CV Ravenna von Hohenfels

Die schweren Türen der Kirche schlagen zu. Fackeln flackern, das Kreuz aus Olivenholz thront über dem Altar. Ravenna tritt hervor, das Schwert an ihrer Seite, den Mantel wie ein Panzer über den Schultern. Ihr Blick brennt, als sie die Gemeinde mustert.

Mit lauter Stimme hebt sie an:

„Denn es ist kein König außer dem Herrn, und kein Reich außer dem Himmelreich!“ – So steht es geschrieben, so sollt ihr es hören, und so sollt ihr es glauben!

Doch seht, welch Vermessenheit der Mensch sich erlaubt: Ein Mann erhebt sich und nennt sich „Hochkönig“. Ein armseliger Träumer, ein Freund der Räuber, ein Bettler, der das Knie vor den Orks beugt! Er wagt es, eine Krone zu tragen, wo doch nur der Herr über Himmel und Erde König ist!

Askarien nennt er sein Werk. Ich aber sage euch: Es ist kein Reich, es ist ein Gräuel. Ein Schandmal wider Gott, eine Brutstätte des Bösen. Denn was ist Askarien anderes als ein Bund mit den Unreinen? Orks, diese stinkenden Abkömmlinge Kains, diese Missgeburten der Finsternis, die geschaffen wurden, um erschlagen zu werden, nicht um Brüder genannt zu sein! Wer mit ihnen das Brot bricht, isst vom Fleisch der Verdammnis. Wer mit ihnen spricht, flüstert den Worten der Hölle nach.

Und doch folgen Narren diesem falschen König. Sie jubeln ihm zu, sie nennen ihn Herrscher. Aber ich sage euch: Sie sind nicht frei! Sie haben nicht die Knechtschaft Thyma Doreis abgelegt – sie haben nur einen neuen Herren gewählt, einen Götzen, der auf den Rücken der Toren reitet!

„Der Herr wird die Königreiche der Erde zerschmettern, bis nur Sein Reich bleibt!“ So spricht die Schrift – und so wird es geschehen. Kein falsches Reich wird bestehen, kein Thron, der nicht im Feuer fällt, kein Banner, das nicht in Blut zerreißt. Askarien ist Sünde, und wie jede Sünde wird es gerichtet, verbrannt und vergessen werden.

Darum sage ich euch, Brüder und Schwestern: Wir werden nicht niederknien! Wir werden nicht das Haupt neigen! Wir werden stehen wie Eisen, und wenn die Finsternis Askarien über uns stürzen will, dann wird unser Glaube der Schild, unser Schwert die Antwort, unser Herr der Sieg sein!

Ein Reich, ein Schild, ein Wille – ja! Aber nicht das Reich der Ketzer, sondern das Reich des Herrn! Nicht der Wille der Orks, sondern der Wille Gottes! Nicht der Schild Askariens, sondern das Kreuz Christi, das alle Falschheit durchbohrt!

Ravenna breitet die Arme aus, ihr Blick ist stählern, ihre Stimme donnert:

„So lasset uns beten, nicht für Askarien, sondern für sein Ende! Nicht für ihren König, sondern für sein Gericht! Auf dass der Herr ihr falsches Reich zertritt wie den Staub unter seinen Füßen! Amen!“

Die Gemeinde erhebt sich, ein donnerndes „Amen!“ hallt durch die Hallen, die Fäuste ballen sich, als Ravenna vom Altar hinabschreitet, den Kopf hoch erhoben, während die Gläubigen in fanatischem Jubel ausbrechen.

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Tagebucheintrag , nach dem Abendgebet mit einem Lächeln auf den Lippen

Die Zwerge… ach, wie rührend. Fünf kleine Gestalten, die sich in der Nacht anschleichen, als wären sie Verschwörer gegen den Himmel selbst. Mit feierlicher Miene hängen sie ihr Pergament auf, als wäre es eine Offenbarung. Und bevor sie davonhuschen, werfen sie noch einen Blick zurück – wie Diebe, die fürchten, man könnte ihnen ihre armselige Tat streitig machen.

Der Inhalt ihres Schriftstückes? Ein Triumph des Lächerlichen. Sie lösen ihren Rat auf, weil ihnen die Knie vor Angst schlottern. Pirmin von Bona – Herr unterm Berge! Welch hochtrabender Titel für einen Kerl, der sich wohl kaum ohne Fackel durch seine eigene Stube traut. Ein König aus Furcht geboren, gekrönt von Zittern und Schatten.

Sie rüsten ihre Wachen neu aus, sie schicken Schiffe auf Patrouille – wie süß. Und das Waffenverbot für Fremde? Natürlich! Denn nichts fürchten sie mehr, als dass einer von außen ihnen zeigt, wie schwach sie tatsächlich sind. Ein Schwert in der Hand eines Menschen reicht, um ihre ganze schöne Ordnung wie morsches Holz in Flammen aufgehen zu lassen.

Und ihre Ahnen… immer wieder diese Ahnen. Stein, Staub und Knochen, zu Göttern erhoben von jenen, die keinen wahren Gott kennen. Sie beten zu ihren Toten, weil sie den Lebendigen nicht ertragen können.

Ich sehe, was sie nicht sehen wollen: Sie sind schon verloren. Sie mauern sich in ihrer Finsternis ein, errichten Wälle gegen das Unvermeidliche – doch es wird sie treffen. Und wenn der Tag kommt, an dem das Kreuz über ihren Bergen steht, werden ihre „Herrn unterm Berge“ nur noch ein Witz im Geschichtsbuch sein.

Vielleicht werde ich dann lachen. Nein – ich werde lachen. Laut und kalt, wenn ihre Hallen brennen und sie erkennen, dass kein Erz und kein Schiff sie vor dem Zorn des Himmels

R. von Hohenfels

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Tagebucheintrag, nach dem Abendmahl mit einem Kelch Messwein

Es ist fast schon eine Komödie, was sich heute Abend wohl am Schwarzen Brett abspielte. Und doch zeigt es mir einmal mehr, wie erbärmlich diese Zwerge sind. Immer sind es fünf, nie weniger, nie mehr. Warum? Weil sie anders so munkelt man ihre armseligen Rundschreiben nicht einmal aufhängen könnten. Fünf, damit sie eine Räuberleiter bilden können – drei unten, einer oben, einer, der die Fackel hält. Eine Karikatur von Ordnung und Disziplin. So sieht also die vielgerühmte Stärke der Clanzwerge aus: ein Kletterspiel, um ein Stück Pergament an ein Brett zu nageln.

Heute nun traten sie wieder auf. Die fünf Gestalten schoben sich in der Dunkelheit an das Brett, überflogen die bereits hängenden Bekanntmachungen mit ihrem stets ernsten Blick, als ginge es um Reichsgeheimnisse – und dann nagelte der muskulöseste unter ihnen ein neues Schriftstück an. Ich hätte beinahe laut gelacht, als ich den Inhalt las.

Die stolze Stadtwache Neu-Bonas, bewaffnet mit Eisen und Helm, sucht… Ziegen. Ein paar Böcke und ein Ziegenpärchen für die Zucht. Welch majestätische Ansprache: „Werte Bürger und Bürgerinnen Eldorias!“ – um dann zu betteln wie ein hungerndes Kind um ein paar Tiere.

Das ist also die stolze Wehr Neu-Bonas: keine Klingen, keine Kriegsmaschinen, keine heiligen Banner – nein, sie rufen nach Ziegen! Welch ein Bild des Niedergangs. Ein Hauptmann Angus, der wahrscheinlich mehr Ahnung vom Melken hat als vom Krieg, schickt Tauben in die Welt, um Vieh zu erbetteln.

Ich frage mich, ob ihre Ahnen stolz sind auf solche Nachrichten. Ob die Geister ihrer Toten im Berg frohlocken, wenn ihre Nachkommen die Berge sichern wollen – mit Böcken und Paarungszucht. Vielleicht ist das ihr Geheimnis: Nicht Stahl und Feuer, sondern der Ziegengeruch soll ihre Feinde fernhalten.

Ich sehe darin ein Zeichen der Lächerlichkeit, ein Beweis, dass Neu-Bona längst keine ernstzunehmende Macht mehr ist. Wer sich auf Vieh konzentriert, hat das Reich Gottes nicht begriffen. Und wenn sie glauben, mit Ziegen ihre Stadt zu sichern, so werden sie am Ende wie die Tiere selbst in die Schlacht getrieben – blökend, führungslos und zur Schlachtbank bestimmt.

R. von Hohenfels

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Tagebucheintrag im Schein der Stundenkerze

Xantia – das stinkende Herz der Blasphemie

Heute führte mich mein Weg erneut in die Hauptstadt, und schon beim Anblick ihrer Mauern fühlte ich, wie mein Herz sich mit Abscheu füllte. Nicht Stein und Mörtel sind diese Bollwerke, nein – es sind Mauern aus Sünde, geschichtet aus Hurerei, Götzenkunst und dem Blut der Verführten. Xantia ist kein Hort der Zivilisation, wie seine Bürger es prahlen, sondern ein einziges Hurenhaus, in dem die Religionen dieser Welt ihre widerwärtigen Schenkel spreizen, um ihre Dämonen zu nähren.

Die Plätze wimmeln von Schreiern und Lügnern. Auf jedem Altar steht ein anderer falscher Gott: ein Götze aus Holz, einer aus Stein, einer in Gold gegossen, jeder lächerlicher als der vorige. Priester, die nichts weiter sind als Zuhälter im Gewand, singen süßliche Hymnen an tote Ohren, während sie die Beutel der Händler füllen. „Denn sie haben Augen, und sehen nicht; sie haben Ohren, und hören nicht“ (Ps 115,5). So ist ihr ganzer Götzendienst: ein Schauspiel für Blinde, eine Predigt für Taube.

Ich sah eine Prozession von Weibern, geschmückt wie Bräute, doch nicht für den Herrn – sondern für Dämonen. Ihre Körper schwangen im Takt der Trommeln, ihre Lippen hauchten Gebete an erfundene Göttinnen, deren Fratzen sie in Marmor gemeißelt haben. Welch widerwärtige Parodie des heiligen Sakraments! „Und die Frau war bekleidet mit Purpur und Scharlach und übergoldet mit Gold und Edelsteinen und Perlen und hatte in der Hand einen goldenen Becher voll Gräuel und Unreinheit ihrer Hurerei“ (Offb 17,4). Ich schwöre: Diese Stadt ist nichts anderes als Babylon neu geboren.

Und die Männer? Sie taumeln in den Gassen, betrunken vom Wein des Götzendienstes. Bettler, die nicht Brot erflehen, sondern Münzen, um den nächsten Rausch zu erkaufen. Händler, die Gold und Fleisch verkaufen, als sei die Seele nur eine Ware. „Denn sie haben den Bund gebrochen, und ihr Herz ist voller Hurerei“ (Hos 4,1-2).

Ich spürte, wie die Dämonen selbst in der Luft züngelten, wie Flammen ohne Rauch. Xantia atmet Finsternis. Wer in dieser Stadt lebt, hat sich längst dem Tier verschrieben. Ich sage: Wer hier den Namen des Herrn bekennt, wird entweder verfolgt oder verführt. Doch ich bin nicht gekommen, um mein Haupt zu senken. Nein! Ich bin gekommen, um zu richten mit meinen Augen, bis der Herr mir das Schwert in die Hand legt.

Denn ich weiß: Der Tag kommt, da der Himmel sich über dieser Stadt öffnet und der Herr sein Gericht sendet. Ich sah es in einer Schau, als ich im Schatten ihres heidnischen Tempels stand: Die Statuen stürzen, die Altäre brennen, das Meer selbst erhebt sich gegen sie und verschlingt ihre Märkte. Die Gassen laufen voll Blut, und kein Lachen, kein Lied bleibt übrig, nur das Klagen derer, die ihre falschen Götter anrufen und keine Antwort erhalten.

O Xantia! Du Bastardtochter Babylons, du goldene Hure, du Tempel der Abgötterei! Dein Ende ist gewiss. Und ich bete, dass der Herr mir die Ehre erweist, das Feuer deiner Vernichtung mit meinen eigenen Händen zu entzünden. „Und es fiel, es fiel, das große Babylon, das mit dem Wein seiner Hurerei alle Völker trunken gemacht hat“ (Offb 14,8).

R. von Hohenfels

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Tagebucheintrag im Glanze der Mittagssonne

So schreibe ich nieder, was mein Auge heute am schwarzen Brett erblickte. Ein Pergament, vom Blut eines Sünders befleckt, genagelt mit der faulenden Hand desselben. Welch ehrwürdiges Zeugnis göttlicher Ordnung! Welch herrliche Demonstration, dass weltliche Macht noch imstande ist, das ewige Gesetz des HERRN widerzuspiegeln.

Denn siehe: Hochkönig Kragan Korbenson lässt nicht zu, dass Diebe und Verräter ungestraft leben. Nein, ihre Hände werden ihnen genommen, gleich wie der HERR im Evangelium spricht: „Und so dich deine Hand ärgert, so haue sie ab und wirf sie von dir; es ist dir besser, dass eins deiner Glieder verderbe, als dass dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.“ (Matthäus 5,30).

So wurde das Wort Gottes durch barbarische Hände erfüllt. Welch paradoxe Schönheit, wenn selbst die Heiden in ihrer rohen Strenge unbewusst dem göttlichen Gesetz folgen. Ihr grausames Schauspiel, ein aufgespießter Kopf, eine verwesende Hand – sie sind Gleichnisse, die selbst ein blinder Christ verstehen muss. Denn der Herr straft, und Er straft sichtbar, hörbar und blutig, damit die Menschen erzittern und nicht sündigen.

Roktyrr Drakon – möge sein Name mir nicht heilig sein, doch anerkennen muss ich ihn, diesen rohen Werkzeug Gottes. Seine Klinge war nicht nur die seine, sondern die Geißel des Himmels gegen frevelhafte Seelen.

Oh, dass in Hohenfels dieselbe Strenge waltete! Dass jeder Dieb, jeder Lügner, jeder Götzendiener mit derselben Faust gerichtet würde! Bald, so glaube ich, wird der Tag kommen, an dem unser Brett in Hohenfels mehr Hände, Köpfe und blutige Pergamente zieren wird als jedes andere in ganz Eldoria.

So preise ich den Anblick und danke dem Herrn, dass er mir zeigte, wie Seine Wahrheit selbst in den fernsten Winkeln der Erde hervorbricht – sei es durch Kreuz oder durch Schwert, sei es durch Bibel oder durch rostigen Nagel.

R. von Hohenfels

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Tagebucheintrag,
nach der öffentlichen Bekanntmachung am schwarzem Brett in Xantia

Wahrlich, ich musste lachen, als ich heute das Pergament dieses Zwerges Somsom am schwarzen Brett von Xantia erblickte. Dort hing es, aufgeplustert wie ein Hahn im Morgengrauen – doch geschrieben von einem Wicht, der kaum über den Rand eines Tisches blickt.

Er prahlt mit Freiheit und Würde, als hätte der Herr je solches Geschmeiß mit einem Geburtsrecht bedacht. Freiheit bei Zwergen – das ist, als spräche eine Made von Reinheit oder eine Kröte von Flügeln. Sie haben keine Kronen abgelegt, wie er faselt, sondern sie verloren – und das nicht aus Mut, sondern aus der Feigheit ihres eigenen Volkes.

Wie jämmerlich es doch klingt, wenn ein gedrungener Bartträger von „Wachsamkeit“ predigt. Wachsam wogegen? Gegen den eigenen Bierbauch, der ihm den Atem nimmt? Oder gegen die Fledermäuse, die in seinen dunklen Höhlen über den Köpfen flattern?

Er rühmt Krárvalo, als sei es ein Triumph. Doch in Wahrheit war es das Niederknien eines Volkes, das zu schwach war, den Stab der Herrschaft zu tragen. Es ist, als erzählte ein Bettler, er habe den Goldbeutel weggeworfen – während jeder sieht, dass er beraubt wurde.

Somsom. Schon der Name klingt wie das Grunzen eines Schweins im Trog. Er will Priester sein – Priester wovon? Von Staub, von Geröll, von dem stinkenden Atem der Stollen? Kein Gott, der den Himmel schuf, würde ein solches Volk zu Hirten seiner Schöpfung erwählen.

Möge er seine Pergamente weiter schmieren und an Bretter nageln. Sie sind so wertvoll wie der Dreck unter meinen Schuhen. Die Wahrheit aber ist diese: Nicht Zwerge, nicht Elfen, nicht Könige auf Obsidianthronen werden Eldoria retten. Es ist das Kreuz, das herrscht. Und die, die es tragen.

Und wenn dieser Bartträger je vor mir stünde und seine Flausen wiederholte, ich schwöre, ich würde ihn mit seinem eigenen Pergament erwürgen – und danach seine Leiche als Mahnung an die Törichten aufhängen lassen.

R. von Hohenfels

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Tagebucheintrag – am Tag der askarischen Schande

„Weh den Feigen, die lau sind; denn der Herr wird sie ausspeien.“
(Offenbarung 3,16)

So steht es geschrieben – und heute hat Askarien selbst den Beweis geliefert.
Ein Pergament flatterte am schwarzen Brett, feige wie ein Bekenntnis unter Zwang.
Kein Herold, kein Bekenner, kein Mann mit Mut in der Brust – nur Tinte, Lüge und Angst.
So verkündet also das einst stolze Reich, dass es seinen Kriegsherrn Murgan Dornherr „absetzt“. Welch theatralischer Ausdruck für: Wir fürchten uns.

Dieser Dornherr – ein ungezogener Ork, mehr Tier als Taktiker.
Er fraß, soff und grunzte sich durch seine Feldzüge, und dennoch: Er war ehrlicher als die, die ihn nun verraten.
Die Nordmänner von Askarien reinigen sich im Schnee, während ihre Seelen längst in der Fäulnis baden.
Sie reden von Ordnung, doch ihre Knie beugen sich vor dem ersten Windstoß.

„Wie Hunde sind sie, die wiederkehren zu ihrem Erbrochenen.“
(Sprüche 26,11)

Und nun winseln sie Richtung Süden, senden eine „Entschuldigung“ an Theonopolis – als ob sich Schuld mit Pergament tilgen ließe.
Lächerlich.
Theonopolis braucht keine Worte von Feiglingen.
Hohenfels und Theonopolis tragen den Glauben nicht auf der Zunge, sondern im Stahl.
Unsere Verbundenheit ist kein Vertrag, sondern ein Bund aus Blut, Feuer und Gebet.
Theonopolis und Hohenfels – zwei Städte, zwei Flammen, ein göttlicher Wille.

Während Askarien betet, dass niemand ihre Schwäche bemerke, beten wir, dass der Herr sie richtet.
Denn Gnade ist ein Gut, das man sich verdienen muss – und sie haben alles dafür getan, sie zu verlieren.
Ich kann sie schon sehen, diese kalten Barbaren, die in ihren Hallen schlottern, den Atem des Nordwinds im Nacken, das Pergament noch feucht von ihrer Angst.

„Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.“
(Lukas 9,62)

Sie haben zurückgeblickt – und in diesem Augenblick hat der Herr sie verlassen.
Ich danke Gott, dass ich nicht in einem solchen Reich geboren bin.
Hier in Hohenfels herrscht das Gesetz des Glaubens.
Hier herrscht Ordnung, Disziplin, Opfer – nicht die jämmerliche Milde der askarischen Schwätzer.

Sie mögen sich jetzt sicher wähnen, eingehüllt in ihre selbstgerechte Schwäche.
Aber die Zeit des Gerichts kommt.
Dann wird sich zeigen, wessen Banner im Sturm standhielt –
und wessen Pergament sich im Regen auflöste.

„Denn der Herr ist ein Kriegsmann, Jehova ist sein Name.“
(2. Mose 15,3)

Ich hoffe, Er hört mich heute Nacht.
Und dass Er lacht – über Askarien.

R. von Hohenfels

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