Fanatisch

Aufgrund der alten Tradition seiner Familie ist Nyvorlas streng gläubig und reagiert empfindlich auf
Lästerung und Beschimpfungen gegen die Religion Gwador.

Charaktereigenschaften:

Tugendhaft

Manieren sind für ihn das Fundament eines gepflegten Miteinanders. Er verabscheut unsittliches
Verhalten und achtet streng auf soziale Hierarchien.

Elegant

Aufgrund seiner adligen Vergangenheit besitzt Nyvorlas die Eigenheit, sich für einen Soldaten
ungewöhnlich vornehm zu verhalten. Diese Einflüsse lassen sich manchmal in seinem
Sprachgebrauch, aber vor allem in seinen Gesten wiederfinden.

Aufrichtig

Nyvorlas legt sehr viel Wert darauf, seine Versprechen genau einzuhalten. Allerdings gibt er sein
Wort dementsprechend auch nur sehr bedacht.

Starrsinnig

Im Allgemeinen ist er ziemlich intolerant bezüglich Chaoswesen und glaubt nicht an ein friedliches
Zusammenleben mit ihnen. Diese Seite verbirgt er oftmals vor anderen.

Nachtragend

Es fällt Nyvorlas schwer, bereits begangene Vergehen zu verzeihen. Altes Vertrauen kann in den
meisten Fällen nicht wiederhergestellt werden, sofern es einmal verwirkt wurde.

Familie:

Stammbaum

Vorgeschichte:

Eine Erinnerung an Nyvorlas Wynnan

Beginnen möchte ich damit, dass Nyvorlas eines Tages den Dienst in der Armee von Gorak
quittierte und ich daraufhin beauftragt wurde, ihn zu finden und zurückzubringen. Herr Wynnan und
ich haben gemeinsam der Armee gedient, stets im Einklang und fast 53 Jahre lang. Innerhalb der
Truppe genoss er über die Jahre hinweg eine gesunde Beliebtheit, was seiner anfänglichen Zeit zur
Folge verwunderlich schien, denn er erklärte, ein Adliger zu sein, wofür er zu Beginn reichlich
angegangen wurde. Die meisten Adligen, die es in den rauen Rekrutenalltag verschlug, sind für
gewöhnlich arrogant und können mit den hartgesottenen Rekruten aus einfacheren Verhältnissen
nicht mithalten. Herr Wynnan jedoch stieß im Training nie auf größere Probleme, sondern verstand
es, auf Augenhöhe mit uns zu bleiben. Er aß mit uns und beschwerte sich nie über die Qualität des
Essens, er forderte im Allgemeinen nie eine Sonderbehandlung, trainierte mit uns und freundete
sich über die Zeit auch mit uns an. Das einzige, was ihn im Prinzip als Adligen auszeichnete, war,
dass er ein paar charakterliche Eigenheiten hatte, die wohl seinem früherem Dasein entsprungen
sind. Während wir uns also nach einem harten Training am Abend mit Rum und Bier die Kehle
befeuchteten und herumalberten, konnte man sich sicher sein, dass Herr Wynnan irgendwo in einem
abgelegenen Eck der Taverne einen teuren Wein verkostete. Und wenn man ihn darauf ansprach
sagte er immer so komisches Zeug – Etwa, dass im Wein die Wahrheit liege und Dergleichen. Wir
alle fanden ihn recht merkwürdig, aber im Prinzip war er ein guter Mann, den alle über die Zeit zu
schätzen gelernt haben. Ich muss jedoch gestehen, dass ich eine Zeit lang meine Zweifel an seinem
Status als Adliger hatte. Denn als ich zu Beginn, während einem meiner seltenen freien Tage, die
ich Zuhause in Zul verbringen durfte, bin auf etwas Seltsames gestoßen. Auf den Regalen, zwischen
unzähligen eingestaubten Einbänden verschiedenster Familiengeschichten, lag auch eines der
Adelsfamilie Wynnan und darin war ein Stammbaum gezeichnet. Doch zu meiner Überraschung
stand in diesem nirgendwo der Name „Nyvorlas Wynnan“. Das verriet mir damals, dass er
womöglich gelogen hatte, als er sagte, dass er adelig sei. Diese Zweifel konnte ich jedoch im Laufe
meiner Mission ausräumen. Letzten Endes möchte ich über ihn nur noch sagen, dass er alle unsere
Pflichten und Lasten stets gleichermaßen teilte, insgesamt betrachtet über die Jahre hinweg doch ein
sehr vernünftiger Soldat war und seine Kameradschaften pflegte.

Umso verwunderlicher war die Meldung, dass Nyvorlas am siebzehnten Tag des dritten Monats
1354 nicht zum Training erschienen ist und daraufhin spurlos verschwand. Ich wurde beauftragt den
Herren Wynnan zu suchen, da die Führung der Armee angab, er sei vor seinen Verpflichtungen
davongelaufen. Im Nachhinein fällt es mir schwer, diesem Vorwurf ohne Weiteres Glauben zu
schenken. Immerhin kannte ich den Herren Wynnan über 50 Jahre und es scheint mir undenkbar,
dass es diesem verantwortungsvollen Mann jemals in den Sinn gekommen wäre, seine Pflichten
einfach hinter sich zu lassen.

Wir haben über die vielen Jahre hinweg dutzende Aufträge ausgeführt – die allermeisten davon
waren gewöhnliche und zugegebenermaßen langweilige Eskorten und Wachdienste. Hin und wieder
jedoch erhielten wir spannende Aufträge. Unser letzter Einsatz war von diesem Schlag und ich
glaube daran, dass der Verlauf jener Mission der Grund gewesen ist, weshalb Herr Wynnan die
Armee verlassen hat. Meine Berichte wurden an die Armee in Gorak übergeben, daher habe ich die
Ereignisse und meine Schlussfolgerungen derer bezüglich des Verschwindens von Nyvorlas
Wynnan rekonstruiert.

Eintrag 1: Rettungsmission (1354)

Midra ist keine gewöhnliche Insel und meines Wissens nach ein seltenes Ziel für uns Soldaten aus
Gorak. Allen voran leben in Midra Dunkelelfen, die überall sonst auf dem Festland Myra verachtet
und ausgestoßen werden, da sie sich von den Göttern abgewendet haben. Wenn man so will ist
Midra vermutlich die letzte Festung der Dunkelelfen, der einzige Ort an dem sie frei von
Missachtung leben können. Ihre gewaltigen Mauern jedenfalls stellen sicher, dass niemand ohne
Weiteres eindringen konnte.

Zu unserem Auftrag dort kann man im Vorfeld nicht besonders viel sagen, denn die Führung in
Gorak teilte uns darüber nur das Nötigste mit. Natürlich ahnten wir aber bereits, dass wir wohl eine
wichtige Persönlichkeit bergen sollten – jemand, von dessen Gefangenschaft möglichst niemand
etwas erfahren sollte. So wurde uns lediglich gesagt, dass wir eine Frau aus einem Höhlenkomplex
befreien sollten. Eine genaue Zeichnung würde uns am Tag der Abreise gegeben werden, damit wir
die Frau auch erkennen würden.

Kurz vor Aufbruch hat man uns über den genauen, sehr detailliert beschriebenen Ablauf der
Mission informiert. Wir würden zwei Wachen am einzigen Eingang einer Höhle in Midra begegnen,
die wir ohne Weiteres Zutun eliminieren müssten. Anschließend würden wir die Höhle betreten und
nach der Zielperson suchen. Man reichte uns besagte Zeichnungen, die das Geheimnis lüften
würden, wen wir dort eigentlich retten sollten und zu der Überraschung aller, wusste niemand so
recht, wer diese Elfe war. Ihre grünlichen Augen, ihr schulterlanges und hellblondes Haar kam
niemandem von uns bekannt vor. Damals diskutierten wir noch darüber, wer diese Hochelfe wohl sein
könnte und warum wir eine so gewöhnlich wirkende Hochelfe unter so strenger Geheimhaltung
retten sollten. Herr Wynnan unterdessen war schweigsam und beteiligte sich nicht an unseren
Mutmaßungen. Er schien damals recht unruhig zu sein, als hätte er Angst vor der kommenden
Mission. Ich konnte es ihm nicht wirklich verübeln. Immerhin war es eine große und vermutlich
gefährliche Mission.

Als wir mit dem Schiff aufbrachen und in Midra ankamen, begegnete uns das erste Problem. Wir
sahen uns vor einer gigantischen Mauer, weit und breit war kein Eingang zu sehen, doch der
Oberbefehlshaber setzte stoisch zum Marsch an und wir schritten entlang der Küste, im Sichtschutz
von hiesigen Gewächsen und Bäumen, die vor den Mauern wuchsen. Nach einiger Zeit erreichten
wir eine Öffnung an der Mauer. Dort marschierten wir wortlos durch, als wäre all das genauestens
vorbereitet gewesen und irgendwann erreichten wir dann schließlich den Höhleneingang. Wir
mussten nur zusehen. Die dort postierten Wachen wurden mit sagenhafter Geschwindigkeit und
Präzision von einigen Bogenschützen ausgeschaltet, die offensichtlich kein gewöhnlicher Teil
unserer Armee waren. Bevor diese Dunkelelfen überhaupt wussten dass wir da waren, steckte
bereits ein Pfeil zwischen ihren Augen. Anschließend schickte man die „Suchtruppen“, wie man uns
nannte in die Höhle hinein. Der Oberbefehlshaber erklärte, dass wir nicht besonders viel Zeit hätten
und auf Befehl sofort die Höhle verlassen sollten. Wir gingen hinein und was wir dort sahen,
überraschte nicht nur mich. Die Höhle beherbergte unglaublich viele Zellen mit Hochelfen,
scheinbar Gefangenen, die allesamt ausgehungert wirkten. Hin und wieder streiften vereinzelt
Dunkelelfenwachen durch die Gänge, aber gegen gut ausgebildete Soldaten aus der Armee konnten
sie sich in Unterzahl nicht behaupten. Von da an geriet alles ein wenig außer Kontrolle. Unsere
Soldaten fingen infolge der überraschenden Wendung teilweise an, die eingesperrten Elfen zu
befreien und sie wiesen die armen Gestalten zum Ausgang, wo sie wohl von den Soldaten, die
draußen Wache standen, auf das Schiff verfrachtet wurden. Mit der Zeit wurden es immer mehr, die
damit begonnen haben, die eingesperrten Elfen zu befreien und niemand hielt sich noch wirklich an
das eigentliche Ziel der Mission. Herr Wynnan jedoch schien es sehr ernst zu nehmen, die Mission
im Wortlaut zu erfüllen. Er inspizierte die gefangenen Elfen nicht weiter als notwendig und suchte
akribisch nach Elfen, die schulterlanges blondes Haar und grüne Augen besaßen. Beeindruckt von
seiner Übersicht und Zielstrebigkeit folgte ich ihm einfach und wir durchkämmten unzählige
Gänge. Bedauerlicherweise verlief unsere Suche nach der Frau nicht gut. Wir brauchten viel Zeit
und mussten sehr tief in die Höhle eindringen. So tief, dass wir alle unsere Kameraden
zurückgelassen haben. Im Nachhinein betrachtet, war das fahrlässig. Immerhin wussten wir noch
nicht, wie viele Feinde in der Höhle auf uns warten könnten. Nach geraumer Zeit sind wir nicht mal
mehr auf Gefängniszellen gestoßen, sondern vermehrt auf Lagerräume, wo vor allem Waffen und
Kleidung aufbewahrt wurden. Wir gingen immer tiefer in die Höhle, wobei es mir langsam auffiel,
dass Herr Wynnan immer eifriger suchte. Als würde uns die Zeit davonlaufen. Und er sollte Recht
behalten.

Wir fanden die gesuchte Elfe. Sie war angekettet an einen Haken, der in die Höhlenwand gerammt
wurde. Und zu unserem Unglück waren bei ihr zwei feindliche Wachen, die uns sofort angriffen, als
sie uns erblickten. Ich weiß gar nicht wie oft Herr Wynnan mir an diesem Tag das Leben rettete. Wir
kämpften vergleichsweise lang, der Feind war überraschend stark, vielleicht waren sie Teil einer
besonders gut ausgebildeten Einheit. Aber wir schafften es letztendlich einen der beiden Wachen
schwer zu verwunden, sodass er kampfunfähig wurde. Die andere Wache ging geistesgegenwärtig
zu der Gefangenen und nahm diese zur Geisel, indem er ihr einen Dolch an den Hals führte.
Ich möchte nicht weiter auf Einzelheiten eingehen. Alles was hier erwähnt werden sollte ist, dass
wir die Elfe nicht retten konnten – dass sie an Ort und Stelle vor unseren Augen getötet wurde und
die Vergeltung des Herren Wynnan an diesem Dunkelelfen so dermaßen brutal war, dass ich mich
absolut nicht an diese schrecklichen Bilder erinnern möchte.
Mit der Leiche der gesuchten Hochelfe rannten wir aus der Höhle heraus. Als wir draußen ankamen,
sind bereits heftige Kämpfe ausgebrochen. Die Dunkelelfen haben wohl erfahren, dass ihre Höhle
angegriffen wurde und schickten ihrerseits Soldaten. Schlussendlich entkamen wir mit dem Schiff.
Ein paar unserer Kameraden sind an jenem Tag gefallen und das Schlimmste ist, dass wir nicht
einmal Erfolg hatten. Wohin die Leiche der Gefangenen gebracht wurde, wusste ich nicht, aber Herr
Wynnan hat seit ihrem Tod kein einziges Wort mehr in meiner Gegenwart gesprochen. Außerdem
trug er neuerdings einen seltsamen Orden auf seiner Brust und ich hätte schwören können, dass er
zuvor an der Kleidung der verstorbenen Hochelfe aus der Höhle hing. Nach diesem Einsatz meldete
sich Herr Wynnan nur noch ein einziges Mal zum Dienst, wobei er beim Training sehr abgelenkt
und unnahbar wirkte. Danach verschwand er spurlos und ich wurde beauftragt, ihn zu suchen.

Eintrag 2: Nos Wynnan

Auf Nachfrage verriet mir die Armeeführung alles, was ich wissen musste um den Spuren des
Herren Wynnan folgen zu können. Laut den Unterlagen, über die Goraks Armee verfügte, lebte
Nyvorlas vor Dienstantritt im Osten des Königreichs, genauer gesagt in der Küstenstadt Alden.
Folgerichtig verschlug es mich zuerst dorthin – in den Osten des Königreichs, wo tropisches Klima
vorherrscht, mit sengender Sonne zur Mittagsstunde und allgegenwärtiger, unerträglich schwüler
Luft. In Alden gibt es mehr Papageien als ich zählen kann und Ozelote laufen über die Straßen als
wären sie streunende Hunde.

Aber hier war nun einmal der Hauptsitz seiner Familie, ein protziges Anwesen, das stark von
tropischen Gestrüppen hiesiger Art bewachsen wurde. Wenn ich bei meiner Suche Erfolg haben
wollte, war dies eine wichtige Anlaufstelle. Zu dem Zeitpunkt war ich mir dessen aber nicht ganz
gewahr.

Ein älterer Herr in Zul, der beruflich Bibliotheken pflegt und außerdem wohl Mathematik und
Sprachkunde lehrt, erzählte mir vor einiger Zeit, schätzungsweise vor fünfzehn Jahren, etwas über
die Familie Wynnan. Er sagte, dass die Geschichte der Familie recht jung sei, dessen
Aufzeichnungen den Beginn der Adelsfamilie auf das Jahr 769 datieren, als ein gewisser Celeerion
Wynnan geboren wurde. Dieser Mann soll ein überaus talentierter Magier sein. Besonders zu
erwähnen ist hierbei, dass Celeerion Wynnan die Familientradition ins Leben gerufen hat, sich dem
Urteil der Götter bedingungslos unterzuordnen. Im Großen und Ganzen erklärte es mir der Gelehrte
folgendermaßen: Wenn ein Kind in die Familie geboren wird, werde wohl bis zu seiner
Segensgebung von den Göttern am 16. Geburtstag gewartet. Je nachdem von welcher gwadorischen
Gottheit das Kind gesegnet wird, bestimmt die Familie über die berufliche Zukunft des Kindes.
Wenn es also von Diavyn, dem Gott des Weins, gesegnet wurde, dann wird das Kind einfach nach
Lacarus geschickt, dort wo die großen Winzereien stehen. Wenn das Kind jedoch von Angol, dem
Gott der Zauberkunst, gesegnet wurde, dann wird es auf eine Akademie für Magie geschickt und so
weiter. Laut dem Gelehrten jedenfalls gibt es einen besonderen Zweig innerhalb der Familie.
Celeerion Wynnan hatte mehrere Kinder und nur eines davon, kam seinem magischen Potenzial
nahe. Wie sich herausstellte, wurde dieses Kind ebenfalls von Angol gesegnet und seine Kinder
sowie deren Kindeskinder genossen den gleichen Segen und – wenig überraschend – ein ähnlich
hohes magisches Potenzial. Es ist anzunehmen dass dieses Potenzial stetig in dieser Magierlinie
weitergegeben wurde. Und überhaupt war dies wohl erst der Grund dafür, dass die Wynnans ihr
Adelsprivileg erhielten.

Als mir der Gelehrte damals einen Stammbaum der Familie reichte, den ich zuvor noch nicht gesehen habe, konnte ich wieder nirgends den Namen „Nyvorlas Wynnan“ entdecken. Wieder schien es damals, als hätte Herr Wynnan mich angelogen, als sei er in Wirklichkeit gar nicht Teil dieser Familie. Aber ehrlich gesagt, fand ich diese These schon immer ein wenig unsinnig. Herr Wynnan vertrat seine
Familienangehörigkeit vor uns Soldaten eigentlich immer mit Stolz. Wieso sollte er das tun, wenn
diese Lüge so offensichtlich falsch wäre? Was hätte er davon? Stattdessen glaubte ich daran, dass es
irgendeinen anderen Grund dafür geben muss, dass er nicht in den Chroniken seiner Familie
auftaucht oder darin Erwähnung findet.

Als ich zu Beginn meiner Suche am Anwesen der Wynnans angekommen war, öffnete mir ein
Diener die Tür. Er erwiderte auf meine Erkundigung, dass er nichts von »Nyvorlas« gehört habe
und betonte, dass dieser schon länger aus dem Anwesen der Familie verbannt sei. Mit diesem
Wissen ging ich also los und suchte nach Personen, die ihm irgendwie nahe stehen könnten.
Im Laufe meiner Mission, erkundigte ich mich bei allen möglichen Familienmitgliedern, die mich
nicht sofort abwiesen, aber erreichte leider nichts damit. In mir keimte eine gewisse Frustration über
die ausbleibenden Ergebnisse, also habe ich mir Gedanken gemacht und bin dieses Treffen mit dem
Gelehrten aus Zul gedanklich nochmal durchgegangen, was mich zu des Rätsels Lösung führte.
Herr Wynnan hat mir einmal Geschichten aus seiner Kindheit erzählt. Dabei nannte er mir einen
ganz bestimmten Namen… Es war Giadae Wynnan, seine jüngere Schwester. Während schwieriger
Zeiten war sie die einzige, die laut Herr Wynnan immer zu ihm gestanden hat.
Über Nyvorlas Wynnan hat es seit Anbeginn seiner Geburt wohl Gerüchte gegeben. Wie es bei den
Adligen nun mal öfter der Fall ist, wird solcher Tratsch äußerst ernst genommen und hat die Familie
damals wohl sehr früh zerstritten.

Im Jahr 1284 wurde Diliya Súgon, die Mutter von Nyvorlas, von Dunkelelfen gefangen gehalten.
Im Rahmen einer großangelegten Rettungsmission, in der auch der Magier Haemon Faetoris
Wynnan mitwirkte, gelang es, Diliya Súgon vor der Sklaverei in Midra zu bewahren. Zum Dank hat
die Familie Súgon ihm die Hand der entführten Tochter geboten und dieser willigte ein. Diliya
Súgon-Wynnan, wie sie fortan genannt wurde, gebar nicht einmal ein Jahr nach ihrer Entführung
ein Kind.

Was zunächst wie ein Grund zur Freude wirkt, sollte sich für die Familie als Stoff für
Streitgespräche entpuppen, denn Nyvorlas hatte seltsam dunkles Haar, bleiche Haut und diese roten
Augen – kurzum waren dies äußerliche Merkmale, die kaum in der Familie Wynnan oder der
Familie Súgon vorgekommen sind. Also kam der Verdacht auf, dass Nyvorlas ein Dunkelelfenkind
sei – dass Diliya während ihrer Gefangenschaft bei den Entführern gelegen und es vor ihrem
damalig frischen Gemahl verschwiegen hat. Die einzige in der Familie, die wohl während der
gesamten Zeit die Mutter und Nyvorlas vor den Vorwürfen verteidigte, war diese Giadae Wynnan.
Also dachte ich, dass ich sie unbedingt aufsuchen müsste. Wenn Herr Wynnan sich irgendwo
verstecken würde, dann ja wohl bei ihr.

Zu meiner Ernüchterung, erfuhr ich wenig später, dass Giadae Wynnan bereits verstorben ist, daher
konnte ich sie nicht erreichen. Doch anhand des Stammbaums konnte ich immerhin nachempfinden,
wer ihre Geschwister waren. Sie hatte einen älteren Brüder, der laut meinen Nachforschungen an
der Silma Riënde studierte und nicht abkömmlich für ein Gespräch war. Mir schwante schon, dass
ich mit den Geschwistern gar nicht sprechen könnte, doch dann als ich es bei der der älteren
Schwester probierte, hatte ich endlich Glück. Sie antwortete meinem Gesuch und erklärte sich
bereit für ein Gespräch.

Als ich diese Dame traf und ich sie auf Nyvorlas Wynnan ansprach, erzählte sie mir vieles, das ich
bereits wusste. Neu war nur, dass Nyvorlas nach seinem Segenserhalt mit 16 Jahren vor seiner
Familie behauptete, den Segen Angols erhalten zu haben. Dies sei damals in der Familie wohl als
absoluter Beweis dafür angesehen worden, dass an den Gerüchten, aufgrund derer sich die Familie
zerstritten hat, nichts dran war. Denn Haemon Faetoris Wynnan, der Gemahl Diliyas, war ein
Nachfolger der Magierlinie und wenn Nyvorlas von Angol gesegnet wurde, wäre es schließlich
wahrscheinlich, dass er auch mit einem hohen magischen Potenzial gesegnet wurde, was in der
Magierlinie ja durchaus vorkommt.

Auf der Akademie angekommen entwickelte sich Nyvorlas aber nicht wie erhofft und diese
kurzlebige Versöhnung innerhalb der Familie starb eines erbärmlichen Todes. Nyvorlas konnte den
hohen Anforderungen der Akademie nicht gerecht werden und es wurde klar, dass irgendwas nicht
stimmte. Mitglieder der Familie Wynnan, die auf die Silma Riënde geschickt wurden, erhielten für
gewöhnlich eine Sonderbehandlung ob des überragenden Talents, das man von ihnen erwartete. Es
ist daher wohl überflüssig zu erwähnen, dass die anderen Studenten ihm ohnehin nicht gerade
wohlgesonnen waren. Als auch die Lehrer merkten, dass Nyvorlas wohl nicht dem hohen Niveau
des gesonderten Unterrichts standhalten konnte, wurde ihm daraufhin das Recht auf
Einzelunterricht entzogen, was innerhalb der Familie Wynnan zum ersten Mal geschehen ist. Als die
anderen Studenten ihn dann im gemeinsamen Unterricht sahen, flammten all die vergangenen
Gerüchte wieder auf. Und diese unbarmherzigen Flammen loderten heftiger denn je. Auf einmal
sprachen sie davon, dass Nyvorlas nicht nur einen Dunkelelfen zum Vater hätte, sondern dass er
sogar selbst ein Dunkelelf sei. Und urplötzlich meinten die Leute, in der Nacht gesehen zu haben,
wie Nyvorlas aus einem Kelch getrunken habe – doch anstelle von Wein, sei darin Blut gewesen.
Auf der Akademie wurde Nyvorlas wohl täglich damit konfrontiert und irgendwann war dieser
Druck so enorm geworden, dass der junge Nyvorlas während eines Übungskampfes die Fassung
verlor und einen der Studenten schwer verletzte. Das hatte seine permanente Verbannung aus der
Akademie zur Folge und sei damals eine große Sache unter den Geschwistern gewesen. Alle
sprachen über das Jahrhundertversagen der Magierlinie. Zu allem Überfluss gab Nyvorlas zu,
gelogen zu haben bei seiner Segensgebung. Er sei in Wahrheit nicht durch Angol, sondern durch
Rho gesegnet worden. Der Vater war so erzürnt über sein Verhalten, dass er Nyvorlas schlug und
ihn zur Bestrafung nach Gorak in die Armee verdonnerte. Als wäre das aber noch nicht genug
gewesen, hat er Nyvorlas auch seine Familienangehörigkeit entzogen und ihn aus den Chroniken
der Familie streichen lassen. Das sei das letzte, was die große Schwester Telana-Ordelia von ihm
gehört habe. Vor über 50 Jahren wurde Nyvorlas nach Gorak verbannt und seitdem wurde in der
Familie wohl nie wieder über ihn gesprochen.

Eintrag 3: Endgültiges Verschwinden

Die Führung in Gorak hat mir befohlen, die Suche nach dem Herren Wynnan abzubrechen, da sie
sich davon keinen Erfolg mehr erhofften. Allerdings erhielt ich ein paar Tage nach diesem Befehl
einen Brief von Telana-Ordelia Wynnan. Sie schrieb, dass es eine Beerdigung in Alden für Giadae
Wynnan gegeben hat und dass Nyvorlas sich dort blicken ließ. Nach all meinen erfolglosen
Versuchen ihn zu finden, flammte in mir wieder die Hoffnung auf. Ich machte mich sofort auf den
Weg und reiste ins weit entfernte Alden.

Als ich vor dem dicht bewachsenen Anwesen stand, stieß ich erneut auf den unfreundlichen Diener.
Um ein Haar hätte er mich wieder abgewiesen, doch glücklicherweise war Diliya Súgon-Wynnan
zufällig bei der Tür gewesen und hatte mich hereingebeten, als sie hörte, dass ich nach Nyvorlas
fragte. Wir sprachen an dem Tag viel. Sie dankte mir dafür, dass ich ihm während der Zeit in Gorak
ein guter Kamerad war und klagte mir ihr Leid. Darüber wie Nyvorlas am Abend vor der
Beerdigung endlich nach Hause gekommen war – wie er dort am Kamin gestanden habe, in die
knisternden Flammen starrte und mit zittriger Stimme sprach, dass es seine Pflicht gewesen wäre,
Giadae als großer Bruder zu beschützen.

Vorsichtig fragte ich die Mutter im Laufe des Gesprächs, wo Nyvorlas denn jetzt sei und sie
behauptete, er sei nach der Beerdigung in die Segenshöhle der Stadt gegangen. Bisher sei er da
wohl auch noch nicht herausgekommen. Doch sie hatte einen Diener am Eingang abgestellt, sodass sichergestellt wird, dass er nicht wieder davonläuft.

Also entschied ich, zu warten und wir redeten noch etwas weiter. Ich fragte nach der kürzlich beerdigten Giadae Wynnan, wie sie als Kind so war und hörte mir dutzende Geschichten
an. Allesamt zauberten sie der armen Frau ein Lächeln ins Gesicht und ich war froh immerhin auf
diese Weise helfen zu können. Doch dann sprach sie von ihrem Tod. Sie sprach davon, dass sie
diesen Dunkelelfen niemals verzeihen könne, Giadae getötet zu haben. In mir stieg ein Gefühl von
Übelkeit auf. Ich bat die Mutter darum, mir das Aussehen von Giadae zu beschreiben und als sie
unter anderem von hellblondem, schulterlangem Haar und grünen Augen sprach, zwang sich mir
unweigerlich eine Erinnerung auf. Diese Beschreibung passte perfekt auf die Hochelfe, die wir
damals in Midra befreien sollten. Stattdessen ist sie vor den Augen des Herren Wynnan gestorben.
Als ich das in Erfahrung gebracht habe, entschied ich sofort nach Nyvorlas zu suchen. Ich machte
mich auf den Weg zu besagter Höhle. Angekommen fand ich am Eingang einen Diener vor, genau
wie Diliya sagte. Das war ein gutes Zeichen, dachte ich. Immerhin heißt das wohl, dass Nyvorlas
immer noch da drinnen ist. Trotzdem fragte ich den Diener zur Sicherheit und er bestätigte mir, dass
Nyvorlas noch nicht aus der Höhle zurückgekehrt war. Auch wenn ich von der Wahrheit über
Giadae Wynnan immer noch ein wenig bestürzt war, war ich voller Tatendrang und mahnte mich
doch, mich zu beruhigen. Nyvorlas hat höchstwahrscheinlich für seine gestorbene Schwester gebetet, also wollte ich dieses heilige Ritual nicht stören. Die Höhle hat laut dem Diener ohnehin nur einen
Ausgang, also würde ich ihn wohl zwangsläufig sehen, wenn er herausgeht.

Das dachte ich jedenfalls. Ich wartete lange Zeit, aber von Nyvorlas war weit und breit keine Spur.
Eine alte Elfe ging spät am Abend in die Höhle und als sie wenig später wieder herauskam, fragte
ich sie ob der Elf mit braunen Haaren und roten Augen denn immer noch beten würde. Sie
schüttelte jedoch den Kopf. In der Höhle sei kein Elf, der betet.
Ich glaubte ihr nicht direkt, aber das klang so merkwürdig, dass ich lieber mal selbst nachsehen
wollte. Als ich jedoch beim Altar angelangt bin, erstarrte ich, denn auch ich konnte ihn nirgends
sehen. Ich ging zum Wasser und sah hinein, vielleicht wäre er hineingestiegen, aber wieder – nichts.
Ich suchte die ganze Höhle ab, aber konnte Nyvorlas Wynnan nicht finden. Ich verstehe es ehrlich
gesagt nicht. Wie konnte das passieren? Haben die Götter ihn irgendwie verschwinden lassen?
(( Das wäre der Übergang von Nyvorlas nach Parsifal. Er hat dort einen zweiten Segen erhalten, ist
aber in Parsifal aus der Vision erwacht und nicht wieder in der Höhle ))

Nachtrag ein paar Tage später:
Wie zu erwarten war, habe ich seit diesem Vorfall in der Höhle nichts Neues von Nyvorlas gehört.
Ich denke, dass sein erneutes, womöglich endgültiges, Verschwinden irgendwie durch die Götter
begünstigt wurde, aber das werde ich wohl nie erfahren.

Quellen:

https://solidfoundationpreschool.com
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Eiji Date | Chronicles of the Crimson Stone Wiki | Fandom

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Moin,
danke für das Schreiben deiner Cv.
Deine Charaktervorstellung ist hiermit offiziell angenommen.
Wir wünschen dir eine tolle Zeit auf FTS und viel Freude beim Roleplay mit deinem Charakter.

~Kitty


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