CV Ravenna von Hohenfels

Name: Ravenna von Hohenfels

Geburtsjahr: 1074 n. Chr.

Herkunft: Adelsfamilie des Hauses Hohenfels, einer streng religiösen Familie aus dem hessischen

Alter: 27 Jahre

Rasse: Mensch

Wohnort: Hohenfels

Religion: Christentum (römisch-katholisch)

Berufung: Tempelritterin, Anführerin und Kriegerin des Gotteskrieges

Charakter: Fanatisch, streng religiös, aufbrausend, brutal, diszipliniert

Besondere Merkmale: Blonde Haare, durchdringender Blick

Waffen: Schwert, Schilde

Stärken:

  • Altruistisch gegenüber Glaubensbrüdern

Ravenna zeigt tiefes Mitgefühl und setzt sich selbstlos für die Bedürfnisse und das Wohl ihrer Glaubensbrüder ein. Dies macht sie zu einer geschätzten Figur innerhalb ihrer Gemeinschaft, da sie stets danach strebt, andere zu unterstützen und zu schützen.
Auswirkung: Ihr Altruismus stärkt den Zusammenhalt ihrer Gemeinschaft und lässt sie als vertrauenswürdige Führungsfigur erscheinen.

  • Zielstrebig und unerschütterlich

Ravenna besitzt eine beeindruckende Willenskraft und lässt sich durch Rückschläge oder Hindernisse nicht von ihrem Weg abbringen. Sie hat eine klare Vorstellung davon, was sie erreichen möchte, und arbeitet konsequent darauf hin.
Auswirkung: Diese Eigenschaft macht sie widerstandsfähig und effektiv in schwierigen Situationen, da sie nicht so leicht aufgibt und kreative Lösungen für Probleme sucht.

  • Führungsstark

Sie besitzt die natürliche Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und anzuleiten. Mit ihrer Kombination aus Überzeugungskraft und strategischem Denken kann sie ihre Gefolgschaft dazu motivieren, gemeinsame Ziele zu verfolgen.
Auswirkung: Ihre Führungsstärke macht sie zu einer zentralen Figur in Krisenzeiten und lässt sie Respekt und Loyalität ihrer Anhänger gewinnen.

Schwächen:

  • Fanatisch in ihrem christlichen Glauben

Ravenna ist in ihrem Glauben extrem dogmatisch und kompromisslos. Sie sieht ihre religiösen Überzeugungen als absoluten Maßstab für richtig und falsch und lässt kaum Raum für andere Perspektiven.
Auswirkung: Ihr Fanatismus kann sie blind für Diplomatie und alternative Lösungen machen. Dadurch riskiert sie, Feinde zu schaffen und bestehende Konflikte zu verschärfen.

  • Brutal und gewissenlos gegenüber anderen Rassen oder Religionen

Gegenüber jenen, die sie als Bedrohung für das Christentum empfindet, agiert Ravenna mit erschreckender Härte und ohne Rücksicht auf moralische Grenzen. Für sie rechtfertigt der Schutz ihres Glaubens nahezu jedes Mittel.
Auswirkung: Diese Eigenschaft macht sie zu einer gefürchteten Gegnerin, lässt sie aber auch als grausam und unnachgiebig erscheinen. Dies könnte potenziell Verbündete abschrecken oder ihre Position innerhalb der Gesellschaft gefährden.

  • Aufbrausend, wenn ihr Glaube infrage gestellt wird

Wenn jemand ihre religiösen Überzeugungen kritisiert oder infrage stellt, verliert Ravenna schnell die Beherrschung. Ihre Reaktionen sind impulsiv und oft unverhältnismäßig.
Auswirkung: Ihre Aufbrausende Art kann sie in politischen oder sozialen Situationen als unberechenbar und emotional instabil erscheinen lassen, was ihrem Ansehen schaden und strategische Fehler provozieren könnte.

Fähigkeiten:

  • Lesen und Schreiben

Ravenna ist in der Lage, sowohl religiöse Schriften als auch weltliche Texte zu lesen und zu verfassen. Dies zeugt von einer hohen Bildung, die ihr Zugang zu Wissen und die Fähigkeit zur schriftlichen Kommunikation ermöglicht.
Nutzen: Diese Fähigkeit macht sie zu einer effektiven Anführerin, da sie Botschaften verfassen, Strategien dokumentieren und religiöse Lehren studieren kann, um ihren Glauben zu festigen und weiterzugeben.

  • Reiten

Sie ist eine geübte Reiterin, die Pferde sowohl in friedlichen Zeiten als Transportmittel als auch in Schlachten zu nutzen weiß.
Nutzen: Ihre Reitkunst gibt ihr Mobilität und einen Vorteil in Kampf- oder Fluchtsituationen. Zudem unterstreicht sie ihren militärischem Hintergrund.

  • Kampf mit Schild und Schwert

Ravenna beherrscht den Umgang mit Schwert und Schild, was sie zu einer kompetenten Kriegerin macht. Sie ist sowohl in der Offensive als auch in der Verteidigung geschult.
Nutzen: Diese Fähigkeit macht sie fähig, sich im Kampf zu behaupten und ihre Glaubensbrüder direkt auf dem Schlachtfeld zu unterstützen, was ihr Ansehen bei ihren Anhängern stärkt.

  • Schwimmen

Anders als viele ihrer Zeitgenossen ist Ravenna in der Lage, sich sicher im Wasser zu bewegen.
Nutzen: Dies gibt ihr einen taktischen Vorteil in Situationen, in denen Wasser eine Barriere darstellt, und symbolisiert ihre Fähigkeit, auch in unerwarteten oder untypischen Umständen zu überleben.

Aussehen

Kindheit und Aufwachsen

Ravenna von Hohenfels wurde 1074 in eine aristokratische, tiefgläubige Familie geboren, die sich dem Heiligen Krieg verschrieben hatte. Schon in ihrer Jugend war sie stark von der Religion geprägt, und das strenge religiöse Umfeld, das sie umgab, formte ihren Charakter. Ihre Eltern, die frommen Grafen von Hohenfels, erlebten in ihrer Heimat die Zeit des ersten Kreuzzuges und nahmen ihre Kinder von klein auf in die Pflicht, den Glauben zu verbreiten und die christliche Herrschaft zu stärken.

Ravenna war das dritte Kind und die einzige Tochter der Familie. Sie zeigte früh eine bemerkenswerte Disziplin und ein unvergleichliches Durchhaltevermögen. Ihre Mutter, eine Frau von unerschütterlichem Glauben, unterrichtete sie früh in der Kunst des Lesens und Schreibens. Ihre Schulung im Schwertkampf, das Training im Umgang mit verschiedenen Waffen und das stetige Gebet machten sie zu einer unnachgiebigen Kämpferin und eine glühende Verehrerin Gottes.

Die Teilnahme am Ersten Kreuzzug

Im Jahr 1096 schloss sich Ravenna dem Ersten Kreuzzug an, entschlossen, das Heilige Land für den Christlichen Glauben zu erobern. Angeführt von den Tempelrittern nahm sie an der Belagerung und Eroberung Jerusalems teil und kämpfte mit einer Grausamkeit, die sowohl ihre Verbündeten als auch ihre Feinde erschreckte. Ravenna betrachtete den Krieg nicht nur als eine militärische Mission, sondern als eine heilige Pflicht, die von Gott auferlegt wurde.

Die Sturmfahrt

Nach dem erfolgreichen Kreuzzug und der Rückkehr von Jerusalem erlebte Ravenna jedoch eine Erfahrung, die ihre Prinzipien und ihren Glauben auf die Probe stellte. Auf der Rückreise nach Europa geriet ihr Schiff in einen gewaltigen Sturm, der das Schiff fast zum Kentern brachte. Während dieser dramatischen Fahrt war der Kapitän des Schiffes schwer verletzt, und es lag an Ravenna, das Kommando zu übernehmen und das Schiff zu retten.

Die blutige Entscheidung, die sie während des Sturmes traf, um das Überleben des Schiffes zu sichern, war jedoch von einer besonderen Grausamkeit. Auf dem Schiff waren auch Gefangene, darunter Muselmanen, die sie während des Kreuzzuges gemacht hatten. In einem Moment des blinden religiösen Zorns entschied Ravenna, die Gefangenen dem Sturm zu opfern, um den Zorn Gottes zu besänftigen und das Überleben ihrer Gefährten zu sichern. Dieser Akt des Opfers setzte sich tief in ihr Gedächtnis und prägte ihre Sicht auf Recht und Unrecht.

Die Entdeckung von Eldoria

Nachdem das Schiff die gewaltigen Stürme überstanden hatte, landeten Ravenna und ihre Tempelritter-Brüder und -Schwestern auf einer unbekannten Insel, die sich später als Teil einer neuen Welt, Namens Eldoria herausstellte. Die Insel war mysteriös und unentdeckt, und Ravenna sah in der Entdeckung einen göttlichen Auftrag. Doch die Insel war nicht unbewohnt. Ein alter Zwergen-Clan lebte in den tiefen Bergen der Insel, und ihre Wohnstätten waren gut befestigt und durchdacht.

Ravenna, in ihrem fanatischen Eifer, sah in den Zwergen eine Herausforderung für ihren göttlichen Auftrag. Die Zwerge, so meinte sie, müssten entweder bekehrt oder ausgelöscht werden. In einem blutigen Gefecht, das nur kurze Zeit dauerte, griffen Ravenna und ihre Ordensbrüder die Zwerge an. Der Widerstand der Zwerge war stark, doch sie waren den Tempelrittern und deren brutalen Angriffen nicht gewachsen. Am Ende war der Clan ausgelöscht, bis auf den letzten Zwerg.

Der Bau von Burg Hohenfels und die Gründung der Siedlung

Nachdem die Zwerge besiegt waren, nahmen die Tempelritter die alten Zwergenanlagen und -höhlen in Besitz. Sie errichteten die Burg Hohenfels, ein Monument des Sieges und der religiösen Überlegenheit, das zum Zentrum einer neuen Siedlung wurde. Die Siedlung, die nach dem alten Adelsgeschlecht Ravenna von Hohenfels benannt wurde, begann schnell zu gedeihen.

Ravenna, in ihrem fanatischen Glauben und ihrem festen Willen, die Welt nach den Prinzipien des christlichen Glaubens zu formen, ergriff die Führung und begann, die Siedlung zu einem Bollwerk des Glaubens und der militärischen Macht auszubauen. Die Menschen in der Siedlung wurden ermutigt, den katholischen Glauben mit ebenso großer Hingabe zu leben wie Ravenna selbst.

Die Rolle von Hildegard und Amalie

Obwohl Ravenna eine unerschütterliche und starke Führungspersönlichkeit war, wusste sie, dass ihr aufbrausender religiöser Zorn auch eine Gefahr für ihre eigene Autorität sein konnte. In einem Akt der Weisheit ernannte sie ihre beiden engsten Vertrauten, Hildegard von Schönberg und Amalie von Schönberg, zu ihren Sprecherinnen und rechten Händen. Beide Frauen waren ihre Vertrauten im Kampf und in der Verwaltung der Siedlung.

Hildegard war eine kluge und strategische Denkerin, die den militärischen und politischen Bereich der Siedlung überwachte, während Amalie sich um die spirituelle Führung kümmerte und oft als Vermittlerin zwischen Ravenna und den Menschen in der Siedlung agierte. Gemeinsam sorgten sie dafür, dass Ravenna nicht nur als Anführerin respektiert wurde, sondern auch der Name Hohenfels in die neue Welt getragen wurde.
Diese Frauen waren wie die Pfeiler einer Brücke, die das Fundament von Ravenna stabilisierten und ihr halfen, das Gleichgewicht zu wahren.

Die Verkündigung des Glaubens

Unter der Führung von Ravenna und ihren beiden Gefährtinnen florierte die Siedlung Hohenfels.
Es ist ein wenig wie ein Pflänzchen, das in einem wilden Land wächst, immer in Gefahr, von den rauen Winden des Krieges und der Zerstörung davongeweht zu werden. Doch Ravenna und ihre Gefährtinnen sind fest entschlossen, diesen Ort zu sichern und ihr Gotteswort in dieser neuen Welt zu verbreiten – egal, zu welchem Preis.

Bilder vom KI-Bildgenerator

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Moin,
vielen Dank für das Schreiben deiner Charaktervorstellung, jedoch fehlt hier noch etwas.


  • Bitte füge noch Wohnort, Stärken, Schwächen und Fähigkeiten als seperate Punkte hinzu

Bei Fragen oder Anmerkungen steh ich gerne zur Verfügung

~Kitty

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Ravenna von Hohenfels stand auf einem erhöhten Punkt der Burg Hohenfels und blickte auf den belebten Hafen, wo Schiffe aus allen Teilen Eldorias anlegten. Die Ankömmlinge aus fernen Ländern, seien es die Seelelfen aus Raélyn oder die Drachenelfen aus Vinyamar, sie gaben sich keine Mühe ihre Fähigkeiten, ihre Herkunft und Besonderheit zu verbergen. Doch in Ravenna glomm ein tiefes Misstrauen, eine Abneigung, die nur schwer zu übersehen war. Sie, als gottesfürchtige Frau, verabscheute diese fremden Völker und ihre Sitten.

Trotzdem hatten ihre beiden getreuen Begleiterinnen, Hildegard und Amalie, sie überredet, mehr von diesem Land und seinen eigenartigen Gebräuchen zu erfahren. Sie sollten nicht nur die Ankömmlinge mustern, sondern auch herausfinden, wer welche Handelswaren anbot. Das Turnier, auf das sich alle versammelt hatten, war spannender, als sie es erwartet hatte. Es gab mehr als nur das bunte Treiben der fremden Gesellen zu sehen. Es war die Gelegenheit, sich ein Bild von diesen Wesen zu machen und sie ein wenig mehr zu verstehen – oder zumindest ihre Schwächen zu erkennen.

Während des Lanzenkampfes zu Pferd war sie sehr erfreut, dass ein Hohenfelser, Roland Kühne, siegreich hervorging. Mit Begeisterung schwenkte er stolz das Banner mit dem Rotem Tatzen Kreuz, was Ravenna in ihren tiefsten Gedanken bestätigte: Ihre Heimat war nach wie vor die beste. Im Zweikampf war es jedoch ein ungewöhnlicher Name, der die größte Auszeichnung gewann: Herakleios von Valdor aus Theonopolis, ein Orthodoxer, der den begehrten Pokal sicherte. Auch wenn es Ravenna nicht schmeckte, dass ein solcher Mann siegreich war, wusste sie doch, dass die Orthodoxen aus Theonopolis im Ernstfall die einzigen waren, die es mit den Hohenfelser Rittern aufnehmen konnten.

Nachdem das Turnier zu Ende war, zog sich Ravenna rasch in ihre Schreibstube zurück, die hoch oben in der Burg lag. Der Lärm der Stadt und der ausgelassene Jubel aus den Tavernen drangen bis zu ihr hinauf, doch sie wollte nichts anderes tun, als ihre Eindrücke festzuhalten und zu dokumentieren. Sie wollte nichts mit diesen „Heiden“ zu tun haben und ganz sicher kein Gespräch mit einem von ihnen führen. Das Kerzenlicht in ihrer Schreibstube blieb noch lange brennen, während sie ihre Feder über das Pergament gleiten ließ und alles nieder schrieb, was sie während des Turniers gehört und gesehen hatte.

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@Kleinkitty die offenen Punkte wurden bearbeitet.

Moin,
danke für das Schreiben deiner Cv.
Deine Charaktervorstellung ist hiermit offiziell angenommen.
Wir wünschen dir eine tolle Zeit auf FTS und viel Freude beim Roleplay mit deinem Charakter.

~Kitty


Wichtige Allgemeine Hinweise (klicke hier)
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„Ein schöner Schein ist nicht gleich heilig. Der Teufel trägt auch Flügel, wenn er sich als Engel ausgibt.“

Der erste Lichtstrahl fiel durch das Buntglasfenster und warf rubinrote und goldene Schatten auf die kalte Halle. Der Boden war frisch gescheuert, das Banner mit dem Kreuz Ravennas hing schwer über dem steinernen Thronstuhl. Zwei Wachen in weißem Waffenrock mit rotem Kreuz standen regungslos zu beiden Seiten.

Ravenna von Hohenfels saß auf ihrem Hochsitz, die Hände gefaltet, das Schwert Judicium Dei neben sich gelehnt. Ihr Blick ruhte scharf auf der Frau, die vor ihr kniete.

Johanna von Freiburg – aufrecht trotz der Haltung. Ihr Gesicht war von alten Narben gezeichnet, doch ihre Wunden waren verheilt. Das Kettenhemd, das sie trug, war schlicht, aber gepflegt. Die Haut unter dem Metall war nicht mehr fiebrig, sondern klar. Ihre Augen blickten ruhig, wachsam – mit einem Mut, der weder Trotz noch Unterwerfung war.

„Man sagte mir, du seist aus einem Hospital gekommen“, begann Ravenna. Ihre Stimme war kontrolliert, beinahe freundlich. „Dass du dort gepflegt wurdest, nach einer langen Reise. Nun stehst du hier, gesund – und nennst dich Ritterin.“

Johanna neigte leicht das Haupt. „Ich folge der Jungfrau und ehre die Mütterlichkeit als höchste christliche Tugend“, sagte sie schlicht. „Ich bin gekommen, um zu dienen, und, wenn es Gott gefällt, zu kämpfen.“

Ravenna runzelte kaum merklich die Stirn.
„Du sagst, du seist eine Ritterin. Und doch nennst du weder Banner noch Eid, keinen Herren, der dich entsandte.“

„Die, denen ich diente, leben nicht mehr“, sagte Johanna leise. „Was ich war, bin ich durch Tat geworden, nicht durch Zeremonie.“

Ravenna trat langsam die Stufen ihres Throns hinab. Ihre Schritte hallten über den Stein.

Sie lügt, dachte sie. Oder sie verschweigt zu viel. Vielleicht beides.

Doch da war etwas an dieser Frau – eine Art von innerer Glut. Kein Aufbegehren, sondern ein Feuer, das man kanalisieren konnte.

„Du wirkst nicht wie eine Bittstellerin“, sagte Ravenna, nun mit leiser Härte. „Eher wie jemand, der seine Klinge schon zu oft für seine eigenen Ziele gezogen hat.“

Johanna hob langsam den Blick. „Meine Ziele sind nicht von mir selbst. Ich folge der Ordnung Gottes. Und suche einen Ort, an dem ich dienen kann – unter einer Herrin, die das Wahre von der Täuschung zu scheiden weiß.“

Ein Moment der Stille.

Dann trat Ravenna einen Schritt zurück, hob die Hand. „So höre, Johanna von Freiburg. Ich gewähre dir ein Lehen. Du wirst mir Treue schwören – mir allein.“

Sie sah ihr tief in die Augen. „Aber bedenke, was du mir verschweigst, kennt vielleicht schon mein Gott. Wenn du lügst, so wird es nicht ewig verborgen bleiben.“

Ravenna beugte sich leicht vor. „Und wisse: Ich dulde keinen Sturm in meinen Mauern. Du bist mein Schwert – nicht mein Richter.“

Johanna senkte das Haupt, küsste schweigend den Ring Ravennas.

Als sie hinausgeführt wurde, blieb Ravenna allein zurück in der Halle.

Die Tür hallte dumpf hinter Johanna ins Schloss, und das Echo ihrer Schritte verklang im Gewölbe. Für einen Moment war nichts zu hören als das leise Flackern der Kerzen, das ferne Rauschen des Windes hinter den Mauern.

Ravenna stand reglos auf dem untersten Absatz ihres Throns. Ihre Hände ruhten auf dem Knauf ihres Schwertes. Judicium Dei – das Urteil Gottes – schien in der Stille schwerer zu wiegen als je zuvor.

Sie schloss die Augen.

So viele hatten gekniet. So viele hatten geschworen. Einige hatten Wort gehalten, andere hatten sie verraten. Doch sie selbst war stets standhaft geblieben – eine Feste in einem Land voll Götzen, Zweifel und Zersetzung.

Die Glut des Morgens brach nun voll durch das Fenster und fiel auf ihr Antlitz. Rot wie Blut. Gold wie das Himmelreich.

„Herr“, flüsterte sie, „wenn ich fehlgegangen bin, so richte mich. Wenn ich recht gehandelt habe, dann stärke meine Hand. Ich will nicht lieben, wo du Hass verlangst. Ich will nicht schonen, was du verdammt hast.“

Sie trat zurück auf den Hochsitz, setzte sich nieder wie eine Königin ohne Krone – als Richterin, Mutter und Schwert.

Die Halle war kalt, doch in ihr brannte das Feuer weiter.

Und so begann ein neuer Tag in Hohenfels – unter dem Banner des Kreuzes, mit Ravenna von Hohenfels auf ihrem steinernen Thron, unbeugsam wie der Glaube, dem sie diente.

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Tagebucheintrag – Dämmerstunde, direkt nach dem Gebet

Amalie berichtete mir heute vom Besuch eines gewissen Königs. Darius Ravaryn, so nennt er sich. König von Caldaris – ein Reich, das offenbar weder Reichtum noch Rückgrat besitzt, wenn man nach seiner Aufmachung geht. Keine Banner, keine Garde, nicht einmal ein Schwert an der Hüfte. Ein König auf Wanderschaft, der wohl vergessen hat, dass selbst ein Hirte seinen Stab mitführt.

Er sprach viel, sagte wenig, und was er sagte, war von jener höfischen Glätte, die wie Öl auf einer stinkenden Suppe schwimmt – glänzend, aber ungenießbar. Offenbar sucht er Klarheit. Was auch immer das in seiner Welt bedeutet. Wahrscheinlich den Versuch, Wahrheit zu finden, ohne sich die Hände schmutzig zu machen.

Ich stelle mir seine Gegenwart vor: höflich, kühl, mit diesem unangenehmen Hauch von moralischer Überlegenheit, wie ihn nur jemand haben kann, der glaubt, über den Dingen zu stehen – während er nicht einmal begreift, worin er watet.

Amalie war höflich. Natürlich war sie das. Ich hätte ihm eine klare Frage gestellt: Weshalb kommt ein König, wenn er nichts bringt außer Zweifeln?

Seine angeblich „unseriösen Worte“ – wie Amalie es nannte – waren nichts weiter als ein höflich verpackter Vorwurf. Als müssten wir uns rechtfertigen. Hohenfels, das Glaube mit Stahl gepaart hat. Und dann kommt ein König mit leerem Blick und einem leeren Beutel, um uns zu prüfen?

Wenn er Klarheit sucht, soll er sich an den Spiegel wagen – nicht an uns.

R.

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Tagebucheintrag - Der Gedenktag des Heiligen Georg - Mittagszeit

Heute, an diesem heiligen Morgen, der mit dem klaren Licht des Herrn erfüllt war, erfuhr ich die Nachricht von der Geburt Gabriel Thomas von Schönburg. Ein gesunder Knabe, so wurde mir berichtet – von Amalie, der treuen Dienerin des Herrn, der er Kraft und Weisheit verliehen hat, das Kind in dieser Welt zu gebären. Ich kann nicht anders, als dies als ein göttliches Zeichen zu sehen, als Antwort des Herrn auf all unsere Prüfungen und unseren unerschütterlichen Glauben.

Doch auch in dieser Stunde der Freude, in der der Herr uns durch das Leben dieses Kindes ein Zeichen der Gnade sendet, bleibt mein Herz von einer schweren Pflicht erfüllt. Die Welt, in der wir leben, ist vom Teufel durchzogen, von den Unläuterbaren, die Gottes Gebot missachten, und von den Ketzern, die in die Irre führen. Und dennoch, durch all das Leid und die Verderbtheit dieser Welt, hat der Herr uns mit diesem Knaben gesegnet. Ein neues Leben, das in die Welt tritt, um den wahren Glauben zu verkünden. Möge er ein Ritter des Herrn werden, stark in seinem Glauben, unerschütterlich in seinem Auftrag, die Welt vom Übel zu befreien!

Amalie hat das Kind zur Welt gebracht, und dies ist ein weiterer Beweis für die Kraft des wahren Glaubens. Doch ich frage mich, wie viele Prüfungen noch vor uns liegen. Wie viele Ungläubige werden wir niederwerfen müssen, wie viele Dämonen der Zweifel und des Aberglaubens müssen wir aus Eldoria vertreiben? Die Saat des Herrn muss weiter gedeihen, auch wenn wir uns in einem Meer von Unreinheit und Sünde befinden.

Gabriel. Ein Name, der stark klingt. Möge dieser Junge eines Tages das Schwert des Herrn führen, um jene zu bekämpfen, die sich gegen uns stellen, die die wahre Lehre entweihen und die Worte des Himmels verwerfen. Ich werde ihm ein kleines Kreuz aus Olivenholz aus dem Heiligen Land schenken, als ein Zeichen des wahren Glaubens, der in ihm erblühen muss. Dieses Kreuz wird nicht nur ein Geschenk sein – es wird eine Waffe im Kampf gegen das Böse, das diese Welt beherrscht.

Ich werde ihn sehen, sobald es mir möglich ist. Aber ich spüre bereits, dass der Herr diesen Knaben zu einer Waffe in seinen Händen formen wird. Möge er, Gabriel, in diesem finsteren Land von Eldoria aufwachsen, nicht als bloßer Mensch, sondern als Werkzeug des Herrn, ausgestattet mit der unerschütterlichen Pflicht, den Glauben in die Herzen der Unwissenden zu tragen.

Ich danke dem Herrn, dass er uns ein Zeichen der Hoffnung gegeben hat. Möge Gabriel, der Herr und die heiligen Engel ihn beschützen und ihm Kraft verleihen, auf diesem heiligen Weg zu wandeln. Der Glaube wird siegen, wie der Herr es verheißen hat!

R.

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Tagebucheintrag – Im Namen des Herrn, 17. Tag nach dem Aufgang des Passatsterns

„Und siehe, der Herr prüft uns nicht nur im Feuer des Krieges, sondern auch im Sturm des Wandels. Wer ihm treu bleibt, wird bestehen.“

Ich habe heute vom Tross eines Pilgers, der aus fernen Landen durch unsere Ländereien zog, von einem Ort gehört, dessen bloße Beschreibung meine Seele zugleich erzürnte und zum Nachdenken zwang. Die Rede ist von Nyvalis – einer Stadt jenseits der bekannten Pfade, verborgen im Schleier fremder Riten und gottloser Toleranz.

Die Händler und Reisenden nennen sie ein Wunder des Zusammenlebens. Sie preisen, dass dort Elfen, Orks und Menschen in Eintracht handeln und bauen, dass jede Kreatur, gleich welcher Herkunft, aufgenommen werde, sofern sie etwas „beizutragen“ vermag. Sie sprechen von einer „Gemeinschaft“, die jedem nach seinem „Wert“ einen Platz gewährt. Doch wer bestimmt diesen Wert, wenn nicht der Herr?

Die Landschaft, so berichten Pilger, sei von eigentümlicher, wilder Schönheit. Berge, die in den Himmel ragen wie die Dornenkrone Christi – der Núrandir – deren Gipfel in Schnee und Purpur gehüllt sind. Die Einheimischen glauben gar, diese Gipfel seien ein Schild gegen das Böse. Kindische Hoffnungen. Keine Steine, so hoch sie auch ragen, vermögen den Teufel aufzuhalten, wenn er sich regt. Und dennoch… könnte es ein Ort sein, an dem der Herr seine Hand zum Schutze ausstreckt?

Von den Caelithis-Inseln – sie nennen sie „Himmelsschein“ – hörte ich nur in geflüsterten, von Gier durchtränkten Worten. Vulkanische Landmassen voller seltener Schätze und gefährlicher Geheimnisse. Abenteurer, Alchemisten, Sünder aller Art werden davon angezogen. Der Rauch, sagen sie, kriecht bis zur Stadt herüber, Asche fällt wie Schnee. Und doch – niemand flieht. Im Gegenteil: Man betet dort den Wandel an, als sei das Chaos selbst ein Gott.

Was mich stutzen lässt: Das Land blüht. Als sei es gesegnet. Als hätte der Herr selbst fruchtbare Asche über das Umland ausgestreut. Zwischen schwarzen Eiben und knorrigen Eichen soll es Felder geben, die dreimal im Jahr tragen. Wasser, das aus steinernen Quellen kommt, so süß wie Wein aus Galiläa.

Doch wo solche Üppigkeit herrscht, sind auch Schlangen nicht fern. Ich traue diesem Ort nicht. Schönheit ist oft der Schleier des Satans, der die Seelen betört. Und doch… wenn der Herr dies Land nicht verdorren ließ, wenn Feuer und Eis sich dort begegnen und Leben schenken – ist es dann nicht ein Zeichen? Ein Prüfstein für unsere Sache?

Diese Stadt – wenn sie diesen Namen verdient – nennt sich offen, frei und gerecht. Doch was ist das für eine Ordnung, in der weder Taufe noch Gebet Voraussetzung für Zugehörigkeit sind? Wo Heiden, Mischwesen und Abtrünnige gleichwertig neben dem Menschen stehen, als seien sie aus demselben Fleisch, aus derselben göttlichen Absicht geboren?

Was nützt all ihre Kunst, ihre Magie und ihr Handwerk, wenn ihre Seelen verdorben sind? Wenn ihre Knie sich nicht vor dem Kreuz beugen, sondern vor Götzen, vor goldenen Versprechungen des Fortschritts und des Friedens, der ohne Christus nur Trug ist?

Ich spüre, dass der Herr mir diese Kunde nicht ohne Grund zugetragen hat. Vielleicht ist es sein Wille, dass ich mich mit meinen Getreuen dorthin begebe. Nicht um teilzuhaben – Gott bewahre! –, sondern um zu prüfen, ob inmitten dieser sündigen Vielfalt ein Funke von Erlösung glimmt, den man mit heiligem Feuer entzünden kann.

„Denn nur durch das Kreuz wird das Chaos geordnet, nur durch das Blut des Lammes wird die Welt gereinigt.“

Ich muss gestehen, Schwester Amalie sprach in ihrer sanften Art von Nyvalis als „Ort der Möglichkeiten“. Doch ist nicht gerade die Möglichkeit zur Sünde das Tor zur Verdammnis?

R.

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Tagebuch der Heiligen Statthalterin Gottes
am Tage der heiligen Reinigung

Es war kein Entschluss der Vernunft.
Es war ein Schrei aus den Tiefen der Schöpfung.
Ein Befehl, geboren im Sturm und in der Glut des gerechten Zornes.

Als der Orden verblasste, als Theonopolis im Staub wankte und das Gift der Lauheit in den Herzen nistete, da sprach der Herr zu mir.
Nicht in Bitten.
Nicht in Trost.
Sondern in Feuer, Blitz und Peitschenhieben der Wahrheit:

„Reinige, oder brenne selbst.“

Und ich fiel nieder, mein Antlitz im Staub, mein Herz zerrissen, mein Geist entflammt.
Ich sah nicht mehr die Welt, wie sie war – sondern wie sie sein muss.
Nicht nach dem Willen sterblicher Schwäche, sondern nach dem unbarmherzigen Maßstab des Ewigen.

Barmherzigkeit ist Verrat.
Zweifel ist Aufruhr.
Lauheit ist Tod.

Aus diesem Wissen, das wie Eisen durch meine Seele drang, errichteten wir das neue Hohenfels – Sacra Dominum – heilig, unnachgiebig, brennend vor göttlicher Wahrheit.

Amalie, vom Verrat geläutert, stand an meiner Seite, die Zähne aufeinandergepresst, mit stählenden Blick.
Louis Renard, müde vom Anblick der menschlichen Schwäche, schwor die eiserne Ordnung der Gerechtigkeit.

Wir zerschlugen die faulige Wurzel des alten Ordens, verbrannten das Gestrüpp des Zweifels und pflanzten einen Baum, dessen Früchte nur der kosten darf, der sich ganz dem Herrn beugt.

Sacra Dominum Hohenfels:
Ein Reich, in dem Gott nicht angebetet wird –
sondern herrscht.

Unser Gesetz ist nicht von Menschen ersonnen.
Unser Urteil nicht von Weltklugheit vergiftet.
Unsere Macht nicht durch Blutlinie geweiht – sondern durch das Feuer des Himmels.

Wer zweifelt, soll schweigen.
Wer wankt, soll fallen.
Wer widerspricht, soll vergehen.

Die Sünder, die Schwachen, die Trägen wurden verstoßen.
Ihr Blut wird nicht auf unseren Straßen fließen – ihr Gedächtnis wird vergehen wie Spreu im Wind.

Unsere Mauern sind nicht aus Stein allein errichtet.
Sie sind aus Glauben.
Unsere Banner sind nicht aus Tuch gewoben.
Sie sind aus Eifer.

Wir sind das Schwert Gottes auf Erden.
Wir sind die brennende Stadt auf dem Berge.
Wir sind das letzte Licht – und das erste Feuer.

Wer uns folgt, wird leben.
Wer uns trotzt, wird gerichtet.
Wer uns verrät, wird ausgelöscht.

Sacra Dominum Hohenfels wird stehen, wenn Throne fallen.
Sacra Dominum Hohenfels wird leuchten, wenn Sterne erlöschen.
Denn wir sind nicht unser eigen.
Wir sind SEIN.

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